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jeder Mensch ist bisexuell!


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

so hier mal ein Thema was ich sehr interessant finde:

Für Wissenschaftler ist jeder Mensch bisexuell, denn so wird er geboren. Was jeder einzelne dann daraus macht, ist jedem selbst überlassen.
Sigmund Freud stellte schon die These auf, dass im Grunde jeder Mensch bisexuell sei. Gesellschaftliche Zwänge und Tabus führten aber häufig zur Unterdrückung des homosexuellen Anteils.


Der Beweis, dass es keine Heterosexuellen und Homosexuellen gibt! sondern nur Bisexuelle

Die Überschrift dieses Artikels ist natürlich provozierend gemeint und soll zum Nachdenken anregen. Keineswegs sind die Gedanken in den folgenden Zeilen diskriminierend, abwertend, angreifend oder intolerant zu verstehen. Grundsätzlich soll sich jeder selbst so ausleben, definieren und fühlen, wie er oder sie es für am besten empfindet, solange – solange natürlich man die Grenzen der anderen nicht überschreitet.

Der Artikel ist zwar leicht wissenschaftlich geschrieben, enthält aber wohl dennoch einige interessante Gedanken und beantwortet jedenfalls für mich endgültig die Frage, ob nicht jeder Mensch bisexuell ist.

Zu jedem vernünftigen Beweis gehören gewisse Voraussetzungen.
Voraussetzung 1: Gefühle kann man (logisch) erklären.
Voraussetzung 2: Wir reden über sexuelle Menschen, also Menschen, die einen Sexualtrieb haben.

Als erstes möchte ich die beiden Voraussetzungen erläutern, da die erste Voraussetzung vielen Menschen zu widerstreben scheint. Als zweites möchte ich eine Begriffsklärung vornehmen. Danach folgt als drittes der Beweis, warum jeder Mensch gefühlsmäßig bisexuell ist. Der vierte Teil beschäftigt sich mit dem Beweis, warum jeder Mensch sexuell gesehen bisexuell ist. Im fünften Teil sei nach Gründen für die Ablehnung von Bisexualität durch die Menschen gesucht. Und den Schluss bildet als sechstes das Fazit.

1. Erklärung der Voraussetzungen
1.1 Voraussetzung 1: Gefühle kann man (logisch) erklären.
Viele Menschen, insbesondere gefühlsbetonte Menschen, die „aus dem Bauch heraus“ handeln, schütteln ärgerlich den Kopf, wenn man sie mit dieser Aussage konfrontiert. Sie sind der Meinung, dass Gefühle und gerade Liebe etwas Irrationales sind, etwas Zauberhaftes, was man eben nicht erklären kann und sollte. Ich denke, diese Abneigung Gefühle zu erklären, kommt daher, dass man sich dann nicht mehr auf das Gefühl konzentriert, sondern es hinterfragt, den schönen Moment kaputt macht, zu rational wird und nicht einfach genießt, ohne nachzudenken. Das kann ich auch sehr gut verstehen, wenn man sich gerade wohlfühlt, verliebt ist, glücklich ist, alles schön ist! Warum soll man dann alles erklären und hinterfragen, wenn man doch weiß, es ist schön, so wie es ist, und ich fühle mich sicher, dass nicht alles zusammenbricht, oder mich interessiert nicht, was morgen ist. Dann kann man seine Gefühle genießen, ohne sie zu hinterfragen. Es gibt keinen Grund, etwas zu erklären, man erlebt die Gefühle einfach, und das reicht.
Anders sieht es allerdings aus, wenn ein Problem vorhanden ist oder man jemanden verletzt. Und in diesem Fall sollte man es der Person schuldig sein, mit der man verkehrt (sei es der eigene Partner oder auch nur ein Fremder), ihr zumindest auf Wunsch, zu erklären, warum man wie handelt oder fühlt. Andernfalls wird alles willkürlich und unfair. Wenn man sich z.B. von einem Partner trennt, gibt es immer Gründe dafür. Und man sollte versuchen, diese herauszufinden. Natürlich kann es manchmal sehr schwer sein, die Gründe für die Gefühle oder das Verschwinden von Gefühlen zu finden. Und manchmal trügt einen die Wahrnehmung auch, und es gibt in Wirklichkeit andere Gründe. Aber zu behaupten, es gäbe gar keine Gründe, es wäre einfach so, ist ignorant. Dann will die Person sich einfach nicht die Mühe machen, über den Verlauf nachzudenken. Gründe müssen ja nichts Weltbewegendes sein. Gründe müssen auch nicht in jedes normale Konzept passen. Gründe oder auch nur Indizien können vielfältig sein (gemeinsame Hobbys, Erlebnisse, Äußerlichkeiten, Gegensätzlichkeiten, Abenteuer, Diskussionsfähigkeit usw.) und sich teilweise sogar scheinbar widersprechen:

Jemand trennt sich, weil man zu gut zu einander passt, alles ist harmonisch, alles passt, aber man will auch einmal einen Streit haben, etwas Unharmonisches, damit es wieder aufregender wird, man sich nicht sicher sein kann, dass alles so bleibt.
Jemand anderes wird immer von den gleichen Frauen angezogen, obwohl es überhaupt nicht passt und nur Streit gibt, weil die erste Freundin, mit der man auch sehr schöne Momente hatte, die gleiche dominante Art hatte.
Jemand wiederum ganz anderes verliebt sich aber nur in Menschen, die auch die gleichen Hobbys haben, nett zu einem sind, sehr zärtlich und verspielt sind.
Jemand wird schwach, wenn er ein freches Grinsen sieht.
Jemand anderes, wenn jemand eher schüchtern, zurückhaltend, teilnahmslos ist.
Jemand wiederum anderes braucht Action, Aufregung, Abenteuer.
Jemand braucht Sicherheit und Geborgenheit.
Jemand will beschenkt werden, jemand anderes will viel Sex, jemand wiederum anderes will viel miteinander machen. Und so manch einer will auch alles auf einmal! Und so manch einer will das auch gerne geben.
Es gibt Leute, die reagieren aggressiv auf andere, weil sie die gleichen Kritikpunkte an sich selbst schon gestellt haben, und jetzt wird man auch noch bestätigt!
Es gibt Leute, die freuen sich, wenn man sie bestätigt, andere wiederum freuen sich über Kritik und einen Gegenpol, damit man weiterkommt, sich austauscht, nicht alles schluckt, sondern eine lebendige Diskussion erlebt!
Es gibt also verschiedenste Gründe, warum sich Menschen verlieben, entlieben, freudig, bösartig oder anders reagieren. Und wenn man leben und sich entwickeln will, sollte man auch immer mal über sich selbst nachdenken. Wer dies nicht tut, wird zum Fanatiker – im Kleinen oder Großen! Oder er wird zum Gleichgültigen, Unüberlegten. Und er tut in der Regel anderen damit auch weh.
Es gibt also immer Gründe für Gefühle. Man muss sie aber nicht immer benennen oder gar darüber nachdenken. Und man kann sie auch nicht immer kennen. Aber wenn man mit anderen Menschen, die von diesen Gefühlen betroffen sind, gut auskommen will, sollte man in Problemfällen darüber reden. Denn Reden, Kommunizieren ist immer das beste Mittel, um Missverständnissen vorzubeugen. Natürlich kann man auch etwas zerreden, und bei manchen Kommunikationspartnern kommt man einfach nicht zu einem Kompromiss oder einem gemeinsamen Nenner. Aber bevor man den anderen ganz in Ungewissheit lässt, sollte man ihm die Chance geben zu verstehen. Dass Miteinander Reden und Gefühle Erklären sinnvoll ist, lässt sich schon darin ablesen, dass häufig Missverständnisse hinter den Problem stecken, aber auch darin, dass man einfach bestimmte Dinge nicht wusste und sonst ganz anders gehandelt hätte.
Zum Sprechen über Gefühle muss aber in der Regel eine ruhige Stimmung vorhanden sein. Wenn man in Aufruhr ist, gerade verletzt wurde oder benebelt vor toller Gefühle ist, der kann nur schwer logisch darüber nachdenken, sondern handelt eventuell im Affekt, sagt Dinge, die man so nicht meint usw.

1.2 Voraussetzung 2: Wir reden über sexuelle Menschen, also Menschen, die einen Sexualtrieb haben.
Natürlich gibt es auch asexuelle Menschen (in letzter Zeit sogar organisiert unter www.asexuality.org/de), Menschen ohne Sexualtrieb, Menschen mit einem geringen Sexualtrieb und impotente oder frigide Menschen. Ob dies nun auch völlig normal oder nicht gesund sei, sei jetzt nicht weiter besprochen. Bei den Beweisen gehe ich davon aus, dass ein „gesunder Sexualtrieb“ vorhanden ist, keine schlechten Erfahrungen oder Ängste den Sex überschatten.


