Inaktives Mitglied Geschrieben Dezember 14, 2012 Autor Geschrieben Dezember 14, 2012 @ MacCock Du hast dermassen falsche und pubertäre Vorstellungen über ein erfülltes glückliches Leben als Gay, dass man mit Dir darüber nicht sinnvoll diskutieren kann. Zu Deiner ganz persönlichen Frage, weshalb ich "immer noch" suche, die folgende Antwort. Ich suche nicht "immer noch", sondern wieder. Mein langjähriger Lebenspartner ist nach einem Motorrad-Unfall verstorben. Nach mehreren Jahre Trauer bin ich nun wieder offen und bereit für eine neue langjährige Beziehung mit einem Lebenspartner (Lebenspartner und nicht nur Sexualpartner, wie das in Deinem Kopf wahrscheinlich ankommt...). Übrigens: Meinen früheren Lebenspartner habe ich nicht in der Schwulenszene (obwohl ich da sehr engagiert war), sondern mitten im "Alltag" kennengelernt. Wir trafen uns in einem Zürcher Tram (Strassenbahn), er stand zu hinterst und ich ganz zu vorderst. Durch die Köpfe der vielen sitzenden Leute hinweg haben wir uns liebe Augenblicke zugeworfen, haben geflirtet, was von vielen Menschen im Tram nicht unbeobachtet blieb. Wir sind an der gleichen Haltestelle ausgestiegen und setzten den gleichen Weg fort, immer noch nur einander beobachtend. Es stellte sich heraus, dass wir beide auf Wohnungssuche waren und just die gleiche Wohnung besichtigten. Was nun? Bereits Händchen haltend standen wir nach der Besichtigung vor dem Haus und rätselten, wer von uns beiden nun die Wohnung bekommen, resp. mieten würde. Es brauchte keine grosse Diskussion, wir haben die Wohnung gemeinsam gemietet, sind zusammen eingezogen und waren dann viele Jahre ein überglückliches Paar... Oder ist das für Dich jetzt zu kitschig und zu romantisch? Den ersten Sex miteinander hatten wir übrigens erst etwa einen Monat später nach einer ausgelassenen Wohnungs-Einweihungsparty mit seinen und meinen Freunden. Es passte einfach alles. Hat vielleicht auch damit zu tun, dass ich (und er auch) Sex nicht nach Techniken und vorgegebenen Mustern lebe, sondern im Bett die Liebe lebe. Da kommts dann eben gar nicht so drauf an, wer lieber oben oder unten liegt :-) , etc. Da kommts nur noch drauf an, bereit zu sein, sich dem Partner uneingeschränkt auch körperlich hinzugeben und zu lieben...
Inaktives Mitglied Geschrieben Dezember 14, 2012 Autor Geschrieben Dezember 14, 2012 Tut mir leid, @Ginkgo, das wusste ich natürlich nicht. Dann hast du wohl Glück gehabt und später dann ausgesprochenes Pech. Solche schönen Geschichten bleiben jedoch die Ausnahme. Die Regel ist: Partnerwechsel mit der einen oder anderen längeren oder kürzeren Beziehung in jüngeren Jahren, anonymer, promiskuitiver Sex in reiferen Jahren und Einsamkeit im Alter. Das hört man natürlich nicht gern bei den happy gays. Wer von den Älteren hier hat denn einen Lebenspartner? Wer hat noch Sex und wenn ja, mit wem? Die pubertären Vorstellungen von Liebesglück und gemeinsamem Altwerden liegen doch wohl eher auf deiner Seite vor. @Silberblick, sicher bleibt einem nix übrig, als sich mit seiner Veranlagung abzufinden, wie mit dem Wetter, aber es steht nirgendwo geschrieben, dass man sie auch toll finden muss. Wer mit ihr in Konflikt kommt, kann sich z. B. verbieten, sie auszuleben, oder nach Methoden suchen, die ihm das ersparen. Finde ich legitim.
Inaktives Mitglied Geschrieben Dezember 14, 2012 Autor Geschrieben Dezember 14, 2012 Wie kommt man nur auf die Idee, man könne oder müsse seine tief empfundene Homosexualität ablegen, wie einen unliebsam gewordenen Mantel? Schließlich ist Homosexualität eine Lebensform, die sich nicht einzig und allein auf den sexuellen Aspekt beschränkt. Schwules Leben ist erfüllt von ganz vielen Dingen, die für jeden Menschen gleichermaßen zutreffen. Daher ist keine Unterscheidung notwendig, wie sie uns die Gesellschaft gerne aufoktroyieren möchte. Ich lehne auch Begriffe wie "Norm", "normal", "Normalität" und die gesellschaftstheoretischen Modelle, welche ich während meiner Studienzeit kennenlernte, kategorisch ab. Es ist gesellschaftswissenschaftlich inzwischen als Fakt anzusehen, dass alle Menschen Individuen sind. Wie kann dann eine bestimmte Anzahl von ihnen eine Norm bilden, wenn doch jeder Mensch individuell ist? Das ist ein Widerspruch in sich und daher ungültig. Ich habe glücklicherweise niemals in meinem Leben unter meinem Schwulsein gelitten oder habe mir Gedanken gemacht, ich müsse daran etwas ändern. Ich erlebe es als etwas alltägliches. Ungeachtet der andersempfindenden Mehrzahl der homophoben Gesellschaft. Durch meine Unbefangenheit, meine Offenheit und meinen natürlichen Umgang mit meiner Homosexualität signalisiere ich dieser Gesellschaft und trete auch