Der Pride Month 2021 hat ein Ende gefunden. Wir möchten auf ein paar Highlights zurückblicken. Dabei beginnen wir am Anfang des Junis und arbeiten uns bis zum Ende hin durch. Trotz Corona entstanden verschiedene Events. Außerdem gab es viele große und kleine Augenblicke im Pride Month 2021, die die Menschen in Erstaunen versetzt haben – sowohl im positiven und negativen Sinne. Wir schauen gemeinsam zurück.
Starten wir am Anfang des Pride Month 2021. Dieser wurde passenderweise mit dem Erscheinen einer Zeitung für LGBT eingeleitet. In der „Querstimme“ sollen Artikel über das reale Leben der queeren Menschen aufgeklären. Dabei werden unterschiedliche Perspektiven aufgegriffen. Auch die CSD-Termine sind darin aufgelistet. Online kannst du das Blatt bereits lesen.
Auf zwölf Seiten findest du interessante Beiträge, ein Rätsel sowie bildliche Eindrücke. BTW: Du kannst deine Queerstimme direkt über den CSD Deutschland e.V. bestellen.
Noch recht zu Beginn des Junis gab es eine kreative Lösung für ein buntes Problem. Ein schwules Paar wollte in Wisconsin eine Regenbogenflagge zum Pride Month 2021 hissen, doch der Nachbar meldete diesen Verstoß gegen die Hausregeln. Das Pärchen wollte sich allerdings von ihrem Vorhaben nicht abhalten lassen und suchte fieberhaft nach einer Lösung. Dann hatte einer der Männer eine farbenfrohe Idee. Immerhin besagte die Hausordnung, dass abnehmbare Lichter erlaubt waren. Daher wurden sechs farbige Flutlichter gekauft, die das gesamte Gebäude in Regenbogenfarben hüllten. Auffälliger ging es nicht. Ein Foto davon verbreitete sich wie ein Lauffeuer im Internet.
Gegen Mitte des Monats steigt auch Würzburg richtig in den Pride Month 2021 ein. Hier gab es leichte Verzögerungen durch Lieferschwierigkeiten. Um die Aufmerksamkeit auf unsere gesellschaftliche Vielfalt zu lenken, haben die Grünen einen Antrag gestellt. Ziel war es, auf allen Straßenbahnen der Stadt kleine Pride-Fläggchen wehen zu lassen. Das wurde genehmigt, doch die Materialbeschaffung zog sich in die Länge. Die öffentlichen Verkehrsmittel in Würzburg mussten bis Mitte Juni auf die neue Ausstattung warten. Auch Regenbogen-Markierungen in der Fußgängerzone konnten erst mit Verspätung gesetzt werden, doch das ist zu entschuldigen. Immerhin bleiben sie über den Pride Month 2021 hinaus bestehen. Eine süße Idee, die Gay.de toll findet!
Viele queere Menschen nutzen den Pride Month für ein Coming-out. Dazu gehören nicht nur Prominente, sondern auch unsere Mitmenschen des gewöhnlichen Alltags. Doch in diesem Jahr haben einige Sportler den Juni genutzt, um sich zu outen. Drei olympische Eiskunstläufer nutzten ihre Chance und zeigten sich mutig. Darunter zwei schwule Männer und eine lesbische Frau. Sie erhielten Unterstützung und zeigten, dass es auch als Sportler keine Schande ist, homosexuell zu sein. Danke für dieses Zeichen!
Ganz besonders spannend wurde es zur Fußball EM. Hier entstand eine hitzige Debatte. In der zweiten Hälfte des Pride Month 2021 spielte Deutschland gegen Ungarn in München. Erst vor kurzem wurde in Ungarn ein Gesetz verabschiedet, welches Bücher und Filme über Homosexualität verbietet. Es soll Minderjährige schützen und entsprechende Werke für diese unzugänglich machen. Lediglich Heterosexualität wird von der Regierung als normal angesehen und akzeptiert. Um ein sehr deutliches Zeichen zu setzen, wollte die Stadt das Stadion in Regenbogenfarben erstrahlen lassen. Letztendlich lehnte die UEFA die Anfrage ab, denn Fußball soll unpolitisch bleiben und man wollte keinen Konflikt mit Ungarn riskieren.
Daraufhin folgte ein Widerstand in Deutschland und Europa. Immerhin sollte der Regenbogen Normalität ausstrahlen und auf diese plädieren. Unter dem Hashtag #dontkicklgbtiqrights wurden auf Twitter und Co. unzählige Beiträge zu diesem Thema veröffentlicht. Überall erstrahlten die Regenbogenfarben auf den Bildern. Fans zeigen sich unter anderem mit bunten Flaggen und Masken.
Ähnliche Probleme gab es für die nicht genehmigte Kapitänsbinde in Regenbogenfarben vom deutschen Fußballkapitän Manuel Neuer. Der wollte damit Offenheit und Toleranz ausdrücken, doch die UEFA leitete interne Ermittlungen ein. Diese wurden allerdings vorzeitig beendet. Bunt wurde es beim Fußballspiel dennoch. Viele Fans hatten kleine Pride-Fahnen dabei und ein Flitzer mit großer Fahne rannte über das Fußballfeld, während die ungarische Mannschaft ihre Nationalhymne sang. Dagegen wurde die deutsche Mannschaft von den gegnerischen Fans vor dem Spiel mit Schmähgesängen bombardiert. Übrigens trug Neuer die bunte Kapitänsbinde auch im Achtelfinale.
Obwohl der Pride Month 2021 ein Ende gefunden hat, sollte niemand aufhören, sich für Gleichberechtigung und Akzeptanz einzusetzen. Auch in all den anderen Monaten können wir uns stark für die queere Gemeinschaft machen und gemeinsam viel erreichen. Der Pride Month wird noch viele Jahre nötig sein, doch das Ziel besteht darin, stetig weiter Fortschritte zu machen, eine Zeit anzustreben, in der ein Outing unnötig ist, weil es völlig normal und irrelevant ist, wer welche sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität hat.
Doch da LGBTIQ*+Rechte nicht nur im Pridemonth wichtig sind, haben wir hier noch das aktuelle TikTok Projet - Das #Diveinmovement für euch:
Auf TikTok könnt ihr die ersten Videos bereits sehen.
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