2. Begriffsklärung
Die Welt lebt mit Definitionen, Schubladen, Kategorien und Bezeichnungen. Meist sind diese mehr oder minder willkürlich gesetzt und auch ungenau. Allerdings helfen sie uns, uns abzugrenzen, uns selbst einzuordnen und zu finden, zu wissen, wo wir stehen, was wir vielleicht noch über uns selbst herausfinden können oder wollen und mit wem wir welche Gemeinsamkeiten oder Unterschiede haben.
Kritisch wird solch Kategorisieren erst dann, wenn die einen Schubladen eine negative Aufschrift bekommen oder die anderen als etwas Besseres dargestellt werden. Kritisch wird es auch dann, wenn jeder sich für eine Schublade entscheiden muss, und wenn die Schubladen über allem stehen und das System nicht überarbeitet werden kann, wenn es also zu starr ist. Wenn jeder Mensch nach seinem Geschlecht oder nach seinem Beruf oder nach seiner Hautfarbe oder nach seiner Sexualität beurteilt wird, dann haben die Kategorien keinen positiven Sinn mehr, sondern bilden die Grundlage für Diskriminierungen.
Ich erkläre für meinen Artikel die wichtigen Begriffe auf meine Art.
Heterosexuell ist jemand, wenn er Liebesgefühle und sexuelle Gefühle nur für das andere Geschlecht empfinden kann. Mit Liebesgefühlen meine ich die Gefühle, die man einem Lebenspartner entgegenbringt, wenn man eben verliebt ist oder ihn liebt. Ich meine damit natürlich keine Gefühle für die eigenen Eltern, Kinder, Geschwister oder auch für normale Freunde, die man halt mag. Sexuelle Gefühle enthalten pure Lust, angenehme Gefühle durch Zärtlichkeit usw.
Homosexuell ist jemand, wenn er dieselben Gefühle nur für das eigene Geschlecht empfinden kann.
Bisexuell ist jemand, wenn er bestimmte Gefühle für das eigene Geschlecht und bestimmte Gefühle für das andere Geschlecht empfinden kann. Also ist jemand bisexuell, wenn er z.B. Männer und Frauen liebt, aber nur Sex mit Frauen hat. Jemand ist aber auch bisexuell, wenn er z.B. mit Männern und Frauen Sex hat, aber nur Männer liebt.
Der Begriff Liebe ist dabei schon sehr schwer zu fassen, Gefühle sind nicht eindeutig zu kodieren. Die Übergänge von freundschaftlicher Zuneigung zur echten Liebe sind schwimmend. Nicht ohne Grund passiert es immer wieder, dass Freunde und Freundinnen sich ineinander verlieben und gegebenenfalls danach vor einem Scherbenhaufen sitzen und nicht wieder zurückfinden zu den vorherigen „harmloseren“ Gefühlen.
Im Weiteren werde ich nicht immer alles relativieren. Ich benutze Begriffe wie Beziehung, Partnerschaft usw. im herkömmlichen Sinne und hinterfrage nicht, dass es auch andere Beziehungen gibt, Leute, die mehrere Partner haben usw. Wenn ich speziell auf solche Gebiete eingehe, erwähne ich es gesondert. Im Übrigen benutze ich in der Regel sprachlich nur die männliche Form, ohne die weibliche Form zu vergessen.


3. Beweis, warum jeder Mensch gefühlsmäßig bisexuell ist
Dieser Beweis schließt sich prinzipiell direkt an die Ausführungen aus 2. an. Ein markanter Spruch der Bisexuellen ist: „Ich liebe Menschen und keine Geschlechter.“ Und ich denke, das ist eigentlich schon alles, was man sagen muss. Schließlich liebt man einen Menschen in der Regel nicht nur auf Grund des Sexes mit ihm. Natürlich gehört Sex im Normalfall zu jeder dauerhaften Beziehung dazu. Aber dies ist ja nur ein Teil. Und ich will mich jetzt auf den Teil ohne den Sex beziehen.
Warum liebe ich einen Menschen? Ich liebe einen Menschen, weil er bestimmte Eigenschaften hat und mit mir auf eine bestimmte Weise in Kontakt tritt. Er redet auf eine gewisse Weise, bewegt sich, lacht, schimpft, diskutiert, erklärt auf eine einzigartige Weise. Er hat bestimmte Interessen, Abneigungen, Vorstellungen, Verhaltensweisen. Diese können nach alter Vorstellung besonders männlich sein oder besonders weiblich. Es gibt Männer, die stehen auf eher weibliche Frauen, sehr zierliche Frauen oder sehr kurvenbetonte Frauen, Frauen, die eher dem traditionellem Rollenbild entsprechen, vielleicht eher lieb und fürsorglich sind. Es gibt aber auch Männer, die stehen eher auf ein wenig burschikosere Frauen, mit kurzem Haarschnitt, mit einem eigenem Kopf, keiner Lust auf Kochen und Bügeln, Frauen, die eher frech und dominant sind. Es gibt auch Männer, die fühlen sich von Männern angezogen, die eher weibliche Züge haben, vielleicht ein wenig „tuntig“ sind, sehr gepflegt und schlank sind oder von Blumen mehr Ahnung haben als von Autos und Fußball. Und es gibt Männer, die fühlen sich eher von wirklich männlichen Männern angezogen, also Männern, die behaart sind oder sehr dominant und bestimmend auftreten oder den Beschützerinstinkt haben. Und alles dazwischen existiert natürlich auch. Das gleich gilt dementsprechend für Frauen: Die einen mögen Machos, die anderen Softies, die einen Femmes, die anderen Butches (Femmes sind eher feminine, zierliche (lesbische oder bisexuelle) Frauen, währenddessen Butches eher maskulin oder kräftig sind).
Wenn ich aber mal über das Geschlecht hinweggucke oder mir vorstelle, ich verstehe mich wunderbar mit einem Freund oder einer Freundin. Man hat so viel Spaß, man lacht zusammen, unternimmt alles Mögliche, diskutiert, streitet sich, versöhnt sich wieder, hat eine tolle Zeit. Man freut sich, wenn es dem anderen gut geht, man sorgt sich um ihn, wenn es ihm schlecht geht. Man weiß genau, was der andere denkt oder fühlt. Man setzt sich keine künstlichen Grenzen, was man als Mann mit einem Mann machen darf oder was man als Frau mit einer Frau machen darf, und guckt sich auch einen romantischen Film gemeinsam an, kocht zusammen, bastelt am Motorrad rum, spielt Fußball im Dreck miteinander, seift sich gegenseitig in der Badewanne ein und umarmt sich. Sind das nicht Dinge, die man mit dem besten Freund oder der besten Freundin tun könnte? Wäre das nicht echt ne dicke tolle Freundschaft?
Oder darf ich das jetzt nicht, auch wenn es toll und schön wäre, weil Männer sich nicht gegenseitig umarmen und erst recht nicht „Händchen halten“? Weil Männer nicht mit Puppen spielen? Weil Männer keine Gefühle zeigen? Weil Männer keine Frauenaufgaben übernehmen? Weil Frauen keinen Männersport machen sollten? Weil Frauen eh nichts von Technik verstehen?
Wer diese rhetorische Frage doch mit ja beantworten will, lebt wohl im falschen Jahrhundert und hat noch nichts von Emanzipation gehört. Der versucht andere und auch sich selbst in Schubladen zu pressen, anderen und sich selbst vorzuschreiben, was man tun muss.
Also kann das alles zu einer guten Freundschaft, ner tollen Beziehung, einer guten Partnerschaft gehören. Ja, wo ist denn jetzt noch der Unterschied? Vielleicht sind das die tollen Liebesgefühle. Doch entstehen nicht auch starke Gefühle, große Zuneigung durch gemeinsame Aktivitäten, tolle Momente, Romantik, Freundschaft und viel Spaß? Es sind natürlich auch die Art zu sprechen, die Art mit den Händen umzugehen, die Art mit den Augen zu zwinkern usw. Aber es gibt ja auch Frauen, die das auf eine eher weibliche Art machen, und Frauen, die das auf eine eher männliche Art machen. So gibt es ja auch sowohl Frauen, als auch Männer, die eher weiblich zwinkern oder eher männlich zwinkern. Wo ist denn dann noch der Unterschied?
Ich will hiermit nicht die Grenzen zwischen den Geschlechtern verwischen, ich will nicht sagen, dass das Geschlecht austauschbar ist. Die meisten Frauen haben bestimmte weibliche Züge. Die meisten Männer haben bestimmte männliche Züge. „Und das ist auch gut so.“ Ausnahmen sind auch in Ordnung, aber es ist auch in Ordnung, wenn Männer und Frauen in der Regel Unterschiede haben, wenn man einen Mann sofort als Mann erkennt und eine Frau als Frau. Darum dreht es sich nicht. Aber es dreht sich darum, dass Liebes-Gefühle geschlechtsunabhängig sind. Man liebt eine Frau nicht, weil sie eine Frau ist. Und man liebt einen Mann nicht, weil er ein Mann ist. Das ist zu wenig. Und ich betrachte jetzt den Menschen ohne den Sex, den man mit ihm erlebt. Und auch wenn ein Mensch nicht isoliert zu betrachten ist, möchte ich aufzeigen, dass man ja nicht nur ein Geschlechtsteil liebt, sondern eben die Seele des anderen. Und die ist nun einmal geschlechtslos.
Ein Gedankenexperiment soll Folgendes sein: Wenn man sich vorstellt, dass man sich jedenfalls ansatzweise auch in einen anderen Menschen verlieben kann, den man noch nie vorher gesehen hat. Man schreibt sich nur oder chattet, wie es heute Gang und Gebe ist. Vielleicht hat man nie richtig nach dem Geschlecht gefragt oder hat auch noch nie darüber nachgedacht. Und trotzdem versteht man sich, und auf einmal ist da so ein Gefühl da. Natürlich sieht die Realität dann meist anders aus. Man hatte dann doch andere Vorstellungen, das reine Schreiben hat bestimmte Aspekte vernachlässigt, man passt halt einfach nicht zusammen. Aber ich wollte jetzt ja auch einen Teil ausklammern, das Geschlecht eben, und dann liebt man eben einen Menschen!
Anderes Gedankenexperiment: Man sieht einen Menschen von hinten und denkt wow! Man weiß aber gar nicht genau – ist es nun ein Mann oder eine Frau? Und das kann durchaus bei sehr attraktiven Menschen beiderlei Geschlechts passieren, die weder „tuntig“ (im Falle eines Mannes) oder maskulin (im Falle einer Frau) aussehen müssen.

