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Zunehmende Homophobie


Sunrise

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

In letzter Zeit wird in den Berliner Medien wieder zuhnemend über Kindesmißbrauch berichtet. Nicht nur in Schulen und Internaten, auch im familiären Bereich finden solche Übergriffe statt.
In der Öffentlichkeit werden wir Schwulen häufig mit den Kinderschändern in einen Topf geworfen, was vermehrtem Schwulenhass und Homophobie Nahrung gibt.


Geschrieben

Ganz recht, lieber Sunrise, man wird wieder auf der Identität von Homosexualität und Päderastie bestehen.
Ich erlaube mir aber hier jetzt einen Hinweis ,der leicht missverstanden werden kann: In allen Talk-Shows hört man johlende Zustimmung, wenn da ein Mittezwanziger mit seiner Beziehung zu einer Dreizehnjährigen prahlt. Bei jungen Männern dagegen betreibt man einen extensiven "Jugendschutz". Da ist von der Gleichberechtigung nicht die Rede,da möchte man am liebsten noch die 21jährigen vor "Verführung" bewahren. Wir sollten in den Chor nicht einstimmen..


Geschrieben

Es ist sehr menschenverachtend,wenn man Homosexualität auf eine Stufe mit sexuellem Mißbrauch an Kindern stellt;
das ist so,als wenn man sämtliche Familienväter als pädophil abstempelt,wenn es unter ihnen solche Typen gibt.
Bei anderen Verbrechen wird ja leider auch immer in den Medien zuerst die sexuelle Orientierung genannt
also:"Schwuler Bäcker erstach seinen Freund",aber niemals:"Heterosexueller Lehrer erstach Freundin"

Vor dem Gesetz ist jemand ab 18 volljährig;jedoch sehe ich die jüngeren so ab 14 nicht als Kind,sondern als minderjährige ***ager;geschützt werden muss,der,der von einem anderen unterdrückt wird
und wo Macht ungleich verteilt ist;da ist es egal ob das homo oder hetero ist.


Geschrieben

Ich bin sehr gespannt, wie sich die Aufklärung der Bluttaten in Norwegen gestaltet. In einigen Foren wird der Attentäter schon als Tunte beschimpft. Sein unkonventionelles Leben bis dato und sein Aussehen sind einigen da willkommener Anlass.- Auch hier wird man darauf achten müssen, dass Homophobie nicht wieder einen neuen "Beweis" für ihre Behauptung, Schwule seien abwegig, gefährlich und minderwertig, präsentiert.


Geschrieben

Ich möchte mich hier an diesem Punkt auch in dieses Gespräch einfügen. Nicht möchte ich lautstark die Kirche verhetzten, aber wenn man diese Zeilen liest ist man als homosexueller fast geneigt dazu. Genau diese ist nämlich ein entscheidender Faktor bei Homophobie! Nur ein Zitat von der Kirche, und ihr versteht was ich meine: "Schwule schuld an Pädo-Skandalen" Man achte auf den Satz: "Man habe kein Problem mit Pädophilen, [...]" Hier ein link zu diesem Artikel:
http://www.queer.de/detail.php?article_id=11138

Geschrieben

Neue TV-Nachrichten besagen:"180 000 Gläubige haben die römisch katholische Kirche verlassen. Dagegen stehen nur 170 000 Taufen.


  • Moderator
Geschrieben

@Alpha_Centauri:
Sehr aufschlussreicher Artikel, vielen Dank für's einstellen
Bei den Aussagen dieses Herrn Silvano Tomasi, man könnte es fast als "Insiderwissen" bezeichnen,
drängt sich mir unweigerlich auch die Frage auf woher er denn das alles so genau weiss :P


Geschrieben

@knuddelhajo, vielleicht liegt es an den Genen.


Geschrieben

Eminenz Marx in München hat ja jetzt Schwule und Lesben als wichtige und erwünschte Mitglieder der Kirche begrüßt
Hoffentlich macht er die notorischen Kirchenkritiker hier in unserem Forum nicht arbeitslos. Was bliebe manchen noch als Broterwerb, wenn sie die Kirche nicht mehr kritisieren könnten? Vielleicht kämen sie dann zu der Einsicht, dass die Probleme durch die bequeme Kirchenkritik nur verstellt worden sind.


