Inaktives Mitglied Geschrieben April 17, 2011 Geschrieben April 17, 2011 Ja @Silberblick ich weiß gar nicht wieso du die guten grünen jetzt als die Stinkstiefel nennt!!! Wir haben doch schon immer für die gute Sache uns als Aktivisten eingesetzt für die schwule Sache und für die grüne Sache und gegen das Atom und gegen den Ami und gegen den Engländer, als diese schon damals die Bestrafung gegen Herrn Gaddaffi gemacht haben nur wegen der einen kleinen Bombe in der Diskotheke in Berlin und wegen dem einem Flugzeug da nur bei Lockerbi. Weil das waren nur alles die Ausreden weil es geht nur um das Öl wie ein jeder weiß und es ist gut der Aktivist zu sein für unsere gute Sache!!! Da muß man gar nicht viel wissen und überlegen!!! Man muß nur dagegen sein gegen die Konservativen und gegen die erfahrenen und gegen die normalen und gegen die Heten und Schowinisten und vor allem immer gegen den Ami und gegen den Engländer wegen der guten Tradition der guten linken Sache!!!
Moderator Ha**** Geschrieben April 17, 2011 Autor Moderator Geschrieben April 17, 2011 @Silberblick: Deinen Groll auf die "grünen Stinkstiefel" und Atomkraftgegner kann ich so wirklich nicht nachvollziehen. Vor allem weil du das so verallgemeinerst. Sicher gibt es bei den Grünen und Atomkraftgegnern wie in jeder anderen Bewegung auch Mitläufer und Hobbyaktivisten, aber da sollten wir uns auch alle mal an die eigene Nase fassen. Man gewöhnt sich nur allzu leicht an eingetrampelte Pfade, und da braucht's vielleicht gerade auch mal solche Ereignisse wie in Fukoshima - so traurig das auchg ist - um den Menschen wieder den ganzen Wahnsinn in's Bewusstsein zu rufen den die Stromerzeugung mittels Kernenergie darstellt. Ich kann garnicht oft genug darauf hinweisen dass alleine in Deutschland jährlich rund 450 Tonnen hochradioaktiven Atommülls nur durch abgebrannte Brennelemente erzeugt werden, und weder die Betreiber noch unsere Regierung auch nur einen blassen Schimmer davon haben wie diese Berge strahlenden Scheissdrecks auch nur halbwegs sicher "entsorgt" werden kann. Unserer Regierung unterstelle ich schlichtweg Unfähigkeit dieses Problem anzugehen und den Betreibern der AKW's ist es scheissegal, Hauptsache sie können billig erzeugten Strom möglichst teuer verkaufen. Was mich in den letzten Tagen fürchterlich aufregt ist die idiotische Diskussion über die wegen der "Energiewende" neu zu bauenden Fernleitungen. Kaum wird in den Nachrichten das Thema aufgeworfen, schon gibt es Proteste und Initiativen dagfegen. Am Ende will Jeder "sauberen" Strom, aber niemand möchte in seiner Umgebung so einen hässlichen Hochspannungsmast stehen haben, ganz nach dem Prinzip "Wasch mir den Pelz, aber mach' mich nicht nass". Es wird argumentiert dass diese neuen Fernleitungen unabdingbar sind, um den Strom von den "Windparks" im Norden ins Land zu leiten. Ich frage mich was das soll. Windkraftanlagen finde ich gut, aber doch nicht so. Was soll das bringen eine Scheisse (die AKW's) durch eine andere Scheisse (riesige Windparks) zu ersetzen ??? Ist es nicht idiotisch solche gigantischen Windparks an der Küste zu errichten um den Strom dann mit teuren und verlustreichen Überlandleitungen tief in's Land zu transportieren ? Für mich ist das schon wieder der falschge Weg. Wenn ich mir die Windräder hier in unserer Gegend so anschaue, dann kann ich es auch ganz gut nachvollziehen dass niemand so ein Teil vor seiner Haustüre haben will. Was ich aber nicht nachvollziehen kann ist dieser