Natürlich gibt es noch andere Aspekte. So gibt es den Familiengedanken, der ja herkömmlich nur mit mindestens einer Frau und einem Mann vollziehbar ist, sonst gibt es ja keinen Nachwuchs. Das würde eher für eine heterosexuelle Lebensweise sprechen, wenn die einzige Alternative Homosexualität wäre. Wenn man es aber ursprünglich und von der Natur her betrachtet, so muss man sehen, dass in der Natur viele Herden existieren, wo nicht alle Tiere Nachkommen zeugen, andere nur mit in der Herde sind. Mal ganz abgesehen davon dass homosexuelles Verhalten auch bei Tieren normal ist (vgl. „Homosexualität: War ‚Flipper’ schwul?“ in der GEOWissen Nr. 09/00, http://www.geo.de/GEO/natur/tiere/287.html).

Schließlich sind auf der anderen Seite die typischen Eigenschaften der Geschlechter auch beide reizvoll bzw. angenehm. Die meisten Frauen reden gerne mit anderen Frauen, finden, dass es so schön ist, miteinander zu quatschen. Die meisten Männer haben gerne einen guten Kumpel, mit dem man was trinken gehen kann oder über Autos oder Frauen reden kann. Viele Frauen haben einen schönen Körper, viele Männer haben einen markanten Ausdruck. Das macht doch beides das aus, warum man jemand anderen so mag, so begehrt, so liebt! Nur weil die Gesellschaft es nicht so haben will, soll man nun sagen: „Nein, das ist keine Liebe, sondern nur Freundschaft, und ich bin ja nicht schwul oder lesbisch!“ oder „Nein, dass andere Geschlecht interessiert mich nicht mehr, sonst bin ich ein Verräter der homosexuellen Bewegung!“?

Eine andere Herangehensweise ist der Beweis durch Widerspruch. Angenommen ein Mensch bezeichnet sich als heterosexuell und kann keinen Menschen des eigenen Geschlechts lieben. Also kann er keine Liebesgefühle für ihn empfinden oder es fehlt auf jeden Fall etwas. Wenn etwas fehlt, dann ist die Frage, was fehlt. Denn jede Frau kann prinzipiell fast alle Dinge machen, die auch ein Mann macht. Und jeder Mann kann prinzipiell fast alle Dinge machen, die auch eine Frau macht. Fast alle Dinge, denn ein paar Dinge sind ausgeschlossen durch das Geschlecht. Aber dies bezieht sich dann ja auf den Sex, und darum geht es in diesem Teil nicht. Und ich behaupte, jeder kann auch partnerschaftlich lieben ohne Sex, ansonsten würde wirklich alles auf Sex aufbauen, und dann könnten wir uns diesen Abschnitt sparen und nur auf den Sex schauen.


4. Beweis, warum jeder Mensch sexuell gesehen bisexuell ist
Zunächst einmal ist es völlig unlogisch, warum man als Mensch nur auf die Reize eines Geschlechts reagieren sollte! Der eigentlich hinkende Vergleich mit anderen Gebieten hinkt gar nicht so, wie behauptet wird: Eine Banane hat einen gewissen Geschmack, ein Apfel hat einen gewissen Geschmack. Die meisten mögen beides. Natürlich mögen einige den Apfel mehr, andere die Banane mehr. Manche mögen beides gleich gerne. Manche mögen beides auch nicht so gerne wie eine andere Frucht oder gar wie Vanille- und Schokoladeneis. Aber bei den Geschlechtern gibt es ja nur zwei Varianten (von anderen Betrachtungen in der Transgender-Forschung mal abgesehen). Und wenn wir davon ausgehen, dass man einen „gesunden Sexualtrieb“ hat, bezieht er sich auf die beiden Geschlechter. Warum sollte man sich da prinzipiell auf ein Geschlecht beschränken? Meinen Kenntnissen nach gibt es kein Gen, welches sagt: Lust empfindet man nur, wenn man mit dem anderen Geschlecht Sex hat. Dieses Gen existiert nicht, höchstens Pheromone, die sexuelle Lust begünstigen. Sexuelle Lust manifestiert sich vielleicht an Geschlechtern, aber sie ist nicht an sie gebunden. Aber greifen wir nicht vorweg!
Nach der obigen Begriffsdefinition ist jeder Mensch bisexuell, wenn er weder heterosexuell, noch homosexuell ist. Das ist gleichbedeutend damit, dass man sexuell gesehen sowohl mit dem eigenen Geschlecht, als auch mit dem anderen Geschlecht etwas anfangen kann.
Deswegen zeige ich zuerst, dass jeder Mensch sich von dem eigenen Geschlecht angezogen fühlen muss, und dann, dass jeder Mensch sich vom anderen Geschlecht angezogen fühlen muss.