Geschrieben

Da wird Eminenz Meisner in Köln aber gar nicht entzückt sein über seinen Münchner Amtsbruder

Die christlichen Kirchen aller Couleur haben an einem zu knabbern: Die generelle Leibfeindlichkeit dieser Religion, die schon sehr früh getrennt hat zwischen der hochwertigen Seele und dem "sündigen" sterblichen "Fleisch". Siehe hierzu auch: Gabriele Sorgo, "Martyrium und Pornographie", Düsseldorf 1997, ISBN 3-491-72366-3


Geschrieben

@Nuwas:
Wem macht es denn Spaß über jemanden zu kritisieren, vor allem dann, wenn es eine der reichsten und einflussreichsten "Institute" der Welt ist? Aber ich bin der Ansicht, sie lassen uns einfach keine andere Wahl. Man möchte nur an eine Aussage vom Oberhaupt der Kirche höchstpersönlich denken: "Papst Benedikt XVI. hatte im Dezember erklärt, dass Schwule "Gottes Werk" vernichten würden" [Z. 37 f. im Artikel, den ich am 26.07.2011 um 14:27 gepostet habe].
Nicht zu übersehen, wer uns ohne Grund den Krieg erklärt und wer die Homophobie in begeisterten Mitgliedern schürt...


Geschrieben

@ Nuwas, zunächst war es die Kirche , die gegen uns Schwule zu Felde gezogen ist.Es ist unser gutes Recht, sich gegen Schwulenhatz und Unterdrückung zur Wehr zu setzen. Nicht umsonst bin ich aus der Kirche ausgetreten.Wenn Papst Benedikt XVI von der Vertnichtung des Werkes Gottes spricht, so hat eben dieser Gott uns als Schwule erschaffen und vernichtet sein Werk selbst. Das kann aber nicht im Sinne der Schöpfungsgeschichte sein.Diese Auffassung des Papstes ist in seiner Konsequenz ungeheuerlich.Es stellt ein unüberwindliches Hindernis dar jemals in den Schoß der Kirche zuzück zu kehren.


Geschrieben

Es ist merkwürdig und für mich bestürzend, dass ich in diesem Thread mit einer belanglosen Bemerkung Resonanz finde, im für mich so wichtigen Mann- Thread aber nicht.
Ich bestreite keinem Schwulen das Recht, sich gegen klerikale Diffamierung zur Wehr zu setzen.INur wird die Bedeutung dieser Aktionen übertrieben.Der Katholizismus ist längst nicht so homogen wie behauptet.Hier zwei kleine Anekdoten : Ich war unter anderem mit der Ausarbeitung eines Besuchsprogramms für einen hohen afrikanischen Würdenträger beauftragt.Natürlich sollte er Köln und Aachen besichtigen. Nach seiner Ankunft stellte sich heraus, dass er ausschließlich wissen wollte,wo das größte Kaufhaus sei und wo die Frauen in den Fenstern sitzen.
Bei anderer Gelegenheit besuchte uns ein einflussreicher südamerikanischer Würdenträger, natürlich Anhänger der "Theologie der Befreiung". Er brachte ungeniert Frau und Kind mit und erzählte, dass er in seiner Heimat weitere Frauen habe.Das sei dort üblich und das wisse man und akzeptiere es als selbstverständlich für einen gesunden Mann.Auch das ist Weltkatholizismus! Doch wirklich "vielfältig!
@Minotaurus Eminenz Meisner wird über diese Äußerung des hochverehrten Amtsbruders schäumen.. Aber Seine Heiligkeit haben eben den gewichtigen Herrn nach München geholt und auch noch befördert. So friedliebend ist unser deutscher Papst Er nährt, wie alle Konservativen, die Schlangen am eigenen Busen.. Im Übrigen: Ich weiß selbst, dass Anekdoten nichts beweisen!


Geschrieben

@Nuwas:
Recht hast du durchaus, das geb ich zu. Das Sitten und Selbstverständlichkeiten dem eigenen Land zugesprochen werden, auch wenn es um Homophobie geht (wie z. B. der eine Thread über die Verfolgung der Homosexuellen in Ghana) Doch wir dürfen nicht vergessen, dass wir in Europa sind und durch unseren technischen sowie wirtschaftlichen Fortschritt weitaus mehr kulturelle Vielfalt und Religionen besitzen als Afika. Hier in der Deutschland hat ja immer noch der Christentum die meisten Anhänger und wenn wir uns in unserem eigenen Land noch von Leuten anhören müssen, dass wir Fehler der Natur seien oder sowas, dann geht das zu weit...
Es gehört schon fast zum Alltag, dass man hier junge Leute mit Wörtern wie "du dumme Schwuchtel" schimpfen hört. Allein die Tatsache, dass ein Schimpfwort für eine sexuelle Orientierung existiert ist einfach nur traurig. Wie ich finde sehr, sehr traurig. Genau diese Worte sind nämlich dafür verantwortlich, dass sich Jugendliche in der Pubertät nicht trauen ihre wahren Gefühle zu äußern oder diese gar verdrängen, weil sie Angst davor bekommen gehänselt zu werden. Und wenn dann auch noch die Kirche hergeht und das den Menschen vom Kindheitsalter an "beibringt", dann geht doch etwas schief...


