von Sven
Sauberkeit gehört für die Meisten beim Analsex zum A und O. Wenn man den passiven Part beim Liebesspiel zwischen zwei Männern einnehmen will, dann möchte man im Vorfeld sicher gehen, dass man kein Malheur erlebt. Es gibt eine ganze Reihe an „No-Gos beim Sex“ und schlechte Vorbereitung kann den Spaß beim Ficken ziemlich versauen. Wir Männer sind vielleicht Schweine, aber nur ein kleiner Prozentsatz mag es wirklich dirty. Es ist egal, ob Mann zum ersten Mal passiv war oder jemand bereits schon einiges an Erfahrungen gesammelt hat, jeder kann von den Ratschlägen der anderen profitieren.
Doch scheinen die Handgriffe und Vorbereitungen vor dem Anal-Verkehr in der Gay-Community ein Tabu-Thema zu sein. Bei meiner Recherche durch die Dating-Profile finde ich viele Männer, die angeben passiv zu sein oder auch flexibel sind in der Rollenwahl.
Eigentlich sollte dort geballtes Wissen vorhanden sein. Aber Auskunft geben, worauf sie achten oder wie sie sich für den Sex „reinigen“, möchte fast niemand. Ich gebe zu, es ist ein sehr intimes Thema, aber unter uns Männern: Ohne unsere tapferen (Power-) Bottoms, hätten wir alle keinen Sex und keiner muss sich dafür schämen. Analverkehr ist kein Muss, gehört jedoch auch irgendwie zur Gay-Community dazu.
Und wie bleibst du für gay analsex sauber? 🤔 Foto: Shutterstock
Viele haben sicherlich noch Ängste vor dem Analsex, doch bevor es insgesamt zu beschwerlich und schmerzlich klingt, sei eins am Anfang gesagt: Die Lust am Sex durch die Hintertür kann grenzenlos sein. Die Möglichkeiten sind vielseitig – egal ob Finger, Sex Toy, Zunge oder Penis – jeder hat seine Vorlieben, was er innerlich spüren mag und nicht nur homosexuelle Männer stehen auf die Stimulation der Anal-Region und der Prostata.
Der Analsex ist eine ganz besondere, enge und intime Form des Liebesspiels. Mit der richtigen Vorbereitung, ein bisschen Übung und der Einhaltung von ein paar einfachen Regeln, sollte jeder seinen Spaß beim Anal-Verkehr haben können.
Bevor es mit dem eigentlichen Sex losgeht, ist es von Vorteil Vertrauen zu seinem Gegenüber zu haben. Vertrauen in die Feinfühligkeit und an die Empathie wie weit und wie hart er beim sexuellen Akt gehen kann. Es sollte durchaus in Ordnung sein, dass es auch mehrere Anläufe braucht bis es endlich funktioniert – lasst euch nicht entmutigen. Genauso wie beim Sport gibt es auch beim Sex gute und schlechte Tage. Manchmal fühlt sich der Penis im Inneren angenehm an und manchmal ist er schlichtweg ein Fremdkörper, der unangenehm ist. Auch bei der Wahl der Analsex-Stellungen kann man richtig oder falsch liegen.
“Testest euch Queerbeet durch das anale Kamasutra und entscheidet euch für 2-3 Lieblingsstellen bevor es zu einer intensiveren und härteren Gangart übergeht.”
Und hier noch ein kleiner Tipp: Ein Kissen, das ihr euch unter das Becken schiebt, kann den Winkel verändern, in dem der Top mit seinem Penis in euch eindringt. Das kann beim Analsex direkt Wunder bewirken.
Mirko war der Einzige, der mir über den Chat ein paar Fragen zum Thema Analsex beantworten wollte. Für ihn kann die Vorbereitung nicht gründlich genug sein und er nimmt sich dafür viel Zeit. Vor dem Sex spült er seinen Darm in der Dusche. Dasselbe berichtet auch Louis, ein Bekannter von mir, der sogar einen besonderen Duschaufsatz dafür verwendet. Wichtig dabei sei, dass man mit wenig Wasserdruck viel Wasser hineinlaufen lässt und dieses im Inneren behält.
