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Schwul und Christ ?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

ja da ruf ich jetzt mal die experten auf
welche unterschiede gibt es zwischen den katholen und den evangelen in ihrer haltung zur homosexualität
also in schweden gibts den kirchlichen segen zur schwulen hochzeit
das ist doch schon mal ne info
es gibt ja auch bei den "Basis-Christen"(ich nenn die jetzt mal so) da schon sehr aufgeklärte menschen
also wenn wir mal an den hierarchischen strukturen von kirche vorbeischauen gibt es ja schon auch ansätze die da glauben und schwule lebensweisen durchaus harmonisch nebeneinander sehen können
grundsätzlich ist es aber schon wahr das von den kanzeln doch immer noch eine verteuflung der lust im allgemeinen gepredigt wird
es fällt ja doch sehr auf
dass wir menschen uns bei vielen glaubensrichtungen auf der erde und in unserm jetzigen leben irgendwie nicht so wirklich lustvoll wohl fühlen sollen
und der verdacht liegt nahe dass es das einfachste mittel ist menschen zu unterdrücken, in denen ihnen ihre lust als etwas teuflisches eingeredet wird
es ist so einfach, weil die lust ja tatsächlich auch so seine kehrseiten hat, die werden in vielen kirchen dieser welt zu dämonen hochstilisiert. lustfeindliche menschen kann mensch besser in die kriege schicken oder schuften lassen
wenn gott wirklich so allmächtig und strafend wäre wie uns eingeredet werden soll hätte er die meisten kirchen dieser welt ausgerottet
also bleibt die frage ob schwul und christlich zusammen geht
eine frage des persönlichen gewissens?

nun steh ich vor einer frage
liebe deinen nächsten wie dich selbst
wie habe ich das als mann zu verstehen?


Geschrieben

Bevor hier über die Einstellung der diversen christlichen Kirchen zur Homosexualität einigermaßen profund gesprochen wird, sollten sich manche User 1. etwas sachkundiger machen, und 2. in ihren vorurteilsbehafteten Äußerungen etwas zurückhaltender sein. Es ist hier nicht der richtige Ort, um die theologischen Unterschiede der beiden großen christlichen Glaubensrichtungen und deren Untergruppierungen herauszupräparieren, doch wohl ist gays.de ein Ort, in dem einigermaßen zivilisiert und respektvoll miteinander umgegangen werden müsste.

Religionen, Mythologien und Mythen sind ebenso elementarer Bestandteil der Menschheitskultur wie Philosophie, Musik, Kunst und Mathematik. Wobei sehr häufig das eine das andere bedingt, wie sehr leicht an Pythagoras als Paradebeispiel nachzuweisen wäre. Selbstverständlich gehören die Bibel, der Koran oder die indischen Veden ebenso zum kulturellen Menschheitserbe wie die Edda, die Baghavadgita, Platon, Aristoteles, Lao-Tse, Konfuzius, die Kabbala und vieles andere mehr. Da nun zumindest die europäische Kultur entscheidend geprägt ist einerseits von der griechisch-römischen Philosophie und andererseits vom Christentum, so ist natürlich die Kultur der vergangenen zweieinhalb Jahrtausende überhaupt nicht denkbar ohne diese Wurzeln. Und dazu gehört nun einmal auch das, was die Bibel an Geschichten und Moralvorschriften überliefert hat - ob das gefällt oder nicht. Nur: Ich für meinen Teil möchte weder auf Bach oder Mozart, auf Dante, Goethe oder Tolstoi, noch auf Michelangelo, Tizian ("Zinsgroschen" ) oder die gotischen Kathedralen verzichten, lediglich weil ein paar Banausen keinen blassen Schimmer von kulturhistorischen Zusammenhängen haben und stattdessen despektierlich herumnölen.

Über die Grundlagen der vorgeblichen Homophobie in der Bibel (zumeist Übersetzungsfehlern geschuldet) habe ich hier im Forum schon ausführlich geschrieben. Hier http://www.gays.de/gayforum/allgemeines/fuer-elton-john-war-jesus-schwul/1
Es darf schon Wunder nehmen, dass ausgerechnet schreibfreudige und seit längerer Zeit auf gays.de verweilende User höchst undifferenzierte und zudem auch noch ziemlich falsche Ansichten über das "Buch der Bücher" verbreiten. Die homophobe Einstellung der christlichen Kirchen ist größtenteils auf die Auslassungen von Paulus zurückzuführen. Die katholische Kirche hat es bislang nicht vermocht, sich von diesem unheilvollen Erbe zu trennen. In manchen Teilen der evangelischen Kirche hat - keineswegs innerkirchlich unumstritten - in den vergangenen zwanzig Jahren eine liberalere Haltung Fuß gefasst. Zuvor aber war vom "Widersinn" homosexuellen Empfindens die Rede und von "Sündhaftigkeit". Das Segnen homosexueller Paare stösst bei manchen evangelischen Kirchenoberen immer noch auf erhebliche Vorbehalte, auch aus theologischen Gründen in Bezug auf die Sakramentenlehre.