dafür ein, dass sich meine Lebensart durch rein gar nichts von der, der anderen unterscheidet. Ich atme diesselbe Luft, lebe auf demselben Planeten, blicke in dengleichen Himmel und empfinde ebenso diegleiche tiefgehende Liebe zu einem Menschen, wie sie jeder zu fühlen vermag. Wen ich liebe, ist dabei von keinerlei Bedeutung. Deshalb muss ich mich nicht von meiner, um es religiös auszudrücken, gottgegebenen Homosexualität "heilen" lassen. Wie ich auf die Idee "gottgegeben" komme?! Es ist doch so, hätte Gott keine Menschen und Tiere gewollt, die homosexuell empfinden, dann hätte er solche Lebewesen niemals in seine Schöpfung aufgenommen und ihnen nicht die gleichen Sinne für Liebe und fürsorgliche Partnerschaft geschenkt. So viel ist sicher! Edit: Kleinen Fehlerteufel ausgetrieben
Inaktives Mitglied Geschrieben Dezember 14, 2012 Autor Geschrieben Dezember 14, 2012 @Silberblick Natürlich ist mein Thread von vornherein darauf angelegt gewesen, zu peovozieren und eine Diskussion hervorzurufen. Deshalb auch die betont herausfordernde Sprache. Aber wie immer in meinen Zuschriften hat das Ganze auch einen tiefernsten Kern . Jedenfalls ist dein Vorwurf, ich wollte mich aus einer Sache herauswinden, ganz abwegig. Im Gegenteil: Ich möchte mich hineinwinden. Zu den Zuschriften von @Ginkgo kann ich nichts sagen. Er kommt aus der Welt der Homofunktionäre, die sich sehr weit entfernt hält von der Welt der anderen Menschen. Da wird schwule Liebe als romantische Liebe im Stil der Marlitt verkauft, man verliebt sich auf den ersten Blick,über eine Distanz von mindestens 10 Metern, strebt der gleichen Wohnung zu, Sex hat man aber erst nach einem Monat. Man will damit wohl bekunden, dass es nur auf die "Liebe" ankommt, der Sex aber voll beherrschbar und im Grund nebensächlich ist. Derartige Sachen erzählt man auf einer Seite, auf der Neunzehntel der Beiträger den Sex in der schnellsten Form suchen. Ich kann mir keine größere "Weltfremdheit" vorstellen, und ich gebrauche hier noch das mildeste Wort.- Was ich mir allerdings entschieden verbitte, sind die Versuche dieses Funktionärs, mich und mein Leben hier in aller Öffentlichkeit zu beurteilen, ja, zu verurteilen.Der Herr weiß überhaupt nichts von mir und sollte deshalb über dieses Thema schweigen ("ausschweifendes Sexualleben"!!). Dann verspreche ich auch, mich weiter nicht zu seinen (auch im Nachbarthread deutlich werdenden) Skurrilitäten zu äußern. Vielleicht fragt man sich hier einmal ernsthaft, weshalb Leute, die sich mit dem Schwulsein auseinander setzen, nach 50 Jahren immer noch die gleichen Fragen stellen, obwohl sie doch die segensreiche und sich selbst beweihräuchernde Arbeit jener Schwulenfunktionäre überlebt haben. Vielleicht am Ende doch, weil die Probleme nur scheinbar gelöst, übertüncht und weggelacht, im Grunde aber gleich geblieben sind. @Münchmünch Deine Zuschrift kam fast zeitgleich mit meiner. Ich gratuliere dir und ich beneide dich um deinen offenbar problemfreien Umgang mit dem Schwulsein. Aber anderen kann es doch anders gehen. Auch ist es nicht gerade eine Erkenntnis der modernen Sozialwissenschaften, dass der Mensch ein Individuum ist.Das wusste man schon früher, zog daraus aber nicht den Schluss, gass alle seine Erscheinungsformen gleich berechtigt sind.-Man wird auch nicht gleich aus der Tatsache, dass die Schöpfung die eigenartigsten Phänomene kennt, schließen wollen, dass alle akzeptiert werden müssen.
Li**** Geschrieben Dezember 14, 2012 Geschrieben Dezember 14, 2012 Definiere mir bitte das Wort Phänomen und wie Du dazu kommst, es in dieser Verbindung zu gebrauchen. Wenn Dir Deine sexuelle Identität ein Phänomen ist, also eine Ausnahmeerscheinung oder eine einzigartige Wahrnehmung, so sei Dir gewiss, dass es in der Natur keinesfalls so ist. Immanuel Kant hat das Phänomen als eine Abstraktion des unkennbaren, unwissbaren Dinges an sich dargestellt, aber auch in diesem Sinn wissen wir hier doch, von was wir reden, oder?
Inaktives Mitglied Geschrieben Dezember 14, 2012 Autor Geschrieben Dezember 14, 2012 "Phänomen" heißt einfach "etwas, was erscheint" (gr.) Es bedeutet keineswegs Ausnahmeerscheinung. Das Fremdwort vermeidet hier die Wiederholung des Wortes "Erscheinungsformen". Die zusätzliche Bedeutung des Terminus, "etwas, was sich von sich her zeigt" ,ist hier unerheblich. Es hätte mich sehr gefreut, von dir oder auch von irgendeinem anderen "Freund" hier etwas zu den seltsamen Ausführungen zu hören, die mich und meine Beiträge in den Zusammenhang von Prostitution und ausschweifendem Sexualleben stellen.. Zu solchen Infamien sagt man im Rheinland "Ömm" und macht eine charakteristische Handbewegung in Stirnnähe.
