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Abgrenzung Homo´s, Bi´s und Hetero´s


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Geschrieben

@Fenris; eine kleine Lücke hat Dein Gedankengang womöglich dann doch. Sicher ist es unbestritten, dass es auch feminine Schwule gibt, die aber orientieren sich auch oft am maskulinen Typ. Die Frage sollte eher lauten, warum viele DWT ihre Passion heimlich ausleben, vor einem Schwulen jedenfalls brauchen sie sich nicht zu verstecken. Sie genügen vermutlich nicht dem Bild der Allgemeinheit - und nun?


Geschrieben

ich habe an keiner stelle behauptet, dass ein mann der gelegentlich sex mit einem mann sucht, ein spießer sei
da bitte ich doch um mehr aufmerksamkeit!!! ohne das ich schulmeisterlich wäre, doch wenn du @bimucman schon versuchst meinen gedanken zu folgen (was dir offenbar schwer fällt) dann auch richtig
bekennende schwule können genau so spießig sein, also! was nun??ja netürlich, das ist ja wohl die binsenweiheit schlechthin
wobei ich da jetzt den verdacht habe, dass freude an kitsch mit spießertum gleichgesetzt werden(und da gibt es gravierende unterschiede)
auch ein mann der seine feminine seite auslebt entspricht noch lange nicht irgendwelchen klischees
auch hat bisher hier niemand behauptet das schwule weltläufiger seien! wo ist das hier zu lesen???
da möchte ich auf silberblicks ansatz eingehen! es geht doch wohl darum, wie offen jemand hier seine bedürfnisse bekannt gibt
ist es nicht sehr selbst ausgrenzend wenn jemand hier nicht deutlich macht von wo nach wo er will? es ist genauso akzeptabel wenn eine hete mal kurz einen schw.... im a... fühlen will, wie das auch ein schwuler evtl. will
nur mir wird hier oft deutlich dass viele sich hinter dem begriff "bisexuell" verstecken und das ist nicht nett den bisexuellen gegenüber. ich würde mich sehr freuen, wenn ich in einem profil mal lesen könnte " ich bin glücklich verheiratet, aber meine frau hat keinen schw... so wünsche ich mir mal einen kontakt mit einem mann" da könnte ich was mit anfangen. doch wenn die emanzipationsversuche einiger schwuler männer hier dazu ausgebeutet werden soll, dass nun jede unehrlichkeit erlaubt sein soll, ist das sehr diskrimienierend. ich muss nicht jede unoffenheit akzeptieren! und @ bimucman lass doch mal andere portale hier weg, schau dir doch mal den titel dieses threads an!! und ja es geht auch um aufrechnen das steht Hansmarkus genau so zu wie dir
warum bitte schön darfs du das( steht dir das zu) und hansmarkus nicht???
ja jetzt geht hier wirklich mal die diskussion los! wunderbar und es wird so deutlich wie wichtig abgrenzungen wohl sind


Geschrieben

Nun lasst doch bitte einmal die biologische Kirche im Dorf, was den Geruch anbetrifft. Diese Aufgeregtheit, es sei frauenfeindlich, die unterschiedlichen Körpergerüche von Mann und Frau festzustellen, ist doch an Albernheit nicht zu überbieten. Nicht erst die Neurobiologen zeigen die Bedeutung des olfaktorischen Elements auf als stärkster Erinnerunsgträger und Emotionsauslöser. Bereits der Goethe-Zeitgenosse Karl Philipp Moritz hat in seinem Klassiker, dem autobiographischen Roman "Anton Reiser", die Einwirkung des Geruchs auf die Psyche sehr präzise beschrieben.
Bekannt nicht erst seit den ethnologischen und anthropologischenUntersuchungen von Margaret Mead in den 20er und 30er-Jahren des vorigen Jahrhunderts ist die Wirkweise des weiblichen, bzw.- männlichen Geruchs als sexuelles Stimulanz.(Vgl hierzu auch Mead, Geschlecht und Temperament in primitiven Gesellschaften, Reinbek 1959) Die Ursache für die Verschiedenheit der geschlechtstypischen Geruchsentwicklung ist hormonell bedingt, wie leichthin jedem halbwegs anständigen Biologiebuch entnommen werden kann.

Ich wünschte mir wirklich, manche User machten sich vor dem Posten ihres pikierten Aufbegehrens erst einmal sachkundig. Denn sehr wohl kann der (meist nicht direkt wahrnehmbare) Geruch eines Menschen Zu- oder Abneigung auslösen.


