Li**** Geschrieben Juni 12, 2011 Geschrieben Juni 12, 2011 Die erste Homosexuellen-Parade in der kroatischen Adriastadt Split ist am Samstag nach Krawallen abgebrochen worden. Schätzungsweise 10.000 Menschen griffen die rund 300 Teilnehmer des ersten öffentlichen Gaypride-Umzuges in der größten Hafenstadt des Landes mit Steinen, Feuerwerkskörpern, Eiern, Gläsern und Flaschen an. «Bringt die Homos um!», rief die aufgebrachte Menge immer wieder. Quelle So geschehen gestern, was uns einmal mehr zeigt, wie es um öffentlicher Zurschaustellung Homosexueller bestellt ist, in einem Land, wo darüber eigentlich nicht geredet wird. In einem Land, das kurz vor der Aufnahme in die Europäische Union steht (2013). Die EU-Kommission hatte am Freitag eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen. Logisch also, dass die Regierung entsprechend gegen diese Ausschreitung Stellung bezieht und sich vor dem verfehlten und! mangelhaft vorbereiteten Event kein Ei ins Nest legen will. :P Ist es ein unüberlegt mutiger Vorstoß der Schwulenbewegung, ungeachtet der politischen Lage in Kroatien und der dadurch provozierten Reaktion? Ich denke nicht, denn diese Veranstaltung war schon um Monate voraus geplant. Also haben die Behörden Kroatiens versagt, denn trotz aller Vorbereitungen kam es zu diesem Eklat. Wenn auch ein Bauer aus seiner sexuellen Identität keinen Hehl macht - siehe hier - so mag das nur vereinzelt ein Fall der Akzeptanz sein. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen Menschen kämpfen schon seit Anbeginn ihrer Zeit um Rechte, auch die Rechte der Frauen müssen in einigen Ländern noch hart erfochten werden, der Fortschritt indes dringt nur sehr langsam ins allgemeine Bewusstsein ein. Schlimm genug, dass wir uns dafür rechtfertigen und Veranstaltungen ins Leben rufen müssen! Schwul zu sein ist noch längst keine Selbstverständlichkeit, obwohl es das sein müsste. Eine Frau zu sein ist es schon, nur liegt es eben in der Natur des Menschen, Schwache und Minderheiten zu unterdrücken und das macht mich unendlich traurig. Eure Meinung?Edit: Ergänzung
Inaktives Mitglied Geschrieben Juni 13, 2011 Geschrieben Juni 13, 2011 http://www.queer.de/detail.php?article_id=14416 solange die katholische kirche uns als kranke darstellt, solange wird es auch zu solchen ausschreitungen kommen. denn eine so große anzahl der gewaltbereiten gegendemonstranten nährt sich nicht nur von rechtsradikalen faschisten. es liegt in der natur des menschen sich aufhetzen zu lassen und die persönlichen unzufriedenheiten an künstlich aufgebauten feindbildern abzureagieren.
Li**** Geschrieben Juni 13, 2011 Autor Geschrieben Juni 13, 2011 Danke rolfina für Deine Ergänzung Vielleicht habe ich ja mit diesem Thema einige überfordert oder es interessiert schlicht und ergreifend keinen schwul orientierten, dass es derartige Übergriffe gibt? Na ja, was soll ich dazu noch sagen: Solange es keinen direkt betrifft, ist es auch scheißegal Mir war das Thema nur deshalb wichtig, um auf gewisse Begebenheiten aufmerksam zu machen, denn eine Seite wie GAYS.DE ist auch nur der Tatsache zu verdanken, dass sich Gleichgesinnte frei bewegen können, ohne irgendwelchen Anfeindungen ausgesetzt zu sein. Manchmal verirrt sich hier auch einer, der homophob ist, nur wird der dann auch unverzüglich von dieser Seite gebannt Eine Frage allerdings wollte ich mit diesem Thema noch beantwortet wissen: Ist es denn unbedingt erforderlich, in einem Land wie Kroatien die Homosexualität öffentlich zu proklamieren? Wissend auch, dass man damit sich den Unwillen der Bevölkerung auf sich zieht?
