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Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Vor 10 Jahren hab ich meine Vinyl-Schallplatten in eine Truhe gepackt und auf den Boden gebracht. Mehrfach hab ich nun schon Kaufgesuche bei den Kleinanzeigen gelesen.und mir gedacht,warum nicht? pecunia non olet .Warum soll ich die die schwarzen Scheiben nicht versilbern.? Hab mit dem einen und anderen Inserataufgebern telefoniert--um zu wissen,ob U oder E Musik gefragt ist--und natürlich was man für einen Preis bietet....und war angetan über den Schatz in meiner Truhe.
Ein Interessent für klassische Musik sagte mir, der Klang der Vinyl-Platten ist einfach besser..Deshalb liegen sie auch wieder voll im Trend und sie feiert ein grandioses Comeback,. weshalb auch die großen Künstler ihre Musikstücke wieder auf LPs.pressen..
Ich habe in die Truhe gegriffen,den Plattenspieler wieder angeschlossen um die Probe auf's Exempel zu machen.
Und es war wieder schön,die Platte vorsichtig aus der Schutzhülle zu holen, die Nadel fällt langsam herunter,ein wohliges Knacken und schon beginnt der Genuß. Der Klang ist einfach voller und wärmer ,als auf den digitalisierten Versionen. Beim Hören der Beatles -Scheibe " Rubber Soul "wurde mir das wieder klar. Es war so,als würde ich direkt im Aufnahmestudio vor einem Lagerfeuer sitzen. Einfach fantastisch. Und dann sind daa noch die kunstvoll verzierten Cover,die man stundenlang betrachten könnte. Da hab ich wenig Verständnis für die heutoigen Musikkonsumenten,die sich ihre Lieder lieblos und unzusammenhängend als I-Tunes herunterladen. Mit der Retro-Offensive wird die Langspielplatte wieder als Gesamtkunstwerk gefeiert.Meine Platten bleiben in der Truihe--für besinnliche Stunden----und Partys.


Geschrieben

Vinyl ist in der DJ-Szene nie erst abgelegt worden. Die besten Technotracks, House, Trance, Goa, Hiphop, Raggae, Dancehall, selbst Chillout oder weniger 'bekannte' Genré-Sparten kommen auf die meist schwarze Rillenscheibe. Gibt auch andere Farben.
Man schwört drauf, ob das am anderen Klang liegen mag,ist fragwürdig. Ist ein anderer Lifestyle, eine geliebte Gewohnheit, weil CD's oft weniger lange halten, und jede Neuauflage dann bei bester Übertragung doch irgendwas an der Klangqualität wegschneidet.
Die hat aber nicht direkt mit dem Unterschied zwischen Vinyl und CD zu tun, sondern eher mit der Entwicklung, die heute in den Tonstudios beim Abmischen und Optimieren gebräuchlich ist.
Und mit der Musik, wie sie gemacht wird, selbst. Wo sie aufgezeichnet wird, ob man Wert auf die optimale akkustische Raumverteilung und Ausrichtung der Aufnahme-Mike's legt, wie ein Aufnahme-Raum beschaffen ist, welche Raumverhältnisse, Materialien von Wänden, Störgeräuschkulisse usw. vorhanden ist.

Das Problem ist wohl, dass heute Musik oft schon minderqualitativ recorded wird, oder aber der Prozess der Klangbild-Gestaltung rücksichtslos oder bestimmten Hör-Gewohnheiten und Klangprofilen zugeschneidert und auch reduziert wird. Die digitale Verarbeitung hat mit riesigen Datenmengen zunächst über Komprimierverfahren kurzen Prozess gemacht. Wo etwa kein MIDI mehr verwendet wird, muss man mit bereits geschmälertem Frequenz-Horizont rechnen.
Viel Musik wird entweder über Anwendungen wie Kompressoren oder Limiter, allerlei Effekte und Filter und Geräuschkulissen-Entferner bereit für die Konserve gemacht, oft genug zu Lasten einer Schmälerung der Hörqualität.

Auf Vinyl gibt es eben noch Knackser und Kratzer, sie entstehen weiter beim Abspielen, und bei CD oder mp3 - auch wenn das Komprimierungsverfahren heute so tüchtig ist, dass kaum noch erwünschte Frequenzen geclipped werden ( weggeschnitten, weg gerechnet, ausgefiltert ), es ist Musik mit Persil gewaschen und mit Domestos gebleicht und durch Lenor kuschelweich oder optional auf Bassdruck oder Metal-Härte gebürstet.