Geschrieben

Hallo,

bitte beachtet, das Politik und Religion immer sehr brisante Forenthemen sind, die schnell zu Mißverständnissen und Streit führen. Ich gehe davon aus, daß Ihr in der Lage seid, mit Einsicht und Toleranz diese Diskussion hier zu führen; ich hoffe nicht, daß ich sie letztendlich schließen muss.

LG Topi


Geschrieben

@Rolfina : Nazis und Juden habe ich nirgends verglichen, aber wenn Du genauer gelesen hättest, wäre es Dir möglicherweise aufgefallen. Ich habe die Aussage, die in der Verbindung "schwul und Christ" enthalten ist, mit der Aussage verglichen, die "Jude und gleichzeitig Nazi" implizieren würde, oder eben Salzhering mit Sahnetorte.

Von dem her, was aktuell vom Christentum vertreten wird, finde ich es äußerst unverständlich, weshalb Leute einem Glauben zusprechen sollten, der ihre eigene Existenz verachtet und verleugnet, und Mitmenschen mit ihren natürlichen Merkmalen ebenfalls schlecht redet -- sogar dann, wenn der Stiermann aus dem griechischen Sagenhain *g* Recht haben kann, und das Christentum irgendwann vielleicht mal weniger schwulenverachtend gepredigt haben mag. Die Idee, diese ganze Verachtung, Verleugnung und Diskriminierung auch noch mit Zuwendung zu quittieren, ist zwar äußerst katechistisch -- dort wird sogar dann noch Dankbarkeit erwartet, wenn man die Möglichkeit hatte, in priesterlicher Gewalt gratis unterrichtet zu werden -- aber das schaut mir mehr nach Masochismus aus, und wiederum vergleichbar mit der Idee, ein KZ-Häftling würde sich dafür bei seinen Aufsehern bedanken, dass er fast verhungern durfte.

Von mir aus soll doch jeder seinem Glaubenkönnen folgen, wie, wann und wie oft er will, solange er niemand anderen damit belästigt und sein Schäflein im Kämmerlein hütet. Abseits davon wär mir die Zeit zu schade dafür, mich so intensiv oder lebensbegleitend mit dem Inhalt eines Märchens auseinanderzusetzen, um mal den Ausdruck 'Hirngespinste' zu umgehen. Da erscheinen mir Kreuzworträtsel wirklich unterhaltsamer, und das ist eine komplett egoistische Aussage ;-)


Geschrieben

Lieber IVM
ich habs schon verstanden und gelesen was du geschreiben hast
sorry ich habs was verkürzt dargestellt
für den nicht gläubigen ist es immer einfach zu sagen, sollen die anderen doch glauben was sie wollen
und ich bleibe dabei ein schwuler der aus der christlichen gemeinschaft zurecht nicht ausgeschlossen werden will nur weil er schwul ist kann in keinster weise mit einem juden verglichen werden der in die gemeinschaft von nazis aufgenommen werden möchte
ich selber bin nicht einmal getauft, hatte keinen religionsunterricht eben den ganzen sermon nicht
und dennoch habe ich viele christen kennengelernt und deren festigkeit im glauben deren lebensweise die sehr durch ihren glauben geprägt ist haben mich zu tiefst beeindruckt
und die frage eines christen wieso er ein sünder sei, nur weil er schwul ist
ist schon berechtigt
denn bisher krieg ich nur mit es sei sünde weil es sünde ist
das ist ja keine begründung
auch der vergleich mit dem kz häftling ist mir zu sehr an den haaren herbei gezogen
also ein schwuler der dennoch als christ anerkannt sein möchte und auch die christliche gemeinschaft nicht verlassen möchte ist nicht masochistisch im gegenteil er ist mutig denn er will beweisen dass in den christlichen kirchen sehr wohl weiterentwicklung möglich ist


Geschrieben

... und es ist dabei absolut kein Problem, sich in eine "Kommune" einzufügen, die seit Jahrhunderten Pädophilen, Lügnern, Kindermördern, Sprösslingsverleugnern, Psychomanipulierern, Scharlatanen und allerlei anderen Missetätern und Geldschefflern Unterschlupf gewährt hat? Keine Gewissensbisse aus der Solidarität mit den Gewährenden? Das erstaunt.


Geschrieben

das eine sind die schandtaten der kirche die du aufführst, lieber In Voller Montur, das andere ist der christliche glaube
und jedem der christlichen glaubens ist nun vorzuwerfen dass er sich damit automatisch mit diesen taten identifiziert
ist mir zu kurz gedacht
es kann jemand sehr wohl aus diesen von dir genannten gründen die kirche und deren verlangen nach weltlicher, politischer macht ablehnen , kritisieren und dennoch dem christlichen glauben treu bleiben
und um das geht es hier
wie vereinbar ist christlicher glauben mit schwulsein
und ich finde es sehr schade dass hier so wenig auf dieses thema eingegangen wird
statt dessen wird auf die kirche im allgemeinen geschimpft ( das ist nur eine mode)
ok deren geschichte ist ja nun wirklich sehr blutbesudelt und wenig christlich
doch es gibt unzählige christen auf der welt die ihren glauben ernst nehmen und dem entsprechend leben
christsein bedeutet ja nicht eine automatische solidarität mit den schandtätern
christlichen glauben jetzt nur mit den verbrechen der kirche gleichzusetzen macht jede debatte über glauben unmöglich
und das finde ich sehr schade und auch etwas verachtend
weil zu wenig darauf geachtet wird was einzelne auf grund ihres glaubens eben auch wirklich gutes tun
also noch einmal die frage
ist es im christlichen sinne, eine sünde(ein sich abwenden von gott) schwul zu sein?
grundsätzlich scheint es ja so zu ein dass jede lust an der sexualität schon sünde ist
bitte korrigiert mich
also sexualität sei nur zum nachwuchs zeugen zu nutzen
wobei ich mich dann frage wie das ohne lust gehen soll
warum stehen glauben und lust so konträr zueinander?
ist es nicht der größte gottesdienst den ich erweisen kann wenn ich meiner lust nachgehe?
ich meine lust und nicht das konsumieren von irgendwelchen kicks, wozu ja grade sexualität auch viel missbraucht wird
kann denn liebe sünde sein?