4.1 Beweis, warum jeder Mensch homosexuelle Anteile besitzt
In der Pubertät beschäftigen sich die meisten Menschen das erste Mal ernsthaft mit ihren sexuellen Gefühlen. Viele erleben vorher schon sogenannte „Doktorspielchen“ im Kindesalter, bei denen das Geschlecht in der Weise sowieso keine Rolle spielt, was man darf oder nicht – man spielt durchaus auch mit allen zusammen. Da werden keine Unterschiede gemacht, allerhöchstens herausgefunden.
Aber die richtige sexuelle Lust entwickelt sich dann erst in der Pubertät. Viele Jugendliche erforschen dann ihre Sexualität mit dem eigenen Geschlecht. Das ist bereits allgemein bekannt, auch wenn es immer noch viele versuchen zu übersehen. Damit ist natürlich auch in keinster Weise etwas vorbestimmt. Aber dass man zusammen mit dem eigenen Geschlecht den Sex erforscht, zeigt ja schon, dass jedenfalls gewisse homosexuelle Anteile nicht zu leugnen sind. Jedenfalls kann man sexuellen Spaß zusammen haben.
Diejenigen, die nicht mit dem eigenen Geschlecht zusammen Erfahrungen sammeln, sammeln in der Regel erst einmal Erfahrungen mit sich selbst: Es wird masturbiert. Normalerweise kommt der erste sexuelle Kontakt, jedenfalls aber der intensivere ernsthaftere sexuelle Kontakt mit dem anderen Geschlecht später. Wer masturbiert, sich streichelt, sich sexuelle Lust selbst beschafft, an seinen Geschlechtsteilen spielt, was völlig normal und sowohl ein Teil der Entwicklung, als auch ein Teil einer gesunden Sexualität auch im späteren Alter ist, der empfindet also Lust an den Geschlechtsteilen seines eigenen Geschlechts. Es ist dann nur logisch, dass man mit den Geschlechtsteilen des eigenen Geschlechts auch lustvolle Vorstellungen verknüpft. Wäre man hundertprozentig heterosexuell, müsste es einem nicht gefallen oder völlig kalt lassen. Auf jeden Fall würde man lieber mit geschlossenen Augen onanieren. Dass man seinen eigenen Penis oder seine eigene Scheide dabei noch gerne betrachtet, das kann nicht sein, wenn man wirklich heterosexuell ist. Aber verbindet man nicht automatisch angenehme Gefühle, wenn man etwas sieht und gleichzeitig schöne Gefühle hat? Ist es nicht einfach geil, wenn man seinen Schwanz oder seine Muschi berührt? Müsste man dann bei einer offenen Einstellung nicht ähnliche Gefühle auf einen anderen Mann oder eine andere Frau übertragen? Ich denke schon. Das ist bei anderen Erlebnissen doch ganz genau so.
Dazu kommt noch, dass die meisten Menschen bestätigen, dass sie es sexuell anregend finden, wenn ihr Sexpartner Lust empfindet. Es ist nicht nur lustvoll, selbst befriedigt zu werden. Sondern es ist auch lustvoll zu wissen, dass man den anderen befriedigt. Dann muss es also doch auch anregend sein, jemand anderen des gleichen Geschlechts zu befriedigen. Man kann ja sogar die Gefühle sehr gut nachempfinden. Man weiß, wie sich das anfühlt, ganz genau.
Und wenn man jetzt noch über sexuelle Praktiken nachdenkt, dann gibt es viele Praktiken, die so oder so ähnlich mit beiden Geschlechtern möglich sind. Ja, man kann sogar zum Teil gar nicht unterscheiden, wer einem sexuelle Lust genießen lässt. Wenn man mit geschlossenen Augen Oralverkehr genießt, könnte es sowohl ein Mann, als auch eine Frau sein, die einen gerade verwöhnt. Wenn man sich gegenseitig streichelt, dann kann das ein Mann genauso gut wie eine Frau – jedenfalls wenn man sich sagt, was man gerne hat, und Erfahrungen sammelt. Wenn man sich küsst, schließt man sowieso die Augen. Wenn man Analverkehr erlebt, dann spielt es für den aktiven Part doch keine Rolle, ob der andere ein Mann oder eine Frau ist – vielleicht von der Vorstellung her, aber sicherlich nicht vom reinen Sex.
Aber wie bereits oben erwähnt haben Männer und Frauen doch Unterschiede im sexuellen Verhalten, nicht nur rein von ihren Geschlechtsteilen. Doch wer meint, dass er mit Männern nichts anfangen kann, weil viele Männer behaart sind, der hat keine Argumente mehr, wenn man über rasierte Männer redet, und heutzutage sind Intimrasur, Haarentfernung und andere Veränderungen keine Ausnahme mehr, auch nicht bei angeblich heterosexuellen Männern.
Wem hier bestimmte Vorstellungen nicht allzu sehr zusagen, dem sei entgegnet, dass niemandem alles zusagt. Nicht alle schwul lebenden Männer machen Analverkehr, erst recht nicht sowohl aktiven, als auch passiven. Nicht alle eher heterosexuell empfindenden Männer müssen immer Verkehr beim Sex haben. Nicht alle lesbisch orientierten Frauen benutzen Dildos. Nicht alle heterosexuell lebenden Frauen wollen immer unten liegen.
Wenn man aber schon eine sexuelle Aktivität mit dem eigenen Geschlecht lustvoll findet, ist es mit der hundertprozentigen Heterosexualität vorbei. So ist es nun einmal. Und es gibt da garantiert einen Typen bzw. eine Frau für jeden!

4.2 Beweis, warum jeder Mensch heterosexuelle Anteile besitzt
Der ganz platte triviale Grund dafür, dass jeder Mensch nicht ganz homosexuell sein kann, liegt in der Natur des Menschen: Der Überlebenstrieb, der Fortpflanzungstrieb ist im Menschen drinnen, und so ist es nur natürlich, auch Lust am anderen Geschlecht zu finden. Das ist eigentlich alles, was man dazu erzählen muss. Die meisten meiner Gründe bauen im Endeffekt auch darauf auf.
Manche religiös verblendete Fanatiker behaupten, Sex wäre nur zum Fortpflanzen gedacht. Wer so etwas behauptet, hat nichts vom Leben verstanden. Natürlich ist es günstig, das Angenehme mit dem Notwendigen zu kombinieren, und somit auch zu sichern, dass man sich weiter fortpflanzt. Aber dann wären ja viele Dinge nicht notwendig, ohne die das Leben auch möglich wäre. Dann wäre die weibliche Klitoris eventuell nicht notwendig. Dann dürfte man sich auch nicht selbst befriedigen, Oralverkehr wäre zu unterlassen, man könnte Vergnügungsparks schließen, Musik bräuchte man nicht, und das Forschen können wir auch gleich lassen …. wozu Denken, Erfinden, Philosophieren, Sich Amüsieren, Experimentieren, Spaß haben?
Dennoch sind heterosexueller Geschlechtsverkehr und Fortpflanzung miteinander verschlungen. Alles andere sind Spielformen, andere Lustformen, die man sich natürlich holen darf, solange alle Beteiligten Spaß dabei haben. Aber der eigentliche Verkehr hat ungehindert davon seine Berechtigung, ohne den wir ja nun alle nicht hier wären.
Und es ist eine Art Verschmelzung, eine Vereinigung, die mit einem Menschen, den man auch noch liebt, auch eine symbolische Funktion hat. Eine ähnliche Bedeutung mag für einige aber auch der Analverkehr erreichen. Oder einfach das Küssen und sich Ineinander-Verschlingen. Doch der Vaginalverkehr ist unabhängig von anderen erogenen Zonen die gleichzeitige Stimulation beider Geschlechtsorgane und ermöglicht bei Erregtheit einen problemlosen Akt, was beim Analverkehr z.B. nicht unbedingt gegeben ist, nicht jeder dafür überhaupt empfänglich ist. Weiterhin kommt beim Mann der begattende Gedanke hinzu, es liegt in der Natur, seinen Samen weiterzureichen – diese Vorstellung ist sicherlich sehr ursprünglich, aber sie gehört auch zum Sex dazu. Ein Mensch ist zwar kein Tier, aber er ist auch kein triebloser Roboter.
Aber es gibt weitere Gründe. Der Mensch ist schließlich neugierig. Also will man doch auch das andere Geschlecht erforschen. Man hat die anderen Geschlechtsorgane nicht, also würde einem bei homosexueller Lebensweise auch immer etwas fehlen. Bei einer heterosexuellen Partnerschaft hat man immer beide Geschlechtsorgane zur Hand. Sex ist auch immer eine Erforschung, eine Wanderung, ein Abenteuer. Sowohl der Penis, als auch die Scheide haben sehr faszinierende Eigenschaften, die schon aus wissenschaftlicher Sicht bemerkenswert sind. Daran zu spielen muss einfach Spaß machen. Der Penis versteift sich, er verändert seine Form, reagiert stark auf Berührung, aber auch auf Vorstellungen seines Besitzers. Die Ejakulation ist ebenso ein komplexer Vorgang, der immer wieder faszinierend ist. Und der Samenerguss außerhalb wie innerhalb eines Körpers hat auch etwas mit Intimität und auch mit „Rumsauen“ zu tun. Es hat also vielleicht auch einen Aspekt des Dreckigen – im positiven Sinne jetzt. Es ist eben nichts völlig Langweiliges, Normales, Uninteressantes. Sondern etwas Besonderes, für manche vielleicht Verbotenes. Wer nicht weiß, was passiert, und unaufgeklärt ist, ist zunächst irritiert und verwirrt. Aus diesem Staunen kommt der Mensch eigentlich nicht mehr heraus, genauso wie schöne Bilder auch noch im hohen Alter schön anzuschauen sind, und leckeres Essen, besonders freundliches Verhalten immer noch bestaunt werden. Die Vagina dagegen hat etwas Geheimnisvolles, Frohlockendes. Sie verbirgt etwas Geheimnisvolles. Der Vorgang des Feuchtwerdens ist genauso wie die Erektion bemerkenswert. Eine heimliche, aber doch sehr bedeutsame Veränderung sorgt für unser Staunen. Die Aufnahme des Penis und Anpassung ist ein Prozess, der nicht ohne Grund erstaunlich ist, ein Wunder der Natur. Schließlich ist der Kitzler genauso wie die Eichel eine sehr empfindsame, wunderbare Stelle, mit der man spielen kann. Dazu kommt die Ästhetik von Vagina und Brüsten bzw. von Penis und Hodensack und außerdem von der Kehrseite. Männer wie Frauen haben eine erotische Ausstrahlung, können ästhetisch dargestellt werden. Und unverklemmte Leute bestätigen sofort, dass beide Geschlechter ihre schönen Seiten haben und für die Kunst geeignet sind. Natürlich ist die Frau als das schöne Geschlecht bekannt, aber genauso hat der Mann seine reizvollen Seiten. Das kann keine Frau ernsthaft bestreiten, genauso wie kein Mann die Ästhetik der Frau verneinen kann. Also haben Geschlechtsteile wie auch der gesamte Körper eine faszinierende Wirkung, die man nicht nur an sich selbst genießen kann, sondern eben auch am anderen Geschlecht.
Wer nun aber von beiden Geschlechtsorganen begeistert ist, sie schön findet, Erregung mit ihnen verbinden kann, kann aber nicht hundertprozentig homosexuell sein.