Inaktives Mitglied Geschrieben Dezember 14, 2012 Autor Geschrieben Dezember 14, 2012 @Nuwas. Ich habe Dich keineswegs beurteilt oder gar verurteilt; Ich habe lediglich argumentiert, dass jene, die sich von Homosexualität befreien wollen, fast ausschliesslich solche sind, die mit homosexueller Prostitution zu tun haben. Was bei Dir auf Grund Deines Profiltextes auch sein könnte (..."nichts gegen finanzielle Interessen" hat und man deshalb davon ausgehen kann, dass er zuweilen als Freier für Sex bezahlt (oder bezahlen würde)). Wenn Du nicht willst, dass man bei Dir vermutet, dass Du ein Freier sein könntest, dann musst halt nicht solche Sätze in Dein Profil stellen... Deine Unterstellung, ich sei ein "Homofunktionär" ist einfach nur lächerlich. Aber dennoch sehr beleidigend und bedenklich, wenn schwule Männer, die fast 50 Jahre lang für die Rechte der Schwulen gekämpft und einiges erreicht haben, auf diese Weise beschimpft werden. Du bist doch überhaupt nicht in der Lage, argumentativ und sachlich zu diskutieren. Weil du mit bedenklichen Sprüchen um Dich wirfst, bei denen Du doch mindestens ahnen könntest, dass sie hier nicht gut ankommen (z.B. > "...und sogar Väter vollwertige Mitglieder der Gesellschaft sind..." Bedeutet, dass Homosexuelle gemäss Deiner Meinung keine vollwertigen Mitglieder der Gesellschaft sind. > "...dass zum Wesen vieler Krankheiten auch die Verleugnung und die gnädige Selbsttäuschung gehören." Bedeutet, dass Du der Meinung bist, Homosexualität sei eine Krankheit. > "...nicht jede Erscheinung , die Natur und Gesellschaft hervorbringen, verdient in gleichem Maße unseren Respekt." Bedeutet nach Deiner Meinung, Homosexualität ist nur eine "Erscheinung" die vernachlässigbar ist. > "...auch die organischen Voraussetzungen des mannweiblichen Aktes liegen nicht vor." Bedeutet, Homosexuelle sind nicht in der Lage einen "mannweiblichen" Akt zu praktizieren. Als ob sich Homosexuelle eine Sexualität nach dem Muster heterosexueller Praktiken wünschen würden. Dahinter versteckt sich die unglaublich naive Vorstellung, dass bei einem homosexuellen Paar immer einer der beiden "die Frau spielt"... Einen Thread zu eröffnen nur um mit unzulänglichem Bullshit und längst ausdiskutierten naiven Vorstellungen homophober Gestriger zu provozieren, hättest Du besser gelassen. Das braucht kein Mensch. Da hat "Silberblick" völlig recht.
Inaktives Mitglied Geschrieben Dezember 14, 2012 Autor Geschrieben Dezember 14, 2012 @Gingko Unglaublich, dass deine Ausführungen hier auch noch Beifall finden. "Bullshit" gehört nicht zu meinem Wortschatz, ich möchte mich auf sachliche Argumente beschränken. Jeder hier kann in deinem obigen Beitrag nachlesen, was du da über mich absonderst ("wage ich zu bezweifeln").Dass du davon jetzt etwas abrückst, ist sicher nicht Reue und Selbsterkenntnis zu verdanken.Denn dein Gedanke, man wolle "normal" werden , weil man zu viele Ausschweifungen genossen habe, ist ja ebenso unsinnig wie die frühere Vorstellung, Männer übten sich in schwulem Sex, weil sie vom normalen Sex übersättigt seien.- "Du bist doch überhaupt nicht in der Lage ,argumentativ und sachlich zu argumentieren, weil du...mit Sprüchen um dich wirfst,bei denen du ahnen könntest,dass sie hier nicht gut ankommen". Hast du dir diesen Unsinn einmal überlegt? "Argumentativ richtig und sachlich" ist das, was hier "ankommt"? Ich schreibe nie , um bei irgendwelchen Leuten gut "anzukommen", sondern weil ich etwas für richtig halte.Schrecklicher Gedanke, ich käme bei Leuten deines Schlages an!- Deine sonstigen Vorwürfe sind leicht zu erledigen : Weder MacCock noch ich haben bekundet, dass sie geheilt werden möchten. Ausdrücklich und mit starken Worten haben wir das zurückgewiesen. Ebenso wenig halte ich Schwulsein für eine "Krankheit". Wohl aber sehe ich viele Schwule , die sich ihr Unglück nicht eingestehen wollen. Dann behauptest du noch, ich sei "unglaublich naiv", wenn ich mir den schwulen Akt nach dem Vorbild des mannweiblichen Aktes vorstelle. Liest du eigentlich die Anzeigen auf dieser Seite, auf der es von "Stuten" wimmelt? Siehst du manchmal schwule Pornofilme, die fast immer im Analverkehr gipfeln? In welcher Welt lebst du?- Ich will ein Problem zugeben, das ich hatte. Es ist nicht die Tatsache, dass ich dich als Schwulenfunktionär bezeichnet habe, denn die Mitkämpfer einer Bewegung werden immer betriebsblind, und nur das wollte ich mit dem "Funktionärstum" andeuten. Mir macht Sorgen, dass ich mich zu deiner Lebensgeschichte geäußert habe, Bemerkungen, die ich-anders als du, der munter verurteilt- ansonsten unterlasse. Aber du musst lernen, dass du mit deiner seltsamen Geschichte, die ja an Erzählungen über ideale monogame Ehen erinnert, ein krasser Außenseiter bist. Ich möchte wissen, wieviel in manchen Romanzen an Selbstbetrug und Betrug an anderen steckt.