Geschrieben

@ IVM
Mit Vulgäratheismus und Kulturverleugnung ist kein Blumentopf zu gewinnen und mit schrägen Vergleichen à la "Jude und Nazi" erst recht nicht. Es kann durchaus zurecht formuliert werden, dass Religionen generell aufgrund ihres Absolutheitsanspruches, im Besitz der Wahrheit zu sein, von vornherein den Keim der Unduldsamkeit, der Intoleranz und des Fanatismus' im Menschen aufgehen lassen. Quer durch die Menschheitsgeschichte gäbe es dafür genügend Belege. Und welche Grausamkeiten und Verbrechen von Anhängern einer Glaubensrichtung schon begangen worden sind - und sicherlich auch in der Zukunft noch fortgesetzt werden -, das ist gewiss eine Schande für das Menschengeschlecht., wobei es keine Rolle spielt, ob nun solche Exzesse ein religiöses oder politisch-ideologisches Fundament haben.

Sicherlich ist die Annahme von Platon, Augustinus und Rousseau grundverkehrt, dass der Mensch von Grund auf gut sei. Dieses höhere Säugetier Mensch mit seiner dünnen sozialen Tünche ist eben, allen metaphysischen Spekulationen zum Trotz, ein ziemlich dummes Geschöpf und keineswegs ein exterritoriales Sonderwesen auf dieser Welt, wie das die Philosophen und Theologen aller Sorten seit Jahrtausenden predigen. Von löblichen Ausnahmen abgesehen, wird die elementare Triebhaftigkeit des Menschen und seine bedenkenlose Verwirklichung stets das bißchen Verstand überwuchern.

Doch eines sollten wir der intellektuellen Redlichkeit halber grundsätzlich nicht tun: Das biologisch bedingte Versagen des Menschen in Bezug auf die ebenfalls von Menschen konstruierten sehr unterschiedlichen Moralvorstellungen den religiösen und politischen Glaubensrichtungen anzulasten. Unstreitig ist die moralische Gesamtbilanz all dieser um Gottheiten und ewige Wahrheiten kreisenden Denkmodelle ein einziges Desaster und fraglos sind Kirchenfunktionäre - ganz gleich, ob Priester, Imame oder Rabbis - die Schuppenflechte einer Religion. Aber in jedem Fall gehört der Gläubige, mit und ohne Amt, eben auch zu jener unvollkommenen, sowohl emotionell als auch intellektuell höchst anfechtbaren Spezies, die wir Mensch nennen. Manchem moralingetränktem Eiferer, auch hier auf der Seite, sei das Christuswort nahegelegt: "Wer frei von Schuld ist, werfe den ersten Stein".


Geschrieben

Kann man dann getrost mit Werfen beginnen, wenn man das Konzept von Schuld in diesem Zusammenhang als Auszug aus religionskulturellen Ästhetisierwürmern sieht?

Die Denk-Idee, dass ohne die christlich-abendländische Kultur die Befreiung der Persönlichkeit undenkbar gewesen wäre, ist mir auch zu kurz hergedacht. Meist mehr ein Wunschdenken der Christen. Wenn schon Kulturbegründung, dann fragt euch, was seit der Verbreitung der Import-Religion an Wissen, Kulturwerten und regionalen Besonderheiten verschollen ist. Und wer weiß denn empirisch betrachtet wirklich um 'christliche Werte'? Wer von euch hat mit Jesus und seinen historischen Hippies zusammen gelebt? Kulturelle Überlieferungen sind, egal, wie jahrtausendelang sie hergetragen und gefeilt wurden, eben auch nur etwa so bunt und lustig wie der Effekt von "Stille Post".

Okay, um Blumen oder Töpfe ging es mir nicht, macht es euch weiter schön im Märchenland ;-) Des Menschen Glaube ist sein Himmelreich. Aber er verändert die Wirklichkeit nicht. Das können nur die Menschen, die anderen Tiere, Lebewesen,Kausalverläufe..

