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Piratenpartei- politische Hoffnung ?


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Geschrieben

Die Piratenpartei hat in Berlin einen überraschenden Erfolg gehabt. Ihr Programm ist sehr bunt.Neben Forderungen wie "Abschaffung der Regelstudienzeit" und "Legalisierung von Haschisch" findet man auch den Wunsch, den Zwang zu geschlechtsspezifischen Vornamen abzuschaffen und Konzepte der Erweiterung der eingetragenen Lebensgemeinschaften zu entwickeln. Ist die Partei eine politische Hoffnung für Schwule?


Geschrieben

hmmm, du stellst die frage ja zweimal unterschiedlich. auf die überschrift, also ob die piratenpartei eine politische hoffnung ist, sag mal ganz klar JA! später schränkst du es aber ein und fragst ob die piratenpartei eine hoffnung explizit für schwule ist. das sag ich dann: keine ahnung.
ich hab jetzt in letzter zeit zweimal diesen wahl-o-mat benutzt um herauszufinden welche partei unter dem strich am besten zu meiner eigenen politischen einstellung passt (kann ich jedem nur empfehlen, denn das ergebnis ist hochinteressant und vielsagend - wenn man es richtig macht, also auch die wichtungen richtig setzt um tricks der parteien mit einem all zu bunten programm auszuschalten!). und beide male hatte die piratenpartei zu meiner eigenen verblüffung mit abstand die meisten übereinstimmungen mit mir. schlusslichter waren in beiden fällen übrigens cdu und npd, furchtbarerweise beim wahl-o-mat zur berlinwahl schließlich sogar exakt punktgleich (!) ganz unten. meine übereinstimmungen mit der piratenpartei kamen wohl wegen meinem rigorosen bekenntnis zur freiheit und zur selbstbestimmung zustande. ich finde der staat soll sich gefälligst um die wirtschaft kümmern und seine bürger aussenpolitisch gut vertreten (hallo: seine bürger, also seine weisungsgeber, quasi seine vorgesetzten - nicht sich selbst als abstraktes behördenapparat- und lobbyisten- selbstläufermachtkonstrukt, dass sich wiederum als chef seiner bürger sieht, die er gerne bevormunden will. die bürger sind der staat, nicht umgekehrt! ).
und die piraten sehen das eben auch so, cdu und npd verständlicherweise ganz und gar nicht.
um deine beispiele zu kommentieren: abschaffung der regelstudienzeit: JA! legalisierung von haschisch: seh ich etwas differenzierter, ich bin fürn eine umgehende gleichstellung von alkohol und marihuana oder eben haschisch!!! alkohol sehe ich sogar eher als schädlich und als gefahr an (vor allem für andere - denn darum hat sich der staat zu kümmern, er hat nicht den einzelnen bürger vor sich selbst zu schützen, da hat er ihm gefälligst die eigenverantwortung und die entscheidungsfreiheit zu überlassen! also: gleichstellung von alkohol und marihuana aber einschränkung (exakt gleichberechtigt!) für deren jeweilige nutzung mit auswirkungen auf andere (straßenverkehr, besoffene bzw. bekiffte in der öffentlichkeitn und so weiter).die sache mit dem vornamenzwang: abschaffen! sofort! eingriff in die persönlichen entscheidungen! erweiterung der eingetragenen lebenspartnerschaften: ja! gleiches recht vor dem gesetz, keine halben sachen!


Geschrieben

Ich wollte auch in der Überschrift fragen, ob die Piratenpartei eine politische Hoffnung für Schwule ist. Man darf aber nur eine ganz kurze Überschrift wählen.


Geschrieben

@Nuwas, ich kann mit der Formulierung "politische Hoffnung für Schwule" nichts anfangen. Sieht man von der überfälligen Aufhebung des unseligen § 175 ab, dessen Überreste noch bis in die Neunziger Jahre herumgeisterten, so vermag ich nicht zu erkennen, inwiefern ein Leben mit homosexueller Ausrichtung heute von den Konzepten und Einflüssen politischer Parteien begünstigt werden könnte.


Geschrieben

@Crotalus
Mir scheint schon, dass eine Partei, die dem Staat verbieten will, das Geschlecht seiner Bürger auch nur zu registrieren, für Homosexuelle interessant sein kann. Das ist "Gleichheit" im höchsten Maße.


