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Schwule Sportteams


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Ich erinnere mich, dass ich als Jugendlicher besonders stolz auf meine gleichgeschlechtliche Ausrichtung war. Ich hatte nie ein Problem damit, sie anzunehmen. Als ich ihrer gewiss war, zweifelte ich keinen Augenblick daran, dass sie eine höhere, nicht auf die Fortpflanzung gerichtete Form der Erotik darstelle. Ich habe niemals eine Neigung verspürt, mich "weibisch" zu benehmen - ganz im Gegenteil, ich sah in meiner Homosexualität eine besondere Verpflichtung zur Ausbildung männlicher Tugenden. Weibisch erschienen mir im Gegenteil solche Jungen, die mit vierzehn, fünfzehn Jahren schon Mädchen nachstellten und alles taten, um sich bei ihnen anzubiedern. Es hat mich auch niemals jemand wegen meiner Homosexualität verspottet, gemobbt oder herabgesetzt. Das kommt daher, dass ich mich nicht in meiner Sexualität erschöpfe, sondern über sie hinaus mancherlei anderes bin. An diesem anderen kann sich orientieren, wer mit meinen erotischen Neigungen nicht klar kommt.


Geschrieben

Was denkt sich eigentlich ein Studiosus dabei, wenn er den Begriff "normal" verwendet, der sehr häufig in abwertender, negierender Hinsicht gegenüber Homosexualität angeführt wird? Noch intellektuell leichtsinniger und oberflächlicher geht's wohl kaum. Überhaupt hat die geschilderte schwule Campusseligkeit verdammt wenig mit der gesellschaftlichen Realität im In- und Ausland zu tun.


Geschrieben

der "studiosus" (hallo 21. jahrhundert inzwischen!) denkt sich dabei folgendes:
a) was soll der dämliche angriff gegen mich hier persönlich ("intellektuell leichtsinnig" pffff und "oberflächlich") ??? b) lebe ich da draussen in der welt und du ganz offensichtlich schon seit jahrzehnten nicht mehr. keine ahnung in was für ner welt du lebst ist mir auch völlig egal wenn du mich hier persönlich angehen willst statt dich an der diskussion zu beteiligen, jedenfalls hast du keinen plan was wirklich ab geht ausser vielleicht in irgendwelchen theoretischen betrachtungen! und c) denkt er sich, dass er es nicht nötig hat sich von älteren männern hier so billig anprangern zu lassen nur weil denen vielleicht persönlich nicht gefällt was ich sage und weil sie vielleicht gar nicht akzeptieren wollen, dass alles längst normaler ist als sie denken und weil ihnen vielleicht nicht passt, dass sie deswegen gar keine großen reden mehr zu schwingen brauchen weils einfach keine mehr zu schwingen gibt.


Geschrieben

Man sollte sich nicht allemale an Reizwörtern hochziehen. "Normal" heißt hier wohl einfach "unauffällig" - sich weder ängstlich verbergend, Mimikry treibend, am eigenen Wert zweifelnd noch die ganze Welt auf Schritt und Tritt mit den eigenen (scheinbaren) Abweichungen, Nöten und Zwängen belästigend, kurzum: die Homosexualität nicht zum Thema machen, wenn sie keines ist, sich aber zu ihr bekennen, wenn sie eines ist.


Geschrieben

Unser junger Freund Studivgay ist nicht nur emanzipiert, locker drauf, gemäßigt schwul, er denkt auch sehr differenziert.Deshalb sollte man ihm das Wort "normal" durchgehen lassen.Seht nur, wie schön (und ungewöhnlich für so einen sportlichen Menschen) er zwischen denjenigen unterscheidet, die auf "Jungs" und die auf "Typen" stehen!


