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Der neue Papst und wir


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Die katholische Kirche hat ein neues, sehr beeindruckendes Oberhaupt. Jeder, der die kurze Ansprache des Papstes Franziskus verfolgt hat, wird die Eigenart und Bescheidenheit des neuen Papstes bewundert haben. Leider hat er in der Vergangenheit die sogenannte "Homo-Ehe" nicht nur als "unnatürlich", sondern geradezu als "Teufelswerk" bezeichnet und ist dafür von der argentinischen Präsidentin bitter als" Nachfolger der Inquisitoren "gescholten worden.-
Schaffen wir es, Persönlichkeiten wie Bergoglio angemessen zu würdigen. auch wenn sie sich gegen scheinbare Schwuleninteressen wenden?Oder sollten wir uns doch mehr mit der Frage beschäftigen, welcher kardinal über einer Schwulensauna logiert oder wer im Stricherrevier am Kolosseum herumspaziert??


  • Moderator
Geschrieben

Was soll man an diesem greisen, schwulenfeindlichen, scheinheiligen alten Mann schon bewundern ?
Seine "Bescheidenheit" ??? Diese zeigt sich wohl vor allem in der Bescheidenheit seines Geistes,
dokumentiert in seinen Aussagen zur Sexualmoral, zu Abtreibung, Kondomen und zur Homosexualität.
Ein erzkonservativer alter Knochen, der Schwule wohl am liebsten der Inquisition zuführen würde.

Der ganze Hype um diese Papstwahl, mit all den verkrampften, verstaubten Ritualen, erinnert mich doch sehr an eine grosse Karnevalsverantaltung. Franziskus Alaaf und Helau. Die religionsbesoffenen Hardcorechristen, die sich auf dem Petersplatz versammelten um ihren neuen Oberguru zu begrüssen, hätten sicher auch frenetischen Beifall gespendet wenn Franziskus auf seinem Balkon einen Furz gelassen hätte. Ein solcher Personenkult ist aus meiner Sicht abzulehnen und hat mit wirklichem Glauben absolut garnichts zu tun. Glauben kann man auch recht gut ohne Papst, und vor allem auch ohne die rückständige, verkorkste Institution der katholischen Kirche.


Geschrieben

Ich freue mich, lieber @Hajo, dass du dein Gift und deine Galle wieder einmal ausspucken konntest. Mich wundert nur, mit welcher Sicherheit ihr über andere Menschen urteilen könnt. Als ob gerade du Leben und Laufbahn Kardinal Bergoglios ausgiebig verfolgt hättest!
Das ist eben das "abstrakte" Denken,das ich hier immer mit Widerwillen sein Wesen treiben sehe.Da weiß man von einem Menschen wohl gerade, dass er gegen die "Homo-Ehe" ist, vergisst alles andere und legt los! - Ich hasse mich keineswegs und bin auch nicht gleichgültig gegen die Diskriminierung und Verfolgung der Schwulen. Aber wir sollten die Kirche im Dorf lassen und nicht alles unter dem Gesichtspunkt unseres Schwulseins bewerten. Uns bleiben weitere Perspektiven.


Geschrieben

Völlig zurecht wird es auf dieser Seite immer wieder moniert: Es gehört zu den groben Geschmacklosigkeiten, jemandem die Anzahl seiner Lebensjahre in diskreditierender Absicht vorzuwerfen. Denn es ist kein persönliches Verdienst, jung oder alt zu sein. Ebenso wie es gescheite Junge und dumme Alte, so gibt es auch genügend junge Vollpfosten und lebenskluge Senioren. Dem nun zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche gewählten Franziskus sein Geburtsdatum als Makel vorzuhalten, zeugt nicht eben von menschlichem Verständnis und Feingefühl.