Geschrieben

@Nuwas, Du bist mir zuvor gekommen. Dennoch hatte ich Bedenken, hier in diesem Forum über eine angehende Politische Partei zu diskutieren.
Auf meine Anfrage an die Piratenpartei vor den Berlin Wahlen bekam ich zur Antwort: Frage;
10 Jahre Lebenspartnerschaftsgesetz. Nun fordern einige Parteien die volle Gleichstellung mit der Ehe. Welche Position beziehen Sie dazu?

Antwort der Piratenpartei: " Die Piraten Berlin bekennen sich nun zum Pluralismus der Lebensmodelle. Wir möchten nicht, dass sich die Berliner in der Wahl ihrer Lebensmodelle der Politik anpassen, sondern die Politik sich der Vielfalt der Lebensmodelle anpasst. Daher setzen wir uns für die gleichwertige Anerkennung von Lebensmodellen ein, in denen Menschen füreinander Verantwortung übernehmen. Somit nicht nur für die Gleichberechtigung zwischen Lebenspartnerschaft und Ehe, sondern für die Gleichberechtigung aller Lebensmodelle, unabhängig von der Anzahl der Personen, deren sexuelle Ausrichting, die sich für ein Zusammenleben entscheiden."

Das ist doch schon einmal eine positive Antwort auf die Hoffnungen der Homosexuellen.
Inwieweit diese sich noch zu findende Partei das Jahresende erreichen wird, ist noch fraglich. Heute im Presseclub des ARD wurde nur darüber diskutiert. Doch die "Grünen" fürchten schon um eine Regierungsmehrheit zusammen mit der SPD im Jahr 2013. Die Piraten könnten den Grünen ernsthaft Konkurrenz machen.
Ich würde mir wünschen die Piraten bringen genügend Elan mit, ihre Vorstellungen zu realisieren.


Geschrieben

Auch wenn die Piraten paar tolle Sachen am Start haben,aber wenn ich mir des Video ihres Spitzenkandidaten so ansehe,merkt man ,daß es auch mit dene net gutgehen kann.

Habe auch glaub irgendwo gelesen,daß die den Inzest Paragraphen abschaffen wollen und noch das Schutzalter heruntersetzen auf keine Ahnung welches Alter genau,klingt aber schon bißchen heftig das ganze

http://www.youtube.com/watch?v=e-M3P8ioweQ


Aber mir is mittlerweile sowiso Wurst,wer oder was gewählt wird,kann eh nur schlimmer werden ,darum befasse ich mich erst garnicht großartig mit der Politik.
Sind irgendwelche Regelungen auf meiner Seite,dann ists in Ordnung und sprechen irgendwelche Regelungen gegen meine Freiheit oder mein Wohlbefinden,wird einfach drauf geschissen ,des is meine Politik

Geschrieben

das was crotalus gesagt hat hatte ich eigentlich gemeint, als ich sagte, dass ich die piraten grundsätzlich als politische hoffnung sehe aber eben nicht ganz speziell auf homosexuelle bezogen. mit der abschaffung vom § 175 sind die schwulen als explizite gruppe eigentlich als thema durch, was die parteien betrifft. was gibts da noch zu wollen?
ganz anders sieht es aber pauschal gesehen aus, also z. b. mit den (hier AUCH aber nicht nur die homosexuellen betreffenden) stichwörtern lebenspartnerschaft oder schutzalter. das sollte man aber (so wie es die piraten ja ganz richtig tun!) wirklich gleichberechtigt für ALLE betrachten und nicht wieder explizit an einer bestimmten gruppe festmachen. wäre doch cool, wenn es irgendwann mal heissen würde "ledig, in lebenspartnerschaft, geschieden oder verwitwet" statt "ledig, verheiratet (also hetero), bzw. in lebenspartnerschaft (also homo), geschieden oder verwitwet". alles gleich, keine extrakämmerchen für schwule und lesben, raus aus dem grausigen rampenlicht! was das schutzalter betrifft, so sehe ich das als zwar inzwischen längst erwachsener und damit voll berechtigter mensch aber schon noch nicht ganz so alter mensch, der sich noch verdammt gut an seine eigene pubertät erinnern kann und noch weiss was wirklich ist bzw. war (nicht abstrakt aus dem fernen alter heraus). auch wenn jetzt einige nen herzkasper kriegen, ich finde echt, dass das schutzalter (wie in vielen anderen ländern auch) ganz einfach an der jeweiligen individuellen geschlechtsreife festgemacht werden sollte und nicht willkürlich für alle auf ein bestimmtes alter (ist doch bei jedem anders, kann sogar zwei, drei jahre auseinander liegen, das sind endlos lange WELTEN für nen ***ager!). wer noch nicht reif ist ist ein kind und sex mit kindern ist ne sauerei und soll auch weiter verboten bleiben! aber wer schon kann (und das auch will) ja warum denn nicht??? wo ist denn da ein problem oder wer will da unbedingt mit dem großen fuchtelnden finger eins draus machen?