Mi**** Geschrieben Dezember 14, 2012 Geschrieben Dezember 14, 2012 Der immer wieder erfolgende Versuch einer "Heilung" von Homosexualität hat eine unselige Vorgeschichte, die zumeist auf den abenteuerlichen Homosexualitätstheorien des 19. Jahrhunderts beruht. So hat vor allem die Einstufung als Krankheit (z.B. durch die folgenschwere "Psychopathia sexualis" von Kraft-Ebbing) dazu geführt, verschiedene Techniken anzuwenden, um den "unnatürlichen Trieb" des Homosexuellen zu beseitigen. Das reicht von schmerzhaften Elektroschocks über stundenlange Wannenbäder bis zu operativen Eingriffen im Gehirn, der sogenannten Lobotomie. Mit dem Heraufkommen der durch Sigmund Freud begründeten Psychoanalyse sind auch eine ganze Reihe sehr unterschiedlicher psychoanalytischer und psychothe***utischer Techniken entwickelt worden, die ein "Umpolen" des Homosexuellen zum Ziel haben - durchweg ohne Erfolg. Es kann jedoch im Fall einer durch Internalisierung (Verinnerlichung) sozialer ,heterosexuell ausgesprägter Kontrollnormen bedingten neurotischen Verbiegung bei Homosexuellen zu Ängsten, bzw. einen mitunter erheblichen Leidensdruck kommen, die durch eine gute psychothe***utische Behandlung gelindert werden können. Dabei wird von einem verantwortungsbewussten The***uten die Homosexualität selbst niemals in Frage gestellt. Eventuell kann zum Abbau der seelischen Anspannung auch die Zusammenarbeit mit einem ebenso vorurteilslosen Verhaltensthe***uten sinnvoll sein. Weil der sexualwissenschaftliche Kenntnisstand von Allgemeinmedizinern ausweislich verschiedener universitärer Studien ausgesprochen mangelhaft ist, empfiehlt es sich nicht für den unter Leidensdruck stehenden Homosexuellen, einen Allgemeinmediziner zu konsultieren. Die mitunter rigorose Bekämpfung der Masturbation bei männlichen Jugendlichen (ebenfalls besonders ab dem 19. Jahrhundert forciert) weist eine ähnliche Entwicklungsgeschichte auf wie das "Kurieren" der Homosexualität. Sowohl mit religiösen Argumenten (Höllenfeuer, ewige Verdammnis, Sünde) als auch mit medizinischen Behauptungen (Rückenmarkschwindsucht, Verblödung etc. ) und technischen Hilfsmitteln (Keuschheitsgürteln, nächtlichen Handfesseln etc.) ist versucht worden, dem Onanieren Einhalt zu gebieten. Kein Argument und kein Mittel war abstrus genug, um das "Laster der Onanie" den Jungmännerns auszutreiben, wobei es auch derzeit, im 21. Jahrhundert, noch genügend Mediziner gibt, die mit Pharmaka das ihrer Ansicht nach "exzessive Onanieren" unterbinden wollen. Psychopharmaka wurden und werden von gewissenlosen und gesellschaftspolitisch konservativen Ärzten auch zur "Korrektur" von Homosexualität eingesetzt. Immer wieder wird von verschiedenen religiösen Gruppierungen versucht, Schwule zu "heilen", wobei vom eher harmlosen rituellen Handauflagen bis zur massiven Gehirnwäsche alles praktiziert wird. Diesem gefährlichen Treiben kann nur durch stete Aufklärung über die Natürlichkeit der homosexuellen Variante beim Menschen entgegen gewirkt werden. Der üble, geradezu bösartige Ausdruck "Homofunktionäre" , den @Nuwas in diskreditierender Absicht verwendet, ist mit aller Schärfe zurückzuweisen. @Nuwas kann froh und dankbar sein, dass es Homosexuelle, aber auch viele Heterosexuelle in Politik und Kultur gewesen sind, die sich kämpferisch zunächst für die Abschaffung des §175 aus dem Strafgesetzbuch eingesetzt haben und sich weiterhin für die Gleichstellung Homosexueller in sämtlichen Lebensbereichen verwenden. Dass @Nuwas heutzutage keine Angst vor Polizeirazzien, staatsanwaltlicher Verfolgung und richterlicher Verurteilung mehr befürchten muss, das hat er der unermüdlichen Arbeit von prominenten und vielen unbekannten "Homofunktionären" zu verdanken! Unzufriedenheit mit dem, womit die Natur jeweils den Menschen ausstaffiert hat, ist beileibe nichts Neues. Oftmals entspringt diese Unzufriedenheit dem Umstand, einer bestimmten Gesellschaftsnorm in punkto Aussehen oder Verhaltensmuster nicht zu entsprechen. Doch von dieser Unzufriedenheit lebten und leben ganze Berufszweige prächtig. Seien es die Haarfärber und Perückenmacher im alten Rom, die den reichen Römerinnen zu den begehrten Blondhaaren verhalfen, teils mit den Haarimporten blonder Germaninnen; seien es Schönheitschirurgen, die Brustimplantate, , Nasenkorrekturen, Lidstraffungen oder Botoxeinspritzungen vornehmen; seien es die in Sportstudios illegal verhökerten Anabolika an muskelversessene Männer; seien es farbige Augenlinsen, die aus dem üblichen Braun eine strahlblaue Iris zaubern. Und die Pharmaindustrie verdient sich dumm und dämlich an all den Pillen und Tröpfchen, mit denen die bis zur tiefen Depression reichende Unzufriedenheit der Menschen mit sich selbst zumindest zeitweise behoben werden kann. So ist auch die Unzufriedenheit mancher Schwulen mit der ihnen von Natur aus mitgegebenen homoerotischen Neigung ursächlich dafür verantwortlich, zu leiden daran, dem normativen Ideal der mehrheitlich heterosexuellen Umwelt nicht zu entsprechen und folglich auch "Heilung" zu suchen. Scharlatane aller Couleur machen sich dies schamlos zunutze und wissen sich dabei des Beifalls der mehrheitlich homophoben Gesellschaft sicher. .