Geschrieben

ja klar lieber Minotaurus, wo, bitte schön, hat das jemand abgestritten?
doch es ist nicht nötig hier ins detail zu gehen, wie nun der eine oder andere geruch auf den einen oder anderen wirkt
wenn ich frau nicht riechen möchte, ist es völlig ausreichend, das kund zu tun
allzu bildhafte beschreibungen lassen dann doch die vermutung zu, dass jemand beleidigen möchte
ja klar der geruch ist das aller wichtigste
da kann ich einen mann noch so toll finden, alles mag stimmen, dann treffen wir uns, dann umarmen wir uns und dann..... kann ganz plötzlich schluss sein
es wurde von forschern festgestellt, dass frauen sogar erbanlagen erschnuppern können


Geschrieben

@ Silber und @ Fenris

Die meisten Schwulen und auch die meisten DWT und Heten-Männer möchten ja 100%ige 'Männer' sein. Deshalb stehen sie in einem permanenten Kampf mit den femininen Anteilen ihrer Person. Diese Anteile werden vor sich selbst und vor den anderen versteckt und stets in Schach gehalten.
Und diese ganze Übung kostet und verschleisst viel Kraft - mir scheint das recht rätselhaft.





Geschrieben

oooh nein!!! jetzt geht das hier auch mit den prozentzahlen los.also klar lese ich auf einer flasche, wieviel prozent der wein nun hat doch was, bitte schön, ist ein 100%iger mann?? ich streite nicht ab dass so mancher mann eine flasche ist, doch lässt sich menschliches da sein nicht mit prozenten beschreiben
doch nun zum eigentlichen deiner aussage lieber Hansmarkus
genau darum geht es hier
es ist menschen wohl enorm wichtig, sich selbst ständig abzugrenzen. "so wie mein freund bin ich nicht, will ich nicht sein, so wie mein nachbar möchte ich auch nicht sein"
dabei ist es wirklich ein ungeheurer energieaufwand sich da ständig abzugrenzen. und das erstaunlichste ist, das diese vergleicherei gar nie nötig ist. sei du selbst, möchte ich da vielen menschen sagen, dann bist du von ganz alleine völlig anders, als der andere
ist es nicht das ständige vergleichen was uns andere menschen so zur last macht??


Geschrieben

Ich scheiß mir jeden Tag ins Hemd / doch heute nicht / die Kackwurst klemmt.


Geschrieben

Ich scheiß mir jeden Tag ins Hemd / doch heute nicht / die Kackwurst klemmt.


Geschrieben

also ich werte keinen mann ab der damenwäsche trägt. sein faible ist doch in keiner weise zu werten
das missverständnis entsteht wohl aus der annahme der einvernehmlichkeit!!
was hat die freude an damenwäsche, denn mit homosexualität zu tun??
ich unterstelle hier vielen männern sexistische selbstdarstellung, doch hat diese nichts mit damenwäsche zu tun, sondern wohl eher mit dem mann sein an sich
es ist so schade, dass männer immer meinen sie müssten rumprotzen
und tun das meist auch mit dem was sie dann bedauerlicherweise am schlechtesten können


Geschrieben

Ich scheiß mir jeden Tag ins Hemd / doch heute nicht / die Kackwurst klemmt.


Geschrieben

Ich scheiß mir jeden Tag ins Hemd / doch heute nicht / die Kackwurst klemmt.


Geschrieben

Leider wird diese Nicht-Verbindung im Bild, das der Allgemeinheit über Schwule immer neu zusuggeriert wird, klar übergangen, und die Darstellung der Schwulen als "Halbweibliche" oder meistens TV oder DWT ect. in den Visions- Medien ist das beste Beispiel dafür. So lustig das in Komödien und in der Künstlerszene wirken kann, so geht doch offenbar die Allgemeinheit immer noch nach dieser eingänglichen Fehlcharakterisierung eines "typischen" Schwulen. Wer auch immer dafür verantwortlich ist, irgendwann muss es eine Zeit gegeben haben, in der Schwule außerhalb der Minderheiten ihrer Transvestiten, Transsexuellen oder auch Fetischisten nicht mitgezählt oder nicht erkannt wurden.

Seltsamerweise kommt die Charakterisierung maskuliner bzw. unauffälliger Schwuler dadurch irgendwo immer zu kurz. Es wäre doch das Gleiche, wenn man die Heteros nur über Womanizer und Nuttenbesucher charakterisieren und klischeeartig darauf reduzieren würde.