idiotische Gigantismus. Diese Windräder sind 150m hoch, die Nabenhöhe der Windräder beträgt 108 Meter, der Rotordurchmesser 82 Meter, und sind auf den durchschnittlichen Jahresbedarf von je 2500 Haushalten ausgelegt. Der richtige Weg wäre nach meinem Verständnis der Bau von wesentlich kleineren Einheiten, und zwar dort wo der Strom gebraucht wird und nicht am Arsch der Welt. Zusammen mit anderen Möglichkeiten wie Geothermie und Solarenergie müsste es doch möglich sein Gemeinden und Stadtteile autark mit Strom zu versorgen. Das würde dann wohl auch wieder Geld in die Gemeindekassen spülen und unsere 4 grossen Strommonopolisten könnten die Privatkunden abhaken, gäbe sicher ziemlich lange Gesichter bei RWE & Co. :P
Inaktives Mitglied Geschrieben April 17, 2011 Geschrieben April 17, 2011 Windkraftanlagen finde ich gut, aber doch nicht so. Was soll das bringen eine Scheisse (die AKW's) durch eine andere Scheisse (riesige Windparks) zu ersetzen ??? Noch gestern rief mich ein Freund an und vermeldete, dass in meiner Heimat, der Uckermark, an eine Vervierfachung der bereits vorhandenen Windräder gedacht wird. Außer ein paar Bauern, die ihre Grundstücke abtreten, hat kein Uckermärker etwas von dieser gigantischen Naturzerstörung. Weder siedelt sich dort Industrie an, noch entstehen neue Arbeitsplätze. Die gewaltigen neuen Trassen, die u. a. auch durch den Thüringer Wald geführt werden sollen, werden wiederum eine wundervolle Naturlandschaft erheblich beschädigen. Man müsste alle Berufspolitiker sofort aufhängen.
Li**** Geschrieben April 17, 2011 Geschrieben April 17, 2011 Die behindern sich doch alle gegenseitig, auf der einen Seite wird gegen Kernenergie geklagt und auf der anderen Seite gegen Windkraft und stellenweise auch gegen Photovoltaik, weil´s die Landschaft verschandelt. Das regt mich auf! Was bitte ist denn störend an Windkraft? Sieht´s optisch scheiße aus? :P Im Süden Deutschlands wurde bis heute der Ausbau erfolgreich geblockt, deshalb braucht´s die Überlandleitungen, ganz zu schweigen von den Umspannwerken und dem Bau von Zwischenspeichern für den überschüssigen Strom. Werden Windräder nicht ohnehin schon in dünn besiedelten Gegenden errichtet? Ich kann mir kaum vorstellen, dass z. B. welche auf dem Marktplatz von Mainz gebaut werden :P Die Frage nach der Endlagerung von Atommüll ist so alt, wie die AKW selbst. In keinem Land gibt es zu diesem Problem eine Lösung und diese Frage wird so schnell auch nicht gelöst werden, darüber hätten sich die Betreiber aber von Anfang an Gedanken machen müssen! Ja bitte wohin mit dem Dreck? Der wird bleiben, selbst wenn alle AKW vom Netz genommen werden.
Moderator Ha**** Geschrieben April 29, 2011 Autor Moderator Geschrieben April 29, 2011 Was mich im Moment wirklich ungeheuer aufregt ist die unsägliche Dekadenz der sogenannten zivilisierten Welt. Milliarden von Menschen hängen vor ihren Glotzen und bestaunen die Übertragung dieser blöden Prinzenhochzeit. Das scheint so "wichtig" zu sein dass Nachrichtensender wie N24 ganztägig darüber berichten und alles andere darüber in Vergessenheit gerät: Die tödlich strahlenden AKW-Ruinen in Fukoshima, Der Krieg in Afghanistan, Die Situation in Lybien, und und und. Ausserdem stört mich diese verlogene Pseudo-Toleranz des britischen Königshauses. Da hat man einen schwulen Popstar, Sir Elton John - nebst Ehemann - zur Hochzeit eingeladen. Ich frage mich wie die Hochzeitsfeier ausgefallen wäre, hätte sich Prinz William für einen Mann entschieden.