5. Gründe für die Ablehnung von Bisexualität durch die Menschen
Es gibt in der Geschichte der Menschheit sehr viele kranke Entwicklungen: Diskriminierungen, falsche Verfolgungen, Bekämpfung von Minderheiten, um von den eigenen Fehlern abzulenken sind keine Seltenheit. Denken wir nur an Sklaverei, Hexenverbrennung, heilige Kriege, Verbot von Onanie und anderes. Es ist echt lächerlich und peinlich, was sich manche Menschen ausgedacht haben. Natürlich ist das im geschichtlichen Kontext zu sehen, und die Erziehung hinterlässt immer ihre Spuren, doch sollte man die Gegenwart immer mal mit der Logik durchleuchten, denn vielleicht entdeckt man ja sehr unlogische Regeln und Sitten, die vielleicht später belächelt werden und sich die Leute fragen, warum das niemand gesehen hat. Ein Beispiel sei zum Beispiel die Tatsache, dass Nacktheit alleine Erregung öffentlichen Ärgernisses ist. Es ist verboten, so herumzulaufen, wie man auf die Welt gekommen ist? Das klingt doch sehr schräg. Natürliche gibt es gesellschaftliche Vereinbarungen, aber manche sind doch sehr fraglich und aufgesetzt.
Im Folgenden will ich noch einmal auf fragwürdige Argumentationen oder Verhaltensweisen hinweisen, die im Zusammenhang mit der sexuellen Orientierungen zu finden sind.
Als erstes fragt man sich, warum homosexuelles Verhalten überhaupt so viele Menschen interessiert hat, warum man versucht, dies einzugrenzen, zu bestrafen oder zu verbieten. Dafür gibt es genau wie bei allen anderen Diskriminierungen keinen Grund. Nur weil das Verhalten von dem eigenen vielleicht abweicht, fühlen sich manche bedroht und müssen dagegen angehen. Dabei ist dann nicht das homosexuelle Verhalten krank, sondern das Verhalten, dieses zu unterbinden. Weitere Ausführungen, dass man mit der Verfluchung dieser sexuellen Orientierung nachhaltige Schäden oder jedenfalls Verwirrungen bei Jugendlichen auslösen kann, sind, denke ich, nicht notwendig. Das Unterdrücken der eigenen Identität führt gegebenenfalls zu einem unglücklichen Leben, das auch das Leben anderer beeinflusst.
Die ganze Angst vor Homosexuellen manifestiert sich bei manchen Menschen in einer Homophobie. Sie finden in der Regel männliche Homosexuelle eklig und abstoßend. Diese Einstellung ist bei Männern, aber auch einigen Frauen bislang immer noch vorhanden, auch wenn diese Homophobie immer mehr abnimmt. Die Leute, die den Kontakt zum eigenen Geschlecht als abstoßend beschreiben, können keine Gründe für ihre Abneigung äußern, es bleiben allgemeine Phrasen, die nur von inneren Gefühlen, die nicht zu erklären sind, beschrieben werden. Oder es kommen Begründungen, dass sie bestimmte Männer oder schwule Aktivitäten abstoßend finden. Wenn man dann aber fragt, ob das bei Frauen nicht genauso wäre, gestehen dann doch die meisten, dass es wohl doch nicht geschlechtsabhängig ist. Wer einen extrem behaarten Mann nichts abgewinnen kann, dem geht es bei einer extrem behaarten Frau nicht anders. Wer dicke, ungepflegte Männer nicht mag, mag wohl auch keine dicken, ungepflegten Frauen. Wer dürre Männer nicht mag, mag wohl auch keine dürren Frauen. Homophobe Menschen haben meist eine konkrete Vorstellung, wie Schwule sind. Es gibt da nur die Bären in Lederklamotten, die sich gierig auf einen armen kleinen Hetero stürzen, als hätten sie nichts anderes zu tun und würden jeden überfallen. Oder sie sehen nur extrem „tuntig“ auftretende Typen, die schminkend über einen gackern. Natürlich gibt es solche Männer. Aber es gibt auch Frauen, die den homophoben Mann abschrecken.
Ekel gegen ein Geschlecht ist genau wie jeder andere Ekel gegen etwas, was nicht stinkt, wehtut, grausam ist oder ähnliches, als unnatürlich und krank einzustufen. Das muss man sich leider als homophober Mensch anhören. Wer solche Probleme hat, sollte versuchen, eine gesundere Einstellung zum Leben, zu Menschen und zum Sex zu bekommen. Wenn man Bisexualität als für sich selbst uninteressant und unbedeutend einstuft, ist das ja vielleicht noch nachvollziehbar, aber wer es als eklig darstellt, ist irrational.
Der Ursprung liegt wohl daran, dass die Männlichkeit, der Beschützerauftrag mit dem Gleichstellen mit anderen Männern in Frage gestellt werden könnte. Man dürfe sich als Mann ja nicht fallen lassen, nicht unterwürfig sein, sondern müsse immer der Starke sein, der seine Frau beschützt. Dass diese Vorstellung überholt ist, sehen viele immer noch nicht.
Auf der anderen Seite ist immer wieder lustig zu beobachten, dass die weibliche Homosexualität nicht ernst genommen wird oder als Lustobjekt der männlichen Sexualität dargestellt wird. Wie viele Heten-Pornos gibt es, in der keine Lesbenszene zu finden ist? Das gehört einfach mit dazu. Weiterhin sind zwei Frauen, die sich küssen, schon immer etwas Erotisches gewesen, egal ob im Fernsehen oder in der Vorstellung des Mannes. Da würde kaum ein angeblich heterosexueller Mann „eklig“ schreien. Wenn dann die Frauen aber mehr Gefallen aneinander finden als an einem Mann, dann wird das Weltbild des Mannes wieder zerstört, und er ist irritiert.
Mittlerweile kommt langsam auch im europäischen Bereich das „Hugging“, das Umarmen und Knuddeln in Mode. Und langsam machen es gelegentlich auch Männer untereinander. Früher war es Männer und Frauen bzw. Frauen untereinander vorbehalten. Diese Kontaktangst ist noch so ein Aspekt der vorhin besprochenen Homophobie. Frauen hatten damit nie so viel Probleme, so ist es lange schon nichts Besonderes mehr, wenn zwei Mädchen Hand in Hand über die Straße gehen oder sich auf den Mund küssen.
Interessant ist auch, dass homo- bzw. bisexuelles Verhalten bei Tieren extra geschickt verheimlicht wurde, Wissenschaftler diese Beobachtungen nicht weitergegeben haben und sie verschämt ignoriert haben. Im GEO Wissen (s.o.) stand einst ein ausführlicher Bericht über diesen Aspekt im Tierreich. Danach sind z.B. masturbierende Walroße, Gruppenorgien bei Seekühen oder Menschenaffen kein abnormales, gestörtes Verhalten, sondern ein Verhalten in naturbelassenen Regionen.
Genauso zeigt die Geschichte, dass unsere Vorfahren schon leichtfertiger mit dem Thema der Bisexualität umgegangen sind. Im alten Rom war die Liebe mit dem gleichen Geschlecht nichts Verwerfliches, sondern gehörte zum guten Ton. Wie man heutzutage die Zuneigung zur Knabenliebe wertet, steht vielleicht auf einem anderen Blatt, aber es war zu der damaligen Zeit völlig normal.
Die asiatischen Philosophien reden schon lange vom Mann in der Frau und der Frau im Manne. Wer kennt nicht das schwarz-weiße Symbol Ying-Yang. Es gibt halt keine hundertprozentig weibliche Frau, keinen hundertprozentigen männlichen Mann.
Und schließlich sei noch auf den anerkannten, wenn auch nicht unkritisierten Philosophen Freud hingewiesen, der schon im letzten Jahrhundert schrieb, dass jeder Mensch bisexuell sei.
Zum Schluss dieses Abschnittes sei noch angemerkt, dass auch das übertrieben homosexuelle Verhalten merkwürdig ist. Dies stößt auch manchen angeblichen Homosexuellen auf. Wer sich nur noch durch seine sexuelle Orientierung definieren kann und keine anderen Interessen hat, ist doch sehr eingeschränkt. Natürlich ist es wichtig, sich selbst zu finden und seine Identität zu akzeptieren und zu schätzen. Aber wenn der Stolz (im schwulen Jargon „Pride“) soweit geht, dass man schon Heterosexualität als unnormal bezeichnet, Bisexuelle versucht zu diskriminieren und nur noch in der schwulen Szene und Welt lebt, dann ist man definitiv über das Ziel hinausgeschossen und ist nicht besser als ein verklemmter, spießiger Heterosexueller.