  • Moderator
Geschrieben


...Und wenn dann auch noch die Kirche hergeht und das den Menschen vom Kindheitsalter an "beibringt", dann geht doch etwas schief...



Wie Recht du doch hast. Homophobie geht doch in vielen Ländern noch sehr stark von der Kirche aus, auch bei uns in Deutschland, einem Land das sich selbst gerne als besonders zivilisiert, fortschrittlich und tolerant gibt. Das ist in der Tat sehr traurig. Die Kirche scheint da irgendwie "hängen geblieben" zu sein. Dabei können wir noch froh sein dass wir nicht in den USA leben, wo diese kirchlich verordnete Homophobie noch weitaus ausgeprägter erscheint als hier bei uns. Viele konservative Glaubensgemeinschaften, und auch Sekten wie die Zeugen Jehovas bezeichnen Homosexualität als Sünde, und stürzen damit junge Schwule und Lesben in schwere Konflikte, bis hin zum Selbstmord.

Zu diesem Thema habe ich gerade einen Film gesehen, der mich sehr tief bewegt und erschüttert hat:
Prayers for Bobby

Es geht dabei um die Verfilmung einer wahren Geschichte, die sich so tatsächlich 1989 in Walnut Creek, einer Vorstadt von San Francisco zugetragen hat. Jeder, der sich für das Thema interessiert sollte sich diesen Fim ansehen, denn er zeigt sehr deutlich wohin diese religiös begründete Homophobie führen kann. Einfach nur traurig.

Ich erlaube mir mal den Trailer für diesen Film hier einzustellen:

http://www.youtube.com/watch?v=zSriMkxJhYk


Weitere Infos, Bilder und mehr zu diesem Film gibt es bei queerkino


Geschrieben


Es gehört schon fast zum Alltag, dass man hier junge Leute mit Wörtern wie "du dumme Schwuchtel" schimpfen hört.



Wenn Kinder und Pubertierende Wörter wie "schwul", "Schwuchtel" im Mund führen, ist nicht explizit die sexuelle Orientierung gemeint. Vielmehr wird "schwul" im Sinne von "blöd, langweilig, dumm" benutzt: "Dieser schwule Akku ist schon wieder leer." Es ist aber eine Überlegung wert, wie es zu diesem Bedeutungswandel hat kommen können - ob Jugendliche also tatsächlich Schwule als "blöd, langweilig, dumm" erleben. In einer Zeit, wo sich Schwule gern so "offen" präsentieren und selbst das Vorabendprogramm nicht mehr ohne den Serienschwulen auskommt, würde mich das gar nicht wundern.


  • Moderator
Geschrieben

Es ist richtig dass die Begriffe "schwul" und "Schwuchtel" in der "Jugendsprache" in dieser Weise benutzt werden. Allerdings glaube ich eher unbedacht, und nicht etwa wie von dir offensichtlich vermutet mit der Überlegung dass Schwule blöd, langweilig, und dumm wären. Eher genauso wie etwas nettes, schönes gerne als "geil" bezeichnet wird, ohne einen Gedanken an die ursprüngliche Bedeutung. Dem sollte man nicht allzuviel Wert beimessen.

Auch das "offene präsentieren" von Schwulen in den Medien, speziell den Privatsendern, sehe ich etwas differenzierter. Oftmals sind es doch lediglich karikativ überzeichnete Tucken, die in den Serien und Talkshows vorgeführt werden, wie es eben dem Stil von Asi-TV und Boulevardpresse entspricht. Das ist aber ganz sicher nicht repräsentativ für die Mehrzahl der Schwulen.