Li**** Geschrieben April 29, 2011 Geschrieben April 29, 2011 Ich frage mich wie die Hochzeitsfeier ausgefallen wäre, hätte sich Prinz William für einen Mann entschieden. Dann wäre wohl nur Elton John aufgekreuzt und David Beckham, der ist ja "metrosexuell" :P Etwas bescheidener angesichts aktueller Situationen aber hätte die Hochzeit durchaus ausfallen können, geschätzte € 45.000.000 (in Worten: Fünfundvierzig Millionen) kostet das Spektakel im Land der "Themsen-Lilly". Eine dekadente Verschwendung allererster Güte, wenn man bedenkt, dass mit dem Geld einiges an Hilfe in den Krisenregionen erreicht werden kann...
Inaktives Mitglied Geschrieben April 30, 2011 Geschrieben April 30, 2011 Mit der spätrömischen "Dekadenz" seid ihr hier schnell bei der Hand und habt immer Vorschläge, wie Geld nützlich "sozial" eingesetzt werden kann.Könnt ihr euch nicht vorstellen, dass das "Ereignis" Millionen von Menschen Rührung und Glücksgefühle gebracht hat. Sie haben sich schon seit Wochen gefreut, haben gestern Gesten, Mimik und Kleidung bewundert. Das Glück der beiden Liebenden wurde zu ihrem eigenen Glück. Das ist eine neue Kultur der "Bevölkerung", von der die Elitären natürlich keinen Schimmer haben.
Moderator Ha**** Geschrieben September 12, 2011 Autor Moderator Geschrieben September 12, 2011 JETZT IST DIE SCHEISSE AM DAMFEN Kam gerade eben über PHOENIX Explosion in einem AKW in Frankreich.....
bo**** Geschrieben September 12, 2011 Geschrieben September 12, 2011 Nach dem Unglück von Fukushima hat die französische Regierung an der Atomkraft festgehalten und auf die Sicherheit französischer Atomkraftwerke verwiesen. In Frankreich werden, ausser dem AKW Marcoule (in der Nähe von Avignon ) in dem jetzt ein Ofen explodiert ist, noch 57 andere AKW's betrieben. Wie schon so oft stellt sich mir die Frage - können AKW's überhaupt "sicher" betrieben werden und wenn sie abgeschaltet werden - wohin mit dem dabei anfallenden atomaren Abfall, dessen Lagerung alles andere als ungefährlich ist.
Inaktives Mitglied Geschrieben September 12, 2011 Geschrieben September 12, 2011 Zum ersten Mal habe ich was Gutes an Ossi- Angie gefunden: Sie hat den Ausstieg unterschrieben, wobei ich mir nicht sicher bin, ob sie weiss, was sie unterschrieben hat.
Inaktives Mitglied Geschrieben September 12, 2011 Geschrieben September 12, 2011 Für diesen Ausstieg werden die Deutschen noch teuer bezahlen. Er ist das Ergebnis der Tätigkeit der Lobby der "erneuerbaren" Energien, einer Bürgerbewegung, die ihre politische Meinung mit allen Mitteln den anderen aufgezwungen hat, und einer Regierung, die kurzatmig hinter den Wählern herläuft, statt dem Volk langfristig die nötigen Ziele aufzuzeigen. Natürlich wäre bei unseren sicheren AKWs ein vernünftiger und geordnetet Übergang in der Nutzung der Energien möglich gewesen. Statt dessen haben wieder die Schreier und Hysteriker gesiegt.- Die Strompreise steigen schon jetzt. Die Folgen dieser Politik werden wir alle tragen.
Sunrise Geschrieben September 12, 2011 Geschrieben September 12, 2011 qNuwas manchmal habe ich den Eindruck unsere Politiker haben jegliche Diplomatie verlernt und noch mehr das Nachdenken. Zuerst tritt die derzeitige Regierung für eine Verlängerung der Akw - Laufzeiten ein, um damit den Wünschen der vier Energiefürsten nachzukommen und selbst dabei auch noch kräftig abzustauben. Nach dem Unglück in Japan, ein Schwenk um 180 Grad oder vielleicht schon 360 Grad? Es scheint eine typische deutsche Eigenschaft zu sein von einem Extrem in das andere zu fallen. Leider immer zum Nachteil des Bürgers. Egal ob zur einen wie zur anderen Seite. Es hätte der Regierung Merkel gut angestanden und zu deren Glaubwürdigkeit beigetragen einen Fehler zuzugeben und in Aussicht zu stellen in einem vertretbaren Zeitrahmen aus der Kernkraft auszusteigen.