Geschrieben

also ich hab das mit dem normal genauso gemeint, wie ich es gesagt hatte: normal eben. meinetwegen "unauffällig" (was mir aber irgendwie wieder zu gewollt und beabsichtigt klingt), eben ohne in irgendeiner art auf irgendwas zu reagieren oder reagieren zu müssen (oder zu glauben das zu müssen). ich denke crotalus hats ganz gut erklärt. überhaupt glaube ich, dass es jeder schon richtig verstanden hat, ausser denen, die es aus irgendwelchen gründen nicht verstehen wollen oder so tun um einen grund zu finden wieder ein fass aufzumachen ... und was soll das mit dem "gemäßigt schwul"? ich hatte schon gesagt, dass ich vorwiegend auf jungs stehe, ich beiss mich daran aber nicht fest! ich steh halt auf das was mir begegnet und wo ich halt drauf stehe, ohne gross drüber nachzudenken und mir oder erst recht nicht irgendwem sonst das erklären und auseinandernehmen zu müssen! und was soll das mit dem differenzieren zwischen jungs und typen? häää? was beisst dich da, wo juckts dich? ich hatte ganz offen von jungs die auf jungs stehen oder eben ganz einfach typen die auf typen stehen geschrieben. wo ist denn da ein problem? muss man mit aller gewalt versuchen in alles was reinzuinterpretieren?? wozu??? um sich an irgendwas aufzugeilen, was reinzuschummeln um dann mit dem finger draufzuzeigen? also manche haben echt probleme ... oder machen sich eben welche! ich glaub manche sind leider von berufs wegen unzufrieden und suchen nach aufhängern. pffff


  • Moderator
Geschrieben

@Studivgay:
Ich will mal versuchen, auch wenn ich dafür vielleicht wieder Prügel beziehe, das aus meiner Sicht zu erklären.
Also wie mir scheint hat ein Teil der älteren User, - glücklicher Weise nicht alle, - doch sehr starke Probleme sich daran zu erinnern, wie sie selbst in jungen Jahren mal so drauf waren. Die sind dann im Kopf eben genauso gealtert wie äusserlich, und haben es irgendwie verlernt geradeaus zu denken, finden das "um die Ecke denken" vielleicht besonders "weise", und alles was ihrem Denkmuster nicht entspricht suspekt und unreif. So muss eben dann alles was ein junger User sagt und schreibt zerpflückt, interpretiert und hinterfragt werden. Solche festgefahrenen Denkstrukturen lassen es dann auch kaum zu, den unverkrampften Umgang mit ihrer (Homo)sexualität, der mittlerweile für einen grossen Teil der jüngeren zur Selbstverständlichkeit geworden ist, nachzuvollziehen. Dahinter steckt aber ganz sicher keine Arroganz, es ist einfach nur (ganz wertfrei) eine Sache der jeweiligen persönlichen Entwicklung.


Geschrieben

Das ist alles blind.Ich bin sicher, dass Studivgay weiß, was ich ihm durch die Blume sagen will.


Geschrieben

Hier denke ich mal, ist es an der Zeit, wieder die Aufmerksamkeit etwas mehr auf das Thema zu lenken, bevor es zu sehr in Richtung Beurteilung der unterschiedlichen Charaktereigenschaften und Schreibstile oder weitergehend in zu persönliche Angriffe abdriftet. Danke. Also, inwiefern sind schwule Sportvereine notwendig?

LG MueMue, MOD


Geschrieben

@MuenchensM
Schön, dass du immer wieder zu ergiebiger, sachlicher Diskussion mahnst. Aber ich glaube kaum, dass hier noch jemand zum Aufbau einer geschlossenen schwulen Subkultur aufrufen will. Keiner glaubt an die Notwendigkeit schwuler Sportvereine. Eher schon an den schwulen Kegelclub. Aber da geht es ja auch nicht um Sport.-
@Crotalus hat da in seinem Beitrag vom 6.9. (am Ende der ersten Seite) das Nötige gesagt.


