Gay Klappen sind öffentliche Toiletten, die schwule Männer nutzen, um (anonymen) Sex miteinander zu haben. Sie waren früher eine beliebte Anlaufstelle für Gay Cruising. Doch ist dem heute noch so? Wir haben uns ausführlicher mit den Gay Klappen beschäftigt und verraten es dir.
Grundsätzlich sind Gay Klappen (auch City Klappen genannt) nicht wirklich von anderen öffentlichen Toiletten zu unterscheiden. Es kann lediglich passieren, dass du Spuren des letzten Cruising Abenteuers siehst. Manche Gay Klappen werden mit entsprechendem Graffiti versehen oder verfügen über ein Glory Hole, was bei Standard-WCs in der Öffentlichkeit sonst nicht der Fall ist.
Die City Klappen findest du vor allem in Parks, an Autobahnraststätten oder auch an Stränden. Sie bieten den Vorteil, Sex auch im Regen genießen zu können. Denn du hast nun beim Gay Cruising einen überdachten Bereich. Achte bei der Nutzung der Klappen allerdings darauf, Kondome, Taschentücher und Co. fachgerecht zu entsorgen. So haben auch die nächsten Besucher ihren Spaß und müssen sich nicht über den „Müll“ ärgern.
Ihren Ursprung haben die Gay Klappen in England – genauer gesagt in London, Ende des 17. Jahrhunderts. Anfang des 18 Jahrhunderts wurde dort das erste bekannte Glory Hole geboren. Damals war Homosexualität nichts, was gesellschaftlich oder gesetzlich akzeptiert wurde. Daher gaben Männer vor, sich erleichtern zu müssen und nutzten dann die öffentlichen Toiletten, um ihr sexuelles Bedürfnis zu erfüllen. Zur gleichen Zeit entstanden auch in Amsterdam die ersten Gay Klappen unter verschiedenen Brücken. Dabei spielte es keine Rolle, zu welcher Generation oder Arbeiterschicht ein Mann gehörte. Auf der Toilette waren quasi alle gleich.
Mittlerweile ist das Bedürfnis nach City Klappen weniger geworden. Das liegt unter anderem daran, dass heute Homosexualität in vielen Ländern akzeptiert wird und nicht mehr unter Strafe steht. Auch die Möglichkeiten, schwule Männer kennenzulernen, sind heutzutage viel einfacher geworden. Natürlich macht Gay Cruising in Parks mehr Spaß als auf einer Toilette. Die Atmosphäre ist eben doch eine andere.
Doch auch heute gibt es Gay Klappen noch und sie werden genutzt – vor allem von Männern, die ihr Coming-out nicht hinter sich gebracht haben. Andere mögen die offenen Anlaufstellen für Gay Cruising, da sie sich in Bars, Clubs und Co. nicht wohlfühlen. Nicht jeder Mann mag große Menschenmengen. Wieder andere lieben den Reiz des Verbotenen. Es gibt ihnen einen Kick, dass sie in der City Klappe erwischt werden könnten, während sexuelle Kontakte, beispielsweise in einem Darkroom, legal wären. Denn, wenn andere Menschen dich beim Sex in der Öffentlichkeit erwischen – was bei Gay Klappen möglich ist – fällt das in den Strafbestand der Erregung öffentlichen Ärgernisses.
Vor allem die ältere Generation kennt die Gay Klappen noch aus früheren Zeiten und nutzt diese Anlaufstelle heute noch. Manche möchten sich nicht auf neumodische Kontaktmöglichkeiten wie Dating Apps einlassen. Doch grundsätzlich können und werden City Klappen auch von jüngeren Generationen genutzt. Es ist eine Sache der persönlichen Vorliebe.
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