Inaktives Mitglied Geschrieben September 12, 2011 Geschrieben September 12, 2011 @Sunrise Ein Schwenk um 360 Grad würde nicht gar so vieles ändern. Kleiner,nett gemeinter Scherz meinerseits.
Sunrise Geschrieben September 12, 2011 Geschrieben September 12, 2011 @Nuwas Du verstehts meine Ironie nicht. Ein Schwenk von gar 360 Grad sollte besagen, dass ich den Eindruck habe als bewirke unsere Regierung überhaupt nichts. Sieh z.B. die heutige Diskusion um eine evtl. Insolvenz Griechenlands Minister Rösler kündigt eine Möglicjhkeit in dieser Richtung an, schon folgen die Dementis der übrigen Kabinettsmitglieder.
Inaktives Mitglied Geschrieben September 12, 2011 Geschrieben September 12, 2011 @ sunrise Wie kannst du denn von unseren Politikern erwarten, dass sie ihr handeln überdenken. Die brauchen doch für den von ihnen verzapften Blödsinn weder persönlich noch finanziell gerade zu stehen. Sollte es ihnen in ihrem Amt nicht mehr gefallen, die Rentenansprüche entsprechend hoch sind, dann treten sie ab und gehen in die besser bezahlte Wirtschaft oder reisen rum und halten Reden und Vorträge, die sie auch noch super bezahlt bekommen. Mach das mal als Rentner
Sunrise Geschrieben September 12, 2011 Geschrieben September 12, 2011 @ saturnus, in diesem Fall muss ich Dir beiflichten.
Li**** Geschrieben März 30, 2012 Geschrieben März 30, 2012 Um auch das Thema wieder aktuell zu halten, nachstehend folgender Bericht Löchrige Fundamente Böse Überraschung: Neue Daten zeigen, dass die Strahlung im Block 2 von Fukushima tödlich ist und das Kühlwasser niedriger als erwartet steht. BERLIN taz | Bei den Aufräumarbeiten an der Atomruine in Fukushima gibt es wieder einmal eine böse Überraschung. Bereits Ende 2011 hatte der Stromkonzern Tepco erklärt, die Lage an den havarierten Reaktoren sei „unter Kontrolle“ – jetzt erlebten die Ingenieure das Gegenteil. Bei einer Untersuchung von Reaktor 2 stellten sie fest, dass die Strahlung im Sicherheitsbereich tödliche Dosen erreicht. Und auch beim Wasserstand in den Reaktoren haben sich die Katastrophenmanager massiv verschätzt.Quelle Ein Ende ist da noch lange nicht in Sicht, ganz zu schweigen von den katastrophalen Bedingungen für die Umwelt, von denen wir bis heute noch nicht in vollem Umfang Kenntnis haben!
Li**** Geschrieben November 1, 2012 Geschrieben November 1, 2012 Es ist still geworden rund um Fukushima und Japan setzt nach wie vor auf Atomenergie. Das Betreiber wie Tepco über Leichen gehen, ist nicht überraschend, der heutige Artikel von Spiegel Online bestätigt das einmal mehr: Arbeiter erhebt schwere Vorwürfe gegen Fukushima-Konzern
Li**** Geschrieben August 4, 2013 Geschrieben August 4, 2013 Auch dieses Thema sollten wir nicht aus den Augen verlieren, ist es doch um so wichtiger, als über Geschichte zu debattieren. Tepco kämpft mit dem Grundwasser Im schwer beschädigten Atomkraftwerk Fukushima gibt es offenbar neue Probleme mit radioaktiv belastetem Grundwasser. Wie die japanische Tageszeitung "Asahi Shimbun" berichtet, steigt der Grundwasserspiegel kontinuierlich an. Das verseuchte Wasser droht, eine Bodenbarriere zu überfließen und ins Meer zu gelangen. Sollte der Wasserspiegel weiter in diesem Tempo steigen, werde Wasser innerhalb der nächsten drei Wochen an die Oberfläche treten, meldet das Blatt unter Berufung auf ein Krisentreffen der Betreibergesellschaft Tepco mit der japanischen Atomaufsichtsbehörde. Den vollständigen Bericht des Zitats könnt ihr der tagesschau.de entnehmen.
