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Schwulengeschichte


Servas

Empfohlener Beitrag

Geschrieben


Die Geschichte wird von den Siegern gemacht. Sie entscheiden, an was wir uns erinnern sollen und was in Vergessenheit gerät. Genau dies geschah auch mit dem männlichen Eros. Wenn man in ein beliebiges Geschichtsbuch schaut, würde man niemals vermuten, dass es Kulturen gab, die die Liebe unter Männern gepriesen haben. Dass ein Maler, ein Dichter oder auch ein Papst ihre Betten und ihre Herzen mit einem anderen Mann teilten. Anzeichen gleichgeschlechtlicher Liebe wurden entweder schnell untedrückt, wie bei den Griechen und Römern, oder schleunigst zerstört, wie es selbst heute noch mit gerade ausgegrabenen Kunstwerken der Inka und Maya passiert. Das Resultat dieses Betrugs ist eine sinnlose Polarisierung unserer Gesellschaft und ein mitunter unbeschreibliches Leid für die Menschen, welche sich in Angehörige ihres eigenen Geschlechts verlieben.

Unzensiert geben uns historische Aufzeichnungen ein gegensätzliches Bild der Realität wieder: Das natürliche Bedürfnis nach gleichgeschlechtlicher Liebe ist überall anzutreffen. Nur die Haltung der Gesellschaft ihr gegenüber hat sich verändert. Alle Kulturen haben sich mit der männlichen Liebe befasst und verschiedenste Mythen um sie gesponnen. Einige haben versucht - ohne Erfolg - sie auszulöschen


Geschrieben

Trotz das in vielen Laendern die Homosexualitaet sogar mit dem Tode und Folter bestraft wird, kann ich mir weiß Gott nicht vorstellen, dass man dies auch irgendwann mal schaffen wuerde.

Es wird immer und ueberall, zu jeder Zeit an jedem Ort, Maenner geben, die die gleichgeschlechtliche Liebe bevorzugen.
Diese Menschen suchen sich ja schliesslich ihre Sexualitaet ja auch net aus, sondern bekommen es ins Leben gegossen.

Warum auch solch Menschen ausrotten wollen ?
Wir sind genau wie jeder andere, nur das wir die gleichen Geschlechter halt bevorzugen ;-)


Geschrieben



Anzeichen gleichgeschlechtlicher Liebe wurden entweder schnell untedrückt, wie bei den Griechen und Römern,



Hier irrt der Autor.
Es war durchaus üblich, dass die älteren Männer sich der jüngeren annahmen.
Hier waren die ollen Griechen und Römer uns in punkto Initiationsriten schon gewaltig voraus.

Beste Grüße
-Estaminet


Geschrieben

Und wie heisst es doch (und nicht nur im Film) : Toll trieben es die alten Römer.
Schade, ich bin kein Römer.


Geschrieben

auch michelangelo war fasziniert von männlichen körpern und deren anatomie. sein "david" ist von atemberaubender ästhetik und schönheit und ist für mich ein sinnbild der sensibilität.
das ergebnis beeindruckt durch die freie und gleichzeitig präzise ausführung und die triumphierende kraft des ausdrucks.
das ist für mich ein prägender aspekt schwuler geschichte!


Geschrieben

Schön gesagt@Jasy, übigens : "Ins Leben gegossen" -- Du solltest evtl. mal poetische Texte verfassen, das ist wohl die schönste Umschreibung für genetische Eigenschaft, die ich je gelesen habe.

Die Griechen hatten da einen regelrechten Mannwerdungskult drum gesponnen, also die Mentoren, die Älteren sollten heranwachsende Männer so in ihre Männer- und Verantwortungsrolle hineinführen. Es gab und gibt Kulturen, wo das symbolisch durch die Insemenation vollzogen wurde. Mit Pädophilie oder Päderastie brachten die das nicht in Zusammenhang, aber genau das war es eigentlich, zumindest die praktischen Anteile davon.

Bei den Römern kippte das Ganze in Richtung Lustknaben und Orgien um. Die verschandelten sozusagen den edlen Gedanken der Griechen, indem sie immer freizügiger oder auch nachlässiger mit dieser übernommenen Kultur der Mentorenschaft umgingen.
Es soll später auch mal zwei Päpste gegeben haben, die pädophil waren, und sich Lust-Knaben hielten. Davon wird man von "Sir Maledictus dem Soundsovielten" aber nie was erfahren...

