Deutschland ist insgesamt ein sehr queer-freundliches Land, so das Fazit des LUST Magazins, welches in ihrer Queer Support Umfrage 1.000 Menschen repräsentativ befragt haben. Und doch gibt es immer noch gesellschaftliche Vorbehalte gegenüber LGBT-Personen – vor allem beim Thema Blutspenden.
5 Jahre nach ihrer Einführung erfährt die Ehe für Alle mittlerweile eine große gesellschaftliche Rückendeckung. Dem Satz “Ich finde es richtig, dass schwule und lesbische Paare heiraten dürfen” stimmen insgesamt rund 81% der Befragten zu.
Ganz ähnlich sieht es bei den Statements “Ich habe kein Problem damit, wenn schwule oder lesbische Paare in der Öffentlichkeit Händchen halten / sich küssen” aus. Während die große Mehrheit – mehr als 85% aller Befragten – diese Einstellung teilt, äußern sich nur AfD–Anhängerinnen hier etwas skeptischer: 28% zeigen eine ablehnende Einstellung was den öffentlichen Austausch von gleichgeschlechtlichen Zuneigungen betrifft.
Deutlich komplexer sieht die Einstellung der Deutschen aus, was ein Blutspendeverbot für Männer betrifft, die Sex mit anderen Männern haben (MSM). Hier spricht sich gesellschaftsübergreifend eine knappe Mehrheit von knapp 52% für ein solches Verbot aus. Auffallend: Besonders junge Menschen sind mehrheitlich gegen ein Blutspendeverbot für MSM. In der Altersgruppe der 18-24 Jährigen lehnen rund 60% ein solches Verbot ab.
In der eigenen Familie scheinen Homo- und Bisexualität kein Tabuthema mehr zu sein. 75% der Befragten geben an, dass sie kein Problem damit hätten, wenn sich ihr Kind als homo- oder bisexuell outen würde. Und für zwei Drittel wäre auch eine Transsexualität des eigenen Kindes nicht weiter problematisch.
Sowohl im Westen als auch im Osten der Bundesrepublik herrscht grundsätzlich eine große Zustimmung was queere Lebensentwürfe betrifft. In fast allen Bereichen liegt die Zustimmung bei >70%. Besonders hohe Zustimmungswerte werden in Sachsen-Anhalt, Berlin und Rheinland-Pfalz erzielt. Besonders geringe Werte gibt es hingegen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
Ein Vergleich der Ergebnisse hinsichtlich des politischen Abstimmungsverhalten der Befragten macht deutlich: Unter den Anhänger:innen von Grünen (85%), Linken (84%) und FDP (79%) ist die Zustimmung für queere Lebensentwürfe besonders groß. Die meiste Ablehnung gibt es hingegen in den Reihen der AfD-Anhänger:innen. Doch auch wenn diese sich in der Regel kritischer zu LGBTIQ+ Fragen äußern als die Anhänger:innen der anderen Parteien, so sind sie nicht pauschal gegen LGBTIQ+ Rechte. In den meisten Fällen stimmen auch AfD-Anhänger:innen mit knapper Mehrheit für LGBTIQ+ (57%).
Hier geht es zur ganzen Studie.
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