  • Moderator
Geschrieben

Nun ja @Studivgay, schöner Gedanke mit dem Schutzalter nach der "individuellen Geschlechtsreife", aber so simpel wie sich das anhört ist es nicht. Wer wird das denn am Ende im Einzelfall entscheiden wer wie "reif" ist ?
Die Eltern ? Der Hausarzt ?? Das Jugendamt ???
Woran willst du die sexuelle Reife festmachen ? An den Sackhaaren etwa ???

Ich kann mich noch recht gut erinnern dass ich im Alter von 14 Jahren schon ganz genau wusste was ich wollte, Sex mit Jungs und Männern, aber jeder Versuch meine Neugier zu stillen hatte unweigerlich zur Folge dass meine "Lehrmeister" immer mit einem Bein im Knast standen. Da sind wir heute sicher schon einen Schritt weiter, aber immer noch nicht weit genug was die Bedürfnisse pubertierender Jugendlicher betrifft.

Meiner Meinung nach führt trotz allem kein Weg vorbei an einem konkret definierten Schutzalter. Allerdings bin ich mit dir einer Meinung, dass dieses Schutzalter geschlechtsunabhängig sein, und unserer heutigen Zeit angepasst werden müsste, denn es wird niemand ernsthaft in Zweifel ziehen wollen dass die sexuelle Reife der Jugendlichen heute sehr viel früher einsetzt als noch vor 10 oder 20 Jahren.


Geschrieben

hallo hajo,

ich wollte zwar den letzten punkt in der liste, also das schutzalter (das übrigens sircrocodile erst ins thema eingebracht hatte), nicht so sehr in den fokus stellen. wir aber schon klar, dass das ein thema ist, dass mindestens ebenso brennend interessant ist, wie die sache mit der lebensgemeinschaft. ich selbst sehe das ja auch so.




Nun ja @Studivgay, schöner Gedanke mit dem Schutzalter nach der "individuellen Geschlechtsreife", aber so simpel wie sich das anhört ist es nicht. Wer wird das denn am Ende im Einzelfall entscheiden wer wie "reif" ist ?
Die Eltern ? Der Hausarzt ?? Das Jugendamt ???
Woran willst du die sexuelle Reife festmachen ? An den Sackhaaren etwa ???




eigentlich ist das schon total einfach: geschlechtsreife hat nichts mit schambehaarung zu tun, sondern ganz einfach damit ob man eben geschlechtsreif ist. und das bedeutet, dass mädchen ihre regel bekommen und jungs eben zeugungsfähig sind. da gibts eigentlich nicht viel spielraum zum rumdeuten. das sind eben biologisch fixe punkte.




Ich kann mich noch recht gut erinnern dass ich im Alter von 14 Jahren schon ganz genau wusste was ich wollte, Sex mit Jungs und Männern




eben, bei mir wars genauso und bei allen anderen die ich kannte und kenne auch nicht anders: jeder wusste mit 14 vom prinzip her längst was er wollte oder eben was er eben nicht wollte.




aber jeder Versuch meine Neugier zu stillen hatte unweigerlich zur Folge dass meine "Lehrmeister" immer mit einem Bein im Knast standen.




wer hat dir denn das autofahren beigebracht oder das schwimmen? wie alt sind die lehrer in der schule, die einem ja noch ganz anderes beibringen, teilweise sogar die charakterbildung oder sogar eine politische erwünschte richtung extrem stark beeinflussen können! irgendwie ist das ja schon ein stück weit eine doppelmoral, was da abgeht ...