Geschrieben

@Nuwas: Wer bestimmt denn jetzt, dass keiner an die Notwendigkeit schwuler Sportvereine glaubt? Das mag auf Dich und ein paar andere zutreffen, ich jedenfalls würde es mir nicht anmaßen, das allgemeingültig als vollendete Tatsache hin zu stellen.
Wenn das Thema für Dich erledigt ist, so hat das ja durchaus seine Berechtigung.
Wenn Du zudem noch das Sprachrohr von Crotalus bist, dann kannst Du auch in seinem Namen darum bitten, das Thema zu schließen, wenn´s dann keinen Sinn mehr macht, das aber kann er uns auch selbst mitteilen.
Alt genug ist er ja


Geschrieben

Ich denke nicht, dass die Diskussion aus dem Ruder gelaufen ist. Warum sind schwule Sportvereine nötig? Weil manche Schwule gern unter sich bleiben - auch beim Sport. Warum bleiben sie gern unter sich? Weil sie fürchten, in herkömmlichen Sportvereinen nicht akzeptiert zu werden. Warum fürchten sie, nicht akzeptiert zu werden? Weil sie in zwanghafter Selbstbespiegelung glauben, auf Schritt und Tritt, im Studium, im Beruf und sogar im Supermarkt als "Homosexuelle" erkannt und sodann gemobbt zu werden. So interessant sind sie aber gar nicht, es sei denn, sie geben sich größte Mühe, "interessant" und "außergewöhnlich" zu wirken - mit meist peinlichen Ergebnissen. Weil sie ferner Bezüge herstellen zwischen Dingen, die nichts miteinander zu schaffen haben. Denn es gibt Schwule und es gibt Fußball, es gibt sogar schwule Fußballer, es gibt aber keinen schwulen Fußball, so wie es etwa Damenfußball gibt. Fußball ist für alle Männer immer nur Fußball. Und ich gehe sicher nicht fehl in der Annahme, dass Schwule auch Männer sind - oder sollte ein beträchtlicher Teil der schwulen Community sich dessen unsicher sein? Woher rührt diese Unsicherheit, woher rührt das Minderwertigkeitsgefühl, das viele ganz offensichtlich im Umgang mit heterosexuellen Männern haben? Sollten sie sich am Ende - deren Vorurteile zu eigen machen?

Unser Freund @studivgay lehrt uns, dass an erster Stelle die Annahme des eigenen Soseins steht. Wer hier schwankt und zweifelt und sich insgeheim dem moralischen Verdikt der Mehrheit beugt, der wird (angeblichen) Heterosexuellen nie unbefangen gegenübertreten. Sein Leben lang wird er glauben, nur unter Schwulen "er selbst" sein zu können. Und das ist genau die Isolierung, die wir nicht wollen können und die es nicht geben darf. Sie ist übrigens auch die Voraussetzung jener "Toleranz", in der sich das Plattfußvolk sonnt, wenn es dem CSD-Umzug applaudiert, als handelte es sich um ein bürgerliches Schützenfest, mit dessen Teilnehmern aber nichts zu tun haben will.


Geschrieben

also ich denke auch nicht, dass die diskussion aus dem ruder gelaufen ist. es wurde zwar versucht gift reinzuspritzen aber das konnte doch ganz gut aus der hand geschlagen werden.
@ silberblick und muemue MOD: crotalus, knuddelhajo und ich auch haben doch die jeweiligen positionen ganz gut dargelegt und auch ausführlich erklärt und untermauert. o. k., ihr zwei und der minotaurus seht das offensichtlich anders und wollt darum nicht, dass die diskussion beendet wird (silberblick widerspricht da jedenfalls nuwas). o. k., dann bringt doch noch ein paar argumente über die man auch diskutieren kann (also nicht so persönliches gift und so bitte). ansonsten sehe ich es nämlich auch so, dass das thema eigentlich durch ist und jetzt nur noch wiederholungen kommen könnten. irgendwie ist alles richtig gut durchgekaut oder? nur hab ich echt kein plan was nuwas da mit durch die blume meint, wenn man mir was sagen will, dann nur offen raus damit! ich mag so durch die blume genauso wenig wie ironie und sowas, das ist mir zu anstrengend und auch zu blöd, sagt doch einfach ganz offen was ihr meint!


