Am 5. Januar 2022 twittert Sven Lehmann: „Die Bundesregierung hat mich heute zum Beauftragten für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt ernannt!“
Aber wer ist er und was macht den grünen Politiker aus dem Kölner Raum so besonders? Als Pressesprecher der Ratsfraktion der Grünen, ist er dem ein oder anderen ein bekanntes Gesicht. Auch, dass er mit Arndt Klocke (ehemaliger Fraktionsvorsitzender der Grünen-Landtagsfraktion NRW) lange zusammen ist, ist kein Geheimnis. Ein Sympathisant mit viel Charme, ist heute bei uns im Porträt.
Sven Lehmann wurde 1979 in Troisdorf geboren. Nach seinem Abitur 1999 begann er das Studium der politischen Wissenschaften, Romantik und Pädagogik und trat gleichzeitig den Grünen bei. Als er sein Studium als Magister Artium beendete, leitete er das Wahlkreisbüro von Kerstin Müller, einer Kölner Bundestagsabgeordneten. Was in seinem Heimatort als Kommunalpolitik begann, weitete sich über die Jahre hinweg aus. Im Landesvorstand des Bündnis 90 / Die Grünen Nordrhein-Westfalen, ist Lehmann erstmals als Mitglied aufgenommen worden und beteiligte sich u. a. in den Themen Kinder, Nachwuchsförderung und Bildung. 2017 kandidierte Sven Lehmann als Listen- und Direktkandidat der Grünen für den Bundestag. Er erreichte das beste Erststimmenergebnis. In der Wahl 2021 zog er in den Bundestag ein und gewann das Direktmandat im Wahlkreis Köln II.
Nun wurde Sven Lehmann zum Beauftragten der queeren Gesellschaft ernannt. Als parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat Sven Lehmann nun die Aufgabe, die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt zu unterstützen und mit Projekten voranzutreiben. Besonders, weil er selbst zu den queeren Menschen zählt, ist es ihm deshalb ein persönliches Anliegen, die Akzeptanz zu erhöhen. Lehmann ist ein schwuler Cis-Mann. Das bedeutet, dass er von außen als Mann wahrgenommen wird, sich selbst so definiert und das für ihn okay ist. Es gibt aber genug Menschen, die anders wahrgenommen werden und für diese kämpft er ebenso. Das Thema Queer- und Menschenfeindlichkeit ist immer noch ein großes Problem, welches die Politik vor Herausforderungen stellt. Dass er diesen Posten erhalten hat, kommt in der Bevölkerung gut an. Mit seiner Art erreicht er die Menschen und schafft neue Wege, um queere Politik möglich zu machen.
Sven Lehmann ist im gesellschaftlichen Bereich stark involviert. Mit seinem Posten im BMFSFJ kommen neue Aufgaben auf ihn zu. Er kümmert sich in der Sozialpolitik nicht nur um die Armut von Kindern und Jugendlichen. Dass Menschen, egal ob nicht-binär, trans*, cis, schwul oder lesbisch, ein Recht auf Akzeptanz, Liebe und Leben haben, ist in der Gesellschaft noch nicht zufriedenstellend angekommen. Als Querbeauftragter setzt sich Sven Lehmann deshalb für die bunte Gesellschaft ein. Die Umsetzung des Nationalen Aktionsplans für Akzeptanz und Schutz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt steht deshalb auf seiner To-do-Liste. Lehmann ist der Meinung und hat dies als Ziel vor Augen, dass die geschlechtliche Identität im Grundgesetz verankert werden sollte und dass mehr Aufklärungsarbeit gegen Diskriminierung getan werden muss. Deshalb unterstützt er in seinem Posten Projekte und Aktionen für eine gesellschaftliche Gleichberechtigung und Selbstbestimmung von inter-, trans- und nicht-binären Personen.
(Fotos: ©Cornelis Gollhardt; https://www.sven-lehmann.eu/presse/)
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