brimborium Geschrieben Januar 31, 2012 Geschrieben Januar 31, 2012 Hi ihr Forumsteilnehmer, ich lese schon lange hier im Forum mit und finde es immer sehr interessant, was ihr alle zu den verschiedenen Themen zu sagen habt. Vor allem die Diskussionen zum Thema Alter verfolge ich immer, weil ich mir da auch so meine Gedanken darüber mache. Meistens wird hier darüber diskutiert, ob und wie ältere Männer und jüngere Männer zusammenpassen. Aber in meinen Beitrag geht es gar nicht darüber. Ich würde von euch gerne wissen, wie ihr mit dem eigenen äußerlichen Altern klar kommt. Ich gehe jetzt langsam auf die 40 zu und habe große Probleme damit zu akzeptieren, dass alles nicht mehr so straff, glatt und feinporig ist wie in meinen 20ern. Obwohl ich fast täglich ins Sportstudio gehe und versuche, den Status Quo so gut es geht zu erhalten, merke ich, dass ich immer mehr tun muss, um ihn zu halten bzw. ihn gar nicht mehr halten kann. Die Haare gehen aus, das Bauchfett setzt immer mehr an, die Haut bekommt mehr Flecken und so weiter. Schon als schwuler ***ager hatte ich mein eigenes Idealbild eines Typen vor Augen: Anfang bis Mitte zwanzig, sportlich bis athletisch und dadurch ein markantes Männergesicht, aber dennoch ein bisschen jungenhaft und mit schöner Haut mit schönem Teint. So gut es ging, habe ich dieses Idealbild in meinen jungen Jahren auch selbst für mich zu erreichen versucht und wollte natürlich auch immer solche Idealkerle haben. Da ich damals schon ins Sportstudio ging, war ich tatsächlich auch von genau solchen jungen Männern umgeben. Und dieses Idealbild, das ich einmal im Kopf hatte, habe ich damals auch von meinen eigenen Aussehen gefordert, soweit umsetzbar. Jetzt, mit Ende 30, finde ich immer noch dieselben jungen Männer gut, die ich mit 19 schon gut gefunden habe. Und wenn ich damals so gut es ging selbst dem Idealbild nacheifern konnte, geht es jetzt natürlich beim besten Willen nicht mehr. Ein Blick in den Spiegel genügt, und ich sehe, dass es einfach nur noch lächerlich wäre, mit den inzwischen 15 bis 20 Jahre jüngeren Typen mithalten zu wollen. Rational ist mir das auch alles klar, und rational will ich das auch gar nicht mehr. Aber emotional kriege ich das einfach nicht auf die Reihe. Wenn ich heutzutage, gerade im Sportstudio, von diesen Idealtypen umgeben bin, dann macht mich das regelrecht fertig. Ich verfalle in eine Art „Ästhetik-Rausch“, wenn ich sie sehe. Diese jungen Typen machen mich an, und ich fühle mich sehr schlecht, wenn ich diese Geschöpfe mit meinem End-30er-Aussehen vergleiche, in das ich so viel Arbeit und Energie stecke, um den Schaden so gering wie möglich zu halten. Geht es einem von euch auch so? Oder hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und hat Tipps auf Lager, wie man aus diesem negativen Gedankenstrudel rauskommt? Wie gesagt, rational ist mir klar, dass ich einfach da drüber stehen müsste und mit der Gelassenheit des fortschreitenden Alters drüber hinweg sehen müsste. Aber ich kann nicht über meinen Schatten springen und fühle mich trotzdem mies.
Inaktives Mitglied Geschrieben Januar 31, 2012 Geschrieben Januar 31, 2012 Servus, mein Lieber, ich kann mich nicht von dem Gedanken abschütteln, daß hier ein Werbefachmann unterwegs ist... Sollte ich hier daneben liegen: Sei herzlich willkommen: Erfahrungsgemäß kann 'Altern' nur mit dem individuellen Ableben bekämpft werden.