Inaktives Mitglied Geschrieben Dezember 14, 2012 Autor Geschrieben Dezember 14, 2012 @Nuwas: Die Frage nach dem Wunsch, seine Homosexualität irgendwie abstreifen zu wollen, stellte ich mir in erster Linie selbst. Ich will gar nicht abstreiten, dass es Männer gibt, die damit Probleme haben. Aber woher rühren diese Schwierigkeiten überhaupt? Nur weil es eine überwiegende Mehrheit von Menschen gibt, die anders sind, die heterosexuell veranlagt sind? Ich möchte hier das Zitat anbringen: "Was juckt es eine deutsche Eiche, wenn sich eine Sau dran reibt!?!" Was juckt es mich, wenn meinetwegen 60 Millionen Deutsche eine andere Lebensform für sich in Anspruch nehmen? Ich bin, was ich bin und will nicht so sein, wie andere mich gerne haben möchten - so eine gesunde Portion Egoismus sollte jeder Schwule für sich zum Lebensmotto machen. Dass der Mensch ein Individuum ist, ist ganz bestimmt keine Erkenntnis der modernen Sozialwissenschaften; das habe ich auch niemals behauptet. Ich erwähnte nur, dass dieser Umstand sozialwissenschaftlich belegt wurde. Unsere Gesellschaft besteht aus einer Vielzahl von Individuen, die natürlich miteinander interagieren (müssen), jedoch darf dies wiederum nicht als Basis für eine Normenbildung verwendet werden. Nur weil wir oftmals gemeinsame oder ähnliche Ziele erreichen wollen und eine Gemeinschaft begründen, darf eben niemand ausgegrenzt werden, zumindest wenn man sich an den natürlich gewachsenen Regeln und moralischen Werten orientiert. Mir ist klar, dass diese regelrechte "Wunschvorgabe" leider bislang noch nicht erreicht ist und somit alle Gemeinschaftsmitglieder heutzutage nicht tatsächlich gleichermaßen akzeptiert werden. Dies ist u. a. ganz einfach so aufgrund der Tatsache, dass man krampfhaft versucht Normen zu bilden und Schubläden zu kreieren, um Menschen ein ganz bestimmtes Label aufzudrücken. So kann eine pluralistische und freiheitliche Gesellschaft nicht funktionieren. Und das mag sicher der Hauptgrund sein für deine vermeintlichen Probleme. Aber nur wer sich durch mangelndes Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl als Aussenseiter abstempeln lässt, der wird sich auch als Aussenseiter fühlen. Wer jedoch keinerlei Klassifizierungen zwischen sich und den übrigen Individuen trifft und sich gleichwertig fühlt, der dürfte keine Schwierigkeiten haben, seine Homosexualität als etwas Natürliches und völlig Gewöhnliches zu empfinden. Also mach dich frei von dem Gedanken, du seist weniger wert als die anderen. Selbst wenn es im Grunde vollkommen belanglos ist, verhält es sich nunmal so, dass du noch nicht mal alleine bist, sondern eine große Anzahl von Individuen die gleiche Lebensweise wie du teilen. Und davon abgesehen, wärst du denn der einzige Schwule auf der Welt, so lebtest du dein Leben gemäß deiner eigentümlichen und individuellen Natur, als ein Teil der Gesellschaft. Einzigartigkeit ist im Übrigen überhaupt kein Ausschlusskriterium, sondern liegt im natürlichen Bestreben der Menschheit, nur darf man sich dadurch nicht über andere stellen wollen. Edit: Kleinen Formatierungsfehler behoben.
Inaktives Mitglied Geschrieben Dezember 14, 2012 Autor Geschrieben Dezember 14, 2012 Was juckt es mich, wenn meinetwegen 60 Millionen Deutsche eine andere Lebensform für sich in Anspruch nehmen? Wie leicht sich doch so etwas sagt. Wenn sie alle mit dem Finger auf dich zeigen, dann juckt dich das sehr wohl. Was meinst du, wie dich das dann juckt!
Li**** Geschrieben Dezember 14, 2012 Geschrieben Dezember 14, 2012 Minotaurus, vielen Dank für deinen sachlich fundierten und exzellent recherchierten Beitrag! Nuwas kritisiert unter anderem das Wort "Bullshit", welches ich aber eingangs im gleichen Kontext verwendet habe, wie es Ginkgo meinte, ich schrieb allerdings "Blödsinn". Es ist schlicht Blödsinn, die Homosexualität zu hinterfragen, als sei sie ein mit der Zeit unerwünscht gereifter Nebeneffekt verirrter hormoneller Ausschweifungen oder diversen sexuellen Eskapaden. Wer sich genötigt fühlt, dem im horizontalen Gewerbe nachzugehen, darf das auch nicht in Frage stellen, ansonsten hat er ganz klar seinen Beruf verfehlt und sollte sich schleunigst nach einer anderen Arbeit umsehen.
Inaktives Mitglied Geschrieben Dezember 15, 2012 Autor Geschrieben Dezember 15, 2012 Dann behauptest du noch, ich sei "unglaublich naiv", wenn ich mir den schwulen Akt nach dem Vorbild des mannweiblichen Aktes vorstelle. Liest du eigentlich die Anzeigen auf dieser Seite, auf der es von "Stuten" wimmelt? Siehst du manchmal schwule Pornofilme, die fast immer im Analverkehr gipfeln? Da muss ich @Nuwas unbedingt recht geben. Ich schätze, 80 Prozent aller schwulen Männer suchen den passiven Analverkehr. Bei denen, die zuhause eine Frau haben, sind es 100 Prozent. Die haben es nämlich einfach satt, den dominanten Part zu spielen. Ein behaarter 90-Kilo-Mann, der die Beine zurückschlägt und sich windet und stöhnt wie eine Frau, ist allerdings nicht unbedingt ein erhabener Anblick. Es ist ein ziemlich widerlicher Anblick. Deswegen sage ich heute auch: Nicht jeder kann mich haben. Aber das war in der Anfangszeit schon anders. @Silberblick, du hast mich irgendwie nicht richtig verstanden. Ich weiß, dass man an homosexueller Veranlagung nichts ändern und sie nicht medizinisch manipulieren kann. Trotzdem muss man sie nicht toll finden, und man muss mit ihr nicht glücklich sein, sondern man kann bedauern, dass man so geboren wurde. Nicht jeder ist ein fröhlicher Schwuler. Deswegen haben die Schwulen sich wohl auch organisiert, um unter der Regenbogenfahne fröhliche Schwule zu sein. Da hab ich nix mit am Hut. Trotzdem mache ich meinen Job ganz gut. Ich bitte dich zu bedenken, dass niemand sich prostituiert, weil das so viel Spaß macht. Da steckt immer Not dahinter, seelische oder materielle.