Weder ein voreiliges "Hosianna" noch ein ebenso eilfertig abwertendes "Kreuzige ihn" werden der Person "Franziskus" gerecht werden können. Zunächst gilt es einmal abzuwarten, wie die Amtsführung des neuen Papstes beschaffen ist, welche Prioritäten er setzt, welche Impulse in gesellschaftspolitischer und religiöser Hinsicht er zu geben gedenkt, inwiefern er sich den Veränderungen der modernen Welt zu öffnen und zu stellen vermag. Gewiss will manches in seinem Lebenslauf nachdenklich stimmen, können Zweifel genährt werden angesichts seiner bisherigen Äußerungen zu Abtreibung, Homosexualität, Kondomen, Familienpolitk und anderem mehr. Und auch durchaus verständlich ist die kühle Reaktion der argentinischen Präsidentin auf diese Papstwahl. Andererseits lässt der Einsatz des früheren Kardinals für HIV-Erkrankte, Arme und sozial Benachteiligte die Hoffnung zu, er werde die praktischen Probleme seiner 1,2 Milliarden Schäfchen eher anpacken. Ob er bei mancher engstirnig anmutenden Haltung bleibt, das wird sich weisen; dumm jedenfalls ist der in Freiburg promovierte Jesuit beileibe nicht. Und vergessen wir eines nicht - ein Amt und die damit verbundende Macht und Verantwortung hat schon manchen binnen kurzem verwandelt. Deshalb heißt nun die Devise: Abwarten!

Nachtrag:
Eine besonders kritische Stimme aus Argentinien soll den Usern nicht vorenthalten werden. Für SPIEGEL ONLINE hat deren argentinischer Korrespondent eine Zusammenfassung geschrieben, die ein zwiepältiges Licht auf den neuen Papst wirft.
hier lesen

Geschrieben

Ich danke für den Hinweis auf den Spiegel- Artikel. Er macht sehr deutlich, dass eine Politikerin vom Schlage der Frau Kirchner am wenigsten in der Lage ist, den neuen Papst angemessen zu beurteilen. In der Mitte des Artikels scheint mir auch eine seltsame Verwechslung der Orden der Jesuiten und der Franziskaner vorzuliegen. Papst Franziskus nennt sich nach dem hl. Franz von Assisi, nicht nach dem hl. Franz Xaver, der in der Tat Jesuit war.
Absurd scheint mir auch die Behauptung, die moralischen Werte des Papstes gefährdeten die Volksgesundheit. In keiner Weise nachvollziehbar ist natürlich auch der Hinweis auf einen angeblichen Interessengegensatz zwischen Gläubigen und Atheisten. Wer nicht an Gott glaubt, muss doch nicht ständig auf die Verbreitung dieser weltanschaulichen Position bedacht sein und damit die religiösen Gemeinschaften als gegnerisches Lager betrachten.Nur wenn man das für selbstverständlich hält,wird der Hinweis auf die kleinen evangelikalen Gemeinschaften erklärlich, die sich so schnell transformieren und auflösen und daher ein weniger gefährliches Gegenüber sind.


  • Moderator
Geschrieben

Lieber @nuwas,
gerade du, der du so gerne mit kernigen Sprüchen provozierst Zitat: "...sollten wir uns doch mehr mit der Frage beschäftigen, welcher kardinal über einer Schwulensauna logiert oder wer im Stricherrevier am Kolosseum herumspaziert??" und solch unsinnige Sätze formulierst wie, Zitat: "Ich freue mich, lieber @Hajo, dass du dein Gift und deine Galle wieder einmal ausspucken konntest...." (denn dass du dich darüber freuen würdest ist doch glatt gelogen), solltest es dir doch bitte verkneifen "abstraktes Denken" zu bemängeln. Ohne abstraktes Denken funktioniert keine Wissenschaft und keine Forschung.

Wenn ich von einem "erzkonservativer alten Knochen" oder einem "greisen, schwulenfeindlichen, scheinheiligen alten Mann" spreche, so meine ich nicht etwa sein physisches Alter, sondern seine verknartzte, vorgestrige Denkweise. Ich bin selbst ein alter Sack, aber deshalb muss ich im Geiste nicht - wie unser neues Kirchenoberhaupt - auf einer Denkweise hängengeblieben sein, die nicht nur Homosexualität auf das schärfste verurteilt, sondern auch Verhütung grundsätzlich verurteilt und den "normalen" Beischlaf ausschliesslich zur Zeugung zulässt.