ch**** Geschrieben Januar 31, 2012 Geschrieben Januar 31, 2012 wehrter brimborium, mit deinem kummer und sorgen über die äußerlichen auswirkungen des alterns, kann ich dir nur sagen: bleib lieber locker und entspann dich. geniesse jeden tag und nimm dich so an wie du bist. das alter bringt wesentlich schlimmere begleiterscheinungen, wie krankheiten und gebrechen mit sich. sei dank - bar, wenn du ziemlich lange fit und gesund bleibst. das jugendliche aussehen ist bei weitem nicht alles, wenn das innere nicht passt, bringt dir ein schönes äußeres auch nichts.
brimborium Geschrieben Januar 31, 2012 Autor Geschrieben Januar 31, 2012 lieber checker, danke für deine antwort und dein anregungen. Wenn ich deinen beitrag lese, komme ich mir wie ein oberflächlicher, dummer und ungebildeter Mensch vor, für den nur äußerlichkeiten zählen. aber ich bin gar nicht so. vom verstand her weiß ich, dass du zu 100% recht hast - natürlich bringt mir mein depri-gefühl nichts. und selbstverständlicht gibt es viel schlimmeres im alter, wie krankheiten, gebrechen etc. aber trotz dieser rationalen gedanken verhindert das alles nicht, dass die negativen emotionen mich belasten. und das ist mein knackpunkt. aber danke für deinen beitrag!
Inaktives Mitglied Geschrieben Februar 1, 2012 Geschrieben Februar 1, 2012 Kein Mensch käme auf die Idee, dich, lieber @brimborium, für einen ungebildeten Menschen zu halten. Wer so lange Texte so hinkriegt, kann mit der Feder umgehen.- Dein Problem teilen viele. Mir scheint aber, dass du dir zu früh Sorgen machst. Als jemand, der Muckibuden besucht, wirst du ein sportliches Aussehen haben, und was dir an jugendlichem Schmelz und letzter Perfektion fehlt, kannst du leicht wettmachen durch Erfahrung, Eleganz, Geschmack.Denk nur daran, dass ein schwellender Bauch schlecht für die Liebe ist. Solange unter dem Shirt die Muskeln noch schwellen , die Taille noch schmal ist, bist du für die meisten Jüngeren attraktiv., ja, der ideale ältere Kamerad.- Da ich das Verfallsdatum überschritten habe, kann ich dir leider keine konkreten Hinweise auf alle Arten von Cremes, Düften, modischen Accessoires geben. Aber das ist es meistens auch nicht, was jüngere Freunde suchen.Besser ist gemeinsames Laufen, gemeinsame Ausflüge, gemeinsames Trainieren, bei dem du hoffentlich manchen noch etwas beweisen kannst. Dann bleibt dir durchaus der schwarzhaarige Junge!
brimborium Geschrieben Februar 2, 2012 Autor Geschrieben Februar 2, 2012 Lieber Nuwas, danke auch für deinen Text. Und dafür, dass du schreibst, dass viele mein Problem teilen. In meinem schwulen Umfeld stoße ich damit nämlich weitgehend auf Unverständnis. Nicht, was die Sache an sich angeht - das äußerliche Altern finden die wenigsten toll - aber die Intensität, mit der es sie belastet. Die meisten sagen sowas wie: "Ich finde das auch nicht gut, aber was soll man machen. Ist nun mal so." Und sie haben ja auch Recht damit! Aber genau diese Gelassenheit fehlt mir. Ich wollte gar keine Tipps zu Cremes, Düften und Accessoires haben. Das, was man (auf)trägt, muss ja auch irgendwie zum Alter passen, sonst wirkt es lächerlich. Wenn ich mit einer Justin-Bieber-Frisur und tiefsitzenden Jeans mit Röhrenverlauf in der Gegend herumturnen würde, so wie die Jungs das momentan machen, sähe ich aus wie ein Kasper. Solche Tipps brauche ich gar nicht. Ich würde vielmehr gerne wissen, wie ich es schaffe, dass mir das alles nicht mehr so wichtig ist? Wie kann ich da mehr Gelassenheit entwickeln? Wie kann ich es vermeiden, dass mir jedes Mal, wenn mir so ein "perfekter" Adonis begegnet, die Spucke wegbleibt und anschließend der Kummer einsetzt? Auch selbst der schwarzhaarigen Junge, wie Nuwas beschreibst, bleibt, so stehe ich ja daneben und gebe gemäß meiner eigenen Idealvorstellungen eben keinen guten Vergleich ab. Kurz: In den Momenten möchte ich nicht nur sowas haben, sondern gleichzeitig sowas sein.