Geschrieben

die zehn christlichen Gebote der Bibel sind doch nichts negatives
wenn ein einziger Mördersmann sich an das 5. Gebot der Bibel (du sollst nicht töten) gehalten hat,weil er die Strafe Gottes fürchtet und die 10 Gebote der Bibel kennt, so ist es doch ein Erfolg dieser christlichen Lehre. Acht der zehn christlichen Gebote der Bibel regeln doch das menschliche Zusammenleben.Um den 10 Geboten der Bibel stärkeren Ausdruck zu verleihen,hat man sie als Gebote Gottes dargestellt.
Ich würde mich freuen,wenn auch User dieses Forums sich an die 10 Gebote der Bibel halten würden,besonders an das 8. Gebot:
Du sollst kein falsches Zeugnis geben wider deinen Nächsten!


  • Moderator
Geschrieben

WAAAA HAAA HAAA HAAA, ".....kein falsches Zeugnis....", der ist gut, der ist wirklich guuut
Die zehn Gebote, hihihi, da kann ich nur sagen: "wir sind alle kleine Sünderlen....",
Es ist längst wissenschaftlisch erforscht und bewiesen dass alle Menschen ( auch Transen ) täglich lügen,
und zwar bis zu 200 mal am Tag. Wer dem Schmöker "Biebel" Glauben schenkt, der lügt sich meiner
Meinung sogar in die eigene Tasche.

Kleine Anekdote aus meiner Kindheit: Als mich meine Mutter mal beim onanieren erwischte wurde mir
erzählt, dass man davon blind wird *kicher*, wie verlogen ist das denn ??
"Der liebe Gott sieht alles", hee hee hee, wenn ich mich in unserer Welt so umschaue, so lieb kann der
garnicht sein, was ich damit meine, darüber kann sich mal jeder selbst seine Gedanken machen.

Lesenswertes über das lügen findet sich HIER und HIER

Geschrieben

Flachsinn, Borniertheit, kulturelle Unwissenheit, aufdringliche Frömmlerei, historische Ahnungslosigkeit und ein geballtes Maß an Vorurteilen sind nun wirklich ungeeignet, um das durchaus ernste Thema dieses Threads weiter zu diskutieren. Als Nichtchrist bin ich einfach schockiert über das erbärmliche intellektuelle Niveau, dessen sich hier einige User befleißigen und die anscheinend auch noch stolz sind auf das Dreschen ihres sinnleeren Phrasenstrohes.

@IVM
Wohl wahr: Die "Befreiung der Persönlichkeit" ist kein Verdienst der christlichen Kirchen. Das hat auch niemand behauptet. Doch genaues Lesen scheint Dir überflüssiger Ballast zu sein - Hauptsache, Du kannst in Deinem üppig möblierten Vorurteilsgehäuse verharren.
Die bürgerlichen Freiheiten, und damit auch die mögliche Befreiung der Persönlichkeit, sind ebenso wie die Verkündung der Menschenrechte ein genuiner Bestandteil der Französischen Revolution. Wobei deren geistige Wegbereiter wie Rousseau, Mirabeau oder Abbé Sièyes durchaus einerseits auf der Philosophie der Antike und des Christentums fußten und andererseits die Gedanken der Aufklärung (Voltaire, d'Alembert, Diderot) in ihre Überlegungen einschmolzen. Dem radikalatheistischen Bestreben Hébérts setzte Robespierre seine Gedanken über einen Kult des Höchsten Wesens entgegen.


bausportswearandy
Geschrieben

"Minotaurus" schreibt am 22. 4. 2010, 20.03 Uhr unter anderem: "Manchen moralingetränkten Eiferer, auch hier auf dieser Seite, sei das Christuswort nahegelegt: 'Wer frei von Schuld ist, werfe den ersten Stein' ". Wenn wir uns auf Diskussionsbeiträge auf dieser Seite beziehen, sollten wir schon Ross und Reiter nennen. Sich bei Kritik nur in nebulösen Andeutungen zu ergehen, ist auch eine Sünde: nämlich die der Feigheit.

Und sie hat auch noch ein anderes Problem verursacht. Ich unterstelle "Minotaurus" keineswegs, das er mich gemeint hat, aber ich vermute es. Es mag vielleicht sein, das ich durch die jahrelangen Mobbingerfahrungen zuviel auf mich beziehe. Wie auch immer - ich habe nie behauptet, frei von Sünde zu sein. Meine schwersten Sünden waren zwei Selbstmordversuche. Als Folge schwerer Depressionen waren sie zwar auch das Syptom einer Krankheit, aber eben auch Sünde. Sünde heisst nichts anderes als Zielverfehlung. Ich habe durch meine Selbstmordversuche zeitweillig das Ziel verfehlt, entsprechend meinen Idealen zu leben. Werden Sünden aufrichtig bereut, wird Jesus jedem Wunsch entsprechen, sie beim Endgericht zu vergeben. Andere Verzweiflungssünden waren Saufgelage bis zur Bewusstlosigkeit, nach denen ich mich mehr als einmal im Gebüsch wieder fand. Nach dem Umzug nach Berlin ist das in dieser Weise Gott sei Dank nicht mehr passiert.