Mi**** Geschrieben Dezember 15, 2012 Geschrieben Dezember 15, 2012 Damit auch die allerletzten User begreifen, wieviel dank der Anstrengungen von "Homofunktionären" sich inzwischen gewandelt hat (zumindest in einigen Ländern), sei auf das Schicksal eines bedeutenden, schwulen Wissenschaftlers hingewiesen. Denn vor genau 60 Jahren ist dieser Mann wegen seiner Homosexualität zur chemischen Kastration verurteilt worden und hat sich später umgebracht. Geht es nach dem weltberühmten Physiker und Kosmologen Stephen Hawking und anderen Wissenschaftlern, dann wird der schwule Alan Turing im Nachhinein rehabilitiert. In der Zeitung "Die Welt" wird in einem Artikel mit Bild der chemisch entmannte Homosexuelle vorgestellt und die Aufforderung an die britische Regierung zu seiner Rehabilitation http://www.welt.de/wissenschaft/article112026113/Alan-Turing-soll-posthum-rehabilitiert-werden.html
Inaktives Mitglied Geschrieben Dezember 15, 2012 Autor Geschrieben Dezember 15, 2012 @ Lieber MünchMünch Ich danke sehr für dein freundliches, stilvolles und menschlich anrührendes Schreiben. Meilenweit entfernt von dem Geblöke um uns herum. Über einen Begriff des Individuums in den Sozialwissenschaften wird uns kein graues Härchen wachsen. @ Minotaurus Auch Ihnen danke ich für die Zusammenstellung von Informationen über "Heilungen". Sie versuchen damit, auf mein Anliegen einzugehen. Sie werden es nicht für eine überhebliche Besserwisserei halten, wenn ich Ihnen sage, dass die meisten Methoden mir aus der Literatur bekannt waren, auch die zur Bekämpfung des" Lasters" der Masturbation. Ich wusste, dass Sie auf die Bezeichnung "Homofunktionär" mit einem "mea res agitur" antworten würden. Was ich meinte, sei Ihnen am Beispiel des "Sportfunktionärs" erklärt. Das sind Menschen, deren Wirken sehr verdienstvoll ist. Sie organisieren, halten Kontakte und opfern viel von ihrer Freizeit.Aber sie sind oft herrschsüchtig, wollen ständig anerkannt werden und leiden unter einer beklagenswerten Enge des Horizonts. Oft wird ihnen das Abschneiden der 3.Jugendmannschaft im Freundschaftsspiel zur Kardinalfrage. Armer @MacCock Die Wut der Verfolger führt zu dem seltsamen Umstand, dass wir wenig Ähnlichen in einen Sack gesteckt und verhauen werden. Für dich sicher keine glückliche Lage.Ich würde es tapferer tragen. Ich hatte mit dem Thread - wie immer- nichts Böses im Sinn. Hier herrschte Flaute, und ich hatte den flauen Artikel in der WELT gelesen über Ursachen der Homosexualität. In den Kommentaren wurde lautstark auf neue Methoden der Behandlung von Schwulen verwiesen. Ich wusste nicht, dass ich mit der Bekundung von Interesse für diese Frage die zweite große Kardinalsünde der Schwulen begehen würde (Die erste ist das Übergewicht!) Ein allgemeines Drohen und Schimpfen brach los. Ich habe aber keine Lust, mich hier Formen menschlichen Umgangs zu unterwerfen, denen man im Privatleben keine Minute Raum geben würde.
Inaktives Mitglied Geschrieben Dezember 15, 2012 Autor Geschrieben Dezember 15, 2012 Noch vor 40 Jahren wurden Schwule in Gefägnisse gesteckt und kastriert. Die Zeiten sind (wenn auch nur hierzulande) vorbei. Weil "Homofunktionäre" 40 Jahre lang mit viel Mut für eine Liberalisierung der Homosexualität und für eine gesellschaftliche Akzeptanz gekämpft haben, dürfen heute sogar hetero- und homosexuelle Stricher ihre Dienste öffentlich anpreisen - ohne dass sie Gefahr laufen, geächtet, eingesperrt oder kastriert zu werden... Die männliche Prostitution profitiert davon, dass immer noch homophobe Vollidioten vielen Schwulen das Leben zur Hölle machen, indem sie immer wieder an ihrer Identität kratzen und ihre Daseinsberechtigung in Frage stellen. So dass sich viele Schwule noch immer nicht getrauen, sich zu outen. Völlig verunsichert verstecken sie sich immer noch, sind gezwungen ein Doppelleben zu führen oder ihre Sexualität wenigstens mit Strichern, Callboys oder Erscort-Services (je nach Finanzlage) einigermassen auszuleben. Mehrere anständige und emanzipierte Schwule haben hier löblicherweise mit erklärenden und sachlichen Beiträgen zur Diskussion beigetragen. Das muss jetzt aber auch reichen. Ich jedenfalls bin nicht bereit, mich an dieser Stelle weiter zu einem Problem homophober Deppen Stellung zu beziehen, denen ich privat wohl eher einen Tritt in den Arsch verpassen würde... Und ich würde es tatsächlich tun, hätte ich in Bezug auf Gewalt nicht eine genügend grosse Hemmschwelle. PS - Begriffe Vollidiot = Ins Lateinische als idi?ta entlehnt, verschob sich die Bedeutung des Wortes hin zu „Laie“, auch „Pfuscher“, „Stümper“, „unwissender Mensch“[2]. Später wurde der Begriff allgemein auf Laien oder Personen mit einem geringen Bildungsgrad angewandt. (aus: Wikipedia). Depp = Siehe Vollidiot.
