Christoph ist gerade 19, als er von seiner HIV-Infektion erfährt. Nach einer sehr hartnäckigen Mandelentzündung, bei der er mehr als 60 Kg seines Gewichts verlor, wachte er mit seinem "neuen Begleiter" im Krankenhaus auf. HIV positiv. Doch was hilft es sich zu verstecken?!
Christophs Devise war es, die Infektion zu akzeptieren und damit zu Leben.
Auch dann, wenn Ausgrenzung und Zurückweisung manchmal seinen Alltag bestimmen, lässt er nicht den Kopf hängen. Dann gilt es anderen zu zeigen, wie #positivzusammenleben funktioniert.
"Eine HIV-Infektion soll kein Stigma sein", so Christoph. "Sie ist da, aber sie darf nicht über meine Person entscheiden. Ich bin als HIV-Positiver nicht weniger wert.".
ZitierenViele denken auch 2017 noch, HIV-Positive sind alle abgemagert, müssen 20 Tabletten am Tag nehmen und sterben demnächst – wie Tom Hanks in „Philadelphia“
Die Menschen wissen einfach zu wenig über das Thema merkt Christoph an.
Die eigene HIV-Infektion kommt in seinem Leben lediglich morgens vor, wenn er seine Tablete nimmt und einmal im Quartal, bei der Kontrolle bei seinem Hausarzt.
Ansonsten ist Christoph ein ganz "stink normaler" junger Mann - ein echter Buddy zum Partymachen, Anlehnen und Kraft spenden. Er ist geoutet und seine Sexualität und Infektion sind kein Grund für ihn sich zu verstecken.
Anderen möchte er die Angst nehmen. Angst sich anzustecken. Angst um ihr eigenes Leben, wenn sie Kontakt zu HIV-Positiven haben. Aber auch die Angst um ihre Freunde.
Selbst erlebt hat Christoph das in einer seiner Beziehungen. Diese scheiterte, weil sein damaliger Partner nicht mit seiner HIV-Infektion umgehen konnte.
Nicht aber nur aus Angst, sich selbst zu infizieren, vielmehr aus Angst um die gemeinsame Zukunft. Was wenn der Tag kommt an dem sich die Wege trennen? Nicht weil einer von beiden Schluss macht, sondern durch die Folgen, die eine HIV-Infektion mit sich bringen könnte.
Verunsicherung und Vorurteile in den Köpfen beruhen in den meisten Fällen auf Unwissenheit. Fehlende oder gar falsche/veraltete Informationen zu HIV und AIDS sind der Grund dafür.
Um dies zu ändern ist Christoph Teil der diesjährigen Kampagne zum Welt-AIDS-Tag. Er lebt offen mit seiner Infektion, stellt sich allen Fragen und zeigt, dass er in allen Lebenssituationen nicht anders im Vergleich zu einem Nichtinfizierten ist.
In seiner Freitzeit engagiert er sich zudem in einer Selbsthilfegruppe. In erster Linie, um anderen im Umgang mit ihrer Infektion als "Buddy" zur Seite zu stehen, aber auch um Selbstbewusstsein für den eigenen Umgang mit dem Thema in der Öffentlichkeit zu erhalten. "Zurückhweisung kann manchmal schon schmerzhaft sein. Vorallem, wenn sie vom Traummann kommt.", sagt Christoph.
Ein Grund mehr für ihn, um die Gesellschaft über das Thema zu informieren und Unwissen in Wissen zu verwandeln. Christophs Wunsch: Es wäre schön, wenn eine HIV-Infektion nicht zu Ausgrenzung führt. Eine Selbstverständlichkeit wie bei einer Diabetes-Erkrankung wäre ein Triumph in seinen Augen.
Derzeit leben etwa 37 Millionen Menschen weltweit mit HIV. Die Zahl der Neuinfektionen (gesamt) beläuft sich im vergangenen Jahr allein auf mehr als 1,8 Millionen Männer, Frauen und ca. 160.000 bei Kindern. Dabei ist egal welche sexuelle Orientierung ein Jemand hat. Sich mit HIV infizieren kann jeder, egal welchen Alters.
Doch auch nach 29 Jahren Welt-AIDS-Tag haben noch nicht alle Menschen Zugang zu lebensnotwenigen Medikamenten und können ihren Alltag nicht wie Ihre Freunde, Kollegen und Familien leben.
Ausgrenzung und Diskriminierung, ob am Arbeitsplatz oder der Freizeit sind allgegenwärtig und führen zu einer Stigmatisierung.
Gay.de beteiligt sich seit 10 Jahren an den Aktionen zum Welt-AIDS-Tag und ruft die eigene Community zur Solidarität auf. Es ist wichtig vorurteilsfrei und ohne Ausgrenzung miteinander um zugehen und positiv zusammen zu Leben.
Unter dem Motto: "Aufklärung statt Ausgrenzung" beteiligt sich Gay.de auch bei Facebook, twitter, Instagramm und Co an der Kampagne zum Welt-Aids-Tag 2017 und zeigt Schleife.
Mach mit und zeige der Welt, dass wir alle POSITIV ZUSAMMMEN LEBEN können.
Bildmaterial sowie mehr Infos zu HIV und AIDS: Deutsche AIDS-Hilfe & Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
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