Sein Vorgänger Benedikt tat sich schon unglaublich schwer den Gebrauch von Kondomen wenigstens zur Verhinderung von HIV-Infektionen in Einzelfällen zu erlauben. (siehe hier) Die Einstellung seines Nachfolgers Franziskus aber ist völlig weltfremd.
Durch das Verhütungsverbot der Kirche werden Millionen Christen dazu vedammt mit jedem Beischlaf, der nicht der Zeugung dient, eine neue Sünde zu begehen, die dann wiederum gebeichtet werden muss. Will man so die Gläubigen in die Kirchen locken ??? Sorry, aber für mich ist das einfach absoluter Schwachsinn. Es ist völlig absurd anzunehmen dass Christen wegen dieser engstirnigen, sexualfeindlichen Einstellung auf "Sex for fun" verzichten würden.

Geschrieben

Hajo, wenn's denn für Dich Schwachsinn ist, dann brauchst Du doch nicht von "unserem neuen Kirchenoberhaupt" sprechen. Ich für meinen Teil habe der Kirche längst den Rücken gekehrt, Du etwa nicht? Und was gibt Dir dann das Recht, so abfällig darüber zu urteilen? Aber vielleicht hast Du ja mit ihm schon Sandburgen gebaut und meinst zu wissen, was er für die Kirche unternehmen wird.

Geschrieben

@ Nuwas deine bewundernde Ergebenheitsadresse an Pabst Franziskus verblüfft mich---hat er doch bei seiner Ansprache nichts bemerkenwertes gesagt,außer:" Gute Nacht,schlaft gut " Sein Verhalten während der Militärdiktatur in Argentinien erinnert an Eugenio Pacelli als Pabst Pius XII während der Nazizeit. Ich sehe nirgendwo einen Grund für Vorschusslorbeeren.Ich hoffe mit dir,dass er nicht bei seiner " engstirnigen Haltung " bleibt.


  • Moderator
Geschrieben

sorry Silbi, ich hatte fälchlicher Weise damit gerechnet dass vielleicht auf meine Argumente eingegangen wird (homophobie, Sexualfeindlichkeit, Verhütungsverbot). Stattdessen werde ich dafür getadelt meine eigene Meinung zu diesem Thema zu haben. Richtig, ich habe mit dieser rückständigen Institution Kirche nichts am Hut. Ich sehe aber die Gefahr dass eine Rückwärtsbewegung dieser Kirche sich auch beispielsweise auf die Haltung der christlich orientierten, politischen Parteien auswirken wird. Dass aber ausgerechnet Mitglieder einer Personengruppe, die von dieser katholischen Kirche scharf verurteilt und als Sünder verdammt werden dann auch noch für diesen Verein Stellung beziehen macht mich fassungslos. Läge es in ihrer Macht würde eben diese Kirche schon morgen den Servern von gay.de den Saft abdrehen. Das wars dann auch von mir zu diesem Thema. Hosianna und seid gebenedeit ^^


Geschrieben

@Hajo Doch, ich freue mich für dich, wenn du wieder einmal so richtig loslegen kannst gegen diejenigen, die- wie ich - dem Zeitgeist nur mühsam hinterhertrotten. Ich weiß, dass man sich an der Spitze des Fortschritts wohlfühlt. Ich lüge nicht, ich habe bei deinen Sätzen lächeln müssen. Mein Hinweis auf Sauna und Kolosseumsstrich war Meldungen vom gestrigen Tag entnommen.Ich finde Informationen dieser Art überflüssig.
@Fellatio. Das war keine Ergebenheitsadresse, ich stehe der Institution Kirche ja innerlich fern.Aber das unterscheidet mich armes Fünkchen Geist doch von vielen hier, dass ich weiträumiger denke. Ich kann auch bei Gegnern Verdienste sehen und anerkennen und dann auch von meinen Interessen absehen.So stimme ich natürlich den Verhütungsverboten nicht zu, aber weiß auch, aus welchen Motiven die Verfechter so argumentieren.
Ja, der neue Papst hat wenig gesagt.Man muss aber das ansonsten übliche Zeremoniell berücksichtigen, und da war sein "Auftritt" einfach, sehr menschlich und anrührend.Er hat nicht nur mit Worten ,sondern auch mit symbolischen Gesten (der einfache Gru0, das Gebet für den Vorgänger, seine demütige Bitte um Segen, sein Lächeln) gearbeitet.
Noch zu @Hajo: Ich weiß, dass Denken immer abstrakt vorgeht, vom Konkreten "absieht".Mit dem Terminus vom abstrakten Denken verweise ich auf ein berühmtes Beispiel Hegels, der eine Marktfrau vorführt, die Eier verkauft und eine Kundin nur deshalb beschimpft, weil diese ihre Eier kritisiert hat. Die Wahrheit ist das Ganze, der denkt "abstrakt", der sich Wirklichkeiten versagt, nur weil sie partikulären Interessen nicht entsprechen. So sollten wir auch den Papst Franziskus ins Auge fassen : Ein alter Mann, gesundheitlich angeschlagen, in bezug auf Sexualmoral sehr konservativ, aber allem äußerlichen Getue spinnefeind, sehr menschlich und spontan, auf Komfort verzichtend. Von solchen Leuten kann man einiges erwarten, denn wir wollen es in der Regel bequemer haben.-
Ich meine , dass wir mit solchem Bedenken des Ganzen auch unseren Interessen am Schluss besser nützen.