Meiner Meinung nach führt trotz allem kein Weg vorbei an einem konkret definierten Schutzalter. Allerdings bin ich mit dir einer Meinung, dass dieses Schutzalter geschlechtsunabhängig sein, und unserer heutigen Zeit angepasst werden müsste, denn es wird niemand ernsthaft in Zweifel ziehen wollen dass die sexuelle Reife der Jugendlichen heute sehr viel früher einsetzt als noch vor 10 oder 20 Jahren.




meiner meinung nach ist die festsetzung eines pauschalen schutzalters unter bewusster missachtung der tatsächlichen individuellen gegebenheiten des einzelnen jugendlichen nur ein hilfsinstrument für den staat selbst. er will es sich und seinen überwachungs- verfolgungs- und vollstreckungsbehörden nur massiv einfacher machen, in dem er es am geburtsdatum festmachen will. das ist aber begünstigung für den "chef" staatsapparat gegenüber dem "knecht" bürger (hier jugendlichen). und das gehört andersherum: die bürger sind die auftraggeber des staatsapparates, nicht dessen knechte und untergebenen.
und damit sind wir wieder mehr beim grundsätzlichen thema piratenpartei.


Geschrieben

Ist es wirklich eine so bedeutsame Menschheitsfrage, ob ein Jugendlicher nun mit dreizehn oder vierzehn oder fünfzehn Jahren seine ersten "sexuellen Erfahrungen" macht - so bedeutsam, dass der "Staat" meinethalben die Gesundheitsämter beauftragen müsste, im Einzelfall festzustellen, ob die individuelle Reife nun gegeben ist oder nicht? Nimmt ein Junge (von Mädchen verstehe ich nichts) so dramatischen Schaden an seiner Seele, wenn er ein Jährchen warten muss, bis ihm beigebracht wird, "wie das geht mit dem Sex"? Es ist eine Überlegung wert, ob die Phase der Selbstfindung, in welcher Sehnsucht, Phantasie und Selbstbefriedigung im Vordergrund stehen, nicht ihre Bedeutung hat. Denn mag auch die Geschlechtsreife früher einsetzen als vor zwanzig Jahren, der Zeitpunkt des ersten Geschlechtsverkehrs hat sich kaum verschoben; also ist eine Hemmung im Jugendlichen selbst vorhanden: er ist zwar fähig zu sexuellen Erlebnissen, traut sich aber die Verbindlichkeit, die möglicherweise mit ihnen verknüpft ist, noch nicht zu. Und damit liegt er vielleicht sogar richtig. Die Forderung nach weiterer Senkung der Schutzaltergrenzen wird von Erwachsenen vorgebracht, die Jugendliche nicht kennen.

Was den hier vorgetragenen liberalistischen Staatsbegriff angeht, so kann ich als alter Kommunist, für den der Staat eine Idee von höherem Menschentum verkörpert, ihn natürlich nur ablehnen. Der Staat hat äußere und innere Sicherheit zu garantieren, die Infrastruktur zu verbessern und überdies dafür zu sorgen, dass der einzelne ungehemmt seinen Spaß haben darf - das wäre alles? Warum sollte er das tun? Warum sollte überhaupt irgendjemand sich für die Grundsätze eines solchen Staates aufopfern, anstatt ebenfalls seinem "Spaß" zu frönen?

Geschrieben

@ crotalus:




Ist es wirklich eine so bedeutsame Menschheitsfrage, ob ein Jugendlicher nun mit dreizehn oder vierzehn oder fünfzehn Jahren seine ersten "sexuellen Erfahrungen" macht - so bedeutsam, dass der "Staat" meinethalben die Gesundheitsämter beauftragen müsste, im Einzelfall festzustellen, ob die individuelle Reife nun gegeben ist oder nicht?




was meinst du denn damit? es soll sich keineswegs jemand vorab ne art "genehmigung" von irgendeinem gesundheitsamt oder was auch immer holen gehen müssen, sondern ganz im gegenteil soll jeder das recht der freiheit haben. will der staat dann was, weil er vielleicht was bezeifelt, dann soll er im einzelfall in der beweispflicht sein, nicht umgekehrt!




Die Forderung nach weiterer Senkung der Schutzaltergrenzen wird von Erwachsenen vorgebracht, die Jugendliche nicht kennen.




wen sprichst du damit an? also ich bin ja gegen ein festgesetztes schutzalter nach geburtsdatum.




Was den hier vorgetragenen liberalistischen Staatsbegriff angeht, so kann ich als alter Kommunist, für den der Staat eine Idee von höherem Menschentum verkörpert, ihn natürlich nur ablehnen.




"liberalistisch" hab ich noch nie gehört, genausowenig wie demokratistisch. irgendwie macht das keinen sinn. sinn macht doch nur kommunistisch, faschistisch, sozialistisch, kapitalistisch usw.. wie können denn freiheit und demokratie was schlechtes sein? dass du als kommunist die freiheit aber ablehnst macht natürlich sinn, deshalb sind für mich ja auch nie linke oder grüne in frage gekommen (die sind beim wahl-o-mat auch ziemlich weit unten bei mir).




