Fast jeder homosexuelle Mensch erlebt früher oder später mindestens eine Form der Homophobie. Das ist schade, denn eigentlich leben wir in einem toleranten und fortgeschrittenen Land. Dennoch fällt es vielen Leuten schwer, ihre Vorurteile gegenüber Schwulen abzulegen. Beginnen wir aber damit, was Homophobie ist. Mit diesem Begriff wird die Abneigung gegenüber gleichgeschlechtlicher Liebe zusammengefasst. Meist wird diese nach außen getragen. Es beginnt bei abwertenden Bemerkungen und Beleidigungen von schwulen oder lesbischen Menschen. Auch körperliche Gewalt, die aufgrund der sexuellen Orientierung zugefügt wird, ist eine Art der Homophobie. Außerdem zählt Diskriminierung dazu. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn du aufgrund deiner Homosexualität von gewissen Dingen ausgeschlossen wirst.
Letztendlich gibt es unzählige Situationen, in denen Diskriminierung deutlich wird. Sie widerfährt nicht nur LGBT-Personen, auch ein bestimmtes Geschlecht, Menschen anderer Herkunft und viele mehr werden ausgegrenzt. Doch wir möchten uns mit der Diskriminierung von schwulen Männern beschäftigen und anhand einiger Beispiele deutlich machen, wie weit dieses Thema reicht.
Es beginnt manchmal bereits in der Kinderzeit. „Lass deinen Jungen nicht mit Puppen spielen, sonst wird er schwul.“ Na, hast du solche und ähnliche Sprüche schon gehört? Es ist natürlich Quatsch, dass die sexuelle Orientierung durch Puppenspiele entsteht, aber Diskriminierung kann damit beginnen, kleine Kinder von bestimmten Spielsachen abzuschirmen.
Weiter geht es im Schulalltag. Ist der Schüler bereits geoutet und wird aufgrund seiner Homosexualität nicht in die Sportmannschaft gewählt oder sogar gehänselt, fällt dies ebenfalls in den Bereich der Diskriminierung von Schwulen. Ganz ähnlich kann es im Berufsleben weitergehen. Wirst du als Bewerber nach deiner Sexualität gefragt, musst du darauf nicht antworten. Das geht den potentiellen Arbeitgeber nichts an. Sollte er dich aufgrund deiner Homosexualität nicht einstellen, ist das definitiv diskriminierend. Ähnlich verhält es sich, wenn du bereits angestellt bist und deine sexuelle Orientierung offengelegt wird. Solltest du daraufhin niedere Arbeiten verrichten müssen oder von gewissen Projekten ausgeschlossen werden, ist das nicht richtig.
Ähnlich verhält es sich bei der Wohnungssuche. Triffst du auf einen homophoben Vermieter, der dir und deinem Partner die Wohnung verwehrt, weil ihr schwul seid, ist das ebenfalls Diskriminierung. Lass dir das nicht gefallen.
Es gibt viele Dinge, die du als Opfer von Diskriminierung machen kannst. Zunächst solltest du dir Hilfe suchen. Häufig greifen solche Erfahrungen die Psyche an. Eine Therapie kann dich seelisch unterstützen oder du trittst einer Selbsthilfegruppe bei, deren Mitglieder Ähnliches durchlitten haben. Ihr stützt euch gegenseitig.
Antidiskriminierungsarbeit ist ganz wichtig. Es gibt Leute, die sich dafür einsetzen, die Menschen zu sensibilisieren und aufzuklären. Vielen ist gar nicht bewusst, dass ihr Handeln einer Diskriminierung von Schwulen gleichkommt. Events wie der Christopher Street Day, der Pride Month oder der Coming-Out-Day sollen die Menschen ebenfalls wachrütteln.
Außerdem solltest du dein Recht durchsetzen, wenn es möglich ist. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz soll vor Diskriminierung schützen. Bist du also Opfer und gehörst zu der in dem Gesetz festgelegten Gruppe, hast du Rechtsansprüche, gegenüber dem Arbeitgeber oder Privatpersonen, wenn diese gegen Diskriminierungsverbote verstoßen.
Die Kampagne "Grundgesetz für alle" versucht zudem gemeinsam mit dem CSD Deutschland e.V und weiteren Partner*innen einer Ergänzung des Artikel 3, Absatz 3 Grundgesetz zum Schutz der sexuellen und geschlechtlichen Identität zu erreichen.
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