Geschrieben

Verstehe gar nicht, warum das für uns so wahnsinnig wichtig sein soll, welche Person bei den Menschen, die zum Leben eine Religion brauchen, ganz oben steht. In Deutschland ist das doch so, dass der Staat und die Kirchen getrennt voneinander arbeiten. Erzählt jedenfall mein Bruder immer, dass es so sei.

Ich glaube nicht, dass man sich darüber so viel mehr Gedanken geben muss als darüber, wer gerade die Taliban oder die Voodooreligion anführt. Eine Religion bestimmt doch nicht dadurch mehr von unserem Leben, dass ihr Millionen von Einfaltspinseln folgen.

Ob der Mensch nun großartige oder widerwärtige Ansichten vertritt. Da muss ich mich ersma selbst zu belesen. Vorher kann man nicht viel darüber sagen.


Geschrieben

Mal wieder hyp um die Vatikanmafia angeblich sind ja Staat und Kirche getrennt aber was erwarte ich?
Pastor als Präsident
Pastorentochter Kanzlerin
Armes Deutschland


Geschrieben

Ich verstehe die ganze Diskusion um den neuen Papst nicht. Die Kirche waere nicht mehr eine Religion wuerde sie unseren Vorstellungen und Wuenschen entsprechen. Man kann ihr angehoeren oder auch nicht, egal welcher Papst gewaehlt werden wuerde. Es bleibt immer dabei, keine Homo Ehe oder Anerkennung von Schwulen,keine Emfaengnisverhuetung oder den Gebrauch von Kondomen. Aus meiner Sicht ist das menschenfeindlich. Doch die Kirche wuerde sich selbst aufgeben, wuerde sie von diesen Doktrinen abruecken. So bleibt fuer mich nur die Entscheidung nicht mehr dayu yu gehoeren.


Geschrieben

Ich weiß, dass man sich heute kaum mehr scheut, vor allem die katholische Kirche in der aggressivsten Weise zu beschimpfen. M.E. macht man es sich da sehr leicht und drückt sich auch wenig vornehm aus.Vielleicht handelt es sich dabei auch um versteckte Komplimente: Man erwartet moralisch so viel von den Klerikern, dass man bei jedem ihrer Vergehen maßlos enttäuscht ist. Daher also wohl Anklagen wie "Vatikanmafia", "klerikale Knabenschänder" und Vergleichbares. Die Welt ist des Teufels Herberge, wieso sollte es also in der Kirche nicht auch Vorgänge geben, an die wir uns doch in Medien,Finanz und Politik längst gewöhnen mussten.
Mein Fazit : Ich finde den neuen Papst sehr liebenswürdig und eigenartig.Er hat mich angeregz, noch einmal die wenigen Werke des hl. Franziskus zu lesen und in seiner Lebensgeschichte zu blättern. Das hat mir nicht geschadet!-Die lauten Rufe, die man immer wieder in den Kommentarspalten der Zeitungen lesen muss, die Religion habe nun endgültig ausgespielt und man könne ihre Inhalte gelassen zum Fenster hinauswerfen, scheinen mir verfrüht und Folge von Unkenntnis. Da gibt es noch einiges aufzuarbeiten, nicht nur Inquisition und Hexenprozesse, sondern viel gedanklich Bedeutendes und menschlich Anrührendes.Ich bin nicht einmal so pessimistisch wie @Sunrise. Der Katholizismus kann Außenbastionen räumen , wenn er die Burg verteidigen kann.


