'White Flamingo' taufte das Team vom Megapark seine noch junge Gay-Area direkt am Ballermann 6. Hier trifft sich seit einem Jahr die Gay-Szene in der oberen Etage des Partytempels, während im Erdgeschoss wie gewohnt die Bikini-Mädchen auf den Tischen tanzen und das Hetero-Publikum die Hits der deutschen Schlagerstars auf der Bühne aus vollem Hals mitbrüllt. Gays.de sprach mit White Flamingo-Direktorin Diana De Lucero über diese eher ungewöhnliche Kombination.
Unter uns brüllt das Volk „Party, Palmen, Weiber und ein Bier...“ Der Erfolg für eine rund 450 Gäste fassende Gay-Area in diesem 'speziellen' Umfeld war sicher alles andere, als vorprogrammiert. Erst im Vorjahr musste das einzige Gay-Hotel am Standort seine Türen für immer schließen. „Mallorca galt bis zum vergangenen Jahr nicht unbedingt als 'gayfriendly' bestätigt die White Flamingo-Chefin die Situation. Ich glaube aber, das ist nur ein Grund für unseren Erfolg im ersten Jahr, der zweite war auf jeden Fall die erfolgreiche Arbeit unseres Teams.“
Probleme im Zusammenhang mit den teilweise doch recht stark alkoholisierten Herren-Kegelclub-Mitgliedern, die im Erdgeschoss mit lüsternem Blick auf die halbnackten GoGo-Girls stieren und hier ihre Vereinskasse plündern, seien bisher nicht aufgetreten. „Wir arbeiten natürlich mit Sicherheitspersonal, aber selbst im Zusammenhang mit dem Alkoholpegel gab es bisher noch niemals irgendwelche unangenehmen Situationen. Und außerhalb würden es die Mallorquiner nie zulassen, dass ein Tourist aufgrund seiner Sexualität zum Opfer von Übergriffen würde. Ich merke grundsätzlich, dass immer mehr Leute anerkennen, dass jeder Mensch das Recht hat, über seine Sexualität und sein Leben frei zu entscheiden.“ Ein wenig irritierend wirken im White Flamingo-Bereich nur die eher biederen Hausmütterchen, die aber auch ganz gerne einen kleinen Ausflug nach oben starten, um einen Einblick in schwule Welten zu erhaschen, die nie zuvor ein Hetero betreten hat. Die Damen von Welt steigen ganz gerne mal zu dem strammen Jungs auf die Tische, schwule Jungs tanzen halt irgendwie doch besser.
Auf die in der Gayszene eigentlich obligatorischen Ruhekabinen zum Rückzug in die Privatsphäre oder gar einen Darkroom mit Glory Holes müssen die Gäste allerdings verzichten. Braucht man aber auch nicht, schließlich liegt der Strand zu Rückzug auf einen schnellen Blowjob gleich gegenüber. Dafür tanzen im Obergeschoss dann die gut durchtrainierten Kerle mit nacktem Oberkörper und lasziv-sportlichen Bewegungen zu den Rhythmen der Stimmungshits.
Ansonsten setzt die Chefin, die sich selbst als Teil der LGBT-Gemeinschaft beschreibt, statt auf 'Sex sells' eher auf ein qualitativ hochwertiges Unterhaltungsprogramm: „Schon im Rahmen unserer großen Eröffnungsparty hatten wir eine fantastische Show der wunderbaren Diva Houston, ein international erfolgreicher Künstler, der in Brasilien geboren wurde und inzwischen seine Wahlheimat auf Ibiza gefunden hat.“
Dieses bewährte Konzept soll in der aktuellen Saison ab 5. Mai täglich zwischen 10 Uhr und dem folgenden Morgen fortgesetzt werden: „Wir haben bereits vielfältige Mottopartys in Planung zu Themen wie 'Coyote Bar, 'Yo soy perra - in Spanien gemacht', 'Skandal Street', 'Flower Power', 'Village People' und noch viele mehr.“ Gute Vorzeichen also für eine Fortsetzung der Erfolgsgeschichte in der ansonsten eher überschaubaren Gay-Szene am Strand von El Arenal.
(Bildmaterial: Peter Dettmer im Auftrag von Gay.de)
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