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Abgrenzung Homo´s, Bi´s und Hetero´s


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Tut mir leid Celsius. Sorry, wirklich.

Ich hatte mir wohl schon eine vorgefertigte Meinung von Dir gemacht und mir nur das gemerkt, was zu dieser Meinung passt. Peinlich, peinlich...

Aber das ist ja bekannt, allgemein beim Menschen, da ist also niemand davon gefeit, dass Vorurteile die Wahrnehmung beeinflussen und verzerren.

...aber eben, das soll jetzt meinen Lapsus nicht entschuldigen.


Geschrieben

Was, um aller Schwellkörper willen, ist denn ein "normaler Verstand"? Ausgerechnet in einem - wenigstens dem Namen nach - schwulen Forum den Begriff "normal" lesen zu müssen, ist mehr als bedenklich.Denn sind es nicht die Homophoben aller Zeiten und aller Kulturen, die mit dem Totschlagsargument "normal" zu Felde ziehen? Etwas mehr sprachliches Feingefühl dürfte gerade in diesem Forum angezeigt sein.


Geschrieben

Der "normale" Verstand ist genau jene Riesenschublade, in der wahllos alles untergebracht wird, was den verklemmten Durchschnittsbürger stört. Es ist schon ein Trauerspiel, hier im Forum diesem sprachlichen Lieblingsversatzstück "normal" des heillosen Spießers begegnen zu müssen :-(


Geschrieben

Herzlich willkommen zurück auf dem Damm@Mino ;-)

Normalität im Bezug auf den Menschen wird über das Individuum ad absurdum geführt.
Selbst jede Erhebung über die gauss'sche Verteilung bliebe immer ungenau, denn nicht ein Verstand bleibt konstant auf dem aktuellen Stand.

Nu ja...
Hoffentlich nicht...


Geschrieben

Vorweg erstmal: Ich vermute mal, dass @bimucman mit "normalem Verstand" wohl eher den "gesunden Verstand" gemeint hat.

Ich bin nämlich auch überhaupt kein Freund des Begriffes "Normal" und auch die gaus´sche Parabel ist völlig unbrauchbar, in meinen Augen. Jeder Mensch ist einzigartig, obgleich er nur in dem gemeinschaftlichen "Wir" völlig aufgeht. Deshalb kann ich nicht für eine Einzigartigkeit eine Normierung festlegen, die sich auf andere Einzigartigkeiten bezieht. Somit kann ich nicht behaupten, dieses Verhalten oder diese Denkweise ist normal. Nur weil 99 von 100 Leuten so denken, bin ich noch lange nicht "unnormal". Hier passt der schöne Spruch:




Auf seine eigene Art zu denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht auf seine eigene Art denkt, denkt überhaupt nicht. ( Oskar Wilde)



An dieser Stelle möchte ich aber auch noch den bemerkenswerten Verlauf der Diskussion betonen, der doch sehr schön die natürlichen und völlig gesunden Abgrenzungen zumindest zwischen Homosexuellen und Bisexuellen aufzeigt. Sowohl die Abgrenzungen innerhalb unserer Community als auch die des alltäglichen, wo von Gefühlen bzw. purer Jagd nach Sex die Rede ist. Die verschiedenen Lebensarten werden hier nicht negativ bewertet, sondern analysiert und kommentiert. Natürlich ist der ein oder andere stark beeinflusst von persönlichen Erfahrungen, die er zum Ausdruck bringt, aber alles in allem eine bislang gelungene Diskussion, die stets neue Standpunkte aufwirft. Ich hoffe mal, dass sich noch mehr (neue) User in das Thema einbringen werden.


Geschrieben

kommen wir doch wieder zurück zum thema
der gesunde menschenverstand ist das reinste gift und normal ist eben kein mensch(in sachen mensch lässt die evoluton was völlig unnormales zu)
ob da jetzt im einzelfalle dieses oder jenes wort gewählt wurde. ist, finde ich, nicht so wichtig
"natürlich" ist ja ein wort was ich mag, homosexualität ist das natürlichste von der welt
und natürlich sind alle menschen bisexuell nur die meisten merken es nicht
wie beziehungsfähig sind bisexuelle? und ja es widerspricht sich nicht, die bisexualität mit monogamer beziehungsform. von der bedeutung her schon, doch ist ja die vorstellung, das ein bisexueller mann nun männlein und weiblein im bett haben müsste sehr eng. doch meine erfahrung ist auch die; bisexuelle männer nehmen die beziehung zu männern nicht so wichtig wie die beziehung zu einer frau und haben oft wenig gefühl dafür, was einem homosexuellem mann die beziehung zu einem mann bedeutet. ich werte da gar nichts, mir geht es nicht darum heraus zu finden, welche lebensform nun die erfülltere, interessantere oder gar "ehrlichere" wäre. lügen können wir alle. doch glaube ich dass es hier schnell zu missverständnissen kommt, weil eben die unterschiede nicht alleine die sind, wer mit wem sex hat