Hm, dass Geruch über Attraktion entscheidet ist mir schon klar, das trifft auch beim Menschen zu, läuft aber unterbewusst ab. Vermutlich riechen Frauen dann für Schwule schon 'unattraktiv' , bevor sie überhaupt hinsehen, aber das ist auch bei vielen Männern so. Bezogen auf den Bereich Attraktion tut das Sehen dem Riechen ein Übriges, und über die Attraktionsmechanismen der Beurteilung von Merkmalen der Männlichkeit als Hauptattraktionsfaktor fallen so auch DWT und TV's in der Regel weg.

Sind geschlechterspezifische charakterliche Eigenschaften nicht nur ein Klischee, das einer bestimmten Denkerströmung entspringt?


Geschrieben

Ich scheiß mir jeden Tag ins Hemd / doch heute nicht / die Kackwurst klemmt.


Geschrieben

emanzipation heisst ja nicht nur öffentliches auftreten. bzw, das heißt es sogar am wenigstens. wenn ich das wort emanzipation verwende, denke ich dabei an eine sehr persönliche befreiung von abhängigkeiten. die vollzieht sich wenig spektakulär doch verändert die gesellschaft nachhaltiger, als öffentliches zur schau tragen


Geschrieben

@Fenris,

Danke für Deinen Beitrag und Hurra!, dass ich da jetzt eine Überlegung hinzufügen kann.
Also das ästhetische Empfinden des Mannes in Bezug auf die Attraktivität der Frau ist ja bekanntermassen von der Kultur und der historischen Zeit abhängig. So gelten ja in vielen Kulturen der Gegenwart füllige Frauen als besonders attraktiv, ähnlich war das ja in Europa z. B. zur Zeit des Barock.

Es wird oft davon ausgegangen, dass praktisch alle Merkmale der Attraktivität eines Menschen Kultur- und Zeitabhängig sind, ausser der Jugendlichkeit. Schuppige und so lepraartige Stellen im Gesicht gelten ebenfalls in allen Kulturen als unattraktiv - also so habe ich es im Kopf.

Die empirischen Befunde und historischen Analysen in Bezug auf die physischen Merkmale der Attraktivität, also der weitgehenden (mit Ausnahme von Jugendlichkeit und 'Wucherungen' der Gesichtshaut - und eventuell gibts da noch mehr) Zeit- und Kulturabhängig der physischen Attraktivität des Menschen, kann nun auch für die psychischen Merkmale der Attraktivität angenommen werden. Und auch für die Charaktereigenschaften, wie die sogenannt männlichen Eigenschaften dominant, bestimmt, genau etc. bzw. sogenannt weiblichen Eigenschaften warm, fürsorglich, musisch etc.

Die weitgehende zeit- und kulturabhängigkeit der Attraktivität kann gedanklich weiter auf die Bekleidung, die Accessoires, die Verhaltensweisen und die Sprechweise (wie z. B. Sprachmelodie, Wortwahl, Tonlage etc.) ausgedehnt werden.

Man muss auch betonen, dass innerhalb einer einzelnen Biographie ja oft attraktivitätsbezogene Änderungen und 'Korrekturen' vollzogen werden. Ein bekanntes Phänomen sind ja die modischen Sünden bei Frisur und Kleidung, die bei alten Fotografien und Filmaufzeichnungen offenbart werden.

Vor dem Hintergrund einiger dieser Überlegungen wird nun beim Menschen ein wichtiges attraktivitätsbezogenes Motiv und Bestreben deutlich. Der Mensch hat für sich ein mehr oder weniger konkretes Attraktivitätsideal im Kopf, dass er anzustreben versucht. Im laufe des Lebens werden da natürlich wegen der 'Realisierbarkeit' und altersbedingten Veränderungen und neuen attraktivitätsbezogenen Einsichten und Feststellungen (man findet langsam heraus, was bei welchem/er Manne bzw. Frau ankommt und was nicht) Kurskorrekturen vorgenommen.

Also der Mensch ist quasi von einem 'Trieb' besessen, also ein bestimmter Trieb hat ihn ganz und gar im Besitz und er bleibt mit Eifer danach bestrebt, sich für das gleiche bzw. andere Geschlecht rauszuputzen. Nun gut, das ist vielleicht noch trivial, doch dieses Attraktivitätsbestreben beschränkt sich nicht auf die eigene Person, sondern dehnt sich auf Bereiche, mit denen man sich identifiziert, aus. Unzählige Dinge werden dann einem bestimten Attraktivitätsdogma unterzogen.