To**** Geschrieben Juni 14, 2011 Geschrieben Juni 14, 2011 Sorry, ich erlaube mir mal, eine Gegenfrage zu stellen: Wenn man durch Kriege, Gegebenheiten und vielem mehr viele Jahre unterdrückt wurde, drängt es einen dann nicht, auch auf die Straße zu gehen? Wie ist der CSD überhaupt entstanden? LG Topi
Moderator Ha**** Geschrieben Juni 14, 2011 Moderator Geschrieben Juni 14, 2011 Guter Einwand, liebe Topi, Von diesen mutigen Kroaten, die für ihre Überzeugungen und Ziele auf die Strasse gehen, obwohl sie von vorneherein mit massiven Anfeindungen rechnen müssen, können sich hierzulande noch einige Klemmschwuppen eine Scheibe abschneiden. Die Frage nach der Entstehung des CSD ist berechtigt, zumal dieser bei uns mittlerweile zu einer schrillbunten Karnevalsveranstaltung verkommen ist, auf der sich grell geschminkte Tunten zur Schau stellen und kaum jemand noch an den ursprünglichen Sinn und Zweck der Veranstaltung denkt. Schon der Begriff "Schwulenparade" bereitet mir Unbehagen, in Kroatien ist es das, was es hier und überall auf der Welt sein sollte: Eine Demonstration für die Rechte von Homosexuellen. Wie ein CSD in Kroatien aussieht seht ihr HIER und HIERWegen Korrektur der Links:
Li**** Geschrieben Juni 14, 2011 Autor Geschrieben Juni 14, 2011 Das ist hier gut erklärt Für seine Rechte auf die Straße zu gehen ist sehr wichtig! Man muss allerdings auch mit Gegenwind rechnen und wenn´s dann wie in Split zu einer derartigen Eskalation kommt, haben dann nicht auch die Behörden versagt?
Marius-suiraM Geschrieben Juni 14, 2011 Geschrieben Juni 14, 2011 Daß so eine Art von Veranstaltung -wahrscheinlich auch mit schrillen Kostümchen und dem Getue, das mich selbst immer fragen lässt, ob ich wirklich schwul bin- dort schlicht und ergreifend als Provokation empfunden wird, hätte man auch voraussehen können. Wenn ich keine realistische Chance sehe, kontruktiv etwas zu bewegen, dann lasse ich es lieber bleiben. Es drängt mich nicht, selbst Menschen die mir wichtig sind die Wahrheit über meine sexuelle Präferenz auf die Nase zu binden, wenn ich weiss, dass ich sie damit heillos überfordere und wahrscheinlich nur Schaden anrichte. Schließlich komme ich auch nicht auf die Idee, meiner Katze das Ein-mal-Eins beizubringen, nur weil sie die Wahrheit verdient hat.
Inaktives Mitglied Geschrieben Juni 14, 2011 Geschrieben Juni 14, 2011 hallo In den Links von Hajo kann man ja sehen,das die Leute auf recht zivile Art demonstriert haben,wohl kaum die Selbstdarstellung wie auf hiesigen CSDs. Ich hätte den Mut dazu nicht gehabt.Weil es eben in einem Land wie Kroatien ist. Es sind doch nur einige westlich geprägte Länder ,in denen man heute als Schwuler leben kann,ohne direkte Gefahr für Leib und Leben. Und ich denke, es ist ein Rollback im Gange, Hier in Deutschland ist es doch heute weniger Toleranz wie früher,sondern desinteressierte Gleichgültigkeit, die man besser nicht aufrührt,sonst kann es auf der Straße schon mal was auf die Fresse geben, eben nur weil du schwul bist. Es kommen Länder dazu mit Todesstrafe und in Finnland hat eine rechte Partei Zuwachs, die die Homo-Ehe wider abschaffen will,egal, was man darüber denkt. Ich beneide künftige schwule Generationen nicht.Die Akzeptanz ist meiner Meinung nach weltweit auf dem absteigenden Ast. LG
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