Li**** Geschrieben Februar 2, 2012 Geschrieben Februar 2, 2012 Vielleicht wäre da erst die Frage zu klären, warum Du Dich nicht so akzeptieren kannst, wie Du bist? Du bist Dir ja schon einiger Tatsachen bewusst, auch, dass vergangenes nicht wieder hergestellt werden kann. Gab´s denn in Deiner Jugend Versäumnisse, die Du jetzt noch nachholen willst? Möglich auch, dass Du eine verpasste Kindheit hattest. Gib uns doch ein paar Ansätze.
Inaktives Mitglied Geschrieben Februar 2, 2012 Geschrieben Februar 2, 2012 Lieber @Brimborium, ich sehe schon, dir ist schwer zu raten.Andere hätten sich vielleicht mit dem Hinweis darauf, die Accessoires der Jugend zu verwenden, abspeisen lassen, aber du gehst aufs Ganze. Du kannst und willst dich nicht mit deiner Situation abfinden, willst gleichberechtigt jung sein. Da gibt es gar keinen Rat, und Silberblicks Hinweis auf die Defizite in der Jugend hilft da auch nicht weiter. Denn wir akzeptieren nicht leicht, dass die Jugend vorbei ist. Und der ihre Schönheiten genossen hat vielleicht noch weniger als der, dem die Jugend in Teilnahmslosigkeit und Feigheit vergangen ist.Und wenn dir die Spucke beim Anblick manch eines Adonis stecken bleibt, dann kann ich dir nur sagen, dass das in zwanzig Jahren ebenso sein wird. Dann zieh sie mal mit Gewalt in den Schlund, und konzentrier dich beim Sprechen.Tu auch ein bisschen unbeteiligt und ungerührt. Da du aber nicht ganz ohne den Versuch eines Ratschlags bleiben sollst, lies die Sonette Shakespeares. Da verzehrt sich auch ein Liebender in der Anbetung eines jungen Mannes, und ein wenig von dessen Glanz geht auf den Verehrer über.Ganz treu ist der Junge auch hier nicht, und da gibt es noch eine "schwarze" Dame...Das 129.Sonett (das Wilde so schätzte) musst du nicht lesen.Es ist zu pessimistisch, und dein Urteil über "lust in action" ist hoffentlich noch günstiger. Das Buch eignet sich auch gut als Geschenk für schwarzhaarige Jungen.
brimborium Geschrieben Februar 3, 2012 Autor Geschrieben Februar 3, 2012 @ Silberblick: Es gab eigentlich keine Versäumnisse - ich hatte früh mein Coming Out und hatte ebenfalls mein Wechselbad an langen und kurzen Beziehungen und flüchtigen Geschichten, alles mit tollen und weniger tollen Männern. Insofern unterscheidet mich da nichts von anderen Schwulen. Ich kann nicht bewusst sagen, dass ich was verpasst habe. @ Nuwas: Du siehst das richtig, bisher kann und ich will ich mich mit der Situation nicht abfinden. Aus diesem Grund schreibe ich ja überhaupt hier alles nieder, weil ich dachte, dass jemand von euch vielleicht Ähnliches erlebt hat und mit der Zeit darüber hinweggekommen ist und mir entsprechend davon berichten könnte, wie er das angestellt hat. Was genau meinst du denn damit, sie "mit Gewalt in den Schlund zu ziehen und mich beim Sprechen zu konzentrieren?" Die Sonette werde ich mir auf jeden Fall mal anschauen.