Warum sollte überhaupt irgendjemand sich für die Grundsätze eines solchen Staates aufopfern, anstatt ebenfalls seinem "Spaß" zu frönen?




boah wer will sich denn hier schon wieder gleich aufopfern? und was hat denn die freiheit und selbstbestimmung des einzelnen mit (ja wohl negativ gemeintem) "spass frönen" zu tun?


Geschrieben


"liberalistisch" hab ich noch nie gehört



Ich schon. Faschismus - faschistisch, Kommunismus - kommunistisch, Sozialismus - sozialistisch, Liberalismus - liberalistisch; wobei eine "liberalistische" Gesinnung nicht "liberal", also "freiheitlich", sein muss - manchmal ist das Gegenteil der Fall :-).


Geschrieben

@studivgay
Gestern hast du sogar "verecundia" nachgeschlagen und die passenden Stellen im Katechismus gefunden. Die heutige Aufgabe ist doch viel leichter. Im Wörterbuch findest du "liberalistisch", die Eigenschaft sehr überzeugter Anhänger des "Liberalismus". "Liberal" sind viele
@Crotalus
Lies mal bitte in den "Grundlagen der marxistischen Philosophie-Lehrbuch", 1959 noch von den Brüdern in der SU erstellt, über den kapitalistischen Staat und seine Funktionen, über den sozialistischen Staat und schließlich über das "Absterben des Staates" (562-567). So doll haben es die Kommunisten nicht mit dem Staat. Aus dir spricht der Hegelianismus!
Ich denke, eine Absenkung der Schutzaltergrenze auf 14 Jahre wäre heute das Gegebene. Da wird man auch religionsmündig. In vielen Ländern zeigt sich, dass man damit gut leben kann.
Das Problem mit den Piraten scheint mir darin zu bestehen, dass sie vorab nur Meinungen zu Studentenfragen und zu Problemen der Großstädter formulieren.Dabei kalkulieren sie die Folgen ihrer Forderungen wenig ein. Wir stecken aber mitten in einer lebensgefährlichen Krise. Da ist uns mit "Gut gemeint" nicht wirklich gedient.


Geschrieben

@Nuwas, ich kann die Richtigkeit Deines Hinweises nicht bestreiten. Also bin ich offenbar ein im Sinn gewandelter Kommunist. Zwanzig Jahre Teilnahme am kapitalistischen Treiben richten eine Menge aus.


Geschrieben

@Nuwas die etablierten Parteien haben es bisher nicht geschafft die drängenden Probleme in den Griff zu bekommen und akzeptable Lösungen anzubieten.
Die Versäumnisse liegen aber bereits in der Vergangenheit. Allzu blauäugig haben Politiker aller Parteien, zum Teil mit zu wenig Sachkenntnissen, zum anderen zu eupforisch über unsere Zukunft entschieden.
Heute stehen wir vor der brennenden Frage der Rettung des Euros oder Europa wird auseinanderbrechen. Nur allzu deutlich sehen wir nun den Scherbenhaufen, vor dem wir stehen. Die Griechen hatten ebendadür das Scherbengericht. Sie konnten ihre Staatslenker in die Wüste schicken, wir hingegen lassen die Verantwortlichen weiterwursteln. Leider sind noch allzu viele bereit diesen Politikern zu glauben.
Wie erfreulich sind daher die meist jungen Leute der Piratenpartei. Sie wollen zumindest Politik transparenter machen. Wäre seinerseits die Bevölkerung vor der Einführung des Euros hinreichend aufgeklärt worden, gäbe es heute weniger Widerspruch. Ich halte den Euro für eine gute Sache. Unsere DM wäre aufgebläht worden und wir hätten eine riesige Inflation bekommen.
Nach wie vor befinden wir Europäer uns in einem Wirtschaftskrieg, nur dass jetzt keine Feuerwaffen mehr sprechen.
Gegenüber der zur Zeit der Eindführung des Euros bestehenden Weltwährung, sprich dem US-Dollar, war das Volumen unserer so geliebten DM viel zu klein. Der US - Dollar entsprach nach der Verabschiedung von der Goldwährung zunächst einem Volumen des BIP von annähernd 280 Millionen Amerikanern.
Der des Euros eines BIP von ca 330 Millionen Einwohnern Europas. Somit standen die Währungen in etwa pari.
Zumindest theoretisch, die Amerikaner drucken weiterhin unbegrenzt ihre Dollars und dieser müsste bereits abgewertet werden und die Europäer halten die sich selbst auferlegten Maastrichtmassstäbe nicht ein.
Zum Vergleich BIP der Schweiz (gerundete Werte) liegt bei 67 000, Luxemburg 47 000, USA bei 42 000, Derutschland an 4. Stelle bei 41 000 jeweils in Dollar im Jahr 2010. Das BIP der asiatischen Staaten Chinas, Indien und der 10 ASEAN Staaten liegt dicht beieinander bei ca 3,2 Tausend US-Dollar.. Je schneller sich diese Schwellenländer entwickeln, desto weniger werden sie als unsere Konkurrenten auftreten und einen wachsenden Eigenkonsum haben.