Inaktives Mitglied Geschrieben Dezember 15, 2012 Autor Geschrieben Dezember 15, 2012 Die Homofunktionäre haben gekämpft und gekämpft und nix erreicht. Ungefähr so wie Don Quichotte mit den Windmühlen. Alles nur heiße Luft und Wichtigtuerei. Erst ein Umdenken in der Politik und eine neue Definition dessen, was Strafe und was strafwürdig ist, hat zu der Liberalisierung geführt, und zwar als Folge einer allgemeinen Liberalisierung, die von den sogenannten Achtundsechzigern eingeleitet wurde. Da wurde über vorehelichen Geschlechtsverkehr, Unzucht mit Minderjährigen, Schwangerschaftsabbruch, das formale Verfahren der Ehescheidung usw. und eben auch über Homosexualität weniger puritanisch gedacht. Die Schwulenbewegung mit ihren dummen Unterschriftensammlungen und ihren CSDs hat doch rein gar nichts dazu beigetragen. Deswegen sollten sich Berufsschwule heute nicht selber auf die Schulter klopfen. Die alten weißhaarigen Herren, die ihre besten Jahre mit berufsmäßigem Rumgetröte von schwulen Parolen verbracht haben, sollen doch bitte heute keine Dankbarkeit von uns Jüngeren fordern - nicht wahr, @Ginkgo? Wenn du deine Zeit in dieser Weise verplempert hast, ist das deine Sache. Die ganze Geschichte der Liberalisierung lässt sich nämlich (sogar in diesem Forum) leicht nachlesen, und da kommt ihr gar nicht vor.
Inaktives Mitglied Geschrieben Dezember 15, 2012 Autor Geschrieben Dezember 15, 2012 Soll ich einem Stricher mit massiven Bildungslücken, der mit von homophoben Vollidioten verunsicherten Schwulen sein Geld verdient und sie auf Grund ihrer Situation ausbeutet, antworten? Vergiss es!
Inaktives Mitglied Geschrieben Dezember 15, 2012 Autor Geschrieben Dezember 15, 2012 Über meinen Bildungshintergrund mach dir mal keine Sorgen, alter Krieger. Ich bin durchaus in der Lage, zu lesen und zu bewerten und vor allem deine Verdienste richtig einzustufen. Deine Verdienste = keine Verdienste. der mit von homophoben Vollidioten verunsicherten Schwulen sein Geld verdient und sie auf Grund ihrer Situation ausbeutet Na klar doch. Prostitution gibt es erst seit gestern, und alle Heteromänner, die zu käuflichen Damen gehen, sind ebenfalls ganz verunsichert von der Frauenwelt. Wären die Schwulen nicht so verdammt verunsichert, würden sie alle in Liiiiieeeeebäää füreinander aufgehen. Krude Ideologie! Schwule sind dauergeil und stellen sich Liiiiieeeeebäää trotzdem vor wie im Groschenroman.
Inaktives Mitglied Geschrieben Dezember 15, 2012 Autor Geschrieben Dezember 15, 2012 IDas Niveau sinkt hier immer mehr. Wir sind jetzt bald an dem Punkt, wo die Beschimpfung "Idiot" und die Drohung mit einem Fußtritt als "Argumente" gelten. Widerlich auch die Beschimpfung eines Users als "Stricher". Man sieht leicht, wie dünn die Tünche schwuler Solidarität bei diesem Menschen ist. Eine Bewegung, die Vorkämpfer dieser Qualität hat, muss sich nicht nach den Gründen für ihre mangelnde Akzeptanz fragen. Dieser Mensch zeiht andere eines "geringen Bildungsniveaus", weiß aber nicht, dass "Idiot " ein Wort aus dem Griechischen ist.Was dort "idios" heißt, ist ihm natürlich nicht bekannt. Man schreibt ab und beschimpft andere! Passt bitte auf:!Der steigt noch vom Motorrad und tritt um sich!
Mi**** Geschrieben Dezember 16, 2012 Geschrieben Dezember 16, 2012 Von Bildungslücken bei @MacCock zu sprechen, ist eine liebenswürdige Verniedlichung. Denn es handelt sich eher um Bombentrichter, wie seine Zuschrift allzu deutlich zeigt, die sich mit der Liberalisierung des bundesdeutschen Strafrechts in Bezug auf Homosexualität beschäftigt. Nun mache ich @MacCock sicherlich keinen Vorwurf daraus, etwas nicht zu wissen. Denn wir Menschen alle können nur jeweils Teilaspekte des Lebens und der Welt erfassen. Wenn wir uns aber unterfangen, mitreden zu wollen über einen Bereich, von dem wir wenig bis gar keine Ahnung haben, oder schlichtweg zu faul sind, um uns vorher die jeweils notwendigen Informationen zu besorgen (Wikipedia reicht eben nicht aus! ) , dann müssen wir uns zurecht vorhalten lassen, nur eitle Dummschwätzer zu sein, die ihre Hybris für den Apfel vom Baum der Erkenntnis halten. Die Liberalisierung einer Gesellschaft ist gewiss kein Selbstläufer, geschweige denn ein Natureignis, das seine Existenz chemischen oder physikalischen.Prozessen verdankt. Politische Bewusstseinsprozesse vollziehen sich nur sehr langsam, selbst nach radikalen Einschnitten wie der Französischen Revolution oder dem Untergang des "Dritten Reiches" . Von letzterem wurden geradezu zwangsläufig, um eine funktionierende Verwaltung sich sichern, sowohl in Deutsch-West wie in Deutsch-Ost Beamte und Verwaltungsangestellte übernommen, von denen manche mit sogenannten Persil-Scheinen auf ihre Posten gekommen waren. Diese Erblast, vor allem in Polizei,Justiz und Ärzteschaft, aber auch in anderen Lebensbereichen, verhinderte in der 1949 gegründeten Bundesrepublik einen raschen Übergang in eine liberalere Gesellschaft. (Die unstreitigen Verdienste der oft geschmähten Adenauer-Republik sollen damit keineswegs unterschlagen werden. ) Wie schwer sich Kripo, Staatsanwälte, Richter und viele Politiker damit taten, vor allem das von den Nazis missbrauchte Rechtssystem zu ändern, zeigte sich in allererster Linie im Sexualstrafrecht, kaum minder jedoch im Zivilrecht. Gleichwohl waren es kleinere Gruppen von Politikern, die den Aufbau einer