Jaund Geschrieben Februar 3, 2012 Geschrieben Februar 3, 2012 Lieber Brimborium, zunächst einmal möchte ich dir sagen, dass ich deinen Gedankengängen hier voll und ganz folgen und diese auch vollkommen nachvollziehen kann! Ich finde es sehr gut, dass Du deine festen Vorstellungen und Ideale hast, unabhängig von deinem jeweiligen eigenen Alter (das sich ja naturgemäß beständig ändert) einen festen Geschmack und feste Vorlieben. Das zeugt von einer festen Persönlichkeit! Auf der anderen Seite mußt Du aber auch den Preis dafür bezahlen, es eben nicht so leicht zu haben, wie jemand, der es leichtfüßiger nimmt und eben bereitwillig auf einfachere Ideale ausweicht, die entsprechend einfacher zu bekommen bzw. zu bedienen sind um halt írgendwie irgend jemanden oder irgendetwas noch zu bekommen. Ich kann dich sehr gut verstehen! Dir hierbei aber zu helfen, noch dazu im Forum, dürfte wirklich nicht einfach sein. Ich kann dir im Moment nur den Rat geben trotz der zunehmenden Schwierigkeiten deinen Idealen treu zu bleiben, möchte dir dabei aber dringend ans Herz legen aufgrund der immer weiter zunehmenden Schwierigkeiten, gegen die niemand etwas tun kann, da es die Natur ist, NICHT bösartig oder gar zynisch zu werden! Viele, die ähnlich empfinden wie Du - auch ich zähle mich übrigens selbst dazu, neigen dazu aufgrund ihrer Situation irgendwann bösartig oder zynisch zu werden. Damit ist dann aber niemandem geholfen, am wenigsten dir selbst! Kopf hoch - und: Du bist nicht alleine in deiner Situation!
brimborium Geschrieben Februar 3, 2012 Autor Geschrieben Februar 3, 2012 Danke für deine Offenheit, Jaund. Es schmeichelt mir, dass du in mir eine feste Persönlichkeit siehst. Andererseits komme ich mir im Vergleich mit meinen Altersgenossen, die mit beiden Beinen auf der Erde stehen und sich von solchen "Lappalien" wie dem Altern nicht verunsichern lassen, eher wie das Gegenteil einer gefestigten Persönlichkeit vor; nämlich unreif und irgendwie so, als hätte ich die natürliche altersmäßige Entwicklung meiner geistigen Gelasseheit verpasst. Nicht selten komme ich mir bei meinen wechselnden Stimmungen wegen dieses Themas vor wie ein verunsicherter ***ager, der sich ebenfall von vielem schnell herunterziehen lässt und sehr ungefestigt ist. Da würde ich es mir in der Tat sehr wünschen (!), leichtfüßiger durchs Leben zu schreiten. Welchen Vorteil siehst du denn darin, den Idealen treu zu bleiben? Bisher sehe ich nur Nachteile, die sich eben in diesen negativen Gefühlen wie Traurigkeit oder Missmut niederschlägt. Auch bösartig und zynisch bin ich bisweilen schon gewesen, was ich daran merke, dass meine Freunde und Bekannten sich in diesen Momenten von mir abwenden, weil ich zu düster auf sie wirke. Ich bin demnach schon auf dem Sprung in die Richtung des ewig Meckernden. Was, wie du schon selbst sagtest, niemandem hilft, am wenifsten mir selbst. Aber es tut gut zu lesen, dass ich da nicht der Einzige bin.
Jaund Geschrieben Februar 3, 2012 Geschrieben Februar 3, 2012 Bis jetzt hast Du dich zumindest von deinen Werten und Idealen nicht von anderen abbringen lassen, wie aus deinen Zeilen, insbesondere im Eröffnungsbeitrag, herauszulesen ist. Ein wenig verunsichert bin ich jetzt allerdings bzgl. des letzten Beitrages: Hier könnte man ja nunmehr fast herauslesen, dass Du deine eigenen Ideale und deinen eigenen Geschmack von jemand fremden (und sei es ein Psychologe) ganz bewusst gebrochen und in eine andere, bequemere, Richtung umgelenkt haben möchtest, was meiner Ansicht nach entsetzlich und verabscheuungswürdig wäre. Du solltest dich jetzt einmal selbst ganz ehrlich fragen was Du wirklich willst: WILLST Du reifere Männer anziehend finden und dich künftig auf alterlicher Augenhöhe auf körperliche Begegnungen mit diesen beschränken oder WILLST Du das in Wahrheit eben nicht? Kannst Du dir überhaupt vorstellen bei einen reifen Mann, dessen Körper die gleichen natürlichen Verfallserscheinungen zeigt wie dein eigener, die Erfüllung deiner sinnlichen Begehren zu finden? Möchtest Du dahin gelenkt werden, etwa weil dies dein Leben doch erheblich vereinfachen würde - was ja nicht von der Hand zu weisen ist. Oder willst Du einen Weg finden dich selbst so zu akzeptieren wie Du bist (auch deinen Körper!) ohne jedoch in einer künftigen Umstellung deines persönlichen Geschmackes fortan reife Männer begehren zu müssen? Wenn Du dann weißt was Du willst, bzw. vor allem was Du ganz bestimmt nicht willst, dann erst macht es Sinn über eine Lösung nachzudenken.
