Warum Audiokrem? - Darum -
Er mag:
Synthesizer
Eisprinzessinnen
sein Auto
Sport
basslastige Musik
und noch viel mehr...
Wer rausfinden möchte was noch, kann ja schreiben..
Äh ja,, Text ist noch ausbaufähig.. ich weiß!!
Wird schon ;-))
Rote Rosen, Pralinen in Herzform und ganz viel Liebe in der Luft...
Ja in wenigen Tagen ist wieder Valentinstag! Bekannt ist der Valentinstag dafür, dass sich zwei liebende Personen zu diesem Anlass mit schönen Sachen beschenken und somit ihre Liebe feiern.
Gay.de User Lukas macht sich in unserer Mehr… neuen Rubrik #UserGayschichten Gedanken über den Tag der Liebenden, die Romantik und darüber, ob die Liebe an dem einen Tag inniger ist, als im Rest des Jahres.
Ich denke, diese Gedanken haben die meisten Menschen, wenn sie an den Valentinstag denken. Aber wie ist es wohl in der schwulen Szene so mit dem Valentin?
In „meiner Welt“ kenne ich den Valentinstag von klein auf. Früher habe ich lediglich meiner Mutter Karten gebastelt und in großen Buchstaben „ICH LIEBE DICH“ geschrieben. Schließlich ist meine Mutter die wichtigste Person in meinen Leben und diejenige, die mich zu Welt gebracht hat (und ich denke, sie wird auch die einzige Frau in meinem Leben bleiben, die ich lieben kann :-) ).
Je älter ich wurde und ich mit meinen Pseudo-Freundinnen flirtete, sie bekamen damals auch schon mal eine Rose geschenkt, desto mehr wurde mir bewusst, wie wichtig der Valentinstag vor allem nach außen hin ist. An diesem besonderen Tag, müssen zwei sich liebende Menschen ihre Liebe feiern.
Nach meinem Coming Out war ich auch auf der Suche nach meinem Valentin und ein paar Monate später hatte ich diesen auch gefunden.
Ich bevorzuge monogame Beziehungen, denn nur diese Art von Liebe hat eine Bedeutung, die mir von klein auf mit auf dem Weg gegeben wurde. Liebe, die noch eine tiefe Bedeutung hat und die für mich im Gegenteil zu den oberflächlichen Beziehungen in denen der Satz: „ICH LIEBE DICH“ nur ein Satz ist, einen Sinn ergibt.
In meinen Beziehungen hatte der Valentinstag daher immer einen hohen Stellenwert. Es war ein Tag, der mit viel Freude, Zärtlichkeit, Respekt und Dankbarkeit verbunden war. Natürlich waren kleine Geschenke selbstverständlich. Aus heutiger Sicht betrachtet, hatte der besondere Tag dennoch nach und nach an seiner Bedeutung verloren. Aus einer Rose wurde ein Blumenstrauß, aus einer Kinokarte ein Reiseticket usw. Man steigerte sich ziemlich rein mit den Geschenken und stellte sich die Frage: „Was kann ich meinem Liebsten schenken, was ihn glücklich macht? Worüber freut er sich?“
Es war wie der ganze Wahnsinn in der Weihnachtszeit, wo jeder wie ein bekloppter durch die City rennt auf der Suche nach dem perfekten und einzigartigen Geschenk und wo Geld keine Rolle spielt.
Doch wie das mit Geld bekanntlich ist, kann man sich gar nichts kaufen. Auch nicht sichern - egal wie teuer und wie besonders die Geschenke sind. Mein Valentin zeigte immer mehr Interesse an anderen Jungs und somit war er es nicht Wert, dass ich mich auf irgendjemanden einlasse, der mir keine Sicherheit und keinen Halt für eine gemeinsame Zukunft bietet...
Seit diesem Vorfall zweifelte ich an diesem wunderschönen Satz: „ICH LIEBE DICH“, denn diesen habe ich schließlich sehr oft gehört und auch selber unzählige Male gesagt, nur mit dem Unterschied, dass ICH ihn auch so meinte...
Kann ich jemanden nach zwei, drei, vier....Wochen lieben? Ich denke nicht. Meiner Meinung nach, wird das Verliebt sein sehr oft mit der echten Liebe verwechselt.
Natürlich ist man am Anfang von einem Menschen begeistert und hat Schmetterlinge im Bauch usw., aber es ist in diesem Fall keine Liebe sondern die Begeisterung, die man für diesen Menschen empfindet. Und egal was diese Person macht oder sagt, man findet es total klasse und das ist auch gut so - Denn genau das gehört zum Prozess der werdenden Liebe dazu.