Geschrieben

Einige Gedanken über die ersten Schritte des neuen Papstes: Papst Franziskus kommt den Erwartungen der Öffentlichkeit entgegen. Er verzichtet auf äußerlichen Pomp, gibt sich "menschlich", natürlich. Sein Zeremonienmeister wird es schwer mit ihm haben. Mit seinen schwarzen Schuhen stampft der Papst seinem Gefolge davon und überrascht alle mit seinem spontanen Verhalten. Der Zuschauer erkennt leicht,ob der Papst einen Kardinal mag oder nicht. Franziskus verstellt sich da nicht.
Alles schön und gut , solange man noch von den Vorräten zehren kann, die die Vorgänger angehäuft haben.Am Schluss aber wird es schwierig, ohne die Hilfe der Rituale und symbolischen Gesten den Nimbus zu wahren.Geistliche, die einen schönen Sonntag und Appetit beim Verzehr des Sonntagsbratens wünschen, haben wir (vor allem in Deutschland !) schon mehr als genug. Der Hl. Vater muss aufpassen,dass seine Autorität im Zuge der neuen Natürlichkeit und Formlosigkeit nicht Schaden leidet. Deshalb auch hier: Zurück zur Kultur!


Geschrieben

@ Nuwas----." nicht alles unter dem Gesichtspunkt unseres Schwulseins bewerten ?" heißt es in deinem Beitrag. Ja, wonach denn sonst ? Und nicht nur bew.erten,sondern militant bekämpfen.Du weißt noch weitere Perspektiven ? Welche denn ? Duckmäuserisch alles hinnehmen ?
Deine abwertenden Bemerkungen über Staatspräsidentin Kirchner halte ich für unanständig.Sie ist auf unsere Seite.Die Verfassung in Argentinien enthält einen Paragraphen,der Diskriminierung von Schwulen verbietet Homosexualität ist keine Straftat.Das sexuelle Schutzalter liegt bei 16 Jahren.Deshalb ist die argentinische Bevölkerung Homosexuellen gegenüber immer toleranter geworden.Seit August 2010 ist Argentinien das einzige Land Südamerikas,das die Ehe für Homosexuelle geöffnet hat.Trotz massiver Proteste von katholischer Seite,an deren Spitze Cardinal Jorge Mario Bergoglio.jetzt Papst Franzsikus.Trotz des katholischen Widerstandes hat Präsidentin Christina Kirchner das Gesetz unterzeichnet,das 15 Stunden lang im Senat debattiert wurde und nur mit Hilfe der Opposition zustande kam.------Auch trifft deine Meinung nicht zu,es bilden sich kleine evangelische Gemeinden,die sich schnell wieder auflösen.Seit mehr als zehn Jahren breiten sich die evangelikalen Sekten,Nordamerikas. ,mit großen Erfolg aus-Sie missionieren auf äußerst aggressive Weise in Mittel-und Südamerika Eine Folge der Kirchenpolitik des verantwortlich Cardinals Bergoglios ---jetzt Pabst Franziskus.