brimborium Geschrieben Februar 4, 2012 Autor Geschrieben Februar 4, 2012 @Jaund: Mein Ziel ist es primär, dass ich mich nicht mehr so schlecht fühle. Dass ich mir nicht mehr so viele Gedanken über das äußerliche Altern mache und mich mit den entsprechenden negativen Gefühlen herumschlagen muss. Und um das in Angriff zu nehmen, fällt mir bis jetzt noch kein anderer Weg ein, als meine Ideale und meinen Geschmack zu "brechen". Die "Umprogrammierung" wäre also kein Ziel meinerseits, sondern Mittel zum Zweck - damit ich mehr Gelassenheit entwickle. Denn wenn ich mein Altern zwar akzeptiere, aber dennoch gleichzeitig niemals reifere Männer begehre, dann stelle ich mir mein Leben in zehn, zwanzig, dreißig Jahren doch recht einsam vor. Ich möchte nicht so enden, dass mein auschließliches Tageshighlight daraus besteht, einen gemäß meinen Idealvorstellungen bemannten Pornofilm anzuschauen. Vielleicht gibt es noch andere Auswege, aber da fällt mir im Moment nichts zu ein.
Inaktives Mitglied Geschrieben Februar 4, 2012 Geschrieben Februar 4, 2012 Denn wenn ich mein Altern zwar akzeptiere, aber dennoch gleichzeitig niemals reifere Männer begehre, dann stelle ich mir mein Leben in zehn, zwanzig, dreißig Jahren doch recht einsam vor. Ich möchte nicht so enden, dass mein auschließliches Tageshighlight daraus besteht, einen gemäß meinen Idealvorstellungen bemannten Pornofilm anzuschauen. Vielleicht gibt es noch andere Auswege, aber da fällt mir im Moment nichts zu ein. Gibt es. Man kann auch sein Alter akzeptieren und muss trotzdem nicht so aussehen wie der Mainstream. Für mich persönlich ist das nix, denn ich habe keine Lust, ständig auf Diät zu sein, durch die Kosmetikregale zu schlendern und mich im Fitnessstudio zu schinden. So ist das nun mal. Ich habe hohen Blutdruck und eine ordentliche Wampe. Und da ich ebenfalls keine reifen Männer mag, bleibt nur der Pornofilm. Kann ja auch ganz nett sein, den kann ich wenigstens ausschalten. Aber es gibt ja auch die reifen Männer, die in Form bleiben wollen. Manche sind ziemlich geil in Form, und die werden dann oft auch noch von jungen Typen angemacht. Nicht alle Jungen stehen nur auf Junge. Ein gutaussehender Vierziger ist was anderes als ein einfach um zwanzig Jahre gealterter Zwanzigjähriger. Und ewig zwanzig gibt's nun mal nicht.
brimborium Geschrieben Februar 4, 2012 Autor Geschrieben Februar 4, 2012 Gibt es. Man kann auch sein Alter akzeptieren und muss trotzdem nicht so aussehen wie der Mainstream. Für mich persönlich ist das nix, denn ich habe keine Lust, ständig auf Diät zu sein, durch die Kosmetikregale zu schlendern und mich im Fitnessstudio zu schinden. So ist das nun mal. Ich habe hohen Blutdruck und eine ordentliche Wampe. Und da ich ebenfalls keine reifen Männer mag, bleibt nur der Pornofilm. Kann ja auch ganz nett sein, den kann ich wenigstens ausschalten. Ich kann nachvollziehen, dass man sich nicht ewig selbst kasteien will, nur um irgendwie mithalten zu können. Aber wie fühlst du dich dabei, wenn du nur noch Pornos schaust? Hast du dich damit abgefunden, macht dich das traurig, oder regt dich das auf...? Oder ist es dir egal? Wenn ja, wie hast du diese Gelassenheit entwickelt, mit dem Wissen, dass du vermutlich nie (mehr) einem solchen "idealen" jungen Mann real nah sein wirst?
