Inaktives Mitglied Geschrieben Juli 10, 2012 Autor Geschrieben Juli 10, 2012 @ Sunrise Ich verteidige jeden, wenn ich es will. Der Betroffene kann sich dagegen wehren.- Was soll dein Hinweis auf die Lebensdaten Platons? Denkst du , auf allen Gebieten gibt es Fortschritt? Besser als Sokrates, besser als Jesus, besser als Buddha? Man hat einmal gesagt (Whitehead), die ganze abendländische Philosophie bestünde aus Fußnoten zu Platon. Das ist vielleicht übertrieben. Platon hat eine klare Meinung zu Alter und Tod formuliert. Man nennt das "antike Härte". Seine Position bleibt unüberholbar, und wir können jederzeit von ihm lernen. Das Christentum hat andere Anschauungen über den Wert des Individuums eingeführt.
Inaktives Mitglied Geschrieben Juli 10, 2012 Autor Geschrieben Juli 10, 2012 Versucht bitte wieder zum eigentlichen Thema zurüch zu finden , sonst kommt der große Meinungshammer über euch und eure Beiträge verschwinden wieder in der Versenkung ! DANKE
Inaktives Mitglied Geschrieben Juli 10, 2012 Autor Geschrieben Juli 10, 2012 @Saturnus Du eignest dich prächtig als Moderator. Hier meine Erklärung: Die antike Philosophie misst dem Individuum eine weit geringere Bedeutung bei, als wir es heute scheinbar tun.Daher wird auch nicht solcher Aufwand für die Erhaltung des Lebens getan. Wenn das gesamte Leben nur noch in einem täglichen Kampf um die Erhaltung des Lebens besteht, kann der Mensch seiner eigentlichen Aufgabe nicht mehr nachkommen. Er wird sich selbst und der Polis zur Last. Statt nun ängstlich an der eigenen Fortexistenz zu hängen, wählte man damals bereitwillig den Freitod. - "Organtransplantation" mit der Folge der täglichen Sorge um das Weiterschleppen des defekten Körpers wäre für die Alten kein Thema gewesen.
Sunrise Geschrieben Juli 10, 2012 Geschrieben Juli 10, 2012 @Janaud und @nuwas, ich habe hier den Eindruck, dass es hier unter Organspende nu um lebensverlängernde Maßnahmen für alte Leute geht. Dieses habe ich für meine Person extra ausgesvchlossen. Eher verstehe ich darunter, dass Organspende, angefangen mit den Herztransplationen bei Bernard, vorwieghend das Leben junger Menschen erhalten soll. Was ist verwerflich daran, wenn Ärzte sich bemühen das Leben von Menschen zu erhalten, die durch Krankheit oder Unfall auf eine Organspende angeweisen sind, unabhängig jeglicher religiösen oder weltanschaulicher Bedeutung. Dafür bedarf es weder eines Platons noch irgendeines Religionsstifters.
Inaktives Mitglied Geschrieben Juli 10, 2012 Autor Geschrieben Juli 10, 2012 @Sunrise Nirgendwo habe ich gesagt, dass es ein verwerfliches Tun ist, Organe zu transplantieren. Ich gebe auch @Saturnus zu, dass man in der Situation des Betroffenen manche philosophischen Anschauungen über Bord werfen wird und das Leben um jeden Preis und unter allen Umständen will. Nur, das so bewahrte Leben muss, ob es sich nun um das Leben eines jungen oder eines alten Menschen handelt, noch ein lebenswertes Leben sein,aktiv und voll sinnvoller Arbeit.Für viele besteht aber das Leben zum großen Teil nur noch im Austausch von Meinungen über Krankheiten und eben in der Sorge um die Erhaltung des Lebens. Fahren wir auf diesem Wege fort, wird bald die eine Hälfte der Bevölkerung der Krankenpfleger der anderen Hälfte sein. Hier müssen Grenzen gezogen werden.- Ich sage das nicht zynisch und auch nicht aus der sicheren Position des Nichtbetroffenen,sondern aus Sorge..- Übrigens: Bei den Alten gewährte der Staat oft Beihilfe beim Abschied aus dieser Welt. Auch in dieser Hinsicht können wir sehr von den Alten lernen.