Geschrieben

@ bimucman
Ein bestimmter Wortgebrauch (wie z.B. "normal" ) ist oftmals genauso verräterisch wie eine heruntergelassene Hose.


Geschrieben

Die Beziehungsfähigkeit der Bisexuellen gegenüber den Homosexuellen interessiert mich immer noch genauso brennend, wie dich @rolfina. Wie sehr grenzt sich der Bi gegenüber des Homos ab, und wo verläuft seine Abgrenzung gegenüber einer Frau. Sprich: Kann er während einer Beziehung mit einer Frau seine schwule Seite völlig ausblenden, oder kann sie jederzeit überhand gewinnen? Umgekehrt genauso: Wenn er mit einem Mann zusammen ist, wie stark ist seine heterosexuelle Seite? Oder sind beide Seiten beständig da?

Ich könnte mir zumindest theoretisch vorstellen, dass Bi's in ähnlichen Schienen denken, wie ich: Einmal auf einen bestimmten Partner eingestellt, gilt ihm meine (ganze) Aufmerksamkeit auf der Plattform einer monogamen Beziehung. Warum sollte dies bei "echten" Bi's grundlegend anders sein? Aber es gibt doch auch die Bi's, die in einer festen Beziehung, meist mit einer Frau, stecken und einfach nebenher sexuelle Erfüllung beim gleichen Geschlecht suchen. Also ergeben sich doch hier diese Abgrenzungen von selbst, oder irre ich mich da?

Geschrieben

Auch mal ein nettes Hallo, sehr interessant dieses Thema der "Abgrenzung" was ich so lese, jeder hat so auf seine Weise die Ansichten zur Abgrenzung und vielleicht auch die eigenen Erfahrungen dazu gemacht.
ich möchte dazu auch gerne was kurz aussagen: ich selbst komme aus einer sogenannten hetero Entwicklungphase, habe bisher nur hetero Beziehungen gehabt und nach meiner letzten sozusagen meinen Beziehungswunsch beendet.
Bin nun schon 53 Jahre alt und in einer einer neuen Phase meiner Lebenseinstellung. Mittlerweile bekenne ich mich mehr als querer Mann, nicht rein hetero,schwul,bi oder wie auch immer, sexuell haben mich schon immer auch Männer interessiert und sexuelle Kontakte hatte ich gleichwohl. Bindungsmäßig stelle ich mir heute nur noch reine freundschaftliche Kontakte vor, die sowohl aber zweierlei Geschlechtlich sein können. Meine reinen sexuellen Vorlieben gehen dabei mehr zu dem eigenen Geschlecht hin, hier fühle ich mich irgendwie verstandener und habe da auch meine Befriedigung eher angenehmer empfunden.
Ich will damit sagen; letztendlich ist es doch jedem zu überlassen welche Kontakte,Beziehungen er zu welchem Geschlecht auch hat, gibt es denn nur sozusagen 100 % tige Hetero,Schwule Lebewesen, vielleicht, wichtig ist mir mit Menschen auszukommen, die Chemie muß stimmen und neben den intimen Interessen auch die vielfältigen sonstigen Interessen die wir Menschen nun mal haben.
Wer sich nun mal als absolut Schwul fühlt sollte es auch, wer sich als Bi fühlt sollte es gleichfalls und das gleiche auch dem Hetero.
Ich fühle mich bei allen wohl und muß nun es auch nicht immer wissen welche sex. Oreintierung er oder sie nun hat.
Für mich ist wichtig, dass der jenige meine Interessen und Vorlieben sexueller Sicht teilt, dass er mich mag als Mensch in erster Linie!


Geschrieben

Hallo @Bibaer53 und herzlich willkommen in der Diskussionrunde. Schön, dass du mitmachst.