Auffällig interessant ist doch eigentlich, dass eine einzige Facette menschlichen Alterismus so Vielen dazu ausreicht, den Wert eines Menschen nach entweder Himmel oder Hölle zu schieben. Das haben wir wohl dem Abscheidemechanismus der westlich-abendländischen Kultur zu verdanken, die explizit zwischen so und anders trennt.
In vielen anderen Kulturen waren sie schon weiter und erkannten Graustufen oder Übergänge, bzw. suchen sich aus dem Hunderten von Eigenschaften eines Menschen nicht nur eine aus, die ihnen nicht passt, um ihn dafür zu verurteilen. Ein neueres Weltverständnis von Alterismen als Varianten der Natur könnte es wohl eines Tages bewerkstelligen, dass man Leute nicht mehr danach beurteilt, in wen sie sich verlieben, sondern dafür achten könnte, dass sie lieben.
Diesen Entwicklungsschritt haben aber bisher jenseits der rückständigen Kirchenvertreter selbst noch nicht mal die nobelsten Geister unter den Wissenschaftlern geschafft.

In D wurde die Entwicklung der schwulen Befreiungsgeschichte durch den WK -II jäh unterbrochen. Es soll vor dem Aufschwung des NS-Regimes schon ziemlich tolerant zugegangen sein, besonders was lesbisches Leben und Sein anging. Das hört man immer wieder, und es wäre schön, wenn die älteren Semester mal was dazu beschreiben könnten.


Geschrieben

Man moege kaum glauben, dass hier so einige User blendend informiert sind, ueber die Geschichte dieser Sexualitaet.

Respekt das es einigen noch darum geht und sie net nur mit der offenen Hose denken !

Schoen das es Euch noch gibt ;-)


Geschrieben

Um mit Michelangelo fortzufahren, der mich schon immer fasziniert hat und nicht nur wegen seinem schöpferischen Genie hier noch ein Sonett von ihm, geschrieben an seinen Freund Tommaso dé Cavalieri:

Du weißt, Herr, daß ich weiß, wie sehr du weißt,
daß ich, um dich zu fühlen, dich erreiche,
und weißt, ich weiß, du weißt, ich bin der Gleiche:
was ists, das uns im Gruße zögern heißt?

Ist wahr die Hoffnung, die du mir gebracht,
und wahr der Wunsch und sicher, daß er gelte,
so bricht die Wand, die zwischen uns gestellte,
verhehltes Wehe hat nun doppelt Macht.

Wenn ich an dir nur liebe, was auch du
am meisten an dir liebst, Herz, zürne nicht.
Das sind die Geister, die sich so umwerben.

Was ich begehr in deinem Angesicht,
dem sehn die Menschen unverständlich zu,
und wer es wissen will, der muss erst sterben.


Geschrieben

Ein Gay-Gedicht:

Gay mir weg

Wenn ich jetzt schreibe hier auf dieser Seite

und meine manchmal blöden Texte so verbreite.

Sticht im Auge die Gaypartnerwerbung

für eine Sache die meist nur Vererbung.

Sie lässt mich festsitzen auf meinen Hinterbacken,

damit sie keiner hier kann plötzlich knacken.

Es ist ja nur Werbung für ganz liebe Schwule,

wo nur verändert sind gewisse Liebesmedule.

Ein Gay ist höflich und lässt jede Frau in Ruhe,

macht ihr höflich Komplimente vom Kopf und Schuhe.

Er macht sich keine Gedanken um irgendwelche Erben.

Geht es zu Ende, kann er ohne Streit von Kindern sterben.

Er fühlt sich sexuell nur zu Männern hingezogen,

spannt gerne zum Geliebten einen visuellen Himmelsbogen.

Nur hier finde ich es nicht so sehr vonnöten,

dass sie hier werbemäßig ihre Veranlagung flöten.

Ich lasse jeden die Entscheidung für sein sexuelles Treiben,

doch kann es hier von der Gedichtsseite bleiben.

Macht alles so wie ihr es im geheimen immer wollt,

doch bitte ich, dass ihr euch von dieser Seite trollt.

verfasst von Herbert Wittke, im Jahre 2007


Geschrieben

Es gibt nicht nur Schwulengeschichten, Gedichte, sondern auch Sketche und Lieder.

z.B. Mies und Munter im Schlafwagen (das ist ein Sketch zwischen 2 Männern in einem Schlafwagenabteil, Interpreten sind Wilhelm (gen. Lieschen) Bendow und Bruno Fritz).
Wihelm Benow war einer der wenigen schwulen Künstler, die den II.Weltkrieg und das III.Reich weitgehend in Deutschland unbeschaden überstanden haben.

oder als weiteres Beispiel, den Sketch mit musikalischen Einlagen : Die Opernprobe mit dem Interpreten Kurt Pratsch-Kaufmann.Er war Schauspieler und Tenor.
Er schlüft in die Rollen von Frauen, parodiert und singt.


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