Diese braucht aber weit mehr als nur die „rosa rote Brille“ auf der Nase. Es gibt nach der „verliebt sein“-Phase eine weitere: Die Phase, in der man anfängt sich kennenzulernen und die Macken des anderen entdeckt. Man lernt seinen Freundeskreis und seine Familie kennen, erlebt seinen Gegenüber in diversen Situationen und beobachtet die dazugehörigen Reaktionen. Man lernt den Menschen hinter seiner Fassade mit all seinen Stärken und Schwächen kennen und wenn man Glück hat, überlebt ein Paar diese Phase. Erst jetzt, wenn man sich sicher ist, mit diesen Menschen klar zu kommen, fängt man an sich zu lieben. Die Schmetterlinge finden ihren Platz, beruhigen sich und man fängt an, die Person wegen ihrer Art zu lieben.
Was schade ist, ist die Tatsche das es zu dieser Phase im schwulen Leben gar nicht erst kommt. Das perfekte erste Date in der Szene sieht wie folgt aus:
1. Chatten und das Aussehen checken und wenn das nicht passt, wird gar nicht erst weiter gechattet
2. Wenn das Aussehen stimmt, dann kommt es zu einem Treffen. Wie in den meisten Fällen wird es beim erstem Date zum Sex kommen - mit ein wenig Glück geht man vorher noch einen Cocktail trinken, wenn nicht, muss man sofort dran glauben.
3 Entweder bleibt es bei einem One-Night-Stand oder man trifft sich noch ein paar Mal, schläft miteinander und entscheidet sich dazu nur Freunde zu bleiben (was mir ziemlich lächerlich erscheint)
Aber warum ist das so?
Weil die Schwulen in meinen Augen sehr oft einfach selbstverliebte Egomanen sind, die mir aus irgendeinem immer noch unbekannten Grund nicht dazu fähig sind eine normale Beziehung zu führen. Ob es ihnen einfach zu anstrengend ist? Ich denke es sind im Endeffekt die Hormone, die aus ihnen sprechen. Wie heißt es doch so schön: Warum für 60 Gramm Fleisch ein ganzen Schwein halten…
Sie reden sich ein, die ganzen Jungs die noch drauf warten mit ihnen zu schlafen zu verpassen. Meiner Meinung nach eine sehr ausgeprägte Phantasie. Und ich frage mich, warum die meisten so eine Panik davor haben. eine monogame Beziehung einzugehen. Ich habe es sogar erlebt, dass Jungs einem Herzinfarkt nahe waren, als ich das Thema ansprach. Es ist also nicht einfach, den Richtigen zu finden und das irgendjemand irgendjemanden wirklich liebt.
Die Schritte sind ja wohl ganz klar verteilt: Chat, Sex und next…
Eine andere Sorte Männer ist in meinen Augen der beste Beweis für den o.g Egoismus: Du lernst jemanden kennen und sagen wir mal das passiert auf dem herkömmlichen Weg. Ihr trefft euch, unternehmt etwas zusammen und lernt euch kennen. Nach einiger Zeit bist du bis über beide Ohren verliebt und erfährst von deinem Gegenüber, dass er eine offene Beziehung bevorzugt. Für mich die Horror-Vorstellung schlechthin. Nun stehst du da. Auf Nachfrage, warum es so sei, mangelt es ganz oft an einer vernünftigen Argumentation, denn wer sagt schon gerne von sich selbst, dass er egoistisch ist. Und du stehst immer noch da. Bist verliebt, entsetzt und tausend Gedanken schwirren in deinem Kopf. Für mich unvorstellbar, aber in diesem Fall - vorausgesetzt du suchst eine feste, monogame Beziehung - würde ich niemals etwas tun, um jemanden zu halten, um ihm zu gefallen oder versuchen meine Wünsche und Vorstellungen zu überdenken und den Fehler bei mir zu suchen. Seine Ziele, Wünsche und sich selbst für jemanden aufzugeben, der nicht bereit ist dir sein Herz zu schenken, ist es nicht wert. Für mich auf jeden Fall nicht.
Jeder von uns wird von seiner Familie geliebt und meine Mutter sagt mir auch nicht: „Ach mein Sohn weißt du, ich liebe dich zwar aber ich leihe mir für einen Tag ein anderes Kind aus weil du mir zu langweilig geworden bist.“ Ja klingt lustig, ist aber leider die Realität innerhalb der offenen Beziehungen - zumindest meiner Meinung nach.
Ich kann doch nicht mit irgendjemandem wilden Sex haben, dann nach Hause kommen und meinem Partner sagen, dass ich ihn Liebe?! Selbst jetzt beim Schreiben fällt mir auf, wie Absurd, unehrlich und einfach widerlich das klingt.
Für mich ist das das beste Beispiel dafür, wie solch bedeutungsvolle Worte wie „ICH LIEBE DICH“ einfach missbraucht werden. Immer wieder frage ich mich, wie diese Menschen, die in einer offenen Beziehung leben, den Valentinstag gestalten?