Inaktives Mitglied Geschrieben Juli 10, 2012 Autor Geschrieben Juli 10, 2012 Es ist die Angst vor dem Tod,die einige zu aberwitzigen Äußerungen treibt.Ich kann und will diese menschenverachtenden ,egoistischen Aussagen zur Organspende nicht Glauben.Wie Frank Walter Steinmeier spenden täglich Menschen für ihre Angehörigen ein Organ.Und das bei lebendigem Leibe ,wie E.F.Spargel den Ablauf schildert,geschieht es bei der Transplantation.Ich kann mir auch nicht vorstellen,das die organspenden Gegner im Ernstfall ihre liebsten Menschen sterben lassen würden. Die Medizin leistet großes mit der Transplantation von Organen,es ist unsere Pflicht und Schuldigkeit, sie dabei zu unterstützen,wertvolles Leben zu retten--Ich bin Atheist,für mich gibt es nach dem Tod nichts mehr.Ich bin Teil der Natur und kehre zu ihr zurück.,wie die Pflanzen und Tiere.Deshalb habe ich keine Angst vorm Sterben.Wie die Christen und Andere.Oder laßt ihr euch von Diogenes am hellichten Tag mit der Laterne als Menschen suchen ? saturnus hat eine wichtige Frage gestellt,die wir mit allem Ernst beantworten sollten.
Inaktives Mitglied Geschrieben Juli 10, 2012 Autor Geschrieben Juli 10, 2012 Eine grauenhafte Vorstellung, wie sich Ärzte gleich Schlachtern auf die Hirntoten stürzen, um sie regelrecht auszuweiden und ihre "noch brauchbaren" inneren Organe an die holländische Datenbank zu melden. Die positivistische Sinnproduktion macht auch vor den Toten nicht halt.
Inaktives Mitglied Geschrieben Juli 10, 2012 Autor Geschrieben Juli 10, 2012 Bitte, seid vorsichtig mit Qualifizierungen wie "aberwitzig" und "menschenverachtend". Das sind Schreivokabeln, Wörter, bei denen der Ausdruckswert jeglichen Inhalt verdrängt hat. Auch ich bewundere Steinmeiers Liebe und Fürsorge für seine Frau.Dennoch halte ich meine Bedenken gegen den Organhandel aufrecht. Man muss differenzieren.Die meisten Argumente sind schon genannt. - Ich warne davor, dass die Befürworter schrankenloser Organtransplantation sich hier für bessere Menschen halten und ihre Gegner moralisch verurteilen.
Sunrise Geschrieben Juli 10, 2012 Geschrieben Juli 10, 2012 @nuwas, Deine Warnungen mögen zu Recht bestehen. Doch mir geht es um praktische Lösungen, nicht um das Verteidigen ethischer Werte. Wenn es also Möglichkeiten gibt, mit Hilfe von Organspenden Menschenleben zu erhalten, dann sollte man diese Möglichkeit auch nutzen. Wenn ich bei meiner beruflichen Tätigkeiten Hilfe benötigte, sei es von Menschen mit Spezialwissen oder auch Werkzeuge und Hilfsmittel, so habe ich diese auch benutzt. Die meisten von uns nehmen ja auch Medikamente ohne nach dem Sinn des Lebens zu fragen , sondern weil sie davon Heilung oder Linderung erwarten. So verstehe ich auch Organspende als erweiterte medizinische Maßnahme. Wenn also diese Werkzeuge zur Verfügung stehen und auch noch mittels Biotechnologie weiterentwickelt werden, so habe ich keine ethischen Bedenken, sondern sehe nur den Nutzen den sie für das einzelne Individium bringen. Religion oder Weltanschauung haben meines Erachtens hier nichts zu suchen, sondern ist nur Angstmache, um kommerziellen Zwecken zu dienen.