Der These eines biologisch begründeten Versagen des Menschen stimme ich grundsätzlich zu. Allerdiungs heisst das nicht, das deshalb bei jedem Menschen von vornherein Hopfen und Malz verloren ist. Durch dominant - rezessive Vererbung genetischer Anlagen für charakterliche Anlagen kann ein Nachkomme völlig andere Eigenschaften entwickeln, als seine genetischen Eltern. Von grosser Bedeutung sind auch Erziehung und weiteres soziales Umfeld,

Das wirft natürlich einmal um so mehr die Frage auf, warum Gott es zugelassen hat. Hier erscheint mir die Hypothese von Erich von Däniken am plausibelsten. Er vermutet, das die Schöpfung des Menschen durch eine von Außerirdischen durchgeführte genetische Manipulation am Affen erfolgt ist. Als die ersten Menschen das Verbot missachteten, sich nicht mit ihren ***ischen Vorfahren zu paaren, kam die Sünde in die Welt. Vielleicht ist bei diesen genetischen Experimenten auch etwas schief gegangen, weil sich Adam und Eva ihrer Nacktheit schämten. Wir wissen es (noch) nicht mit Sicherheit. Die Beschreibung des Sündenfalls als das Essen der verbotenen Frucht vom Baum der Erkenntnis von gut und böse in der Genesis halte ich für ein sprachliches Bild. Was wären für Gott oder die Außeriridischen die Alternativen gewesen? Er hätte die rebellischen Menschen vernichten können. Dann wäre aber die vom Teufel in Gestalt einer sprechenden Schlange aufgeworfene Streitfrage über die Legitimität von Gottes Herrschaftsanspruch ("Sollte Gott wirklich gesagt haben, ...?) nicht geklärt worden. Ehe sich Knudelhajo köstlich über die sprechende Schlange ämusiert, verweise ich auf die Möglichkeiten der Gentechnologie, auch auf genetischem Wege kognitive Fähigkeiten zu implantieren. In der Neuzeit soll soetwas angeblich bei einbem Hund schon gelungen sein. Ebenso wenig wäre es ein gangbarer Weg gewesen, dem Menschen mit Technologietransfer den Weg in ein selbstbestimmtes Paradies zu zeigen. Ein Blick in eine beliebige Zeitung dürfte als Nachweis genügen.

Das Problem löst die Menschheit im Sinne Gottes oder der Außerirdischen vielleicht selbst. Die Bibel prophezeit eine Vernichtung durch Feuer. Es spricht ja einiges dafür, das dieses ein mit nuklearen Waffen geführter III. Weltkrieg sein kann, wenn diese in die Hände islamistischer Fanatiker geraten. Wie dann das Endgericht und die Wiederauferstehung der Toten technisch passiert, kann ich mir auch nicht vorstellen. Aber wer sind wir denn, nur deshalb etwas rigoros abzulehnen, weil wir es uns (noch) nicht vorstellen können?! Ich habe ja das Beispiel mit dem Internet gebracht, das konnte ich mir technisch vor 25 Jahren auch nicht vorstellen.

Eingangs seines Beitrages vom 22. 4. 2010, 20.03 Uhr schreibt "Minotaurus": "Es kann durchaus zurecht formuliert werden, das auch Religionen aufgrund ihres Absoulotheitsanspruches, im Besitz der Wahrheit zu sein, von vornherein den Keim der Unduldsamkeit, der Intoleranz und des Fanatismus im Menschen aufgehen lassen". Wirklich von vornherein? Hat Jesus nicht in den Evangelien seinen Anhängern immer wieder Nächstenliebe und Gewaltlosigkeit gepredigt? "Im Menschen"? In allen Menschen? Gibt es nicht auch auf dieser Seite einige Personen, die die ständigen Angriffe gegen den Glauben mit grosser Gelassenheit ertragen und trotzdem respektvoll - tolerant reagieren, um Verstehen bemüht?! Solche Äusserungen leisten - on von "Minotaurus gewollt oder ungewollt, vermag ich nicht zu beurteilen - Forderungen Vorschub, alle Religion zu verbieten. Solches Verlangen einzelner Politiker gibt es durchaus. Welches Problem wäre damit gelöst? Würde wirklich der Terrorismus verschwinden, der als ganz wesendliche Ursache die schreiende neokoloniale Arroganz des Westens gegenüber der Dritten Welt hat? (Womit ich Gewalt NICHT rechtfertige, wie ich bereits an anderer Stelle erklärte!) Um es einmal bewusst etwas plakativ zu sagen, denn anders scheine ich nicht durchzudringen: Shoppen, mit materiellem Plunder protzen, fliegen (und sei es durch Vulkanasche), um dann in der Dritten Welt und selbst in Israel die Einheimischen öfter einmal "He, Boy!" zu rufen, wenn man sich von ihnen wie Kolonialherren von vorn bis hinten bedienen lässt, das Auto sparzieren fahren, für viele Müßiggang als höchstes Glück, auf Mallorca aus Eimern saufen, im Politiker - Phrasendeutsch also "Wachstum und Wohlstand", koste es anderen Völker und der Natur, was es wolle, das sind die "westlichen Werte". Dabei stört das Christentum, zumindest die wenigen Christen, die ihren Glauben ernst nehmen. Also werden sie ausdauernd beschimpft, um sie einzuschüchtern, zum Schluß ins KZ gesperrt und gekreuzigt. Ich befürchte immer mehr, das sich das auch in Deutschland noch einmal wiederholt. Die Mehrheitsgesellschaft, die diesem Leben frönt, hat sich durchaus einen Gott geschaffen, um den sie tanzt. Die Bibel nennt ihn "Mammon" oder "goldenes Kalb". Dieser "Gott" ist das Geld und die damit verbundene Macht. "Minotaurus" schreibt durchaus richtig, das politisch - ideologisch motivierte Ekzesse die gleichen schrecklichen Konsequenzen haben können, wie religiös motvierte.