  • Moderator
Geschrieben

Und wieder muss ich @Studivgay recht geben, diese überzogene, ironische Rhetorik ist einfach nur ätzend,
und bestätigt im Prinzip genau das was ich weiter oben mit "um die Ecke denken" gemeint habe.
Sofern die Befürworter von schwulen Vereinen keine neuen Argumente vorzubringen haben finde ich das Thema
dann auch durch. Solche Vereine brauchen doch allenfalls solche, die in der "normalen" Gesellschaft
( man beachte bitte die Anführungszeichen ) Probleme haben zu ihrer sexuellen Ausrichtung zu stehen.

Ich selbst führe kein verstecktes Doppelleben wie wohl so viele andere meiner Altersgruppe.
Ich muss aber auch nicht öffentlich demonstrieren dass ich schwul bin, warum auch ?

Mal ganz ehrlich: Was würde passieren wenn sich ein schwuler Fussballclub, etwa "Rosa-69" etablieren würde ?
Schnell gäbe es einen tuckigen Fanclub und ein Cherleaderteam in heissen Höschen und mit rosa Puschel.
Na toll, alle dümmlichen Klischees wieder bestens bedient.


Geschrieben

@Studivgay
Wir hatten in dieser Sache ja schon PNs gewechselt. Du brauchst also nicht "um die Ecke zu denken".Auch ist es nicht nötig, sich von einer "überzogenen ironischen Rhetorik" "verätzen" zu lassen. Alles ist einfach. Im übrigen halte ich mich beständig an das Versprechen des Horaz : "Dem treuen Schweigen ist ein sichrer Lohn!"---
Dein neuer Adorant ist ja förmlich aus dem Häuschen bei dieser Kombination von hübschem Gesicht und "natürlich-fröhlichem" Schwulsein.Liebe macht offenbar "sehend".


Geschrieben

Wieso diese engstirnige Einstellung mancher User hier? Es geht doch darum, dass Homosxualität und (professioneller) Sport sich keinesfalls ausschließen. Folglich sollte jedem homosexuellen Sportler auch die Möglichkeit gegeben sein, sich dort zu engagieren, wo er sich wohler fühlt.

Es ist doch geradezu vermessen, wenn man den Schwulen diese Möglichkeit, sich "untereinander" zu organisieren, verwehren will. Wir sind immer noch weit ab davon, dass ein jeder immer und überall so akzeptiert wird, wie er ist. In den anonymen Großstädten mag man sich ja noch sehr leicht tun damit, so zu leben, wie man ist ohne großartig darüber nachdenken zu müssen, ob man nicht von den Leuten schief angesehen oder gar verachtet wird. Doch ich kenne auch die Situation auf dem Land: Dort ist es immer noch ein großes Tabuthema. Ganz einfach, weil nicht sein darf, was nicht sein kann. So ein schwuler Sportverein in einem Dorf wäre revolutionär. Und es ist doch keinesfalls notwendig, sich so unsinnige Namen wie "Rosa-69" zu geben.
Gerade im Sport dürfte noch viel geschehen, um die breite Masse zu einem Umdenken zu bewegen. Sportler verdienen es, trotz ihrer sexuellen Orientierung anerkannt zu werden. Und sie sollten nicht, wenn sie zwangsgeoutet werden, womöglich als untragbar für den (Mannschafts- ) Sport angeprangert werden. Wir erinnern uns, was für Reaktionen nach dem in der ARD gezeigten "Tatort", in dem es um schwule Fußballer ging, kamen.