Sunrise Geschrieben August 4, 2013 Geschrieben August 4, 2013 Bundesumweltminister Altmeier reist erfolglos durch die Bundesrepublik auf der Suche nach einem Endlager für den Atommüll. Aber kein Bundesland will ihm helfen. Am besten gleich ins Meer kippen, Danach sieht man den Müll nicht mehr.Unsere Bundesanführerin wird als Dr. der Physik und Chemie wissen wie man gefahrlos mit dem Strahlenmüll umgehen muss.Die seinerseits verantwortlichen Politiker hätten erst gar keine Betriebsgenehmigung geben dürfen, bevor nicht die Frage der Entsorgung geklärt war Entweder waren die Verantwortlichen unwissend.oder arrogant und korupt
Mi**** Geschrieben August 4, 2013 Geschrieben August 4, 2013 Wenn Politiker, lieber @Sunrise, überhaupt über den Tag hinaus denken, was sie selten genug tun, dann allenfalls in dem möglichen Zeitraum ihres Parlamentsmandates oder der von ihnen erhofften Amtszeit. Es könnte eingewendet werden, dass kluge Experten aller Himmelsrichtungen, die Mitglieder sogenannter Denkfabriken (Think Tanks) oder auch der wissenschaftliche Dienst des Bundestages den Politikern zu Diensten sind. Doch häufig genug erweisen sich diese selbstbedeutungsbesoffenen Abgeordneten, Minister, Beamten und Parteifunktionäre nicht nur als beratungsresistent, sondern halten durchaus vorhandene kritische Gutachten unter Verschluss, streichen daraus für die Herrschenden unangenehme Passagen oder behaupten - wie neulich erst wieder geschehen - das glatte Gegenteil dessen, was eine selbst in Auftrag gegebene Untersuchung (z.B. über den Arbeitsmarkt) herausgefunden hat. Nun sind aber Politiker, entgegen ihrer eigenen Meinung und der einer Bevölkerungsmehrheit, eben keineswegs Übermenschen, ausgestattet mit seherischen Fähigkeiten. Um dieser Kaste Gerechtigkeit widerfahren zu lassen: Im Zeitalter rasend schneller technischer Entwicklungen und der dadurch verursachten Umbrüche eine halbwegs realistische Prognose abgeben zu können, wie in 50, 60 oder gar 100 Jahren die Welt sich entwickelt haben könnte, das ist unmöglich, schon allein aufgrund der intellektuellen und emotionellen Mangelhaftigkeit des Menschen. Ebensowenig wie ein Mensch in der Lage ist, mehr als zwei oder drei Tote psychisch als Realität zu verarbeiten und deshalb alles darüber Hinausgehende nurmehr als numerische Größe zu bewältigen vermag (wozu das Billigwort "betroffen" das namenlose Erschrecken verniedlicht), ebenso wenig wird es auch beim besten Willen nicht möglich sein, den vor uns liegenden Zeitraum von 100 000 Jahren oder mehr als fassbare Größe psychisch einzuordnen. Zwar können Atomphysiker, Geologen, vielleicht sogar Biologen die Gefahr beschreiben, die unzweifelhaft von atomarer Strahlung ausgeht, doch letztendlich muss das auch für den klügsten Wissenschaftler eine nur tabellarische Angelegenheit bleiben. Erzürnt wohl darf man darüber sein und muss aber gleichzeitig auch widerwillig gestehen, weshalb die politisch Verantwortlichen - die das naturgemäß nie eingestünden - sich zum Leitspruch ihres Denkens und Handelns jenes Wort der klugen und gebildeten Madame Pompadour erwählt haben: "Après nous le deluge" (Nach uns die Sintflut) Im Gegensatz zur meist dürftigen geistigen Ausstattung der Mehrzahl aller politisch Agierenden im