Geschrieben

Der Umstand, dass das Menschenwesen kein einheitlicher Block ist wie ein Stein, sondern aus vielerlei Eigenschaften, Bedürfnissen, Strebungen, Vorlieben, Neigungen und Obsessionen (auch physischer Art) zusammengesetzt ist, die einander teilweise widerstreiten, bedingt offenbar, dass es in der Lage ist, scheinbar Widersprüchliches gleichzeitig zu empfinden und auszuleben. Der einzelne muss sich damit arrangieren, gelegentlich Standpunkte einzunehmen, die er nicht vollständig teilt, um des Kompromisses willen. Der christliche Glaube als lebendiges Gottvertrauen scheint mir aber nicht unter die Botmäßigkeit der Ratio zu gehören, sondern er ist etwas, das man hat oder nicht hat; man lernt ihn nicht aus einem Buch. Wenn nun einer, dem das Glück oder Unglück zuteil wurde, im Glauben zu leben, sich als gleichgeschlechtlich liebend erkennt, was tut der dann? Er kann seine erotischen Neigungen nicht abstreifen wie ein altes Hemd. Er kann sich aber auch vom Glauben nicht "abwenden", wie von einer beliebigen Ideologie; er kann sich beirrt fühlen und zweifeln und wird doch vom Glauben nicht lassen. Er weiß aber, dass seine Homosexualität dem Verdikt der Kirche unterliegt, also wird er sie zu unterdrücken versuchen oder seinen Frieden mit ihr machen, indem er die kirchlichen Lehren "modern" umdeutet: ganze alternative Forschungsprojekte widmen sich ja der Neuinterpretation gewisser Bibelstellen. Vielleicht wird er seine Homosexualität kanalisieren, sie in männlichen Gemeinschaften, in Kontemplation und intellektueller Tätigkeit, aufzuheben versuchen. Daraus erwachsen zum Teil bedeutende Kräfte geistiger Art, die man nicht gering schätzen sollte; ein Teil der Energie, die religiöse Männerorden verströmen, dürfte aus dieser Quelle stammen. Die Entscheidung, ob religiöses Leben oder sexuelle Freiheit höher stehen solle, maße ich mir nicht an, obwohl ich nicht christlich erzogen wurde, nicht christlich gelebt habe und nicht christlich sterben werde, ja das Christentum sogar als etwas betrachte, das meinem innersten Wesen zuwiderläuft. Gleichwohl bin ich ganz sicher, dass der einzelne sich nicht in seiner Sexualität erschöpft und dass nicht alles, was er beurteilt, nach Maßgabe seiner sexuellen Orientierung zu beurteilen ist. Wie ich an anderer Stelle schrieb: was in uns "Naturtrieb" zu sein scheint, können wir negieren und aufheben, vorausgesetzt wir tragen etwas in uns, das stärker ist als die Sexualität – vielleicht den "Funken" des Meisters Eckhart.


Geschrieben

@ Empedokles--Gott ist im Verständnis Meister Eckarts Lehre und Gottesbildes nicht gut und nicht gerecht,nicht vollkommen und nicht allmächtig,Gott ist nicht Vater und nicht Mutter,nicht Geist und nicht Person.Eine solche Feststellung ist für viele Christinen und Christen verstörend---und doch ist es im Kern eine jüdische.christliche und muslimische Grundposition
Für all diese Bekenntnisse gilt,woran der Theologe Karl Rahner in seinem Vortrag erinnerte" Wir reden von Gott ,von seiner Existenz,von seiner Persönlichkeit,von 3 Personmen in Gott----aber bei diesen Reden vergessen wir dann meistens,dass eine solche Zusage immer nur dann einigermaßen legitim von Gott ausgesprochen werden kann,wenn wir sie gleichzeitig auch immer wieder zurücknehmen,die unheimliche Schwebe zwischen Ja und Nein als den wahren und einzigen festen Punkt unseres Erkennesn aushalten--Ich schließe den Beitrag weil auch mir das Christentum zuwider ist.--und das mir plötzlch wieder bewußt wird.


Geschrieben

Lieber @Fellatio, dein letzter Beitrag, der ja auch mehr an @Empedokles gerichtet ist, ist mir nicht ganz verständlich.Du machst auf die via negationis aufmerksam. Gott ist nicht mit innerweltlichen Kategorien zu erfassen, nur durch Verneinung kommen wir ihm näher.Dennoch glauben Christen,dass Gott uns in Jesus Christus sein Gesicht gezeigt hat, dass er Person ist und uns antwortet. Dieses christliche Gottesbild ist dir zuwider. Ich kann das nur zur Kenntnis nehmen.
Der Titel meines Threads verspricht zu viel. Das "und wir" habe ich in keiner Weise eingelöst, vielleicht aus dem Grunde, dass jahrelanges Maskentragen die Illusion vermittelt hat, man gehöre ja eigentlich nicht dazu. Das Schwulsein sei Nebensache, lasse sich nebenher erledigen.Bei aller Selbstkritik möchte ich aber festhalten, dass es bei der Bewertung eines Politikers eine Menge von Gesichtspunkten gibt, die wichtiger sind als die Frage, ob er sich z.B. für die Homoehe einsetzt. Würden wir das aus den Augen verlieren, verfielen wir wieder in den Fehler des "abstrakten" Denkens, von dem oben die Rede war.- Am Ende muss ich gestehen, dass ich bei einer Wahl zwischen Frau Kirchner und dem Papst nicht eine Sekunde zögern würde. Nur dann, wenn wir nicht immer die Schwuleninteressen absolut setzen, werden wir an Respekt gewinnen.