Inaktives Mitglied Geschrieben Juli 10, 2012 Autor Geschrieben Juli 10, 2012 @Jagenau : sobald bei einem Menschrn der Hirntod festgestellt wird , bleiben alle lebenserhaltenden Maschinen angeschlossen . Sollte der Patient vorher keine eigene Willenserklärung über eine Organspende abgegeben haben , so werden seine direkten Familienangehörigen , falls vorhanden , befragt , ob sie sich bereit erklären , ob der Patient als Organspender in Frage kommen kann . Lehnen die Angehörigen diese Anfrage ab , so sind den Ärzten die Hände gebunden und sie können nichts machen . Das Abschalten der lebenserhaltenden Maschinen bedarf hierzulande einer gerichtlichen Klärung , aber das ist Sterbehilfe und somit ein anderes Thema . Sollten die Angehörigen sich für eine Organspende entscheiden , so wird der Patient und jedes Spenderorgan auf die gesundheitlichen Risiken hin untersucht . Sollten sich keine Bedenken ergeben , so ergeht eine Meldung mit allen nötigen Gesundheitsdaten zur europäischen Transplantationszentrale nach Leiden in den Niederlanden . Nach Abgleich aller in Frage kommenden Daten entscheidet man in Leiden , wohin jedes Organ geht . Das ist Europaweit möglich . In Leiden organisiert man die jeweils notwendige Logistik , ob nun Transport mit Hubschrauber oder per PKW mit Blaulicht , zum Bestimmungsort der Transplantation . Dort angekommen ist die Arbeit der Fachleute in Leiden beendet . Die entsprechende Klinik , die das gespendete Organ transplantiert , gibt nach erfolgter Operation eine Meldung nach Leiden über den Ausgang . Dort können sowohl der Empfänger als auch der Spender bzw seine Angehörigen sich schriftlich beim Spender bzw Empfänger bedanken und sich über die weitere Genesung erkundigen . Die Berichte über den Genesungsverlauf an den Spender bzw die Angehörigen erfolgt in anonymisierter Form . Es ist mir schon durchaus klar , wie man es früher mit den alten Menschen gehalten hat . In manchen Fällen ist das ja auch sinnvoll . Doch möchte ich hier mal kurz von einer Begegnung hier in Gangelt erzählen . Morgens auf dem Weg zum Arzt kam mir ein altes Ehepaar entgegen , beide in den 70er Jahren , gesundheitlich nicht auf der Höhe . Nach einer herzlichen Begrüßung , ist hier im Ort zum Glück noch üblich , sagten mir beide übereinstimmend , dass sie Gott täglich anflehen , ihr Leben endlich zu beenden . Als ich das hörte , war ich echt geschockt . Ich frage mich oft , ob und wann sie ihr Leben beenden werden . Ich weiss nicht , ob sie es ihrem Sohn , der in Köln lebt , auch gesagt haben . Da finde ich die Möglichkeit , die es damals gab , dass der Staat bei der Umsetzung der Selbsttötung hilft , schon ganz gut . Heutzutage ist diese Hilfe verboten und so müssen diese beiden lieben Menschen den für sie bitteren Krug des Lebens wohl voll auskosten .
Inaktives Mitglied Geschrieben Juli 23, 2012 Autor Geschrieben Juli 23, 2012 @ Nuwas deine Bedenken gegen den Organhandel werden leider durch die aktuelle Berichterstattung bekräftigt.Vor knapp zwei Monaten hat der Bundestag mit breiter Mehrheit eine Reform der Organtransplantation beschlossen.Ein gutes Gesetz,dessen Ziel ein krimineller Arzt an der Uniklinik Göttingen konterkariert hat. Die Aussage,das Kontrollsystem sei in Ordnung,stimmt nicht.Man fragt sich,ist es ein Einzelfall ?Und wie läßt es sich verhindern,dass sowas erneut passiert ? Es ist dringend nötig.rasch Vertrauen wiederherzustellen Völlig verhindern läßt sich so ein skrupelloses Vorgehen durch neue Regelungen wohl nicht.Aber Kontrollen müssen verschäft werden, weil zuviel Geld im Spiel ist und verdient wird................Trotz und gerade wegen der Vorfälle in Göttingen bin ich zu einer Organspende bereit....schreibt Christof Haverkamp in der Osnabrücker Zeitung
Inaktives Mitglied Geschrieben Juli 23, 2012 Autor Geschrieben Juli 23, 2012 Es ist schon traurig , was in Göttingen passiert ist , denn das wirft ein schlechtes Licht auf all die Ärzte , die sich mit legalen Mitteln für die Organtransplantationen einsetzen . Der Arzt von Göttingen hat bewußt Patientenakten so gefälscht , dass diese Patienten , die ihm Schmiergelder gezahlt haben , auch ausgewählt wurden . Das ist meiner Meinung nach ein rein kriminelles Verhalten , hat nichts mit der Berufsethik der vernünftigen Ärzte zu tun und muss kompromisslos von den Strafverfolgungsbehörden geahndet werden . Selbstverständlich muss diesem kriminellen Arzt die Aprobation auf Lebenszeit entzogen werden . Da ist man im Mittelalter mit solchen Scharlatanen besser umgegangen , man hat nicht lange mit der Bestrafung gewartet .