heutigen Deutschland wusste die Pompadour genau um die schon zig Jahrtausende andauernde Unzulänglichkeit des Menschen und bediente sich folgerichtig für die ihr fälschlicherweise zugeschriebene Urheberschaft ihres Satzes bei einem Philosophen der griechischen Antike. Allerdings handelte die gleichermaßen berüchtigte wie geistreiche Mätresse des französischen Königs nicht in banaler Guttenberg-Manier, sondern paraphrasierte elegant ihre Fundstücke, so wie sie (Achtung! Jetzt kommt mein Zettelkasten! :-D) im Jahr 1762 in einem Brief an die Gräfin von Baschi ein Jesus-Wort sich anverwandelte: "Mein Reich ist nicht mehr von dieser Welt" . Mit erleichtertem Aufatmen können und werden das Politiker nach der Zeit ihres Wirkens gern unterschreiben. Die Schwäche der Politik ist nur das Spiegelbild der menschlichen Unvollkommenheit, die weder die Vergangenheit noch die Gegenwart begreift und die Zukunft mit planlos phantasiearmem Allerlei zu bewältigen trachtet.
Inaktives Mitglied Geschrieben August 5, 2013 Geschrieben August 5, 2013 Ein feiner Beitrag, lieber @Minotaurus, der einen Beleg dafür liefert, wie man eine sehr konkrete Fragestellung, nämlich die nach einer Abwehr der Todesgefahr, die von der zwar genutzten, aber nicht gebändigten Atomkraft ausgeht, in eine allgemeine Klage über die Unzulänglichkeit des Menschengeschlechts umbosseln kann - selbstverständlich ohne jeden Erkenntnisgewinn, so oder ähnlich bereits hundertmal für irgendeine bedeutungslose Postille geschrieben. Solche Beiträge dienen lediglich autoerotischer Triebabfuhr, verfehlen das Thema aber meilenweit. Es geht natürlich darum, was wir heute tun können. Da auf die Politiker kein Verlass ist und sie sich nur treffen und reden und reden, ist der zivile Widerstand die einzig mögliche Alternative. Die Anti-Atom-Bewegung der Siebziger und Achtziger Jahre war in dieser Hinsicht durchaus erfolgreich (vgl. die allerdings sehr polemischen Darstellungen der Jutta Ditfurth). Leider habe ich sie nur aus der Distanz wahrnehmen können, aber die konzertierte Aktion aus Besetzung, Zerstörung und gleichzeitigen langwierigen juristischen Widerspruchsverfahren hat damals vieles verzögert und manches verhindert (ich verweise auf die Geschichte des "schnellen Brüters" in Kalkar, der nie in Betrieb genommen wurde). Dem heutigen Widerstand fehlt es an militanter Organisation und Stoßkraft. Da die Bundesrepublik den Atomausstieg bereits festgeschrieben hat, scheint sich keine Opposition gründen zu wollen, obwohl in unmittelbarer Nachbarschaft, in Tschechien und Frankreich, Atommeiler stehen, die den deutschen Sicherheitsbestimmungen keineswegs genügen würden - und selbst wenn sie es täten, gäbe es, wie Fukushima gezeigt hat, keine Gewähr. Polen denkt ebenfalls über den Bau neuer Kraftwerke nach. Diesmal also reicht es nicht, nur lokal oder deutschlandweit zu agieren. Aktivitäten sind in dieser Hinsicht offenbar von Organisationen wie attac (der z. B. ich angehöre) weitaus eher zu erwarten als von den grünen Parteien. Die Bereitschaft des einzelnen zur Beteiligung sollten wir hier einmal diskutieren; denn wer nur die menschlichen Fehler aufzählt und darüber die Hände in den Schoß legt, mag sich eines Tages in einem radioaktiven Nebelfeld wiederfinden.