Inaktives Mitglied Geschrieben Februar 5, 2012 Geschrieben Februar 5, 2012 Mit 55 ist mir das allmählich egal. Das Problem dürften ja einige Männer haben, ob nun Homo oder Hetero: mit 55 kriegst Du nun mal keine 20jährigen mehr, es sei denn Du zahlst. Da ist der Porno vielleicht noch besser, als sich mit Strichern/Nutten abzugeben. Manchmal geht noch was im Park oder im Sexkino. Dein Problem ist ja offensichtlich so gelagert, dass Du nicht nur 20jährige haben, sondern auch selber immer 20 bleiben willst. Das funktioniert nicht, und man wird allmählich bekloppt, wenn man es trotzdem will. Aber wer die Disziplin hat, sich in Form zu halten, schlank zu bleiben, sportlich auszusehen, der kann sicher lange attraktiv bleiben, auch für Junge. Scheint mir eine gute Möglichkeit zu sein. Wer immer wie ein Zwanzigjähriger aussehen will, der sollte sich spätestens mit 30 erschießen.
brimborium Geschrieben Februar 6, 2012 Autor Geschrieben Februar 6, 2012 Bevor ich mich erschieße, hätte ich aber gerne noch etwas weniger drastische Lösungsvorschläge ausprobiert
Moderator Ha**** Geschrieben Februar 6, 2012 Moderator Geschrieben Februar 6, 2012 @brimborium: Okay, kein Problem Die vernünftigste Lösung des Problems wäre vielleicht die, sich mal vor einen grossen Spiegel zu stellen und die Augen richtig aufzumachen, und zwar so dass man nicht nur das Idealbild von sich wahrnimmt, welches jeder so für sich in seinem Kopf abgespeichert hat. Die Jahre gehen an niemandem spurlos vorbei, (das ist dann auch das einzig gerechte in unserem Leben) und jeder ältere Herr der glaubt in der Liga der Boys mitspielen zu können macht sich was vor. Da sollte man doch schon einigermassen realistisch bleiben und sich damit abfinden, dass man für die "Boys" nicht ungedingt ein Objekt der sexuellen Begierde ist wenn man in die Jahre gekommen ist. Sicher gibt es auch welche die auf ältere stehen, aber das ist dann schon eher die Ausnahme.
Jaund Geschrieben Februar 16, 2012 Geschrieben Februar 16, 2012 Und, wie schon gesagt, beim ganz persönlichen Umgang mit dem äußerlichen Altern bitte nicht zynisch, eiskalt und gemein oder gar menschenverachtend werden! Auch dann nicht, wenn der Prozess bereits weitgehend abgeschlossen ist und man selbst der Ansicht ist, dass man damit gut klar kommt, dass mit der begehrten Zielgruppe wohl nie wieder etwas laufen wird. Oft merkt man dann selbst gar nicht wie zynisch, menschenverachtend und gemein man doch tatsächlich geworden ist. Man sollte sich dahingehend immer wieder selbst prüfen!
Moderator Ha**** Geschrieben Februar 16, 2012 Moderator Geschrieben Februar 16, 2012 Ich glaube dass viele schwule Männer, mehr als heterosexuelle, ein massives Problem mit ihrem Älterwerden haben. Obwohl ich mittlerweile über diese Dinge hinweg bin spreche ich da durchaus auch aus eigener Erfahrung. Jeder trägt doch in seinem Inneren so ein gewisses Idealbild von sich mit herum, so wie er gerne sein und nach aussen hin wirken möchte. Das entspricht aber in den seltensten Fällen der Realität. Das gilt es zu erkennen und sich damit abzufinden, dass man für die jungen Boys in sexueller Hinsicht uninteressant geworden ist, so schmerzlich das für den Einzelnen auch sein mag. Mit dieser Selbsterkenntnis schwindet auch der Druck der Jugend hinterherjagen zu müssen, und man wird offener für Kontakte in seiner eigenen Altersgruppe.
