Seit 1987 am 11. Oktober in den USA gegen Diskriminierung von Homosexualität demonstriert wurde, wird seit 1988 jedes Jahr am gleichen Tag der Coming-out-Day gefeiert. An diesem Datum finden jährlich Kundgebungen, Umzüge, Demonstration oder einfache Zusammenkünfte statt, die das Thema LGBT und das Coming-out beleuchten. Auch im Jahr 2021 steht die Problematik hoch im Kurs und wird von vielen Institutionen und Gemeinschaften durch Aktionen gefördert. Ein Coming-out kann den Betroffenen alles geben oder alles nehmen. Unterstützung ist deshalb ein essenzieller Bestandteil der Aufklärungsarbeit. Das Bekanntgeben seiner sexuellen Neigung oder seiner queeren Identität soll kein Grund für Diskriminierungen sein müssen.
Großbritannien, USA, Deutschland, Italien: Der Coming-out-Day wird weltweit gefeiert und zieht nicht nur Schwule und Lesben in den Vordergrund. Andere queere Menschen, wie Transgender, Non-Binary oder bisexuelle Menschen sind vom Coming-out ebenso betroffen. Es ist jedoch nicht so, dass nur die queere Gemeinschaft auf die Straße geht und protestiert. Viele heterosexuelle Leute wollen die LGBT-Szene unterstützen. Das Thema Outing und LGBT soll gehört und akzeptiert werden. Jeder Mensch soll das Recht auf sexuelle Freiheit haben. Mit der Unterstützung von Aktion Mensch wurde die Organisationen Coming out Day e.V. ins Leben gerufen. Sie stehen Jugendliche in Projekten bei. Personen des öffentlichen Lebens, wie Thomas Hermanns oder Georg Uecker, sind Botschafter, die mit ihrem Einfluss in der Öffentlichkeit mehr für die LGBT-Gemeinschaft erreichen möchten.
Gerade am Coming-out-Day wird viel über das Outing gesprochen. Noch viel zu viele Personen, jung und alt, schämen sich für ihre sexuelle Orientierung. Jugendliche, die schwul, lesbisch oder anders queer sind und keine Unterstützung erhalten, haben ein erhöhtes Risiko psychisch zu erkranken. Ob jemand ganz offiziell und der ganzen Welt erzählt, er wäre homosexuell, sei jedem selbst überlassen. Einige wählen den indirekten Weg des Coming-outs: Irgendwann werden die Mitmenschen schon merken, dass du schwul oder lesbisch bist. Dass das allerdings auch nach hinten losgehen kann, ist vorstellbar. Nicht jeder Mensch hat den Rückhalt, den er sich gerne wünscht. Mobbing, Gewalt, Haterkommentare im Internet, auf der Arbeit, in der Uni oder in der Schule sind mögliche Gefahren.
Auch wenn uns die Medien weismachen wollen, dass LGBT schon längst in der Gesellschaft angekommen ist, machen viele immer noch sehr schlechte Erfahrungen. Wer queer ist, scheint nicht normal zu sein. Dieser Gedanke schwirrt leider immer noch durch viele Köpfe. Statistiken haben gezeigt, dass Jugendliche oft zwischen dem 13. und 17. Lebensjahr für sich entdecken, dass sie homosexuell sind. Sie hadern mit sich selbst, weil ihnen immer noch häufig vermittelt wird, dass sie unnormal seien. Was ist normal? Mit dem Coming-out-Day sollen solche Menschen ermutigt werden, sich selbst zu lieben und zu akzeptieren.
Es ist in aller Munde und heutzutage wird offener über queere Menschen und LGBT gesprochen. Die Reichweite ist größer geworden. Mehr und mehr Menschen hören zu, widmen sich dem Thema. Dennoch ist es in der Gesellschaft immer noch nicht angekommen: Queere Menschen sind nicht anders als andere. Sie sind liebeswert und vollwertige Personen in der Gesellschaft. An Tagen, wie dem Coming-out-Day machen sie auf die Diskriminierung queerer Menschen aufmerksam. Und das ist gut so! Mit solchen Aktionstagen werden die Stimmen lauter und die Reichweite wächst. Schwule, Lesben und andere LGBTlQ*er gehören zur Gesellschaft dazu. Wie nutzt du den Coming-out-Day?
Join the conversation
You are posting as a guest. If you have an account, sign in now to post with your account.
Note: Your post will require moderator approval before it will be visible.