Geschrieben

@knuddelhajo, das sehe ich auch so. Sie sind nicht repräsentativ, geben aber doch ein Bild vom Schwulen in der Öffentlichkeit, das Jugendliche beeinflussen wird, weil es oft das einzige ist, das ihnen vorgesetzt wird. Woher sollen sie wissen, dass man die Mehrheit der Schwulen gar nicht erkennt und es vermutlich in ihrer nächsten Umgebung mehr Schwule gibt, als sie sich träumen lassen? Der "offene" Schwule ist eben leider die Tucke.


  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Ja, leider ist es immer wieder so, dass Homosexualität mit Kindesmissbrauch in einen Topf geworfen wird. Trotz vorgegebener Toleranz sind alle immernoch so intolerant wie früher. Ein Beispiel aus meiner Familie. Mein Onkel 70, hat eine neue Freundin 68. Als wir im Fernsehen eine Sendung über Homosexuelle gesehen haben, die ein Kind adoptiert haben, kamen da ganz dumme Sprüche und wenn du selbst schwul bist, tut das doppelt weh. Ich habe mir das ne Weile angehört. Dann ist es wie von selbst aus mir herausgeplatzt.Ich habe dann gesagt. ICH HOFFE; IHR FINDET EINE WAND, UM MICH DARAN ZU STELLEN, UM MIR SO RICHTIG EINE ABREIBUNG ZU VERPASSEN.
Wir haben dann vernünftig darüber gesprochen und sie haben auch ganz positiv darauf reagiert. Vielleichth müssen wir weiter daran arbeiten, den alten Staub aus den Köpfen der Leute zu vertreiben. Mehr geht nicht.....Es ist leider noch zuviel staub in den Köpfen....vieler Menschen


Geschrieben

Intoleranz ist manchmal geboten. Wenn Papa-Mann und Mama-Mann gemeinsam den Kinderwagen schieben, fällt mir auch nichts mehr ein als - ein dummer Spruch.


Geschrieben

@ Crotalus
Dir fällt schon eine Menge mehr ein, aber du verschweigst uns das lieber.. Außerdem geht das Klappmesser von selber auf. Dabei kann die Versöhnung von Normalos und Schwulen durch nichts besser gefördert werden als dadurch, dass Schwule das maßstabgebende Verhalten der Normalos perfekt nachahmen. Vielleicht sollte Mama-Mann dem Kind noch die Brust geben??!- Ach falsch, die emanzipierte Frau stillt nicht selbst.- Das kommt von vorauseilendem Gehorsam.


Geschrieben

@Nuwas, ich bin an einer Versöhnung zwischen Normalos und Schwulen überhaupt nicht interessiert. Die gleichgeschlechtliche Liebe ist für mich ein stolzer Weg. Sie wird eigene Ausdrucksformen finden und braucht sich nicht in der heterosexuellen Mottenkiste zu bedienen. Die Kleinfamilie als Modell der heilen Welt ist auf dem besten Weg, sich aufzulösen. Es ist nicht Sache der Schwulen, sie wiederzubeleben.


  • Moderator
Geschrieben

Schwuler Stolz sollte jedoch nicht zu Überheblichkeit werden, denn es gibt absolut keinen Grund, sich als Schwuler zu einer wertvollen Elite zugehörig zu fühlen. Unter Schwulen gibt es eine ebenso breite Spanne zwischen dem biederen, unbedarften Spiesser und dem intellektuellen Rebellen als bei den Heterosexuellen, und auch "Eigene Ausdrucksformen" gibt es schon, etwa die "gebrochenen Handgelenke" der Klischeeschwuppen. Nichts ist "zunehmender Homophobie" zuträglicher als falsches Elitedenken und provokativer Zurschaustellung von "schwuler Kultur".


Geschrieben

knuddelhajo endlich liest man wieder einmal etwas von Dir. Ich hatte Dich schon ganz vermisst und war ein wenig traurig darüber Dir nicht widersprechen zu können. Doch diesmal muss ich Dir beiflichten. Ein wenig mehr Zrückhaltung ist mehr.
Mit Befremden habe ich in den hiesigen Zeitungen vom Auftritt eines "Schwulen Schützenkönigs" im Katholischem Münsterland gelesen. Er wollte partout seinen Partner als "Schützenkönigin". Man sieht ihn auf den Fotos wie er mit diesem den Königsball tanzt. Trotz Aufsehen hat er damit, der Sachen, der Schwulen keinen Gefallen getan.
Meiner Meinung nach muss man nicht in jedem Fall provozieren.


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