Knuddelhajo, hat hier irgendjemand in Abreede gestellt, das auf dieser Welt gelogen wird? Auf den albernen Gedanken, das abzustreiten wird wohl auch kaum jemand kommen. Insofern habe ich die von Dir empfolenen seitenlangen Texte als eine Zumutung und Stimmungsmache empfunden. Zum Schluß gibt ja der Bayerische Rundfunk sogar noch Tipps zum Lügen. Lügen als Ausdruck hedonistischer Freiheit? Oder sind Lügen nicht vielmehr eine Entwürdigung für alle Beteilligten? Derjenigen, denen die Lüge aufgetischt, die damit nicht ernst genommen, oft benutzt werden, wie ein Sack Kartoffeln und desjenigen der lügt, weil er nicht den Mut hat, zu seinem Tun und Lassen zu stehen?! Auf den Beweis der Erhaltungssätze von Materie und Energie warte ich - erwartungsgemäß - von Dir immer noch. Stattdessen lese ich eine Stimmungsmache nach der anderen. Aber wahrscheinlich wirst Du mir ja demnächst wieder vorhalten, meine Beiträge hätten das intelektuelle Niveau der Bildzeitung.

In seinem Beitrag vom 23. 4. 2010, 17.58 Uhr wirft Minotaurus konkret nicht benannten Autoren von Beiträgen auf dieser Seite "aufdringliche Frömmelei" vor. Auch, wenn ich mir (siehe vorletzter Absatz) wiederrum denken kann, das mir das gilt, hätte ich gern eine klare Aussage. Zumahl wenige Sätze später eine berchtigte Kritik am Phrasen dreschen steht. In dieser Mischung wirklich bemerkenswert.


  • Moderator
Geschrieben

Das Forum einer Gay-Community ist sicherlich nicht der geeignete Ort für wissenschaftliche und phylosophische Abhandlungen. Ich bezweifele stark, dass sich die Mehrzahl der Leser hier für "Erhaltungssätze von Materie und Energie" oder für die Ergüsse "geistiger Wegbereiter wie Rousseau, Mirabeau oder Abbé Sièyes" interessieren, auch wenn das für elitäre Selbstdarsteller und Profilierungssüchtige offensichtlich schwer einzusehen ist.


Geschrieben

Auha, da steppt abrupt der Bär auf'm Elfenbeinturm, scheint es. Nein, die Mehrzahl interessieren wohl eher andere Themen aber manche auch solche, doch ein Niveau von nahezu etherealer Brillanz ist auch nicht unbedingt notwendig, um jenseits alles Illusionären weltlich verbunden zu bleiben. ( Mir ist das schon fast wieder zu tuntig ) Wenn das mache erwarten , müssen die ihren Kaviar eben alleine essen. Aber vom Kreisen über dem eigenen hoch erhabenen Kopf wird die Aussicht auch nicht notwendigerweise besser. Ist mehr Offtopic, aber wie schwul und Christ nun zusammengehen soll, wird mir ( glücklicherweise ? ) verschlossen bleiben. In schwindelerregende Höhen zieht es mich nicht hinauf. Da oben verschwimmt einem sichtlich die Sicht, die Drähte glühen durch, und gute Brillen sind teuer. Ohne diese Notwendigkeit lebt es sich so oder so angenehmer. Andy ist da sicher der bessere Kandidat, da Insider.

Sie hätten die Eichen stehen lassen sollen.

Mit der Ancient-Astronauts-These habe ich mich mal eine ganze Zeitlang auseinandergesetzt, allerdings hätte man in den von Herrn von Däniken angeführten "Beweisen" genausogut kunstmodische Ergebnisse sehen können. Grundsätzlich sagt mir diese Idee eher zu als "Intelligent Design" beiseits der psychiatrisch hervorgegangenen Strömung ( Religion als Sammel-Folge psychischer Störungen und Fehlwahrnehmung ) als Anti-Anthropozentriker stört mich daran lediglich die Zentrierung aus dem Menschen auf den Menschen.

Vorurteilsgehäuse? Soll das nun heißen, ich habe gut von den mir begegneten Menschen gelernt, Mensch zu sein?

Geschrieben

Einerseits sich hier auf gays.de dauernd als (selbsternannter) Ethikkommissar gebärden, andererseits aber sprachlich viel zu oft aus der Rolle zu fallen, das will nicht so recht zusammenpassen. Deshalb, Schuster Hajo: Bleib bei Deinem "phylosophischen" [sic!] Leisten. Dass Dir Rousseau et al. zu hoch sind, kann ich gerne glauben. Nur: Du hast hier nicht vorzuschreiben, was wer wo bei dem sehr wohl anspruchsvollen Thema "Schwul und Christ" in die kulturhistorische Wagschale wirft. Proletenhafte Bildungsfeindlichkeit ist jedenfalls bei diesem Thema restlos unangebracht!