Du hast ja ein paar interessante Ansichten eingebracht. Du bist also ein spät berufener, der inzwischen eher gay als hetero ist.

Du wirfst die Frage auf, ob es denn 100 % Schwule, Bi's oder Hetero's gibt. Nun, darüber streiten sich die Sexualforscher auch. Ich denke mal, jeder ist bisexuell und zwar solange, bis er eine Präferenz entwickelt hat und es ihm so vorkommen mag, als sei er dann 100 % so und so. Aber man hat schon oft gehört, und du bist ja das lebende Beispiel @Bibaer, dass eines Tages die Gesinnung wechselt und man auf etwas anderes abfährt. Das finde ich auch völlig legitim und wie hast du in deinem letzten Satz ganz richtig gesagt:




von Bibaer53:[...]Ich fühle mich bei allen wohl und muß nun es auch nicht immer wissen welche sex. Oreintierung er oder sie nun hat.
Für mich ist wichtig, dass der jenige meine Interessen und Vorlieben sexueller Sicht teilt, dass er mich mag als Mensch in erster Linie!



Das finde ich, trifft den Nagel auf den Kopf. Der Mensch sollte im Vordergrund stehen. Abgrenzungen sind immer dann hilfreich, wenn ich mich von bestimmten Menschen distanzieren will, aber nicht von Menschen die ich mag und dich mich mögen.


Geschrieben

Ich scheiß mir jeden Tag ins Hemd / doch heute nicht / die Kackwurst klemmt.


Geschrieben

Schön zu erfahren @Fenris wie du deine Sexualität siehst. Deine Ansichten entsprechen genau meinen eigenen Vorstellungen von Bisexualität. Aber ich bin mir sicher, dass es viele andere Schwule bzw. vielleicht auch Hetero's gibt, die das anders sehen: Eben dass sich die Bi's nicht wirklich zwischen den Geschlechtern, für eine temporäre Phase, entscheiden können - sie wünschen sich immer genau das, was sie nicht haben. Und / Oder wenn sie einen Partner haben müssen sie zwangsläufig fremd gehen, weil sie sich sonst nicht anders identifizieren können.

Ganz sicher ist es so, dass beide Möglichkeiten gegeben sind. Doch welche Verhaltensform ist die überwiegende? Wenn ich die Wortmeldungen von Bi's in diesem thread nehme, dann scheint es so zu sein, dass Bisexuelle sowohl ihre schwule Seite mit allen Konsequenzen ausleben können, als auch ihre heterosexuelle. Abhängig davon, in welcher Beziehung sie gerade stecken und diese können sie auch monogam führen. Getreu dem Motto: "Wo die Liebe hinfällt".


Geschrieben

@Fenris, vielen Dank, das waren jetzt Schilderungen von einem Bisexuellen, die ich überzeugend fand. Ich denke Du bist wirklich ein Bisexueller, der auch mit einem Schwulen eine richtige Liebesbeziehung haben könnte.

Ich hoffe, dass die einzelnen Beiträge und Themen hier Dich nicht betrüben und verärgern. Hab bitte ein Bisschen Nachsicht mit den Schwulen, die sich nicht immer ganz positiv über die Bisexuellen äussern.
Bisexuelle sind eben für viele Schwule und mich mit eingeschlossen, recht fremde Wesen, wo man immer das Gefühl hat, dass man völlig unterschiedlich 'tickt'.


Geschrieben

Ich scheiß mir jeden Tag ins Hemd / doch heute nicht / die Kackwurst klemmt.


Geschrieben

Nochmals vielen Dank @Fenris. Deine Ansichten haben was für sich und regen meine Gedanken. Ich schreib mal hier fürs Erste, dass ich Kategorien wie Schwul, Bi, Hetero eigentlich auch nicht mag.

Am unangenehmsten ist es für mich zur Kategorie 'Schwuler' zu gehören. Ich habe dann das Gefühl, dass ich meine ganze 'Einzigartigkeit' verliere oder gar verleugne und verrate.

Das 'Label' schwul setz ich mir eigentlich nur quasi als Hilfestellung für andere Menschen auf, damit sie ein Stückweit wissen, woran sie mit mir sind.
Das Label schwul ist mir gar ein Greuel. Ich 'ertrage' es für gewisse Menschen, aber eher ungern. 'Schwul' ist ja ein extrem vereinfachendes Klischee voller negativer bzw. positiver Vorurteile. Aber eben etwas sagt es doch über mich aus - sicher mehr als ich gerne hätte.