Jaund Geschrieben Februar 16, 2012 Geschrieben Februar 16, 2012 Mit dieser Selbsterkenntnis schwindet auch der Druck der Jugend hinterherjagen zu müssen, und man wird offener für Kontakte in seiner eigenen Altersgruppe. Mag sein, dass es tatsächlich einzelne Schwule geben könnte, die glauben einen Druck zu verspüren "der Jugend hinterherjagen zu müssen" (dann sicherlich vorrangig mit Blick auf das eigene Ego). Ganz bestimmt gibt es aber nicht wenige, die ganz ehrlich (ohne das eigene Ego betreffende Hintergedanken!) nur auf gutaussehende junge Menschen stehen, diese ganz ehrlich attraktiv und begehrenswert finden. Warum sollte man sie umpolen? (!!!) Warum ihnen einzureden versuchen, dass sie in Wirklichkeit doch mit einem reiferen Mann, auch wenn dieser in keinster Weise für sie attraktiv und begehrenswert ist, viel besser bedient wären, wenn sie sich "dem öffnen würden"? Schlimmstenfalls tendieren manche sogar dazu, diese so zu beeinflussen, dass man sie glauben machen will, sie wären "in sich selbst gefangen" und sie müssten sich daher anderen Schwulen in ihrer Klasse (Altersklasse) öffnen. Ich halte das allerdings für ähnlich daneben, wie andere Versuche Schwule "umpolen" zu wollen, etwa, dass es doch viel besser für sie wäre, wenn sie endlich offener für Kontakte mit Frauen würde. Bei allem bleibt trotzdem meine Warnung unbedingt darauf zu achten nicht bösartig im Sinne von zynisch, gemein und menschenverachtend zu werden in seinen Äußerungen.
brimborium Geschrieben Februar 17, 2012 Autor Geschrieben Februar 17, 2012 @Jaund: Du triffst mit deiner Aussage genau den Nagel auf den (meinen) Kopf. Ich finde meine "Idealtypen" nicht wegen meines Problems mit dem Älterwerden begehrenswert, sondern schlicht und einfach, weil ich sie schön finde und schon immer fand. Auch, als ich selbst noch jünger war. Die Selbsterkenntnis, dass ich für diese Gruppe selbst von Jahr zu Jahr uninteressanter werde, bringt mir wenig bis gar nichts und nimmt auch nicht den Druck. Im Gegenteil. Das heißt übrigens nicht, dass ich jeden jungen Mann attraktiv finde. Aber wenn ich jemanden attraktiv finde, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es ein junger Mann ist. Du betonst sehr, sich davor zu hüten, zu zynisch oder verachtend zu werden. Ein sehr wichtiger Rat. Denn ich merke schon bei mir, dass ich, wenn auch nicht laut ausgesprochen, aufs Äußere bezogen oft keine netten Gedanken für so manchen, mir unbekannten Schwulen in meinem Alter oder drüber übrig habe, wenn ich ihm im Alltag begegne. Erst recht, wenn er - in meinen Augen - auf lächerliche Art und Weise versuchen, mit den jüngeren Männern mitzuhalten, sei es mit jugendlicher Kleidung, Frisur, Tätowierungen, Skaterturnschuhen, oder gar miserabel imitierter Jugendsprache. Da erwische ich mich manchmal schon bei sehr eiskalten Gedanken und distanziere mich innerlich von ihm, obwohl ich doch vom Atler her viel näher an ihm dran bin als an denen, die ich begehre.
Inaktives Mitglied Geschrieben März 7, 2012 Geschrieben März 7, 2012 na wenn ich das alles von brimborium richtig gelesen und verstehe fallen die Jungs auf ihn nett mehr so herein wie früher,das ist das übel das er dieses nun bemerkt das er älter wird "faltig fettbäuchig alt" eigene aussage von brimborium.Nein du bist überall schon drüber und ärgerst dich das sich das alles herumgesprochn hat und keiner mehr darauf reinfallen tut.Oder bist schon soweit das du dafür zahlen musst?
