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No Brexit oder macht Boris J. den Wendehals?


ni****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Aus Schottland und Wales gab es den zu erwartenden Gegenwind. Wie würde das dann eigentlich ohne, sagen wir mal Schottland, heißen? Little Kingdom?

  • 2 Monate später...
Geschrieben

Weiß eigentlich einer von Euch, was sie briten wollen? So langsam Blick ich nicht mehr durch. Aber ich befürchte das wissen die Briten selber nicht.

Geschrieben
Gerade eben, schrieb nick2017333:

Weiß eigentlich einer von Euch, was sie briten wollen?

Nun, wer dir diese Antwort geben kann, ist mehr als ein Hellseher.

  • 4 Wochen später...
Geschrieben
Am 27.7.2019 at 22:02, schrieb Ushuaia369:

Die mittlere Intelligenzquote der Briten liegt jetzt auf dem Niveau der Amis. Jeder hat den Präsidenten verdient den er gewählt hat. Das Problem liegt bei den Nichtwählern. Selbige müssen sich dann nicht aufregen, wenn Sie einen bescheuerten Premierminister haben.

Ich finde schon bemerkenswert, mit welcher Selbstgefälligkeit hier über die Regierungschefs anderer Länder gesprochen wird, bzw. wie über getroffene Wahlentscheidungen der Wählerschaft anderer Länder geurteilt wird. Nicht, dass ich hier irgendwem nehmen will, das gut oder schlecht zu finden, aber anderen zu unterstellen, sie seien schlichtweg "bescheuert", weil sie eine Entscheidung getroffen haben, die man selber ggf. anders getroffen hätte ? Und wenn das dann mitunter von Leuten kommt, die sich andernorts über die Unsitten, die beabsichtigte Unterdrückung der freien Meinung,  und den schlechten Stil, gar mit Beleidigungen, von Populisten ereifern ? Dann bekommt das Ganze schon fast eine komische Note.

Ich würde vielmehr hinterfragen, ob es nicht eher "bescheuert" wäre, ernsthaft zu glauben, dass die Entscheidung "stay or leave" von den Briten getroffen wurde, weil fälschlicherweise von 350 Millionen Pfund für das britische Gesundheitswesen gesprochen wurde, wie es u.a. ein beleibter (ist kein Dreher, wollte nicht "beliebter" schreiben) deutscher "Comedian", "Satiriker", was auch immer, sein Publikum glauben lassen will (Wo ich mich dann frage: Wer hält hier eigentlich wen für bescheuert?).

Dass diejenigen, die über den Brexit medial berichten, wohl eher nicht taugen, um eine treffende Einordnung vorzunehmen, das legt mir schon allein der Umstand nahe, dass ich gefühlt an 100 Tagen seit dem Referendum von den (auch Fach-) Journalisten im TV zu hören bekam, dass heute dann echt der allerletzte und alles entscheidende Termin ist usw... hat irgendwie was von Teleshopping... "nur noch innerhalb der nächsten 3 Stunden bekommen sie drei Bratpfannen zum Preis von einer !"  ... erschreckender fand ich jedoch, dass auch Medienvertreter sich oft dazu hinreissen liessen, der Dummheitstheorie zu folgen, oder eben, was ggf. noch erschreckender wäre, die Zuschauerschaft eben dahingehend zu manipulieren, was ja, wenn ich dem Thread hier folge, anscheinend sogar ganz gut gelungen ist.

 

Ich muss ja nicht gleich mit der ganz grossen Keule kommen, dass ja auch ein Stauffenberg seine Entscheidung bewusst getroffen hat, obwohl er sich völlig darüber im klaren war, dass die Entscheidung "pro-Attentat" eindeutig auch Nachteile für seine Karriere mit sich bringt, aber ich finde schon, dass man sich zumindest einen Moment lang auch mal mit dem Gedanken beschäftigen sollte, dass der weitaus grösste Teil der Brexit-Befürworter sich so entschieden hat, völlig im klaren darüber, dass ein Austritt auch mit (persönlichen) Nachteilen verbunden sein würde. Ich finde diesen Ansatz, der Aufrichtigkeit sich selber gegenüber, grundsätzlich nicht verkehrt, und vermute diesen eher als zutreffend, als die Dummheitstheorie. Wenn ich sehe, dass grundlegende Dinge falsch laufen, dann bin ich halt dagegen, sofern ich diese Dinge nicht derart verändern kann, dass ich dafür sein kann... und dann bin ich eben bereit dazu, mich eben ungeachtet etwaiger Nachteile, bzw. trotz Berücksichtigung dieser so zu entscheiden.