Zudem verwenden viele "Gesangs"-Künstler, Vocalisten heute ein Allerlei an Autotune- Anwendungen oder Multilayering-Tricks ( so hat etwa Dieter Bohlen seine Stimme voll und stark frisiert ) und FX-Kram zur Stimm-Optimierung ... Lena Meyer Landrut hat das komischerweise nie versucht, vermutlich hat die deswegen so eine Kräh-Gnatschestimme .. Geschmäcker sind ja verschieden.
Und so wird die Musik auf Konsumentenwünsche zugeschnitten.

Sogar den Klang von Vinyl, Schellack oder verschiedensten Raumkulissen kann man schon länger nachahmen, es gibt Softwares, die aus Sprechschnipseln künstliche Stimmen erzeugen, die bei den Programmen der oberen Klasse beinahe echt wirken, und man kann mit Hilfe bestimmter Quantisierungstechniken sogar ein individuelles Spiel eines Stücks "faken".

Das Gute ist, dass bisher keiner genuine Kreativität nachstellen kann. Es gibt zwar in der "Ich mach jetzt ohne große Ahnung auch mal nen Lied"-Klasse auch Softwares, wo man auf ein paar Buttons klickt, und die Software erstellt einen vollständigen Track/Stück/Lied, aber die Ergebnisse hören sich in etwa so an, als hätte klein Egon im Kinderbett mit Brechdurchfall gekämpft.

Der Musiker bleibt also unersetzlich. Noch, wenigstens...

Vinyl können in einigen Fällen wirklich sau-teuer sein. Limitierte Prägungen oder vollständige Discographien schwierig zu findender Aufnahmen, Bootleg's und Sondereditionen, aber auch von Musik, von der nicht mehr viele Platten überhaupt existieren.
Wer also früher zur Plattenspieler-Zeit schon gut gesammelt hat, hat unter Umständen ein Vermögen zuhause. Wenn das mal die Mutter wüsste, die doch immer mal scholt :

"Du gibst dein Geld nur für solchen Lärm aus! Kauf dir besser anständige Klamotten!"

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Kiel-oben......

Besser kann man's ja wohl nicht mehr ausdrücken, als du es getan hast!

Zitat"...ist Musik mit Persil gewaschen und mit Domestos gebleicht und durch Lenor kuschelweich oder optional auf Bassdruck oder Metal-Härte gebürstet."

ich komme auch aus der Vinyl-Zeit, hatte eine 3 mtr Sammlung (alle Musikrichtungen): die damalige Dynamik ist mit keiner Elektronik vergleichbar. Selbst spiele ich klassische Gitarre, meist life und erst recht seit den Zeiten von Eric dann auch unpluged...zur Rettung der Lautstärke notfalls dann per Mikro verstärkt aber mehr dann auch nicht.
​Statt Klamotten kaufte ich mir zum Entsetzen meiner Mutterdie Neue von Uriha Heep "Look at yourselfe" für damals stolze und für mich teure 20 Mark. Resultat: mein Vater zerbrach die Schwarze vor meinen Augen!!! Oh graus, wenn ich daran denke....Danke für Deinen ausführlichen Beitrag.


bearbeitet von tmur
PS.: auch an fellatio dank für den Beitrag...Daumen hoch an beide
Geschrieben

Ja ja die guten alten Tonträger,
muß zugeben das ich noch nie ein Freund von CD' s oder was es noch gibt war.
Ich habe noch eine alte Musiktruhe und die Pfleg ich bis es nicht mehr geht,
Der Klang ist durch nichts zu Ersetzen ob ich Radio oder Platte höre, es ist immer wieder ein Genuss.
Die Schallplatte war zum Sterben Verurteilt und siehe da sie gibt es immer noch ,und ist wieder im kommen.
Da kann ich Euch nur Recht geben mit Euren Beiträgen.
Werde manchmal Belächelt von einigen Besuchern wenn sie den Musikschrank sehen und Fragen mich ob da aus der alten Kiste noch was Raus kommt, und wenn ich den "alten Kasten "anmache ist das Erstaunen Groß .Schon allein die Akustik überrascht viele ,was man bei den Neuen
Kästen nicht erreicht (meistens Plaste).
Die erste Platte habe ich mir vor langer Zeit gekauft und die habe ich sogar noch und Bespielbar ist sie auch noch und das ist schon über 35 Jahre her :-)


Geschrieben

Danke Kiel für deinen Druckreifen Beitrag---ich hab eine Menge gelernt--ein bischen bin ich verunsichert--weil ich mich in Zukunft bei Interpreten fragen werde, ist das eigene Stimme,oder ist sie mit viel Technik aufgepeppt, gesampled.-- da wünscht man sich Mario Lanza zurück.


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