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Thomas Mann und die Homosexualität


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Lieber @Nuwas, (leider) krieg ich diese Haarpracht nicht mehr hin. Das Foto ist ja schon älter und es ist auch ein grosses Glück immer kurze Haare zu tragen, denn das Friesieren und das ständige nästeln und machen in den Haaren fällt weg. Mit den Haaren wurde ich auch einer grossen Bürde und Qual entledigt.
Nun, mein tatsächlicher Vorname ist nicht Mohammed, doch jeder Moslem hat das recht sich so zu nennen (übrigens bin ich ein fest überzeugter und äusserst strickter Atheist, denn den Glauben erachte ich als eine gewisse nachlässigkeit und fahrigkeit des Verstands).
Und den Mario und den Zauberer habe ich mir schon angehört. Nun, Homosexuelle können sich sicher in Cipolla wiedererkennen, doch die Erzählung ist gewiss auch an Heterosexuelle gerichtet mit einem tatsächlichen oder empfundenen Handicap und Makel.


Geschrieben

@Hansmarkus
Ich eröffne natürlich keine neue Diskussion über Atheismus, Agnostizismus,Gläubigkeit. In den Augen eines wahren Gläubigen wären meine Auffassungen viel zu seicht und verspielt. - Ich habe beim Wiederlesen mich auch gefragt, wieso ich so konstant die Vorstellung habe, Cipolla sei homosexuell. Mich quält der Gedanke, es sei hier ein geheimer Selbsthass der Schwulen am Werk, heimlich wechseln sie ins Lager der sogenannten Normalen. Daher scheint es ihnen oft, dass alles Defekte, Mangelhafte, moralisch Unstabile irgendwie mehr zur Welt der Schwulen gehöre.Ich beobachte z.B. bei schwulen Männern in der Öffentlichkeit oft eine Tendenz zum Entlarven, Outen, Niedermachen( z.B. bei Raddatz).


Geschrieben

@Nuwas: Auch bei S. G.? Das Herumstochern in heimlichen Leidenschaften ist auch ihm eine wahre Freude.


Geschrieben

@Nuwas, mir ist eigentlich kein schwuler Journalist bekannt. Ich interessier mich nicht so für deren Hintergrund.
Zu Cipolla noch: der ist ja eine sehr interessante Figur, bei weitem die interessanteste in der Erzählung. Nur er hat es ein wenig übertrieben mit den Spielereien und Manipulationen. Das ist vielleicht auch eine Botschaft Manns: Manipulieren und sich auf Kosten anderer "was zu Gute kommen lassen" ist okay und nicht unbedingt moralisch verwerflich, wenn man verkrüppelt oder sonst einen Makel hat (und der Punkt ist: benah jeder hat ja irgendeinen Makel und dann wird Cipolla Im Grunde zu jedermann)
...und jedermann kann daran zu Grunde gehen.


Geschrieben

@Hansmarkus
Lieber Hansmarkus, ich glaube, du übertreibst jetzt ein wenig das Verallgemeinern. Irgendeinen Makel haben wir alle. Ich zweifelte ein wenig an meiner Interpretation. Aber das Künstliche, Schwächliche, die strotzende Natürlichkeit erniedrigen Wollende scheint mir hier doch sehr schwul.


Geschrieben

@Nuwas, nachdem Du nur noch mit Hansmarkus diskutierts und Crotatus und Minotaurus sich anscheinend verabschiedet haben, oder weilen diese in Urlaub, scheint nun das Ende des Threads gekommen zu sein.Doch würde es mich freuen Euch bei einem anderen Thema wieder zu sehen.


Geschrieben

Recht hast du, Sunrise. Der Thread war insgesamt zu ambitiös angelegt. Eigentlich wollte ich über die Schwierigkeiten der homosexuellen Liebe reden, das, was ich ihre internen Probleme nenne. Dazu kam aber die vielschichtige Frage, wie Thomas Mann sich zu seiner Homosexualität gestellt hat. Minotaurus provozierte mich mit der Erklärung, Mann sei bloß "verklemmt" gewesen. Mit dieser -wie ich jedenfalls meine- oberflächlichen Erklärung hätte er die von mir zur Diskussion gestellte Problematik vom Tisch gewischt. Er ist eben ein schwuler Optimist, ich tiefer Pessimist.Minotaurus wollte auch die Diskussion mehr in die Richtung "Schicksale schwuler Autoren" lenken, ich suchte Erlebnisberichte der User. An dieser Stelle habe ich auch aus Ärger gelogen, mit meiner pseudonaiven Entrüstung über Minotaurus´These, Hölderlin habe homosexuelle Erlebnisse gehabt. Ich hoffte, Minotaurus damit zu überrumpeln. aber er konnte sogar ( wie immer) ein Buch anführen. Dieses Buch (und einige andere) kenne ich auch, und ich weiß noch, dass ich damals mit roten Ohren die Alabanda-Episode des Romans gelesen habe. Es ist eben kein gutes Zeichen für einen Autor, wenn er mein Lieblingsautor ist. Für die bewusste Irreführung möchte ich mich entschuldigen. Schließlich schickte uns Sunrise seinen schönen Bericht über seine geglückte Beziehung.Eigentlich hätte hier der Thread neu anfangen können, aber ich ließ mich durch die erneute Intervention von Minotaurus zu wütenden Repliken hinreißen. In dieser Stimmung brachte dann die Intervention der Moderatoren bei mir das Fass zum Überlaufen.Die liebenswürdigen Bemerkungen von @Hansmarkus am Schluss führten uns wieder in eine mehr literaturwissenschaftliche Diskussion
Und nun mag der Thread sterben. Im Thread von Crotalus kann man bestimmte Dinge weiterdiskutieren.


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