Beim Niederknüppeln der DWT müssen noch massenpsychologische Prozesse und Phänomene, wie Gruppendruck/Gruppenzwang, Konformitätsdruck, Gruppenzusammenhalt, In-Group/Out-Group-Wahrnehmungs-, Interpretations- und Bewertungsverzerrungen, Autoritätsfiguren und Gehorsam (à la Milgram) berücksichtigt werden. Die stehen jedoch nicht mit dem von mir postulierten selbstbezogenen Attraktivitätstrieb (also dem Drang die eigene Person oder das Selbst an ein mehr oder weniger selbstdefiniertes Attraktivitätsideal - sowohl äussere, wie auch innere Attraktivität mein ich jetzt - heranzuführen) in Zusammenhang

Weitere, nicht triviale Phänomene können bei Trieben und Bestrebungen beobachtet werden: Die Ersatzbefriedigung und die stellvertretende Befriedigung.
Ich denke, die stehen auch irgenwie mit der Ablehnung von Tunten, allem 'tuntigem' und allzu effeminierten Verhaltensweisen durch viele Schwule (also viele Schwule lehnen das ab und bekämpfen es) im Zusammenhang.

Dieser Trieb muss jetzt analog zum Aggressionstrieb in mehr oder weniger vernünftige Bahnen gelenkt werden. Das gelingt am besten, wenn man ihn auf den eigenen Charakter und auf das eigene Äussere lenkt. Nun gut, immer noch trivial. Aber was geschieht, wenn dieser Trieb bei der eigenen Person nichts mehr rausholen kann? Dann richtet er sich vielleicht auf andere!


Geschrieben

da bin ich jetzt mal auf deinem profil gewesen @ bimucmann und stelle fest, dass eben genau die offenheit für mich da nicht zu finden ist, die du erfreulicherweise hier jetzt in deinem beitrag an den tag legst. da kann ich dann einfach mehr mit anfangen. ansonsten fällt mir auf, dass du dich scheinbar sehr an einer stelle dieser debatte hier fest beißt. doch die diskussion ist doch schon längst weitergegangen. dass gerüche eine große rolle spielen, ist ja wohl unbestreitbar
abgrenzung ist nicht ausgrenzung!! abgrenzungen ist kein hässliches wort. sie ist nötig und jemand der sich abgrenzt ist deshalb nicht intolerant oder akzeptiert deshalb noch lange nicht andere ansichten, verhalten oder äusserlichkeiten
schon mit unsrer kleidung grenzen wir uns ab, sonst müssten wir ja jede mode, jede verrücktheit mit machen. das sähe seeehr lustig aus, ein bisschen banker, ein bisschen öko, ein bisschen punk, ein bisschen sportlich usw
ich kann auch von eingrenzung sprechen. grenzen sind enorm wichtig!! ich muss wissen wo meine grenzen sind und diese auch deutlich machen, ich führe andernfalls mein gegenüber in die irre
natürlich soll dass nicht heissen dass diese grenzen nicht veränderbar wären. grenzen sind flexibel
beispiel: auf einem fest, besaufen sich die einen, die anderen nicht. manche tanzen, andere reden, einige machen bis zum nächsten morgen durch. niemand spricht ein urteil über zB die tänzer aus, wenn er für sich sagt ich will heute nicht tanzen, niemand ist spiessig nur weil er die feier schon um 23 uhr verlässt weil eben seine grenze erreicht ist, dieser spricht auch kein urteil damit aus über diejenigen, welche bis morgens durchmachen.
und so ist es eben auch mit dem sexuellen verhalten ich habs gerne zärtlich, grenze mich von den stürmischen ab. ich hab gerne einen mann im arm der auch wie ein mann gekleidet ist, das sind meine grenzen, doch spreche ich damit kein urteil über diejenigen aus, die es gerne ganz wild haben und es schön finden wenn der kerl n rock an hat
ich bin lieber mit männern zusammen auf die zuhause nicht ein partner oder eine partnerin wartet, damit grenze ich mich von formen der offenen beziehung ab, aber verurteile doch nicht diese formen
die eingrenzung und die abgrenzung verhilft mehr zur freiheit, als jede grenzenlosigkeit


Geschrieben

@Bimucman,

sorry, das war ein bisschen Kindertheater von mir. Ich gebe Dir noch eine Antwort auf Deinen Post hier.