Geschrieben

Mich würde es ob der offenliegenden Ignoranzhaltung mancher Leute dennoch interessieren, was an Leuten noch bisexuell sein soll, wenn sie das andere Geschlecht erst gar nicht in den Attraktionshorizont mit einbeziehen, so ähnlich, wie man auch etwa Pferde, Schubkarren oder Leuchttürme nicht mit einbezieht. Was nicht heißen soll, dass es niemand gibt, der das nicht auch tut. Man fühlt sich als 100%ig schwuler Mensch da fortwährend ausgeklammert, gleich dürfte es klaren Heterosexuellen gehen.
Grundsätzlich anzunehmen, jemand würde sich seine Sexualität beschönigen oder der Präferenz hinzu zurechtlügen, wenn er keine bisexuelle Fähigkeit mitbringt, das finde ich schon dreist und mindestens genau so doof, als wenn jemand die Bisexuellen ausklammert, oder als entscheidungsunfähige Leute darstellt.

Mit den weit verbreiteten Urteilen über Labels geht es mir auch nicht gut, aber wenn man sich schon gegenüber anderen verbergen muss, um halbwegs in Ruhe und fern von jeglichem die Sexualität betreffenden durchs Leben zu kommen, muss man sich nicht auch noch selbst anlügen und so tun, als wäre man allround-sexuell, wo man es nicht ist. Es wäre dem Verwirrungsspiel, das in manchen Schichten bestehen kann nur zugespielt. Die Labels haben schließlich auch ihren Sinn und Zweck, man würde auch nicht Frauen von Männern unterscheiden, wenn es in jedem Bezug völlig egal wäre, wer was ist.


Geschrieben

Ja, und Bisexueller ist ja auch so ein Etikett voller vorgefasster Annahmen und Vermutungen. Wenn ich mich jetzt zwischen den beiden Labels Bi bzw. schwul entscheiden muss, nehme ich doch lieber das Label schwul, denn es trifft einfach eher zu für mich, also es sagt tatsächlich mehr über mich aus als das Label bisexuell.


Geschrieben

Ich scheiß mir jeden Tag ins Hemd / doch heute nicht / die Kackwurst klemmt.


Geschrieben

@Fenris, ich habe nochmals Deinen vorletzten (korr.) Post gelesesen und möchte dazu noch was schreiben, was Du machst, wenn Du einen Menschen attraktiv findest.
Ich denke, dass Du und ich zwei recht verschiedene Strategien und Vorgehensweisen beim Anbaggern und der ganzen Partnerselektion haben.
Deine Strategie wird ja oft als die männliche beschrieben. Du bist direkt und handelst schnell. Du möchtest den Menschen eigentlich erst richtig kennen lernen nachdem Du Dich mit ihm eingelassen hast. Also, das ist jetzt ganz vereinfacht.
Meine Strategie ist jetzt -auch wieder vereinfacht- gerade umgekehrt und wird als weibliches Vorgehen bei der Partnersuche bezeichnet. Ich nehme mir viel Zeit und beobachte und analysiere das Objekt meiner Begierde. Und erst wenn ich dann ausreichend genug Wissen und Infos über den Menschen habe, beginne ich mit konkreten Annäherungsversuchen.
Ich vermute mal, dass viele Schwule eher diese weibliche Strategie der Partnerauslese verfolgen, während Bisexuelle dabei mehrheitlich typisch männliche Vorgehensweisen offenbaren, also ein Bisschen so wie auf diesem Portal: offensiv, direkt, und mit wenig Schamgefül bis hin zur anmassenden Überschätzung der eigenen Attraktivität - was aber möglicherweise nur Schwule so empfinden.
Das ist jetzt aber kein Aufruf an die Bisexuellen sich hier auf dieser Seite oder im realen Leben zu mässigen - ich plädier ja dezidiert dafür, dass der Mensch sich als Mensch ausdrücken und offenbaren soll. Der kastrierte, gemässigte und zurückgestutzte Mensch wirkt auf mich fad und kraftlos.


Geschrieben

Sorry Fenris, ich habe Deinen Post noch nicht gelesen gehabt.


Geschrieben

Ich scheiß mir jeden Tag ins Hemd / doch heute nicht / die Kackwurst klemmt.


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