  • Moderator
Geschrieben

Hört hört, wie gekonnt vornehm der Herr es versteht andere zu beleidigen, ich bin doch sehr beeindruckt. :P
Irgendwie scheint mir das aber nicht zu einem Menschen mit deiner (Ein)bildung zu passen,
auch nicht sich über Reschtschreibfähler anderer lustig zu machen. Ich finde sowas eher recht primitiv und
geschmacklos, und deine Plattitüden sind dem Thema des Threads auch nicht gerade zuträglich.
Aus Gefasel wird auch noch lange keine Litteratour, nur weil man es in schöne Worte verpackt.
So mein stierköpfiger Sohn des Zeus, das dürfte dir wieder reichlich Material zum rumgiften liefern.
PS: Brille putzen alter Mann, ich hab nirgens und niemandem hier etwas vorgeschrieben.


Geschrieben

Leute, Leute, Leute *seufz*

Ihr seid manchmal echt schlimmer als kleine Kinder.


Geschrieben

"Das Forum einer Gay-Community " vertrüge sehr wohl, entgegen der Auffassung gewisser User, eine ernsthafte Diskussion um ein ernsthaftes Thema wie "Schwul und Christ", wobei zwangsläufig manche philosophischen Überlegungen mit hereingenommen werden müssen, ob das nun den Horizont mancher User übersteigen mag oder nicht. Zumal es hierbei um die Religion des Christentums geht und nicht um homophobe Kirchenpolitik. Letzteres dem Christentum anzulasten, bedeutet nur, die Fähigkeit zur kühlen Analyse bereits im Kindergartenalter verloren zu haben - nichts weiter.

Damit Topi nicht weiterhin seufzen muss, lasse ich es hiermit und auch mit weiteren Erörterungen zum Thema "Schwul und Christ" bewenden.

@ Hajo
Was soll denn das dummdreiste "alter Mann"? Du gehörst schließlich als Mittfünfziger auch nicht gerade mehr zu den allerknusprigsten Jahrgängen :-p


Geschrieben

ja, schade
die beiträge von minotaurus habe ich in keinesterweise zurechtweisend erlebt
im gegenteil bei einem solchen thema empfinde ich als sehr hilfreich, unterstützung von einem wirklich informierten menschen zu bekommen und ich erlebe minotaurus auch nie profilierungssüchtig(bzw wenn er sich profilieren will, braucht er dazu ganz bestimmt nicht das forum von gays.de)
ich finde es wirklich sehr schade das eben einige hier nur gift und galle spucken und da keine namen zu nennen hat nichts mit feigheit zu tun. es ziehe sich ein jeder den schuh an der ihm passt
sehr richtig und wichtig von minotaurus finde ich diese aussage




Zumal es hierbei um die Religion des Christentums geht und nicht um homophobe Kirchenpolitik.



wäre es möglich diesen aspekt mal im focus zu behalten, wäre vielleicht auch eine gescheite diskussion möglich gewesen
sehr schade finde ich auch, das der themeneröffner selbst so wenig dazu schreibt
mich würde interessieren wo nun der konflikt für einen überzeugten christen zwischen seiner religion und seinem schwulsein liegt
doch da habe ich schon ein paar mal nachgefragt
schade da kommt nix
ja schade
denn das thema finde ich hochinteressant
nun ja ein anderes mal vielleicht wir sind ja alle noch sehr jung und lernfähig :P


bausportswearandy
Geschrieben

Die Vorwürfe in Bezug auf "eltäre Selbstdarstellung" und "Profilierungsssucht" weise ich zurück.

Ein Hamburger Pschiater hat einmal geäussert, Hochbegabung sei "kein Segen, sondern ein Fluch". Da er auf die soziale Akzeptanz von Personen abstellte, die sich schlecht anders geben können, als sie sind, hat der Mann Recht. Das habe ich ja selbst ausgiebig zu spüren bekommen, als ich deshalb zum Invalidenrentner gemobbt wurde, der keinen grösseren psychischen Stress mehr ohne Erschöpfungszustände verkraftet.

Auch ich habe mehr und mehr das Gefühl, das es keinen Sinn hat, diese Diskussion fortzusetzen.


Geschrieben

Hi Leute
Wenn ich auch mal was dazu sagen darf.Ihr macht Euch einfach viel zu viel Gedanken über gläubig und schwul sein.
Ist es nicht so das geschrieben steht ...Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst ?
Also wenn ich dann Hand an mich lege und mich selber liebe dann kann ich das doch erst recht mit meinem Nächsten tun!
Egal ob Mann oder Frau.


  • 2 Jahre später...
bausportswearandy
Geschrieben

Ich habe in Berlin eine schwul - lesbische christliche Basisgemeinde und ihre Pfarrerin Patricia Metzner kennengelernt. Sie hat mir in der Elberfelder Übersetzung der Bibel mehrere Stellen gezeigt, wo nicht, wie in anderen Übersetzungen von "Homosexualität", sondern von "Knabenschändern" (also von Kinderschändern) die Rede ist. Das führt natürlich zu ganz anderen theologischen Bewertungen. Interessanterweise wird die Elberfelder Übersetzung weithin anerkannt, nicht nur von protestantischen, sondern auch von der kahtlolischen Kirche und sogar von den Zeugen Jehovas (die sind ein nicht unproblematisches Thema für sich, was aber, von ihrer strikten Ablehnung der Homosexualität abgesehen, nicht in diesen Blog passt). Die Argumentation von Pfarrerin Metzner ist unter der Internetseite www.c-f-a.info nachzulesen (ihre Zustimmung zur Verlinkung habe ich eingeholt).