Vielleicht gar nicht, weil sie mit der Ausrede kommen, dass sie sowas nicht brauchen weil sie eh wissen wie sehr sie sich lieben. Oder vielleicht haben sie dann am 14.02. zur Abwechslung mal Sex miteinander. Ich weiß es nicht, aber das Thema Liebe wird meiner Ansichten nach generell sehr oft missbraucht und ich frage mich. ob Schwule überhaupt in der Lage sind zu Lieben - Oder ist Liebe nicht gleich Treue?
Wir alle haben den Wunsch, glücklich und harmonisch miteinander zu leben, auch wenn das nicht immer einfach ist. Dennoch versucht man auf einander einzugehen, sich gegenseitig zu akzeptieren und zu respektieren - so wie unsere Eltern uns das vorgelebt haben. Wir haben doch ein Selbstwertgefühl und einen gesunden Menschenverstand der uns sagt, dass schwul zu sein nicht bedeutet, dass wir nackt durch die Gegend laufen, meinen alle hetero Männer umkehren zu müssen, dass wir uns alle verkleiden und unser Leben nur aus Partys besteht. Nein danke. In diese Schublade möchte ich nicht gesteckt werden.
Ich bin schwul! Ja! Und ich möchte einen Mann lieben, mit dem ich glücklich und alt werde - nicht mehr und nicht weniger. Vielleicht ist die Monogamie auch zwischenzeitlich von der Bildfläche verschwunden und irgendwann wieder „in Mode“. Ich weiß es nicht.
Man sollte auf die Liebe verzichten können, wie man aus Liebe zu einem Kind auch auf Vieles verzichten kann. Denn eine Beziehung zu einem Kind ist nichts anderes, wie eine Liebesbeziehung zu deinem Traumprinzen. Und wenn die meisten Schwulen angeblich bereit sind, für die komplette Gleichstellung und Adoption, dann sollten eben diese Gays erstmal damit anfangen ihren Partner zu Lieben. Mit all den Werten, die Liebe ausmachen - auch wenn es unterschiedliche Lebensmodelle gibt.
Wie auch immer - einen wunderschönen Valentinstag sollten wir mit den Leuten verbringen, die wir von Herzen lieben. Sei es die Familie, eine Freundin oder den Partner. Und das Einzige, was man sich an diesen Tag schenken sollte ist Zeit. Denn davon haben wir leider viel zu wenig. Zwischen Schule, Arbeit und dem üblichen Alltagsstress bleibt uns selten Zeit für die Zweisamkeit. Zeit ist ein Privileg und deswegen nehmt euch die Zeit und versucht mal öfter auf euer Herz zu hören...
Über mich: Mein Name ist Lukas; ich bin 29 Jahre alt. Mit 19 Jahren habe ich mich geoutete - damit begann auch meine Zeit in der schwulen Szene. Vielen neue Erfahrungen, interessanten Menschen und vor allem Menschen, die so sind wie ich und auch Männer lieben. Ich war von Anfang an auf der Suche nach der großen Liebe, bis ich sie schließlich fand. Leider entpuppte sich Treue als eine schwierige Sache für meinen damaligen Partner und durch die mir fehlenden Kenntnisse über die Szene, war es ein Schlag ins Gesicht für mich. Ein paar Jahre später und um einiges reifer und mit diversen emotionalen Erfahrungen vollgepackt, hatte ich die Schnauze voll zu sehen, dass die Liebe in der Szene total vernachlässigt wird. Es kann nicht sein, dass es so schwierig ist den Partner fürs Leben zu finden und Treue ein Tabuthema ist.
Das Gefühl zu haben, dass man ein Außenseiter ist, nur weil man auf Treue und Liebe baut, lass ich nicht auf mir sitzen. Wenn andere dazu fähig sind sich auf diversen Magazinen ohne Scham halb nackt zu präsentieren, dann muss es wohl möglich sein auch die Themen anzusprechen und darüber zu schreiben, die wirklich im Leben wichtig sind. Ich weiß, dass es Leute in der Community gibt, die so denken wie ich. Die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und die gleiche Einstellung zum Leben teilen. Ich habe es satt in die Schublade gesteckt zu werden. Schwule haben nicht nur das eine im Kopf. Umfragen zum Themen wie: Wie groß? Wie oft? Zu dritt oder zu viert? Es gibt weit mehr. Ich möchte Menschen erreichen, die in der Lage sind, sich mit Verstand und Herz in der homosexuellen Welt zu bewegen und manch anderem zu zeigen, dass es auch anders geht. Im Endeffekt schreibe ich über mich, meine Erfahrungen und meine persönliche Sicht der Dinge. Ich hoffe es gefällt euch und ihr findet euch in manchen Situationen wieder.
Viel Spaß beim Lesen, euer Lukas Dieser Beitrag ist in der neuen Gay.de Rubrik: „#UserGayschichten“ erschienen.
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