Geschrieben

Ich scheiß mir jeden Tag ins Hemd / doch heute nicht / die Kackwurst klemmt.


Geschrieben

Vielen Dank @ Fenris, Du hast mich aufs neue überrascht und mir neue Einsichten zukommen lassen, ich verbeuge mich und warte auf eine Eingebung.


Geschrieben

@bimucman: Die Diskussion über Abgrenzungen dient gerade dazu, von einem Schubladendenken weg zu führen. Tatsache ist jedoch, dass die Begrifflichkeiten "Heterosexualität", "Homosexualität" und "Bisexualität" seit 1867 in unserer Gesellschaft bestehen und danach gelebt. Egal, ob als Verhalten, einer sozialen Rolle oder aus einem Zustand heraus.

Es kommt sehr oft vor, dass Menschen, die nicht dem Schönheitsideal entsprechen, ganz gerne schon fast ausgegrenzt werden. Ich habe den Eindruck, dass vor allem Schwule eine besondere Vorstellung von ihrem Traumprinzen haben. Die meisten machen sich am äußeren Eindruck fest: Schlank, unbehaart, braungebraunt, Sixpack und Aussehen eines Topmodels. Da hilft es meist nicht, wenn man sich gut riechen kann. Nein, alles, was nur mal so alltagstauglich ist, wird nicht in Erwägung gezogen für eine partnerschaftliche Beziehung. Das ist zumindest meine persönliche Erfahrung.

Haben Bisexuelle ähnliche Ansprüche an ihre Partner?


Geschrieben

Bei den Bisexuellen seperat weiß ich's nicht, aber das, was Fenris hierzu schreibt, wird in etlichen allgemeinen Untersuchungen bestätigt, die über die Wirkung von Attraktion und die Häufigkeit von Attraktionsmustern angestellt wurden. Es herrschen andere Mechanismen vor, als sie für "Nur-Bekannte" in Frage kommen, wo es um Partner-Tauglichkeiten geht. Da zeigt sich die "Tierigkeit" des Menschen stärker als in anderen Bereichen des Zusammenlebens.

Da gibt es ein Streben nach symmetrischer Ästhetik als auch dem natürlichen Ideal, einem gesunden, jungen und durchsetzungskräftigen Menschen. Darin spiegelt sich das biologische Programm, die solches unterstützenden Mechanismen, die auch beim Schwulen wirken, obwohl Männer keine Kinder bekommen und damit die übergebenen Gene nicht weitertragen. Ein höheres Naturgesetz sieht darüber hinweg, treibt die Individuen zur Auswahl des Schönen = Erfolgsversprechenden an. Auch die Auswahl der Bekanntenkreise spielt dieser Aussicht an sich zu, Bekannte werden über dem Menschenwillen überwiegend nach Merkmalen ausgesucht, die dazu mithelfen, den Kreis zu finden, aus dem der erhoffte Partner kommen kann. Das eine greift ins andere und beeinflusst sich gegenseitig. Die sogenannte Sixpack-Ikone ist einfach das natürliche, fit-gesund-junge Erfolgs-Ideal, das durch die Traumprinzen-Ästhetisierung noch überzeichnet wurde. Auch die Aussage, dass angeblich "innere Werte" über einen Partner entscheiden sollen, ist bodenloser Unsinn aus der Schmiede der Welt-Schönanmaler. Außer den Hausarzt interessieren diese Werte wenig, oder erst dann, wenn die entscheidenden Bedingungen, also äußerliche Merkmale, als stimmig befunden wurden. Das liegt eigentlich simpel am Erkennen, das mit den visuellen Werten beginnt, sich über Näherkommen, Geruch, Reize des engeren Begegnungsraums und Kommunikation fortsetzt.