Diese Argumente haben mich überzeugt. Bislang habe ich mich für krank gehalten: Krank geworden an der oft, gerade in meiner Jugend, unerfüllten Sehnsucht nach Kameradschaft, die sich voll für Gutes einsetzt. In schweißtriefenden Bildern vom Bau in einem Workcamp hat sich diese Sehnsucht wieder gefunden, dabei hatte ich mein Coming out. Demgemäss sehen ja auch meine Vorlieben für Muskeln, Schweiß und kurze Sportswear aus. Hartes Fitnesstraining ist dabei eine willkommene Assoziation.

Die mir oft gestellte Frage, warum Gott mich als schwul geschaffen hat, konnte ich mir nur aus der Eigendynamik des der Menschheit zugestandenen Selbstregierungsexperimentes erklären mit all ihren oft krank machenden Begleitumständen. Viellicht hat ja die Angst, mich wegen meiner Gewissensbisse wieder zu verlieren, dazu geführt, dass eine Beziehung nach zwei Jahren auf dieser Seite (von einigen plumpen Anmachen zum "ficken" abgesehen) nie zu Stande kam. Ich hoffe, es sind nicht allein meine langen Arbeitstage bei Politik und Freiwilligenarbeit. Denn meine Ideale würde ich für eine Beziehung nicht verraten.


Geschrieben

Es ist sehr bemerkenswert, dass es inzwischen auch „schwule und lesbische Gemeinden“ gibt, in denen das Christentum offenbar auf unverwechselbar „schwule und lesbische Weise“ ausgelebt wird. Da nimmt der geschichtsfälscherische Versuch nicht wunder, die nun einmal unbezweifelbar und unbestreitbar ablehnende Haltung der Bibel zu gleichgeschlechtlichen „Handlungen“ aller Art in eine Ablehnung der „Knabenliebe“ umzudeuten, aus der dann sogleich – indem man flott einen Topos aktueller moralischer Debatten bemüht - „kinderschänderisches Tun“ wird.

Erstens: Die Bibel macht in ihrer Deutung der Homosexualität keine Unterschiede zwischen kultischer homosexueller Prostitution, homosexuellen Gewalthandlungen, homosexuellen Liebesbeziehungen, homosexueller Veranlagung etc. Jede Form der Homosexualität wird verworfen und als Übertretung der Gebote Gottes bezeichnet.

Zweitens: Die alttestamentarischen Stellen beziehen sich insbesondere auf den homosexuellen Akt innerhalb der Tempelprostitution, eines heidnischen Gebrauchs, der unter der Herrschaft des Königs Rehabeam auch in Israel Einzug gehalten hatte.

Drittens: Wo im Neuen Testament das griechische Wort „pais“ (Knabe) für den homosexuellen Geschlechtspartner benutzt wird, geschieht dies vor dem Hintergrund der im ganzen Mittelmeerraum verbreiteten Sitte der Päderastie. Es sollte nicht übersehen werden, dass die Briefe des Paulus sich an heidenchristliche Gemeinden (also an bekehrte Heiden) richteten, in denen sich heidnische Traditionen mit christlichen Geboten mischten. Bei den „paidoi“ (Plural), den Liebesobjekten der antiken Päderastie, handelte es sich nicht um unreife Kinder, sondern um Jungen und junge Männer in und kurz nach der Pubertät, also um eine Altersgruppe, die das deutsche Wort „Jüngling“ beschreibt. Weder zu alt- noch zu neutestamentarischer Zeit hat es eine der gegenwärtigen Hysterie vergleichbare Diskussion um „Kinderschänder“ gegeben.

Die honorige Pastorin der „schwulen und lesbischen Gemeinde“ nimmt den Finger von der Wunde, den die biblische Ablehnung der Homosexualität geschlagen hat, und zeigt mit demselben auf die, „die es wirklich waren“: Haltet den Dieb! Das kommt dabei heraus, wenn die Bibel mit „schwulen und lesbischen Augen“ gelesen wird.


Geschrieben

Der hier aus der Versenkung wiedererstandene Thread hat eine destruktive Wirkung. Man gewinnt den Eindruck , dass man nichts mehr tun kann, da alles schon dagewesen ist.Die alten Wortschlachten, die alten Positionen...-
Mein Griechischunterricht ist lange her,und im Gegensatz zu Marx lese ich nicht in meiner Freizeit zum Vergnügen Aischylos im Original. Aber war der Plural von "pais" (Knabe,Diener) nicht "paides"?? Schrieb Paulus ein so schlechtes Griechisch ("paidoi")?
Was für ein fabelhafter Schlussabsatz! Da zeigt sich, wie "Befreiung" in neue Verfolgung übergeht. Das Maß menschlicher Aggression bleibt doch immer gleich.


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