6. Fazit
Vom Prinzip ist jeder Mensch bisexuell, so wird er geboren. Was jeder einzelne dann daraus macht, ist jedem selbst überlassen. Auf jeden Fall gibt es nicht „die sexuelle Orientierung“, jeder Mensch ist an einer anderen Stelle. Von hundertprozentiger Heterosexualität bis hundertprozentiger Homosexualität geht die Skala der Bisexualität. Die Monosexualitäten sind nur Grenzwerte, die nie erreicht werden. Natürlich ist der eine heterosexueller als der andere, der wieder etwas homosexueller ist. Jeder kann sich irgendwo einordnen, es kann sich mit der Zeit aber auch ändern, also machen prozentuale Angaben sowieso keinen Sinn, außer man findet es lustig. Mir geht es hier nicht um weitere Dimensionen, denn ob jemand eher dominant oder devot, sich wirklich eindeutig als Mann oder Frau fühlt, monogam oder polygam ist, will ich hier gar nicht betrachten und geht für das Blickfeld mancher auch zu weit heraus.
Also lassen wir jeden Menschen sich so definieren und seine Sexualität so ausleben, wie er und sein Lebens- und Sex-Partner es will! Er ist und bleibt aber auf jeden Fall bisexuell, egal wie stark er es dann ausleben wird oder nicht.

Quelle: Internet Eine Aktion vom Stammtisch „Bi & Friends Hamburg“


  • Moderator
Geschrieben

@ BiBobBoy1
Also von der Unverschämtheit mal abgesehen, den gleichen Beitrag gleich 5 mal zu posten, erscheint es mir
weder sinnvoll noch besonders intelligent, das halbe Internet hier in unser Forum hinein zu kopieren.
Das ist auch nicht Sinn und Zweck eines Forums. Wenn du es nicht auf die Reihe kriegst, einen selbst
verfassten Beitrag zu posten, dann poste halt einen Link zu der Seite, von der du den Artikel kopiert hast.


NACHTRAG:


Da User BiBobBoy1 offensichtlich weder die Courage noch das Format hat seinen Verstoss gegen die
"guten Sitten" im Web zu bereinigen ( Gelegenheit war gegeben ) hier also
für alle interessierten Leser hier der Link zu dem abgekupferten Originaltext, veröffentlicht auf
der Internetseite von bijou 20 - Das Bisexuelle Journal &gt&gt&gt Hier klicken

Wenn man Beiträge oder Artikel anderer Sites verwendet, dann gebietet es die Netiquette
die Quelle des Beitrages anzugeben. Die weitaus elegantere Methode, die noch dazu unübersichtliche
"Bleiwüsten" vermeiden hilf, wäre mit einem kurzen, selbstverfassten Kommentar und einem entsprechenden
Link ( so wie hier ) auf den Artikel hinzuweisen.

Geschrieben

Was ich nicht verstehe, ist diese Fixierung auf den Begriff "sexuell" - Sex kann und darf man so oder so haben, fertig. Was uns Menschen eint, ist nicht eine bei allen Menschen vorhandene "Bisexualität", sodern ein gewisser Hunger, den wir alle in uns tragen - gemeint ist nicht der Nahrungshunger. Und etwas in uns weiß genau, wer oder was den Hunger stillen kann. In uns allen wirkt mehr, als wir wissen, und es lenkt uns.

Sex alleine wird den Hunger nicht stillen, wir alle brauchen mehr voneinander und könnten einander auch mehr geben. Der dem Trieb beigefügte Spaßfaktor ist ein netter Anreiz, und bei manchen ist es auch nicht nur Treiben, sondern wirklich "körperliche Liebe", aber das geht wohl wirklich nur in Beziehungen, und auch nur in jenen Beziehungen, die auch innere Nähe zueinander ermöglichen. Viele sind ja leider gemeinsam einsam, auch Heteros.

Schade, daß es so vielen Männern schwerfällt, ihre gefühlvollen Anteile zu entdecken und zu integrieren. Was man aber innerlich abwehrt und auf die Triebebene verlagert, wird einem zwar ein aufregendes Sexleben bescheren, der Hunger aber bleibt.

Sex ist gut und macht Spaß, jeder so, wie er mag. Aber wir sind alle mehr als als nur ein Genital und weiter oben, im Kopf, zu theoretisieren, wird aber auch niemandem etwas bringen. Vielleicht einfach auf das Bauchgefühl, die innere Stimme, die man auch Intuition nennt, hören?

Es darf gezickt werden ...


Geschrieben

>>Zunächst einmal ist es völlig unlogisch, warum man als Mensch nur auf die Reize eines Geschlechts reagieren sollte!


Geschrieben

Ich war nur zum Zeitpunkt meiner Geburt und während der Stillzeit bisexuell.
Daran kann ich mich jedoch nicht mehr erinnern :P


Geschrieben

Mit Verlaub:

Dieses Eingangsposting ist ein wundervoller Beleg anrührender Wissenschaftgläubigkeit. wen in dieser weise nachgebetetwird, ohne zu verstehen, muss man sich nicht wundern, wenn als Fazit nur Vewirrung herauskommt.

Die Ausage lautet "Jeder Mensch ist vom Prinzip her bisexuell. Das Prinzip wird nicht beim Namen gennat, obwohl aus der Argumentation deutlich wird, dass es um eine entwicklungspsychologische Betrachtung und damit auch um ein solche Prinzip handelt. Der Text sagt sauberer Formuliert, dass durch die Aufeinanderfolge unterschiedlicher Entwicklungsphasen, die zum Teil im Schwerpunkt mal eher homosexuelle mal.eher heterosexuell sind, die Möglichkeiten zu Homesexualität und Heterosexualität in jedem Menschen gegeben ist. er macht aber auch deutlich, dass äußere einflüsse und innere Entscheidungen, oder entwicklunspsychologisch gesprochen das Verharren in unterschielichen Phasen (Anmerkung: Freud ist ein Wiedergänger) zu eine spezifischen Ausprägung der sexuellen Präferenz der Individuum führt.

Der Text sagt damit: Grunsätzlich hat jeder Mensch die Anlagen zu Homosexualität und Herterosexualität, er sagt aber auch das der spezifische Mensch sich dann doch homosexuell, heterosexuell oder bisexuell entwickelt.

Mein Fazit:

Die Überschrift ist ein plumpes Missverständnis eines nicht verstandenen Texts

Geschrieben

Wenn so, dann ein Problem unterschiedlicher Betrachtungsweisen bzw. Meinungs-Inhalte. dass da diverse Betrachtungsformen und zeitrelevante Versionen zusammen geworfen wurden, ist mir auch aufgefallen.

Dennoch gibt es Menschen, die solche 'Phasen' nicht erleben, sondern vielmehr ein konstantes Erwachen ihrer rein homo-bezogenen ( oder für die andere Seite hetero-bezogen ) Identität und der Partnerpräferenzen. Die wirft man dann unter Kategorie X einfach mit in den selben Pott.

Vom Prinzip her werden alle Menschen mit weiblich 'vorgeprägtem' Körper geboren -- sagt eine andere, zeitweise beliebte Ansichtsform. Also sind Männer am Ende doch nur umprogrammierte Frauen ?


Geschrieben

Ich stimme Dir weitestgehend zu ;-)

1) Ich glaube, dass jede so einfache Aussage zu kurz greift. "Männer am Ende doch nur umprogrammierte Frauen[/i"]

Um das Wesen des Menschen zu erfassen haben unterschiedlichste Disziplinen gute Erklärungsansätze, die je nach Sicht zu einem Verständnis
aus diesem jeweiligen Blickwinkel beitragen.

Das Wesen des Menschen ist ... zum Glück ... zu komplex, als das wir es vollständig erfassen können. So bleibt nur das Herangehen nach separierten Sichtweisen.

Eine Sichweise allein beschreibt also immer nur einen Aspekt.