Inaktives Mitglied Geschrieben August 31, 2015 Geschrieben August 31, 2015 (bearbeitet) Okay,ich bin auf das Thema erst durch den T.E. selbst gestoßen,kenne aber diese Problematik mit der Fixierung des Anziehungs-Radar auf eine bestimmte Altersspanne an 'Objekten der Begierde' selbst,und habe die Entwicklung vorhergeahnt,die da kommen musste. Nun sind die Auswirkungen davon nicht ganz so tragisch,wenn man auch als junger Mann schon keine Erfahrungen mit der Liebe gemacht hat,so,wie ich. Für Männer,die geliebt haben und liebten,muss die Erfahrung bedrückend sein, im weiteren Alter immer noch dieselbe Altersklasse anziehend zu finden,wie als sie selbst plusminus 25 waren. In der hohen Wahrscheinlichkeit zu leben,dass man weiß, Liebe wird es nie wieder geben, oder erst gar nie,weil es nicht klappt,diese Fixierung zu beenden,oder den Anziehungs-Radar zu ändern,bleibt keine einfache Übung. Man wird nicht unbedingt bösartig oder eiskalt,aber mit der Zeit macht sich eine stumpfe Traurigkeit breit,oder Bitterkeit,wann immer einen Themen um Verpartnerte,Zärtlichkeit,Liebe usw. durchstreifen,fühlt man einen kleinen Stich um die Herzgegend. So etwas wie duckmäuserisch´Sehnsucht vielleicht,oder verhaltener Schmerz ob der eigenen Glücklosigkeit auf diesem Gebiet. Patentlösungen gibt es keine. Gelassenheit macht man sich irgendwann vor,je nach Persönlichkeitstyp,der man ist. Es gibt die Cyber-Welt-Hoffnung oder künstliche Männer-Puppen als eine für Manche letzte, reale Hoffnung,wenn man den Purzelbaum nicht schafft,gegen den eigenen Anziehungs-Radar anzukommen. Es gibt die Enthaltsamkeit auf einer Seite, die Escorts und Pornos für andere und wohl auch die Sphäre derer,die immer wieder ONS mit Jungmännern suchen,und zwischen Abfuhr 198 und Abfuhr 200 dann abgefüllt und außer sich doch mal mit dem 180-Kilo-Twen kuscheln,der auch Keinen kriegt. Man kann sich ablenken,und es gibt Bekanntschaftskreise jenseits von Partnerschafts-Interessen,oder Freunde. Man kann sich irgendwie auch damit abfinden,dass es nicht im Schicksal lag,den einen Süßen jemals kennenzulernen, und man kann sich damit ewas trösten,dass es ca. 20% aller lebenden Menschen auch so geht, und den Tag feiern,weil man ihn noch erleben darf. Dagegen viel machen,dass das Altern die Chance ausradiert, Liebe zu jungen Männern zu gewinnen,kann wohl keine Magie der Welt. Gerontophilie scheint trotz aller Gegenbehauptungen nicht sehr verbreitet,und auch diese Daddy-Sohn-Schiene ist nicht Jedermans harmonische bzw. monetäre Sache. Ehrlich zu seinem Los bleiben, junge Männer andere junge Männer suchen lassen,ohne mich krampfhaft da rein zu mogeln und mich zur Lachnummer zu küren,hat mir doch bisher wohl viel Runterziehendes erspart. Und den jungen Männern sicher peinliche bis angenervte Erfahrungen,für welche keinerlei Bedarf besteht! Das miese, traurig-schmerzliche Empfinden blieb. Aber weißt Du@brimborium,mit der Zeit vergeht Zeit. Nie gekannte Freuden bleiben utopische Vorstellungen. Vielleicht werden die verhungerten Sinne irgendwann einfach still oder taub,und dann dauert es nicht mehr so lang (?) bearbeitet August 31, 2015 von Inaktives Mitglied fehlende Buchstaben eingesetzt
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