Eine sich gerade erst bildene neue Partei wie die der Piraten ,können zumindest mit neuen Ideen punkten. Versuchen wir diese nicht mit negativen Argumenten schon jetzt im Ansatz kleinzureden. Wem würde es nutzen, wenn diese überwiegend jungen Leute wieder frustiert ihre Ziele aufgeben?


Geschrieben

@Nuwas Du hast die Frage aufgeworfen :"Sind die Piraten" eine politische Hoffnung?"
Nun wie geht es weiter , sind wir schon am Ende dieses Threats? Auch in der Schweiz stehen bald Wahlen an. Hier erhoffen sich die Pireaten einen Sitz erobern zu können.
Allerdings glauben so manche Schweizer Bürger, die im Ausland leben, nicht an einen dauerhaften Erfolg der Piraten. Noch ist deren Parteiprogramm zu vage...


Geschrieben

@Sunrise
Dein Hinweis auf das athenische Scherbengericht führt uns vielleicht ein wenig weiter. Wessen Name auf einer bestimmten Zahl von Scherben stand, der musste-übrigens ohne Vermögensverlust- die Stadt für zehn Jahre verlassen.Die Wirkung dieses scheindemokratischen Mittels war oft verheerend: Persönlichkeiten, die, möglicherweise durch Charakter und Geist allzusehr aus der Masse hervorragten,wurden vertrieben , und eine Art Einheitsbrei wurde angerührt. Aus diesem Beispiel ist zu lernen. Mit Recht wenden wir uns heute dem Repräsentativprinzip zu und misstrauen dem Urteil des Demos und seiner Demagogen.
Junge Leute sind oft sehr dynamisch, auch im Betreiben des Unsinns. So war z.B. der Nationalsozialismus eine Partei, die vor allem von Studenten und jungen Leuten mit viel Elan und "Idealismus" vorangetrieben wurde. Kenntnisse, Diskretion und Geduld wären heilsamer gewesen. In großen Dingen genügt es nicht, gewollt zu haben, man muss auch wissen , wie es weitergeht.
In dem anderen Thread siehst du ja, wie da gesetzte Leute der "Jugend" den Vorzug geben, wenn diese ein Bild präsentiert, auf dem sie ein hüsches Gesicht zeigt und erkennbar gut gebaut ist. Diese Faktoren ,neben der jugendlich unbedenklichen Dynamik, sichern jungen Leuten und ihren Äußerungen oft ein Gewicht, das sie bei kühler Abwägung eigentlich nicht verdienen.Wirklich gefährlich aber wird es dann, wenn politischer Dilettantismus, Lernen im Vollzug gewissermaßen ,zum Politideal wird.
Du hast Recht, wenn du auf Fehler und Versäumnisse der älteren Politiker hinweist. Die Europaeuphorie hat uns zu Entscheidungen getrieben (und tut es noch), die unverantwortlich waren.Ich habe dem Wuchern der Erweiterung mit Fassungslosigkeit zugesehen, dann der Bildung der Eurozone mit Täuschern und Gebresthaften aller Art. Offenbar musste das politische Riesenbaby Deutschland nach der Wiedervereinigung zuverlässig gehegt werden. Da sind viele Fehler gemacht worden.
Für den Hauptfehler halte ich die Aufblähung der Finanzwirtschaft. Wie kann es sein, dass Menschen in wenigen Jahren, ja in kürzester Zeit sich gigantische Massen von Milliarden aneignen können und mit diesem Reichtum einer großen Masse, die für wenig Geld arbeiten muss , gegenüberstehen? Das ist offenkundige Gaunerei, und Proudhons Wort "Eigentum ist Diebstahl" bekommt eine eigentümliche Evidenz.Ganz wenige Spieler verspielen das Schicksal der Milliarden.
Siehst du, lieber Sunrise, hier wäre die Politik gefragt. In den Nationalstaaten spielte der Staat gegenüber den Auswüchsen der Wirtschaft eine ordnende Rolle. Hegel hat uns die Bedeutung dieser Rolle des Staates gelehrt. Aber für undemokratisch in die Funktion gekommene , unkontrollierte Eurokraten wie in Brüssel gibt es kein Gegengewicht. Eine zukünftige "Weltregierung" wird von ihren Untertanen später gar nicht mehr wahrgenommen.