freiheitlichen Gesellschaft vorantrieben, wie beispielsweise der spätere erste Bundespräsident Theodor Heuss, der sich mit seinen liberalen Freunden in einer Gastwirtschaft im Schwarzwald traf und dort die notwendigen Weichenstellungen für die Schaffung der Bundesrepublik diskutierte (Vgl. hierzu die Biographie von Genschers Staatssekretär Karl Moersch). Ein neues gesellschaftliches Bewusstsein zu schaffen waren auch die Intellektuellen angetreten, die literarische Gruppe 47 und eine Reihe politischer Zeitschriften mit einflussreichen Kommentatoren. Bereits in den 50er-Jahren hatten dann diverse Rechtsgelehrte und Juristen begonnen, das verkrustete Strafrechtssystem in Frage zu stellen, politisch unterstützt vorzugsweise von SPD und FDP. So kam es dann zum Entwurf einer Strafrechtsreform (E 1962), die bereits eine Abschaffung des § 175 vorsah, jedoch von einer Bundestagsmehrheit abgelehnt wurde. Entgegen der salopp-dummdreisten Behauptung von @MacCock,. die "Homofunktionäre" mit ihren "dummen Unterschriftensammlungen" hätten "doch gar nichts beigetragen" zur Änderung des Sexualstrafrechts im Jahr 1969, muss darauf hingewiesen werden, dass die durchweg heterosexuellen Rechtsexperten der Bundestagsfraktionen von SPD und FDP bei den entscheidenden, vorangehenden Debatten über den §175 eben jene hunderte Unterschriftenlisten im Bundestag und im Rechtsausschuss vorlegten. Geradezu lächerlich ist die Darstellung von @MacCock, erst die 68er-Bewegung habe die Gesellschaft auf einen Schlag liberalisiert. Die erbitterten Diskussionen 1967 um die Notstandsgesetze (ich selbst hatte auch Unterschriften dagegen gesammelt) waren das Ergebnis einer Jahre zuvor schon einsetzenden Wandlung im gesellschaftspolitischen Bewusstsein der Bevölkerung gewesen. @MacCock sollte zuerst das kleine Einmaleins der Politikwissenschaft beherrschen und sich gründliche Kenntnisse der bundesrepublikanischen Geschichte aneignen, ehe er hier mit dumpfbackigem Gepolter das Forum aufzumischen versucht. Er mag sich an @Nuwas ein Beispiel nehmen, mit dessen Auffassungen ich oftmals nicht konform gehe, der aber Niveau, Kenntnisreichtum und eine beeindruckende Argumentationsbreite mit Stilsicherheit und Nachdenklichkeit zu verbinden weiß - genau das, was eine Diskussion bei aller Schärfe der Gegensätze zum Gewinn werden lässt. Das - und nur das - ist der Naturvariante der Homosexualität und deren Stellung in einer homophoben Mehrheitsgesellschaft angemessen.
Inaktives Mitglied Geschrieben Dezember 16, 2012 Autor Geschrieben Dezember 16, 2012 Blablabla, @Minotaurus. Wie kann man nur so ein Riesenposting verfassen, ohne etwas zu sagen. Wo bitte schön hat die Schwulenbewegung konkret etwas erreicht? Was in diesen angeblichen 50 Jahren Kampf ist unmittelbar auf ihre Initiative zurückzuführen? Die Schwulenbewegung hat schwule Männer im Gegenteil überall unmöglich gemacht, weil der Heteromann dachte: Ja, genau so habe ich mir die Herren Damen vorgestellt. Darüber hinaus hat sie einige homosexuelle Phänomene, wenn man mal so sagen will, ganz bewusst ausgegrenzt, um als eine Bewegung von Saubermännern dazustehen. Das Hinterlader-Stigma bleibt aber, da beißt die Maus nun mal keinen Faden ab. Nennt mir eine einzige Gesetzesänderung, die konkret und ohne Umwege auf schwule Initiativen zurückzuführen ist! Tamtam und Herumgetröte überall, Aufmärsche in unmöglichem Aufzug, der Versuch, einen bestimmten Begriff von Homosexualität festzuschreiben, der albermne happy gay mit seiner Regenbogenfahne als Prototyp... Wie war das mit dem Arschtritt, @Ginkgo?
Inaktives Mitglied Geschrieben Dezember 16, 2012 Autor Geschrieben Dezember 16, 2012 @MacCock hatte zuerst Arschritt getippt. Eine Freudsche Fehlleistung offenbar.
Mi**** Geschrieben Dezember 16, 2012 Geschrieben Dezember 16, 2012 Ein offensichtlich schwulenfeindlicher Callboy, der die von ihm verachteten Homosexuellen lediglich ausnimmt, kommt für mich zumindest künftig nicht mehr als ernstzunehmender Diskussionspartner in Frage. Basta!
Inaktives Mitglied Geschrieben Dezember 16, 2012 Autor Geschrieben Dezember 16, 2012 @Minotaurus Ich bedanke mich für Ihre freundliche Charakterisierung, deren Grundlagen offenbar aus der Zeit vor April 11 stammen, als ich mich noch nicht in diesem Forum herumtrieb, sondern in den Gruppen schrieb. Ich hoffe auch sehr, dass Sie mir Gutes tun wollten und mich nicht dazu "missbraucht" haben, MacCock zu tadeln.- Bei der Beurteilung unseres Hamburger Freundes lässt Sie Ihr Geschmack leider im Stich. Ich mag den Hamburger Freigeist ebenso wie Colin. Ich glaube nicht, dass in diesem Forum einer "schwulenfeindlich" ist. Wir sind hier, weil wir sind, was wir sind, und ich bin nicht bereit, mich zu verachten oder zu hassen. Wir haben nur offenbar unterschiedlich viel Geschick im Umgang mit unserem Los. Manche halten es (wie Colin) sogar für ein Glückslos. Nicht zuletzt sind wir in unterschiedliche gesellschaftliche und familiäre Zusammenhänge gestellt, die den Umgang mit dem Schwulsein erschweren und erleichtern. Ich meine, das sollte man bei allen Äußerungen in diesem Forum berücksichtigen und gelegentliche Missstimmungen in Phasen der Bedrücktheit entschuldigen.Wenn man dann den Wunsch deutlich macht, das Kreuz abzuwerfen, richtet sich das in keiner Weise gegen andere Schwule.
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