 

Der Anteil anderer Staaten, bzw. einzelner Politiker an der Brexit-Entscheidung ist auch nicht zu unterschätzen, da hat auch Deutschland einen ganz erheblichen Anteil daran. Der angedachte Flüchtlingsverteilmechanismus, die Art und Weise, wie insbesondere deutsche Medien und Politiker Cameron angegangen sind (2015/2016), weil er sich eindeutig dagegen ausgesprochen und grundsätzlich die Merkelsche Flüchtlingspolitik kritisiert hat, dazu tatsächlich am Tag vor dem Referendum der Vorschlag Moscovicis (FRA), einen europäischen Finanzminister (warum nicht gleich Varoufakis?) zu installieren, der britische Steuergelder verwaltet und ausgibt... puh... die Vorstellung dürfte schon den ein- oder anderen Briten dazu veranlasst haben,  die EU eher skeptischer als noch zuvor zu sehen. Hausgemachte Probleme.

 

Dass mittlerweile ein neues Referendum eher ein "stay" ergeben würde, dürfte übrigens nicht daran liegen, dass inzwischen Millionen dumme Briten Speed-gebildet wurden und nun endlich etwas verstehen würden, was sie vorher nicht verstanden hätten, sondern eher daran, dass die Briten nun a)  es als sicher ansehen können, dass der Rest der EU verstanden haben dürfte, dass gewisse rote Linien eben nicht überschritten werden dürfen und b) daran, dass auch auf der Insel viele Leute lieber die Sendezeit der TV-Kanäle lieber wieder mit Berichten über das Wetter oder den Sport gefüllt sähen, als dieses ständige Wegzappthema "Brexit".

 

Was übrigens weniger auf die Briten zutrifft, sondern viel mehr auf die US-Wähler: Sie bekommen nicht nur den Präsidenten, den sie verdienen, sondern haben auch sehr sensible Antennen bezüglich der Berichterstattung aus dem Ausland, insbesondere, was Deutschland betrifft ... ich würde jetzt nicht so weit gehen, dass "das Erste" und ZDF Trump zum Präsidenten gemacht haben,  aber es ist hier schon eher an dem, dass je mehr das Ausland auf einen bestimmten Kandidaten eindrischt, desto wahrscheinlicher wird es, dass dieser dann gewählt wird. Ein ähnlicher Solidarisierungseffekt ist auch in Russland (insbesondere beim Thema Sanktionen) oder auch der Türkei (da weiss jeder Türke: Ein Erdogan-kritischer Tagesthemen-Kommentar zeitnah zu Türkei-Wahlen im Ersten, und es darf als sicher angesehen werden, dass nicht ein potenzieller AKP-Wähler zum Nichtwähler wird) zu beobachten.

 

Man, und wenn ich das höre... "all die Probleme beim Brexit"... aus administrativer Sicht ? Kriegen die Briten ohne weiteres hin, innerhalb von Tagen. 24-Monats-Visum mit Passstatus, für alle die seit Tag xy (2017?) einen auskömmlichen, sozialversicherungspflichtigen Job ausüben. Ich vermute sogar, auch wenn ich diesbezüglich nichts gehört habe (klar, wer berichtet in Deutschland schon über etwaige Vorteile der Briten durch einen etwaigen Brexit?), dass hier seit dem Referendum etliche Jobs aus der Schwarzarbeit in legale Beschäftigung umgewandelt wurden, weil jeder damit rechnet, dass es eine derartige, oder zumindest ähnliche (Stichtags-?)Regelung geben wird. Leute die fleissig und gut in ihrem Job sind (sofern es sich um entsprechend auch nachgefragte Jobs handelt), die brauchen sich da wohl die allerwenigsten Sorgen machen. Für diejenigen auf die das nicht zutrifft: Wo ist der Nachteil für die Briten ?