Nosex-6434 Geschrieben Juli 25, 2012 Geschrieben Juli 25, 2012 Nach den Schelten in einem anderen Thread will ich jetzt auch einmal meine Gedanken zu diesem Thema in Schriftform niederlegen. Ganz ehrlich, ich habe zu diesem Thema keine abschließende Meinung. Nicht, daß es mir zu bequem ist. Nein, das Gegenteil ist der Fall. Ich weiß es wirklich nicht! Ich weiß ganz ehrlich nicht, wie ich mich entscheiden soll. Dabei haben keinerlei irgendwelche mysteriöse Machenschaften einen Einfluß. Schon gar nicht aus der letzten Zeit. Das Thema "Organspende" ist ja nun nicht gerade neu. Auch kommen die Aufrufe, seine Organe zu spenden so regelmäßig, wie jedes Jahr der Frühling. Und das seit Jahrzehnten. Genau so lange denke ich über dieses Thema nach. Ich habe da so meine Bedenken, ob medizinisch wirklich alles durchgeführt werden soll, was möglich ist. Ich kann das bisher auch nur aus der Sicht eines Menschen betrachten, der nicht auf eine Organspende angewiesen ist. Auch ist es für mich ein Unterschied, ob man z.B eine Niere an einen Familienangehörigen spendet. Oder aber an jemand völlig fremdes. So paradox es auch klingen mag, aber diese Überlegung gilt für mich auch in Bezug auf mein Ableben. Und nein, daß ist durchaus nicht egoistisch. Da spielen auch im gewissen Maße, nennen wir es einmal moralische oder auch religiöse Gedanken eine Rolle. Wenn ich schon heimgehe, dann doch bitte "unversehrt" und vollständig. Eine Forderung, die durch so einige Religionen gestellt wird. Gut, in Bezug auf meine Zähne wird mir das nicht mehr gelingen. In Bezug auf meine Organe aber schon. Einschließlich Blinddarm. Zu diesem Thema kann ich wirklich nur sagen: Ich weiß es nicht! Für mich persönlich gibt es da viel zu viele Dinge zu bedenken. Sachverhalte, die für eine Organspende sprechen. Aber auch gegen dieselbe. Von daher wäre es für mich erheblich leichter, wenn man das "Luxemburger Modell" einführen würde. Nicht aus Bequemlichkeit! Sondern weil mir so die Entscheidung abgenommen wird.
Inaktives Mitglied Geschrieben Juli 25, 2012 Autor Geschrieben Juli 25, 2012 @nosex : warum muss der Staat dir die Entscheidung abnehmen , deine Organe zu spenden ? Ich muss dir am Rande noch ein Kompliment machen : du brauchst sagenhafte 269 Wörter , um " ICH WEIß ES NICHT " zu sagen . Du solltest Politiker werden , dafür hast du die richtigen Voraussetzungen .
Pe**** Geschrieben August 7, 2012 Geschrieben August 7, 2012 ich wollte ja normalerweise hier gar nichts mehr schreiben aber ..................... RTL Text seite 120 07.08.2012 Organspende an Warteliste vorbei Immer öfter wenden Kliniken bei Organspenden das beschleunigte Vermittlungsverfahren an. Dabei werden Spenderorgane an der offiziellen Warteliste vorbei vergeben. Derzeit werde jedes vierte Herz und jede dritte Leber an selbst ausgesuchte Patienten verteilt, schreibt die Frankfurter Rundschau. Das belegten Zahlen des Gesundheitsministeriums. Das Verfahren betrifft Organe von älteren oder kranken Spendern, für die es nur wenige geeignete Empfänger gibt. Experten halten es jedoch für manipulationsanfällig. @saturnus alias Threaderöffner: du meintest crocodile und ich sehen das wohl nicht mit notwendigem ernst. Nun beweisen Quellen wie die Frankfurter Allgemeine und RTL das crocodile einfach mal recht hatte. Bevor du irgendwas in die lächerliche Schiene schiebst solltest du demnach mal besser recherchieren.*** @crocodile nochmal danke für die Wahrheit auch wenn sie viele wohl nicht wahrhaben wollen *edit by mod: Persönliche(n) Angriff(e) entfernt*
Inaktives Mitglied Geschrieben August 7, 2012 Autor Geschrieben August 7, 2012 PB : falls es dir vielleicht aufgefallen sein sollte , habe ich diesen Thread am 5.7.12 eröffnet und da war die Welt der Organtransplantationen noch in Ordnung . Die Meldungen über den Arzt an der Uniklinik Freiburg , der Krankenakten gefälscht hat und dafür Bares kassiert hat , sind erst später Publik geworden . Die Meldungen , dass Kliniken an den offiziellen Wartelisten vorbei operieren , sind erst gestern auf dem Pressemarkt aufgetaucht . *** Per PN darfst du mir deine Meinung gerne mitteilen , auch unterirrdisch , was ich natürlich dann in der gebührenden Form beantworten werde . Hier aber erwarte ich Respekt und Höflichkeit. *** *edit by mod: Reaktion auf gelöschte(n) Postingteil(e) und Bemerkung(en) entfernt*
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