Jeder täte gut daran, Maßnahmen zu unterstützen, die dazu führen, dass unsere Welt ein bisschen bunter wird und nicht in diesem schwarz-weiß-Denken zu verharren. Durch Gründung von schwulen bzw. lesbischen Vereinen wird die Integrität von uns Homosexuellen ganz allgemein weiter gefördert. Wir sondern uns nicht ab dadurch, sondern beweisen Präsenz und fordern dadurch mehr Toleranz ein. Getreu dem Motto: "Hoppla, es gibt ja auch noch schwule Sportler!". Kann man es diesen verübeln, wenn sie gern so sein möchten, wie sie sind, aber ohne ein Doppelleben führen zu müssen? Gebt ihnen einfach die Freiheit und Möglichkeit, sich ihren Sportverein frei aussuchen zu können. Es ist niemand gezwungen, nur im schwulen Sportverein zu sein, weil er homosexuell ist - aber er sollte verdammt nochmal die Chance darauf haben. Mobbing und seelische, evlt. sogar körperliche, Grausamkeiten gehören noch zum Alltag in vielen Bereichen unseres täglichen Lebens zwischen Homos und Heteros. Und da kann mir niemand etwas anderes erzählen. Schön, wenn der eine oder andere nicht damit konfrontiert ist, doch wer traut sich händchenhaltend (Mann & Mann) an einer Horde Jugendlicher vorbei, und wenn ja, wie wahrscheinlich ist, dass darauf keine Reaktion der Jugendlichen kommt? Nein, so schön wie @Studivgay es schildert, ist es nicht. Und die Sportkameraden eines Schwulen sind auch immer noch nicht so sportlich fair, als dass sie seine Sexualität akzeptieren würden. Da muss eben noch viel geschehen.

Geschrieben

Vielen Dank @MM, Du hast es noch besser erklärt, bin genau der selben Meinung.
Ich bin aber auch bei Hajo, denn wenn ein schwuler Verein auf dem Platz in rosa Baströckchen "Hula hula" tanzt, nur um zu zeigen, dass sie auch wirklich schwul sind und der eigentliche Sinn des Sports in den Schatten rückt, dann finde auch ich das Ziel verfehlt. Nur ist das wirklich so?
Es geht dabei vielmehr gegen die Diskriminierung und Homophobie in der Welt des Sports und wenn man sich den Sinn dessen mal verinnerlicht, so denkt man auch nicht mehr umgehend an die "Zirkusparade" CSD. Denn damit hat es rein gar nichts zu tun.
Es gibt einen eingetragenen Verein des DFB, der unter dem Vereinsnamen Team München im offiziellen Ligabetrieb spielt - Die Streetboys
Auf der Seite findet man auch weitere Infos zum Spielplan usw.
Wer nicht völlig blind ist, wird sofort erkennen, dass es da primär um den Sport geht
Natürlich ist es schön, wenn User wie etwa Studivgay (noch) kein Opfer von Diskriminierung geworden ist. Deshalb aber kann genau diese Problematik weder wegdiskutiert werden, noch ist es ein Fehlverhalten eines Schwulen, wenn er gemobbt, beleidigt oder deshalb physisch wie psychisch
in Mitleidenschaft gezogen wird.
Es gibt zahlreiche Beispiele dafür, was da abgeht, hier nur mal eines: KLICK
Der Einwand von Minotaurus hat auch seine Berechtigung, denn man sollte schon mal über den eigenen Tellerrand schauen und dabei eventuell seinen Horizont erweitern.

Nur ist es leider oft so, dass sich die meisten sagen:
"Was kümmern mich die Probleme anderer, wenn ich nicht unmittelbar davon betroffen bin."
Das denkt man aber auch nur solange, bis man selbst damit konfrontiert wird.
Wenn nicht, kann man gerne weiter den Sinn dessen in Frage stellen,
weil es schlicht am eigenen Verständnis mangelt.

Eigentlich ist es schon traurig genug, dass man das unter "Gleichgesinnten"
auf einer schwulen Plattform wie GAYS.DE erklären muss

  • Moderator
Geschrieben


...Durch Gründung von schwulen bzw. lesbischen Vereinen wird die Integrität von uns Homosexuellen ganz allgemein weiter gefördert....



Und genau das halte ich persönlich für eine fatale Fehleinschätzung. Ich will versuchen das mal aus meiner Sicht zu erklären.