Mi**** Geschrieben August 5, 2013 Geschrieben August 5, 2013 Lieber @Empedokles, meiner "autoerotischen Triebabfuhr" habe ich bereits in Wyhl, Wackersdorf und Mutlangen gehuldigt. Also schon lange vor jener Zeit, als Dich die Sehnsucht nach keimfreier Männerfreundschaft dazu trieb, In Südamerika (laut Deiner eigenen Aussage unter anderem Nick hier im Forum) das blutige Handwerk eines Söldners zu betreiben. Vermutlich hast Du daraus den "Erkenntnisgewinn" gezogen, es könne mit der Waffe in der Hand weit besser politisch gehandelt werden und gleichzeitig ein etwa vorhandener sexueller Drang sich zum menschenfreundlichen Entgegenkommen sublimieren lassen. Gegen diese Form der persönlichen Lebensentscheidung und Lebensgestaltung würde nichts einzuwenden sein, denn auch das moralisch Anrüchige hat sein Anrecht. Aber: Wer als politischer Mietling den Tod gebracht hat, der soll über den Tod von morgen nicht spotten! Das nämlich darf uns WIRKLICH aufregen, wenn die Todesengel von gestern um den Frieden von heute barmen....:-(.
Inaktives Mitglied Geschrieben August 5, 2013 Geschrieben August 5, 2013 Ich kann's nicht leugnen, Verehrtester, dass dies mein erstes Leben war, und ich habe es sogar genossen. Ich habe reichlich dafür gebüßt, denn ich werde die Bilder nicht mehr los: "Wenn jemand in seinem Frevel seine Hand mit Mordblut befleckt und wer, vom Streite verführt, einen Meineid schwört, aus der Zahl der Dämonen, denen ein langes Leben zuteil geworden ist - alle die müssen dreimal zehntausend Jahre fern von den Seligen umherirren, indem sie im Laufe der Zeit allerlei Gestalten sterblicher Wesen annehmen und des Lebens mühselige Pfade wechseln. Denn der Lüfte Gewalt verjagt sie zum Meere, aber das Meer speit sie aus auf das Land, das Land zu den Strahlen der leuchtenden Sonne; die aber wirft sie in die Wirbel der Lüfte. Einer empfängt sie vom andern, doch es hassen sie alle. Zu ihnen gehöre auch ich jetzt; von Gott verworfen irre ich umher, weil ich dem rasenden Streite vertraute." (Empedokles, Diels-Fragment 172) Mit der "keimfreien Männerfreundschaft" allerdings bist du im Irrtum; mir war an Männerfreundschaften noch nie gelegen. Selbstverständlich habe auch ich ein Recht, zu revozieren und umzulenken. Deswegen bemühe ich mich heute um gedankliche Klarheit, wo anderen der "dunkle Wohllaut" genügt. Ich erinnere daran, dass ein gewisser Gert Bastian, Kriegsfreiwilliger von 1943 und Generalmajor der Bundeswehr, zu den führenden Köpfen der Friedensbewegung in den Achtzigern gehörte. Das Recht auf persönliche Läuterung steht jedem zu. Das bedeutet aber nicht, dass ich nunmehr die Welt nur noch mit Bücherwissen beglücken möchte. Welche Waffen man wähle, hängt davon ab, welcher Feind einem gegenübersteht; ist's der Staat, bedarf es eines organisierten Widerstandes.
Li**** Geschrieben August 20, 2013 Geschrieben August 20, 2013 Fukushima: 300 Tonnen hochradioaktives Wasser ausgetreten Im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi sind mindestens 300 Tonnen hochradioaktives Wasser ausgetreten. Laut dem Betreiber Tepco habe man das als Störung auf der Internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse (INES) bewertet, also Stufe 1, berichtet die BBC. Das sei das erste Mal seit dem Tsunami und der anschließenden Zerstörung des Atomkraftwerks, dass solch ein Störfall bekanntgegeben wurde. Die höchste gemessene Strahlung habe 100 Millisievert pro Stunde betragen, also die in Japan maximal erlaubte Dosis für einen Zeitraum von fünf Jahren.
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