Der tatsächlich nicht angenehme Nebeneffekt ist es, besonders da, wo man in solche Ausschussgruppen gehört, dass Menschengruppen aufgrund ihrer Merkmale und Eigenschaften von vornherein wegfallen. Zum beispiel Frauen, Schwerkranke, Übergewichtige, sozial Behinderte und Mittellose, Bresthafte usw. Selbst die Rubens-Ideale waren kein gesellschaftsweiter Trend, auch in Asien steht man nicht hauptsächlich auf Greise, und auch in afrikanischen Stämmen werden teilweise Fruchtbarkeitssymbolismen und Frauentypen unterschieden. Da heißt es dann, die Dicke bekommt gut versorgte Kinder, und die Dünne ist für den Spaß, die Liebe gut. Dafür kann aber keiner viel, der Naturdrang ist einfach jeglicher Wunschvorstellung von einer Welt übergeordnet, die wir uns aus Gutmenschentum gerne schöner malen würden. Die ganzen Neigungen wirken nicht immer schwarz-weiß getrennt, aber dennoch hauptsächlich. Es gibt wiederum einzelne Leute, die ganz besonders auf abstehende Ohren oder zusammengewachsene Augenbrauen stehen, da ist es aber oft die Frage, ob nicht ein Übergang zwischen Fetischisierung und Typenvorliebe vorliegt. Es gibt zum Beispiel einen Amputierten-Fetisch und ganz merkwürdige, auf andere Körperteile und Merkmale bezogene Extremfixierungen.

Ich versteh nur nicht, warum sich Schwule dann in der Hoffnung, sich attraktiver zu machen, künstlich unattraktiver machen, wenn sie ein übertriebenes Grooming an den Tag legen, oder die Attraktionssteigerungsideen ausgerechnet von Frauen abschauen. Man würde doch denken, um Schwule zu beeindrucken, steigert man eher die Maskulinität, also auf mehr Muckies trainieren, Bauch & Hüfte abnehmen, einen besonderen Snowboard-Move lernen, das Männliche verstärkende Signale setzen, sich cooler anziehen ect.
Hm naja... Viele versuchen das zumindest oberflächlich und wirken wiederum betont lächerlich. In dem Park wo ich war, liefen jede Menge alter Männer im jugendlichen Kleidungsstil der Hiphop-Szene herum, und das, ohne Fetischisten zu sein.


Geschrieben

@ IVM, wie Du den Schalk in Deine Beobachtungen und Deine Sprache reinbringst ist mir ein Rätsel - angenehm.
Ich möchte noch einge persönliche Feststellungen zur Attraktivität des Mannes einbringen. Nun ja, an anderer Stelle habe ich festgehalten, dass viele Bi-Männer und Heten-Männer - also das ist jetzt mein persönlicher Eindruck - nicht so recht wissen und es auch nicht recht ästhetisch empfinden können, was ein schöner Mann ist und, was einen schönen Mann ausmacht.
Ich gehe ja da, von einer leichten ästhetischen Blindheit in bezug auf die männliche Attraktivität vieler Bi's und Heten aus. Die unterschwelligen Spannungen und offen ausgetragenen Differenzen zwischen den Schwulen und den DWT bzw. den Schwulen und den Bisexuellen (hier im Cyberspace und als auch im Real-Life, mein ich jetzt), können als pädagogischen 'Druck' und pädagogisches Durchgreifen in Sachen guter Geschmack gedeutet werden. Also überspitzt. Die Hete oder der Bi ist in Sachen männliche Attraktivität einfach blind und der Schwule muss ihm nun den Weg weisen.

Nun das mit der männlichen Attraktivität ist ja eine lebenslange Aufgabe und da braucht es auch unzählige Fehlgriffe und Andeutungen unserer lieben Mitmenschen. Also ich vertrete da eine andere Ansicht als @ IVM und lehne mich an den oft geäusserten Satz und geflügelten Ausspruch "Schwule sind nicht schöner als Heten-Männer aber sie machen mehr aus sich".

Also @ IVM, ich glaube auch, dass das 'Herausputzen' die Gesamtattraktivität des Mannes nicht massgeblich verändern kann. Bei einer rohen und natürlichen Schönheit wird ja oft von einem 'ungeschliffenen Diamant' gesprochen. Nun, beide haben was für sich der ungeschliffene und der geschliffene Diamant. Die Sache scheint mir eher etwas über den Geschmack, die Interessen und das sexuelle oder partnerschaftliche Engagement des Mannes auszusagen - und das kann ja jetzt auch attraktiv oder weniger attraktiv sein (attraktiv jetzt in einem erweiterten Sinn gemeint).




Geschrieben

auch hier fände ich es gut wenn wir noch beim thema bleiben. nicht dass ich das uninteressant finde, im gegenteil, es ist nur ein eigenes thema wert


Geschrieben

Ja Du hast recht @ Rolfi, alles so um die Attraktivität des Mannes hat schon einen eigenen Thread verdient. Vielleicht 'traut' sich noch wer einen zu eröffnen - wäre cool.


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