Wir alle wissen nur zu gut wie der Homosexuelle in den Medien verwurschtet wird. In jeder dämlichen Gerichts- und Talkshow sind sie zu finden, die schrillen, grell geschminkten Tunten im Fummel auf Stöckelschuhen, und das ist genau das Bild des "Homos" welches die homophoben Klischees immer wieder neu belebt und auffrischt. Ein "normaler" Schwuler ist uninteressant, weil er weder der Boulevardpresse Auflage, noch den Assi-Sendern wie RTL und dergleichen Quote bringt. Die Medien stürzen sich dankbar auf alles, was sie irgendwie überzeichen, karikieren und quotenbringend vermarkten können. Ein schwuler Fussballverein etwa wäre da ein gefundenes Fressen. Warum ? Es würden sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Fangruppen bilden, die aus genau den extrovertierten Klischeeschwuppen bestehen, welche auch den CSD zu einem schrillen Faschingsumzug gemacht haben. Ein Spiel eines Schwulenvereins würde vermutlich zu einer schrillbunten Spassparty werden, bei der Sport nur noch Mittel zum Zweck ist.

Ein explizit als schwul ausgewiesener Sportverein würde niemals als "normal" gelten oder als selbstverständlich angesehen werden, hätte immer den Staus als etwas "besonderes", und eben das wirkt dem Selbstverständnis von Homosexualität in unserer Gesellschaft entgegen. Selbstverständlich wäre für mich wenn die Frage schwul oder nicht im Sport erst garnicht gestellt würde.

Warum interessiert es niemanden dass der Bürgermeister von Berlin Klaus Wowereit schwul ist ??
Weil er eben nichts besonderes ist, und durch sein unspektakuläres Selbstoutig "ich bin schwul und das ist gut so" keinerlei Angriffsfläche bietet. Um es jetzt mal auf die Spitze zu teiben stelle ich mal die Frage in den Raum: Würde Wowi auch diese Selbstverständlichkeit geniessen wenn er Vorsitzender einer schwulen Partei wäre ?

@Silbi, bei aller Freundschaft, aber der letzte Satz deines Beitrages kommt doch irgendwie ein bisschen überheblich rüber, so empfinde ich es zumindest.


Geschrieben

Ich bin nicht "gleichgesinnt". Mit den Schwulen dieser Welt verbindet mich exakt soviel wie mit den Schwarzhaarigen dieser Welt: ein einziges unveränderliches Merkmal. Die Unterdrückung von Schwulen in Burkina Faso oder sonstwo ist nur als ein allgemeines Menschenrechtsproblem mein Problem - wie die Unterdrückung von Frauen oder einzelnen Stämmen, Hautfarben oder Religionen. Mich als "gleichgesinnt" mit Gummifetischisten, Damenwäscheträgern, Fistern und ähnlichen Herrschaften zu bezeichnen - das verbitte ich mir. Und mich auch nur mit einer meiner Haarspitzen in Berührung zu bringen mit einer Spezies, deren Angehörige nicht wissen, ob sie Männlein oder Weiblein sind, kommt einer Beleidigung gleich. Es sind aber nur die Angehörigen dieser Spezies, die unter sich bleiben wollen. Ich selber ziehe handfeste Männer als Gesellschaft vor, und diese sind nun meist, ob durch Herkommen oder durch biologische Notwendigkeit, heterosexuell. Die unterschwellig frivole Atmosphäre in reinen Homosexuellengruppen, wo ständig anzüglich mit den eigenen physischen Obsessionen jongliert wird, ist mir "ein Gelächter oder eine schmerzliche Scham", wie Nietzsches Zarathustra sagt, oder, um es auf den Punkt zu bringen: Sie ist mir widerwärtig.

Zwanzig Jahre lang habe ich mich in reinen Männergesellschaften bewegt. Ist es nicht seltsam, dass ich, der Frauenverächter, der niemals ins Bordell mitging, in all diesen Jahren nicht "gemobbt", "unterdrückt" und "seelischen oder körperlichen Grausamkeiten" ausgesetzt war? Nicht deswegen. Es ging nämlich einzig und allein darum, seinen Mann zu stehen. Wer dem nicht gewachsen war, wer das nicht aushielt und Opfer seiner Ängste wurde, wen vor der Zeit die Kräfte verließen, der galt als "Weichling", "Schwuler", "Bettnässer" usw., völlig unabhängig davon, wie er sich sexuell verhielt. Selbstverständlich habe ich mich, abgesehen davon, dass es eine andere Zeit war, nicht "geoutet". Ich habe es bei Andeutungen belassen, meinerseits mit den Andeutungen der Kameraden gespielt, mich als ein Rätsel inszeniert. Wer dieses Rätsel lüftete, der wollte es gern; denn ich war nicht der einzige, der den Gang ins Bordell scheute :-).