All diese Fragen werfen die jungen Leute der Piratenpartei gar nicht auf. Hier geht es um die Organisierung der eigenen Interessen, und dieses Ziel bestimmt ihre Perspektive und Thematik.


Geschrieben

@Nuwas Du gehst keineswegs auf meine Argumentation ein. Viele der User hier sind mit der Arbeit unserer derzeitigen Regierung unzufrieden. Sie sehen die Schwäche des Euros. Es bahnt sich keine Lösung an. Für viele Bürger erscheint es nur als ein Flickwerk was die Politiker in Europa zustande bringen. Ist es daher ein Wunder, wenn junge Menschen versuchen dagegen zusteuern und versuchen eine eigene Partei zu gründen
Wegen des Scherbengerichts und auch Minotaurus pflichtet Dir bei, habe ich wohl etwas Falsches gesagt. Wie Minotaurus richtig anmerkt und auch Du bestätigst haben die Griechen eher ihre besten Männer verjagt. Weil das Volk die Wahrheit nicht hören wollte oder ertragen konnte. Nur uns fehlen heute staatstragende Persönlichkeiten in der Politik und Leute wie Westerwelle werden von den eigenen Parteifreunden weggebissen. (wobei ich nicht Westerwelle als staatstragend betrachte)
Du gehst keineswegs auf mein Argument ein, der wirtschaftlichen Bedrohung durch einen Zusammenbruch des Euro. Vielleicht haben das die jungen Studenten der Piratenpartei besser erkannt. Es sind ja nicht alles Techniker sondern sicher sind auch einige darunter die Wirtschaftswissenschaften studieren. Meine Zeit ist schon lange abgelaufen, sonst würde ich kräftig mitmischen.
Ich bin zwar nicht so hoch gebildet, wie Du oder Minotaurus, zumindest habe ich den Eindruck davon. Auch glaube ich nicht über eine so hohe Intellegenz zu verfügen, die Euch eigen ist, aber ich sehe das Leben von einer gewissen pragmatischen Seite und da scheint Euch trotz hoher Intellegenz, der Blick zu fehlen.
Meine in diesem Threat herausgestellten BIP Zahlen sind nicht genau, weil sie die Umstände der Lebenshaltungskosten in den einzelnen Ländern nicht berücksichtigen. Es sollte auch nur einmal den Blick auf die wirtschaftlichen Gegebenheiten skizieren, um eine Diskussionsgrundlage zu schaffen.
Deine und die vieler anderer User konservasitive Sicht auf die Probleme innerhalb der Eurozone bewegen die Politiker nicht letztlich dazu Entscheidungen, ob gut oder schlecht zu fällen,, wer kann das vorhersehen, und diese weiterwursteln zu lassen.
Sie wissen anscheinend keinen Ausweg der uns wieder zu einem stabilen Euro zurückkehren lässt.
Ich sehe nur täglich wie der Kurs des Euro gegennüber dem Thailändischen Baht an Wert verliert und das betrifft mich persönlich, wenn ich innerhalb eines Jahres fast 20% Prozent weniger Geld zur Verfügung habe.
Daraum begrüße ich es, wenn sich neue Parteien wie die Piraten bilden, auch wenn sie noch kein komplettes Parteiprogramm haben. Besser ist es zu agieren, als gar nichts zu tun.


Geschrieben

Ja ,Sunrise (H), lieber Freund,
ich sage nichts zu wirtschaftlichen Fragen, da ich da nur Dilettant bin.@TieYouUp mag uns da helfen! Warum kommst du immer auf die angeblich höhere Bildung und "Intelligenz" zu sprechen? Hast du da jemals von mir einen Hinweis gehört? Ich bin ein ganz bescheidener Mensch, der Argumente hören will.
Dennoch: Viele wollen "agieren",aber auch wenige sind auserwählt. In dieser furchtbaren Lage von den Anfängern das Heil zu erwarten,ist schon stark. Es ist die Partei der Studenten und Computerfreaks.Grauenhaft, dass solche Typen ein Zehntel der Stimmen erringen können, wenn es um das Ganze geht.


