Gay.de sprach mit Männerpaaren über deren Einstellung. In platonischen (der Begriff wurde vom griechischen Philosophen Platon abgeleitet) schwulen Beziehungen gibt es oft ehemalige Paare, bei denen der Zauber zwar im Laufe der Jahre verloren ging. Dennoch hält einen nichts davon ab, sich weiterhin zu schätzen und zu mögen. Andererseits ist eine vollständige Trennung vielleicht gar nicht gewollt. In dem Fall müssen sich beide Beteiligte einig sein, dass der Partner jeweils außerhalb seinen Spaß haben darf.
Bei anderen Freundschaften war der Sex vielleicht von vornherein kein Thema. Dabei besteht lediglich die Gefahr, dass man sich auf der Jagd gegenseitig ins Gehege kommen könnte. Wir haben mit drei in guter Freundschaft verbundenen Paaren gesprochen, die jeweils ihre ganz eigene Herangehensweise an ihre besondere Verbindung haben.
Die Liebe zueinander kann auch außerhalb einer Beziehung bestehend bleiben ❤️
Daniel und Sven sind schon seit ihren Teenager-Tagen in der Coming Out-Gruppe ein unzertrennliches Duo. „Aber eben nicht im Bett“, beschrieb Sven. Der damals 32-Jährige und sein 26-jähriger bester Freund führten keine schwule Beziehung, unternehmen jedoch fast ständig alles im Doppelpack: Kneipentouren, Zocken an der Spielekonsole, lange gemeinsame Abende in der Szene und durchgetanzte Nächte auf Partys. „Dabei ist es kein Problem, wenn wir zwar gemeinsam ausgehen, einer von uns aber an dem Abend einen Partner findet und mit zu ihm geht“, erklärte Sven, der selbst durchaus auch gegenüber einem Abenteuer aus dem Gay-Chat nicht abgeneigt war und dazu gleich mehrere Profile auf diversen Plattformen nutzte. „Allerdings würde ich zum Beispiel nicht so weit gehen und einen schönen Tag unter Freunden abbrechen, nur um mich mit einem Typen zu amüsieren“, schränkte er seine Einstellung in Sachen Freizügigkeit ein.
Etwas anders sieht die Beziehung zwischen Marc und Christian aus. Die beiden Mittzwanziger sind zwar auch „nur gute Freunde“, wie das Duo bestätigte. Trotzdem brechen beide auch zu sexuellen Abenteuern gemeinsam auf, was durchaus zu skurrilen Situationen führen kann, wie sich beide erinnern: „Wir waren gemeinsam in einem Sexkino in Köln und entdeckten im Darkroom einen Typen, der sich einen runterholte. Erst bin ich auf die Knie gegangen, um ihn zu blasen“, beschrieb Marc. „Dann folgte im wahrsten Sinne des Wortes der 'Stabwechsel'. Aber als Christian sich dem Gegenüber widmete, konnte der sich ein erstauntes ‚Boah!‘ angesichts der Größe des Lustobjektes nicht verkneifen. Daraufhin musste ich laut kichern, weil ich wirklich die ganze Zeit genau das gleiche gedacht hatte. Der Spaß am Sex war zwar vorbei, weil der Typ sein Riesending wieder einpackte und angesäuert abzog, aber wir hatten wie immer tierisch Freude. Nur eben miteinander noch nie …“
Was lief letztes Mal zum Filmabend auf der Couch? 🎬
„Wir haben es ein einziges Mal versucht“, erinnerte sich Thomas. „Dabei haben wir einen Porno angemacht und begonnen, uns zu streicheln. Alles in allem hat es zwar irgendwie geklappt, aber eben wirklich nur 'irgendwie'. Es war für uns beide nicht erfüllend und danach haben wir es auch nie wieder ausprobiert.“ Für eine sexuelle, schwule Beziehung hat es nicht gereicht. Trotzdem ist die gute und langjährige Freundschaft an diesem Fehlversuch nicht zerbrochen.
„Wir unternehmen weiter fast alles andere gemeinsam. Komplikationen sind bei der stillen Vereinbarung aber vorprogrammiert. Einmal fand ich einen Typen total süß und wir hatten schon begonnen zu knutschen“, erinnerte sich Mike. „Aber dann ist Thomas dazugestoßen. Der Kerl hatte nur noch Augen für ihn, ich war abgemeldet. Klar, dass sowas nervt. Die Suche nach einer schwulen Beziehung ist in dieser Konstellation nicht einfach, aber durchaus möglich.“
Jetzt sind wir gespannt: Wie geht ihr mit dem Thema Freundschaft und einer platonischen, schwulen Beziehung um? Wir freuen uns wie immer auf Kommentare.
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