Im Sport ist es nicht anders: Wer etwas kann, der wird akzeptiert, wer faul und zimperlich ist und unter seinen Möglichkeiten bleibt, der wird verachtet. Nur auf letzteren kann sich das Gerede vom "Mobbing" usw. beziehen: "Wir haben ja immer schon gewusst, dass du 'ne feige Schwuchtel bist." Jahrelang gab es Gerüchte um Lennox Lewis, einen der besten Schwergewichtsboxer der letzten Generation, der unverheiratet war und immer von seiner Mutter begleitet wurde. Er hat diese Gerüchte niemals kommentiert. David Haye, der letzte Gegner von Wladimir Klitschko, bekennt sich offen als bisexuell. Würde man ihnen wohl auch in dieser Weise gegenübertreten?

Im übrigen: In einer heterosexuell dominierten Gesellschaft (es mag sich herumgesprochen haben, dass Heterosexualität die zur Arterhaltung erforderliche Gesellungsform und daher immer dominant ist) bedeutet es eine Provokation, wenn zwei Männer händchenhaltend durch die Stadt gehen. Ich habe nichts gegen Provokationen, aber wer provoziert, muss den Reaktionen auch gewachsen sein.

Geschrieben

Gleichgesinnte meinte ich natürlich im Sinne der sexuellen Orientierung, des damit verbundenen Empfindens und nicht zuletzt auch der vermeintlichen Solidarität, welche uns verbindet.
Gerade beim letzten Beitrag aber zeigt sich mir sehr deutlich, wie festgefahren doch mancher in seiner Denkweise ist, weder die eine noch die andere Meinung zulassend - immer dominant eben.
Dabei fällt´s natürlich schwer, über den eigenen Tellerrand zu schauen

Geschrieben

@Crotalus zerschneidet stolz das Tischtuch und kündigt den anderen Schwulen seine Solidarität. Er unterwirft sie sogar einer schärferen Kritik als mancher Hetero, weil er -stolz auf seine Eigenschaften- hohe Ansprüche an das Ideal der Homosexualität stellt. Auch ist er wohl fest überzeugt, seinerseits nie der Solidarität der Artgleichen zu bedürfen.-Ich bin für meinen Fall nicht ganz so sicher.Wenn mir auch bestimmte Formen und Praktiken der Schwulen befremdlich und abstoßend zu sein scheinen, so muss ich doch einräumen, dass meine Praktiken etwa von den "Normalos" ebenso mit Abscheu betrachtet werden könnten. Also bemühe ich mich um ein höheres Maß von Solidarität und Verständnis.
Ich möchte aber nicht mein Leben völlig unter der Perspektive der sexuellen Orientierung gestalten.Vielleicht irre ich mich, aber ich glaube, ich bedarf keines Schutzraumes.In der Sportart, in der ich Meister war, wäre eine Organisationsform nach Maßgabe sexueller Vorlieben auch besonders lächerlich.Wohl würde ich mir manchmal den Rückhalt etwa in einer schwulen Diskussionsgruppe oder- simpler- einem schwulen Stammtisch wünschen, aber schwule Läufer, Boxer, Wintersportler etc. brauchen die Nestwärme im Kreis der Gleichgesinnten nicht.


Geschrieben

Es gibt nun wirklich keine hirnrissigere Argumentation als die: "Ich bin stolz, weil ich schwul bin". Stolz kann man nur auf eine eigene Leistung sein, niemals aber auf die Zugehörigkeit zu einer Gruppe, einer sexuellen Orientierung, einer Rasse oder einer Nation. Ob nun schwul oder unschwul oder irgendwas zwischendrin - es reicht doch völlig aus, sich selbst und seine Gefühle als selbstverständlich anzunehmen.