Geschrieben

@Nuwas, hier bin ich gegenteiliger Auffassung. Die bestehenden Parteien haben es nicht geschafft die brandaktuellen `Probleme zu lösen.
Daher begrüße ich es, dass eine junge Partei wie die der Piraten endlich einmal versucht den etablierten Abgeordneten und Regierungsmitgliedern Dampf unter dem Hintern, zu machen.Ginge es nach mir, müssten die meisten dieser Politiker sich von ihrem Platz erheben und den Plenarsaal , wegen erwiesener Unfähigkeit, verlassen.
Wenn die Mitglieder der Piraten überwiegend Studenten und Internetfreaks sind, können diese nicht die Dümmsten sein, auch wenn ihnen die Erfahrung fehlt.
Viele Bürger sehen in diesen Jugen einen Lichtschimmer, so vermeldeten die Nachrichten, just in this time, Bundesweit würde sie bei jetzigen Neuwahlen 7% erreichen, wobei die FDP weiter einen % verloren hat und nun nur noch 2% bekommen würde.


Geschrieben

Ebenso bin ich für die Weiterentwicklung bei der Gentechnoligie und gegen Massentierhaltung. Bereits heute essen über die Hälfte der Menschheit Genveränderte Nahrungsmittel. Sollen nicht noch mehr Menschen weltweit hungern müssen, bereits 1 Millionen, müssen wir auf Massentierhaltung verzichten und unseren Fleischkomsum einschrenken. Desweiteren bedroht uns ab 2016 eine Klimakatastrophe, früher als wir alle gedacht haben, Da hier das Threat nicht aktuell dafür ist, werde ich versuchen das Thema Klimaschutz in einem neuen Threat einzubringen.


Geschrieben

"Besser ist es zu agieren, als gar nichts zu tun"- Lieber Sunrise, das ist eine lebensgefährliche Maxime. Man kann nämlich durch Agieren auch alles noch schlimmer machen. Vor allem dann, wenn man unerfahrene, aber von sich selbst überzeugte Leute agieren lässt. Nur das sollte mein Beispiel aus dem Athen der Antike zeigen. Da gab es z. B. einen Gerber, der in Berufskleidung in der Volksversammlung auftrat. Sehr volksnah, volkstümlich und auch sehr pragmatisch.Ich habe Angst vor diesen Demagogen, die mit den Medien umzugehen wissen.
Aus den oben genannten Gründen kann ich mich zu wirtschaftlichen Fragen nicht äußern. Ich erinnere mich aber noch an meine Wut, als ich bemerken musste, dass eine Gruppe von 5 "Oligarchen" (besser Gaunern) in der Zeit des ewig betrunkenen Präsidenten Jelzin sich große Teile der Wirtschaft Russlands aneignete.Ihre Gesinnungsgenossen im Staatsapparat halfen mit einer Politik der Inflation, und wir im Westen erlebten dieses Gaunerstück als Politik auf dem Weg zur "Liberalisierung" des Landes. Putin hat diese Art "Demokratisierung" dann beendet.
Ich habe große Angst, dass w i r jetzt in den Netzen dieser Hasardeure stecken, die das Geld aus den "Rettungsschirmen" einziehen und ihre Gaunermethoden praktizieren. Hier ist keiner, der sie nach Sibirien schicken kann.
Sunrise, du siehst mich ratlos. Aber gegen diese "Oligarchen" helfen gewiss keine computergewandten Studenten, die lange studieren wollen, dabei gerne gut finanziert sind und sexuellen Liberalismus forden.
Wir müssen um einen Politiker vom Range Putins bitten.


Geschrieben

Vielleicht denken die gewählten Mitglieder der Piratenpartei ja auch nur etwas weiter als nur eine Legislaturperiode. Es geht dort ja auch vielleicht um das Thema Rente bzw Pension, nichts einzahlen, aber nachher prima abkassieren


Geschrieben

@saturnus Du unterstellst den Piraten ähnlich Absahne wie viele Abgeordnete es ohnehin tun.Noch ist es Deinerseits eine unbewisene Behauptung. Warum nur immer alles ins Negative ziehen, sieh doch auch einmal die positive Seite. Oder hat ein Pirat schon Deine Wohnung geentert? Ich wäre nicht abgeneigt, wenn einer dieser jungen Burschen bei mir erscheinen würde..


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