2) Die Überschrift lautet ja "Jeder Mensch in besexuell" damit geht es um die Frage der sexuellen Präferenz.
Der von Dir eingeführte Satz "Also sind Männer am Ende doch nur umprogrammierte Frauen" zielt eigentlich mehr auf die sexuelle Identität.

Mir ist da vor dem Hintergrund der eigenen Geschichte der Unterschied wichtig. Ich bin en Mann und finde es gut, aber die sexuelle Präferenz, ist meinem Leben Veränderungen ausgesetzt. Am Ende bin ich wohl wirklich bisexuell.

Aber ob die Präferenz mehr bei dem weiblichen oder männlichen Geschlecht lag hatte auf meine Identität als Mann nie Einfluss.

3) Nun werde ich fast OT:

Sexuelles Identität ist ebenfalls nicht durch eine Sichtweise begreifbar.

Auch in mir mischen sich männliche und weibliche Aspekte die je nach Sichtweise deutlich werden:

- Wenn Du mich vor Dir hast, bin ich ein ein Kerl
- Wenn Du auf mein Sozialverhalten achtest, bin ich ein Kerl (so die Klage aller meine vormaligen Parterinnen)
- Wenn Du mich aggressiv erlebst bin ich sehr Kerl
- Solltest du Dich mit mir unterhalten, würde Dir Ausfallen, dass mein Mienenspiel so lebhaft und ausdrucksstark ist, wie das einer Frau
- Sollten wir uns über mein emotionales Empfinden, Rezeptivität, Empathie unterhalten habe ich durchaus weibliche Züge

Was Dominanz angeht bin ich zuweilen durchsetzungsfreudig und stark, manchmal ein Flotz und habe gleichzeitig eine ausgesprochen submissive Seite in mir, die auch gelebt werden will.

Was ich zeigen wollte ist die Vielschichtigkeit, und die je nach Sicht unterschiedlichen Ergebnisse bezogen aud Sexuelle Identität.


Fazit:

Mensch ist komplex, Verständnis nur vielschichtig möglich, wobei abhängig vomm Aspekt gegensätzliche Ergebnisse zu sehen sind.

Einfache Aussage bezieht sich auf einen Aspekt...


  • Moderator
Geschrieben

OFF TOPIC

@ Paulinius: / @ Alle Forumschreiber:
Das erzeugen von "Whitespaces" im Forum ist der Übersichtlichkeit und Lesbarkeit alles andere als
zuträglich, und sollte nach Möglichkeit unterbleiben. Sollten doch einmal unabsichtlich unnütze Leerzeilen
generiert werden, so ist das durch den gebrauch der Edit-Funktion leicht zu beheben.
( Einfach auf das Icon "Sprechblase mit Stift" im Kopf des Beitrages klicken, editieren und neu speichern )

Ebenso ist es lästig und unschön wenn die gleichen Beiträge mehrfach hintereinander gepostet werden.
Auch dann kann man das überzählige Posting mit der Edit-Funktion auf eine kurze Formel wie etwa:
"Edit wegen Doppelpost" reduzieren.

Gerade bei längeren Beiträgen kommt es des öfteren je nach Auslastung des Systems vor, dass beim
absenden der Hinweis "Gays.de ist zur Zeit überlastet.....wir arbeiten daran" erscheint.
Der Beitrag wurde dann aber fast immer bereits im Forum gespeichert, und muss nicht noch einmal
neu gesendet werden.


Geschrieben

@knuddel:. weise geschrieben, nur wenn ich mich hier in`m forum ungucke , ist doch ziehmlich viel mülll , wer soll denn die bleiwüsten lesen , ich hab nicht die zeit dazu.....und ich denke DIE ( bleiwüsten) machen auch gelegendliche diskussion um das thema kaputt, könnt ihr nicht auf´n punkt kommen?????


Geschrieben

Na ja, wenn man nicht lesen kann, nicht lesen will, oder keine Zeit dazu entbehren kann, ist es von Fall zu Fall vielleicht besser, sich Comics anzuschaffen. Mehr Bilder und so, Du verstehst. Andererseits gibt es die Möglichkeit, sich in gemäßem Falle einer Diskussion völlig zu enthalten, wenn man ihren Inhalt schon abstoßend findet.

Der Punkt ist meist das Ergebnis einer Diskussion, oder er regt zu weiteren Diskussionen an. So ist das zumindest in der Wissenschaft. In Diskussionen sind längere Texte durchaus gebräuchlich, man möchte sich ausführlich mitteilen, um Misverständnis zu vermeiden. Es gibt Leute, die können alles Mögliche in 3 Sätzen sagen, und andere finden solche brillant. Wieder andere sehen das ganz anders.

Warum werden überhaupt bestimmte Verhaltensweisen / Fähigkeiten auf die Geschlechter ausgelegt, und nicht beiden Geschlechtern diese Fähigkeiten als Natur ihres Wesens zuerkannt? Warum muss ein Mann "weibliche Züge" tragen, wenn er emotionale Tiefe beweist? Weil emotionale Tiefe nicht zum modisch gewordenen Bild vom harten Mann passt? Und was ist daran dann bisexuell? Diskussionen führen zu Fragen und Denkansätzen.

Wenn Du nur Bleiwüsten darin siehst@celsius61, warum schaust Du dann hin?


Geschrieben

Oh, oh. Da ist aber einiges durcheinander gegangen. Die Aussage "Jeder Mensch ist Bisexuell" ist falsch. Richtig ist, die sexuelle Ausrichtung kann sich im Laufe des Lebens verändern. Es ist durchaus möglich, dass ein heterosexueller Mann seine Ausrichtung in homosexuell ändert. Es gibt Beispiele und mit Sicherheit sind einige der Nutzer dieser Seiten betroffen. So selten ist es nicht. Auch die umgekehrte Variante ist möglich, sogar ein mehrmaliger Wechsel im Laufe des Lebens. Eine Einstufung in homo- bzw. heterosexuell ist somit eigentlich falsch. Erst am Ende des Lebens kann man sagen, ich war hauptsächlich so oder so.
Möglicherweise findet sich die Ursache schon in unseren Ur, ur Vorfahren. Bei einigen Fisch- und Amphibienarten ist sogar eine totale Geschlechtsumkehrung durchaus an der Tagesordnung.


Geschrieben

Der Begriff Bisexuell hat lateinische Wurzeln.
bi = zwei
sexus = Geschlecht
ergo: bisexuell = zweigeschlechtlich = Zwitter !

Der Begriff Homosexuell hat ebenfalls lateinische Wurzeln.
homo = der Mensch
sexus = Geschlecht
ergo: homosexuell = menschliches Geschlecht

Geschrieben

Irrtum, lieber Achim,

das von einem ungarischen Arzt erst 1867 erfundene Wort Homosexualität ist ebenso wie Heterosexualität ein Sprachzwitter und zwar aus Griechisch und Latein
homós (griechisch) = gleich, gleichartig, entsprechend
héteros (griechisch)= der andere, der eine von beiden, von anderer Art
sexus (lateinisch) = Geschlecht


Eigentlich hätte Dir das vor Deiner Sprachdeutung auffallen müssen, denn sicherlich kennst Du die Begriffe "homogen" und "homonym" ebenso wie "heterogen", "heteroblastisch" oder "Heterosphäre".
Ein bißchen Sorgfalt, und in diesem Fall der Gebrauch eines ordentlichen Fremdwörterbuches, darf schon aufgewendet werden bei Beiträgen in diesem Forum. Jeder Schwule sollte wissen, mit welchem Sprachbastard er seit dem 19. Jahrhundert etikettiert wird.

Geschrieben

Huch das Minotaurus ^^
Mir ist es gar nicht in den Sinn gekommen, daß in diesen Bezeichnungen eine griechisch-römische Orgie gefeiert wurde ^^

Geschrieben

Ja, Achim mach dir nichts daraus, Minotaurius wollte auch mal nur etwas ganz besonderes sagen. Immer diese Wertungen, hier bgeht es nicht darum, sehr KLUG zu sein, sondern das zu sagen, was man möchte. Wenn jeder Satz oder jedes Wort auf die Waage gelegt wird, dann ist das HIER genau so irre wie draußen.


Geschrieben

@sadee
Hier geht es nicht um "Wertung" (wie kommst Du überhaupt nur auf diese Schnapsidee?), sondern um philologische Korrektheit. Dass Schwule - pardon: Homosexuelle - um die Herkunft und die Etymologie des Wortes Homosexualität genau Bescheid wissen dürfen und sollten, das braucht wohl keine gesonderte Erklärung.
Ein Blick in Duden Band 7 - Herkunftswörterbuch würde wohl sinnvoll gewesen sein, wenngleich dort die "gelehrte Neubildung" fälschlicherweise erst dem 20. Jahrhundert zugeordnet wird.
Also spar Dir künftig Deine absolut überflüssigen und zudem auch noch sachlich falschen Randbemerkungen!