Geschrieben

@Minotaurus. Leider melden Sie sich in dieser absurd apodiktischen Form zu Wort. Ihre Urteile erfolgen alle im Modus der Notwendigkeit. Da bleibt Ihrem Gesprächspartner natürlich nur, einen "Schmarrn" oder gar das Hirnrissigste zu erzählen, Leider bleibt die Wahrheit bei Ihren Par***ritten auf der Strecke. Schon ein kurzer Blick in Grimms Wörterbuch hätte Ihnen gezeigt, auf was man alles stolz sein kann, ohne dass es Ergebnis einer eigenen Leistung ist. Sogar der stolze Spanier und der kleine Türkenjunge, der stolz ist, ein Türke zu sein, könnte Ihnen leicht widersprechen.Ich habe in den USA einige Juden kennen gelernt, die mehr als stolz waren, dem von Gott erwählten Volk anzugehören.
Allerdings- und das schwebt meist den Leuten vor, die den Stolz auf die eigene Leistung beschränken wollen- stolz,ein Deutscher zu sein- das ist natürlich völlig abwegig. Dazu hat man ja 1945 die Frauen vor den Augen ihrer Männer und Kinder ***, um dieserart Stolz auf ewig auszutreiben. Die Lektion haben wir gelernt. Bei uns ist keiner mehr "stolz auf"!


Geschrieben

@Crotatus ich habe auf den verschiedensten Baustellen in einigen Ländern ständig nur unter Männern gelebt. Um sich gegenüber harten Männern aus verschiedenen Nationen durchsetzen zu können, muß man selbst hart im Nehmen sein und ebenso austeilen. Es gehört aber auch entsprechendes Fachwissen dazu, um auf Dauer bestehen zu können.
In einem Deutschen Reitverein, bin ich trotz akzeptaler Leistungen von drei sogenannten Heteros *** worden, obwohl ich mich nicht als Homosexuell geoutet hatte.Es war wohl eher Neid oder Mißgunst.


Geschrieben

@Nuwas
Was für eine törichte Beweisführung, die Sie da leider an den Tag legen. Es hat sich niemand, wirklich niemand - weder Mensch noch das Mitgeschöpf Tier - herausgesucht, von wem, in welchem Land und unter welchen Umständen auch immer er geboren wurde. Lediglich ein paar esoterische Grüppchen hängen der Vorstellung nach, es schwebten irgendwo Seelen herum, die sich dann zum Zeitpunkt der Verschmelzung von Eizelle und Spermie eben dort festsetzten, weil sie, die Seelen, sich das so herausgesucht hätten. Über derart krause Spekulationen schweigt des Sängers Höflichkeit.

Es ist schon von der gebotenen Logik her einfach ein Unding zu sagen: "Weil ich bestimmte Erzeuger an einem bestimmten Ort der Erde gehabt habe, kann ich stolz sein." Mit welchem Recht bitte? Doch höchstens mit dem Recht, ein gedankenloser, unverbesserlicher Egozentriker zu sein, der seine Persönlichkeit durch fremdbestimmte Einflüsse (Sozialisation, Religion, kultureller und völkischer Hochmut, Rassendünkel etc. ) definiert. Es ist ebenso absurd (um eines Ihrer Lieblingswörter zu benutzen) zu behaupten "ich bin stolz ein Inuit oder Oberlausitzer zu sein", wie zu sagen "Ich bin stolz, schwul oder ein Hetero zu sein".
P.S.: Die maßlose Unverfrorenheit, sich als Volksgruppe der Gunst einer Gottheit zu brüsten, hat im Prediger Salomos schon die passende Antwort gefunden: Vanitas vanitatum!


  • Poppen

    Poppen, klingt eigentlich etwas plump, aber immer noch besser als Ficken. Gemeint ist eigentlich nichts anderes als ein anderes Wort für Sex oder miteinander schlafen. Gerade in der schwulen Welt ...

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