 

Ohne abschliessend die Folgen abschätzen zu wollen, handelt es sich, so kann man auch mal etwas, was eigentlich schade, und vermeidbar war, positiv formulieren, beim Referendum und dessen bindenden Status um ein eingelöstes Wahlversprechen. Sollte die EU sich weiter in Richtung Transferunion und eine Flüchtlinspolitik unter Aushebelung nationaler Souveränität transformieren, dann werden vermutlich auch andere Länder ein derartiges Wahlversprechen abgeben und einlösen. Soviel schottischen Whiskey kann es gar nicht zollfrei geben, um sich das dann noch schönzusaufen. Nicht nur der Brexit hat hier Signalwirkung, auch die kommende Bundestagswahl. Schnell raus aus der Kneipe, bevor es dann darum geht, wer die Zeche für alle zahlt, was das Ausgeben (überwiegend Deutscher Steuergelder) betrifft entwickeln die Franzosen da bereits gefährlich kreative Ideen (die hierzulande, mir unverständlich, medial zu Teilen als Grundlage für die "revolutionäre Rettung Europas" gefeiert werden) ... Ende offen. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass weder Österreich, noch Bene(lux wohl schon?) oder Skandinavien derartige Spinnereien mitmachen würden und eher ihrerseits zum "leave" übergingen.

Geschrieben

Sissyberlin - Deine Argumentation gefällt mir, leider berücksichtigt sie nicht die Wahlquote.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 19 Stunden, schrieb sissyberlin:

noch erschreckender wäre, die Zuschauerschaft eben dahingehend zu manipulieren, was ja, wenn ich dem Thread hier folge, anscheinend sogar ganz gut gelungen ist.

Nun, es reicht nicht aus, gut mit der deutschen Sprache umgehen zu können, man muß auch in der Lage sein, seine Argumente einer Überprüfung aussetzen zu können. Doch das was @sissyberlin schreibt und an "Argumente" bringt ist davon sehr weit entfernt.

So wurde in der Bexit-Kampange damit geworben,  daß die 350 Millionen Pfund, die Großbritanien an die EU Bürokratie zahlt, ohne die EU voll in das britische Gesundheitswesen einfließen sollen, was sich nach dem Referendum als Fake herausstellte. @sissyberlin spricht da dann lieber von "fälschlicherweise" was sich dann wie ein Versehen anhört. Nein es war eine Lüge !

Aber anscheinend wurden die Brexit-Gegner nicht nur manipuliert, sondern von  Taugenichtse "...diejenigen, die über den Brexit medial berichten, wohl eher nicht taugen..",  informiert, sorry ich meine manipuliert. Weshalb benutzt @sissyberlin nicht den Begriff "Lügenpresse"?

vor 19 Stunden, schrieb sissyberlin:

ich würde jetzt nicht so weit gehen, dass "das Erste" und ZDF Trump zum Präsidenten gemacht haben

wie schon oben angesprochen, @sissyberlin versteht es mit Worte umzugehen, da wird dann nichts unterstellt (ich würde nicht soweit gehen) um dann aber gleich fortzufahren mit den Worten:."...je mehr das Ausland auf einen bestimmten Kandidaten eindrischt, desto wahrscheinlicher wird es, dass dieser dann gewählt" Nun, was   D. Trump, Russland oder  die Türkei  und ein potenzieller AKP-Wähler, mit dem Brexit zutun haben, will mir nicht einleuchten. Ich frag mich auch was "... mit der ganz grossen Keule kommen, und dann auch ein Stauffenberg..." mit dem Brexit gemein haben? Vermutlich nichts...

vor 19 Stunden, schrieb sissyberlin:

Leute die fleissig und gut in ihrem Job sind (sofern es sich um entsprechend auch nachgefragte Jobs handelt), die brauchen sich da wohl die allerwenigsten Sorgen machen. Für diejenigen auf die das nicht zutrifft: Wo ist der Nachteil für die Briten ?

Da vergessen wir doch gerne, daß sich die vielen LKW Fahrer schon auf nervige Kontrollen an der Grenze zu Britanien freuen. Sicher brauchen sich die Briten, die im EU Ausland (dann) arbeiten keine Sorgen machen. Vom Bankenplatz London will ich lieber schweigen, zumal da schon viel nach Frankfurt abgewandert sind.

Ich belasse es mit den obrigen Zeilen, jeder kann ja den Faden weiterspinnen und auch noch überlegen was @sissyberlin mit "nachgefragten Job meint.

Nachtrag: Letzte Umfragen über die EU haben gezeigt, daß über 50 % der Bürger, in allen EU Mitgliedsländern, sich für die EU ausgesprochen haben, in Ländern des ehemaligen Ostblocks lag/liegt die Zustimmung der Bevölkerung zur EU sogar bei bis zu 72 %.

bearbeitet von oldysuchtjungy
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