Erst nach einiger Zeit sucht die Wasserladung wieder seinen Weg nach draußen und spült dadurch den Darm frei. Beide wiederholen diesen Vorgang solange bis das Wasser klar und sauber ist. Louis betont, dass er sich innerlich sauber und gut fühlen muss. Wenn er das nicht spürt, dann kann der Typ noch so heiß sein oder die Lust noch so groß, dann funktioniert der Analsex bei ihm nicht.
Hier gilt: Hygiene kann auch Spaß machen! 😄 Foto: Shutterstock
Mirko fügt fast scherzhaft hinzu, dass es helfen kann, wenn man die richtige Ernährung zu sich nimmt oder gegebenenfalls nichts isst, wenn man plant Sex zu haben. Er habe sogar davon gehört, dass Bekannte bestimmte Mittel benutzen um die Darmfunktion zu verlangsamen. Für einen Quickie sei das zu viel Aufwand und oft nicht nötig, aber wenn es sich um intensiven Analsex oder mehrere Runden handeln soll, dann geht man damit auf Nummer sicher.
Bei Mirkos und Louis' Erfahrungsberichten fallen auch die Stichworte „Gutes Gleitgel“, „Massageöl“ und „Poppers“. Jeder muss da seinen Weg finden. Bevor die beiden ihre Spülung durch den Duschschlauch vorgenommen haben, haben sie auch schon mal gesonderte Analduschen benutzt. Dabei kann man sich mit einer Art Flasche Wasser in den Hintern spritzen und man benötigt dafür keine Duschwanne mehr. Die Prozedur lässt sich dann auch über der Toilette durchführen.
Nicht nur für die Beiden ist ein ausgiebiges Vorspiel extrem wichtig. Da es sich beim Anus um einen Muskel handelt, ist es besonders wichtig, dass man sich beim Analsex entspannen kann. Durch Massagen und leichtes Herantasten öffnet sich der Schließmuskel immer weiter und man wirkt möglichen Schmerzen durch zu schnelles Eindringen entgegen.
Das Vorspiel kann also mit den Händen sein, eine lüsternes Spiel mit der Zunge, dem Berühren der Intimzone mit den Lippen, ein leichten Pusten oder auch ein Andeuten des Eindringen durch den Penis. Gerade durch das Vorspiel baut ihr zueinander Vertrauen auf und gewinnt eine leidenschaftliche Energie, die dann im eigentlichen sexuellen Akt entladen werden kann. Soll nun etwas in den Arsch gesteckt werden, benutzt gutes und hochwertiges Gleitgel. Bei zu viel Reibung kann es zu schmerzhaften Verletzungen im Anus-Bereich und auch am Penis kommen.
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Für die richtige Sauberkeit ist es allerdings nicht immer notwendig sich für den Analsex auch zu spülen, da sich der Stuhlgang normalerweise viel weiter hinten im Darm befindet. Man sollte also nicht abgeschreckt sein, dass man beim schwulen Sex nicht spontan sein kann oder nur in der Nähe des Badezimmers zur Sache kommen kann. Und ein weiterer Irrglauben ist, dass ihr beim passiven Analsex immer auch passiv und devot sein müsst.
Wer zunächst lieber selbst die Kontrolle haben möchte, kann sich auf den Partner setzen und den Penis selbst mit der Hand einführen. In der Reiterstellung schafft man eine Basis für ein ausgiebiges anales Sex-Spiel. Am Ende lässt sich zusammenfassen, dass Analsex bereits bei den alten Griechen praktiziert wurde und egal ob Hetero- oder Homo-Sex, die Hintertür kann ungeahnte Glücksgefühle hervorrufen.
Habt ihr besondere Tipps und Tricks beim passiven Analsex, die ihr der Gay.de-Community mitteilen wollt? Hinterlasst uns einen Kommentar und erzählt uns eure Erfahrungen!
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