Geschrieben

Ich würde Sagen, jeder der Schwul ist meint besser mit Männern klarzukommen als mit Weibern, also - definitiv mit größerer oder kleinerer Überzeugung. Der Bi-Mensch in sich ist damit das Physische Grund-Element, der wenn er Hetero wird wohl mehr meint mit Weibern klarzukommen aber völlig durch die Medien versaut die Andere Form der Liebe verkennen gelernt hat. Ich meine Lesbisch zu sein (, was dann durch Bi allgemein wohl eher den Nerv trifft - is aber nur meine Meinung.


Geschrieben

ich bin wie ein teebeutel und muss mich überall reinhängen...wenn ich jetzt sonntag morgen, kurz nach halb 5 in der früh, den einstiegsroman von bibobboy lese...stellt sich nach der gefühlten "seite 40" bei mir erstmal leichte verwirrung ein...oder wie ich in nem kurzen selbstgespräch richtung monitor ausdrückte ....HÄÄÄ?
mal von der sinnig- oder unsinnigkeit dieser these abzusehen...was ist dein problem? also, nicht als wertung zu verstehen...sondern ehrlich gefragt, was is dein anliegen?

(völlig themenfremd...ehe ich nun wegen fehlender GROSS- und kleinschreibung böse reaktionen bekomme...ich beherrsche unsere grammatik schon, aber ich bin initiator meiner eigenen rechtschreibreform...hihi)

zurück zum thema...welches irgenwie keines ist...ausser alle sind bisexuell...wahrscheinlich...also zumindest, haben wir als baby´s, vor dem erlernen der sprache, des krabbelns, laufens, nicht mehr in die winden machen´s....zumindest eines in uns schon festgeschrieben, wir sind bi...haben aber die wahnsinns möglichkeit...das beste draus zumachen! okay...das is die verdammnis der menschheit...sie konnte, aus sich ihr bietenden chancen, nie recht viel machen...aber in dem punkt frag ich mich...warum gibt es dann schwule und lesben! es entscheidet sich doch niemand bewusst für seine sexuelle neigung...und auch nicht unbewusst!
ich selbst bin auch bi...ich habe eine schwäche/stärke, die mich sehr in meinem wesen ausmacht, im ernst, ich habe den hang, keine entscheidungen treffen zu wollen...oder zu können...bzw. das ist das gute/schlechte an entscheidungen, sie erledigen sich irgenwann von selbst (ergebnis ist dann nur nicht immer perfekt)... daraus resultierend, bin ich deshalb wahrscheinlich auch bi...oder? denn wenn ich mich gegen eines richtig sträube, dann ist es die these, das wir von der gesellschaft..umgang..erziehung...zu der "sexuellen" persönlichkeit gemacht werden, die wir sind...das is absurd!

und babybitch...ich kenne kaum nen schwulen, der meint mit männer besser klar zu kommen als mit frauen. er findet die männer nur seiner sexuellen orientierung wegen besser als frauen...klar kommt der schwule, im zwischenmenschlichen bereich, dann eher mit frauen!!
irgendwie dreht sich mir der kopp..."wenn er Hetero wird"..."meint mit Weibern klarzukommen"..."völlig durch die Medien versaut die Andere Form der Liebe verkennen gelernt hat"...damit wirds nun noch komplizierter...der farbrikneue oder eben geschlüpfte neue erdenbewohner, is erstmal bi...dann wird zu nem hetero nur weil er "meint" mit frauen klarzukommen...NÖ NÖ...er wird wohl ein hetero, weil er weiss und fühlt, das er mit frauen besser klarkommt...zumindest im bett! aber unsere sexuelle orientierung manifestiert sich doch im pupertätsalter...mal ehrlich, hattest du in diesem alter, schon einen solchen bezug zu den uns umgeben medien (die uns ne andere form der liebe versaut), das du dann meintest...ich bin lesbisch...unsere orientierung wird uns doch nicht auferlegt...nur der umgang damit, ist von unserem umfeld abhängig! und ganz zum schluss....ES GIBT KEINE ANDERE FORM DER LIEBE...man kann sie weder lernen ..noch verlernen...egal wer wen doll findet...mann frau/ frau frau/ mann mann...sie unterscheiden sich im tun...aber das gefühl der liebe ist bei allen gleich...will dich nicht persönlich angreifen gell!?

alles in allem noch mal die frage...was bringt die in romanform verfasste aussage? und was ist die frage...oder das problem...um mal ganz davon abzusehen, was nützt das wissen darum, das es vielleicht so ist?


Geschrieben

Es ist ne weitere These im Ideengefüge und bringt wahrscheinlich Vielfalt ins Einfache. Vermutlich ist sowieso jeder individuell spezifisch verprozentiert. Die einzigen Probleme die da eventuell herausgelöst werden könnten, wäre eine seichte Diskriminierungshaltung gegenüber Schwulen und Lesben, wenn davon ausgegangen wird, diese seien faktisch nicht vorhanden, wozu im Text allerdings weiter unten wiederum Widerspruch auftaucht, also es gibt neben Bisexuellen eben DOCH Schwule und Lesben. Tja, und Asexuelle, Paraphilsexuelle...usw.

Also bewundern tue ich die Bisexuellen schon für die Fähigkeit, sich in Vertreter beider Geschlechter verlieben zu können. Das müsste theoretisch die doppelte Partnerchance bringen, wohl aber auch Schwierigkeiten, wenn sich die Verliebung gleichzeitig auf einen Kerl und auf eine Frau bezieht, oder auf ein Pärchen. Das stelle ich mir kompliziert vor.

Irgendwie ist da was dran, dass man als Schwuler besser mit Frauen reden kann. Das liegt wahrschenlich daran, dass diese partnerschaftlich gesehen für Schwule grundsätzlich irrelevant sind, so wie Giraffen, Bäume oder Autos. Für die Frauen sind dann wohl auch Schwule partnerschaftlich betrachtet irrelevant, und so ist eine zwanglose Kommunikation wohl eher möglich.

Geschrieben

Es stimmt. Jeder ist bisexuell - ohne Ausnahme


Geschrieben

@ Domprobst:
Wie kommst Du denn zu dieser Behauptung? Es mag Dein subjektives Empfinden sein aber ich bin schwul und bei weitem nicht der Einzige. Tendenziell neigen auch viele bisexuelle Männer eher zum eigenen Geschlecht und unterwerfen sich meist nur den gesellschaftlichen Zwängen der Intoleranz.
Das daraus resultierende sich selbst verleugnen führt zwangsläufig zur Unterdrückung der eigenen Homosexualität und wird heimlich ausgelebt. Solange also in unserer Gesellschaft die sexuelle Orientierung mehr geächtet als geachtet wird, solange wirst auch Du Dich hinter dem grauen "Max Mustermann" verstecken müssen.

Geschrieben

jeder mensch muss sich für das eigene geschlecht interessieren
muss - sonst erkrankt er seelisch
meist wird der begriff als tarnkappe benutzt(so verstehe ich auch silerblicks beitrag, korrigiere mich)
niemanden wünsche ich wirklich bisexuell zu sein
es kann die hölle bedeuten
ich bin sehr treu und sehr sehr verbindlich
das macht mir mein da sein oft noch schwerer
sex und triebbefriedigung ist eben das eine
doch liebe ist für mich das einzige
in beziehung mit einem mann habe ich bisher eben viel mehr toleranz für mein bi sein erlebt


Geschrieben

@ rolfina:
Segen oder Fluch der Bisexualität.
Darüber ließe sich auch diskutieren, denn ich habe hier schon einige kennengelernt, welche sehr darunter leiden und auch einige wenige, die damit kein Problem haben. Das ist aber eine Frage des eigenen Umfelds. Die von mir oben erwähnten gesellschaftlichen Zwänge, ob nun familärer, beruflicher Natur usw. sind oft die Ursache des Fluchs.
Wer es schafft, sich dem zu entziehen, kann es durchaus als Segen verstehen.
Ich beneide keinen Familienvater, der z. B. Sonntags mit seiner Frau und den Kindern in die Kirche geht und verstohlen zu den Ministranten rüberschielt. Ich kann Dich nur dahingehend korrigieren, dass sich viele einer Tarnkappe zur allgemeinen Norm bedienen und ihre eigene Sexualität nicht frei ausleben können. Das ist eben der Fluch der Bisexualität...


Geschrieben

ooh ja das kenne ich am strand mit der familie und ich wusste echt nicht mehr wo ich hingucken sollte
aber ich kenne es auch umgekehrt
die wut meines partners weil ich einer für mich attraktiven frau nach schaue


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