Geschrieben

Vom Ansehen her macht er ja doch einen sympathischen Eindruck. Sein Vorgänger wirkte immer wie so ein Griesegram im Nachtgewand.

Vom Grund her bleibt es natürlich schwierig, solch einen Kerl neutral zu sehen, oder seine Taten so zu werten, wenn es einer ist, der bestimmte Leute, zu denen unsereins gezählt wird, aufgrund von deren Veranlagung oder nennt mans : Natur ablehnt. Einem Verein angehört, der das befürwortet, da bekommt es, wenn man nur das Wertvolle heraus nimmt, den Einklang mit denen, die auch von Adolf Hitler und so Consorten einen Teil an guten Taten heraus lesen. Das kann eben nicht jeder. Komischerweise findets fast jeder gleich schrecklich, wenn jemand was gutes über ausgesuchte Taten von Hitler erzählt. Andersrum ist also kein Problem. Der Papst hat ja auch niemand kalt gestellt, missbraucht, gefoltert und so weiter. Es waren ja nur die verirrten und früheren Anhänger von seinem Club.

Auf die katholische Kirche schimpfen muss doch nicht gerechtfertigt werden. Schliesslich schimpfen die über uns grade genug. Suchen sich auch nicht das Wertvolle an uns hervor. Verabscheuen uns dafür, dass wier andere lieben. Schon ein komischer Haufen, predigt von Liebe und Kram, und verdammt selektiv die jenigen, die sie leben.

Bloss wenn es eine Botschaft von Religion ist, bestimmte Gruppen friedlebender Menschen zu verachten, dann wird über die Botschaft ähnlich gedacht wie über die von Rassismus.


Geschrieben

Ich fürchte, dass der Papst in der Tat für die schwulen Gläubigen wenig tun wird, so leutselig er sich doch in alle Richtungen hin gibt. Zu der traditionellen moralischen Verurteilung kommt wohl auch noch ein typisch lateinamerikanisches Machotum, über das jetzt Jorge Gonzalez in der "Welt" berichtet.Auch Franziskus ließ ja mitteilen, dass er den Tango so sehr liebe und früh eine Freundin gehabt habe. ( Seine weiteren Vorlieben für Hölderlin ,Tolstoj und Dostojewski lassen allerdings auf einen bewundernswerten Geschmack schließen.)
Also: bei dem Thema "Der neue Papst und wir" können wir bestenfalls auf keine Verschlechterung der Lage hoffen.Freundlichkeit und umfassendes Liebesbedürfnis Seiner Heiligkeit lassen die Schwulen wohl für absehbare Zeit außen vor.


Geschrieben


Auf die katholische Kirche schimpfen muss doch nicht gerechtfertigt werden. Schliesslich schimpfen die über uns grade genug.



Dann frage ich mich doch, welche Partei dabei nun besser ist. Wir alle kennen es doch - die schier unverrückbare religiöse Auffassung der Kirche. Das begegnet uns aber auch bei anderen Glaubensrichtungen; Beispiel Beschneidung. :P


Geschrieben

Ich habe die moralische Dimension des Religiösen, insbesondere die der großen Offenbarungsreligionen, nie recht verstanden. Tu dies und scheue das - um einer spröden, blassen Heilserwartung willen, die hinter der Buntfarbigkeit der Welt, in der wir leben, unendlich zurücksteht; die Freuden dieser Welt als Versuchung, welcher sich der Mensch durch den Glauben gewachsen zeigen möge... Sollen uns die Theologen sagen, wie wir zu leben haben? Denn die heiligen Schriften sind offenbar nicht eindeutig und der Auslegung bedürftig.

Nein. Dieses Leben ist alles, was wir haben, und ich wünsche mir keine "Ordnung" desselben durch Pfaffen und pfäffische Moral. Wenn es in der christlichen Beerdigungszeremonie heißt: "Von Erde bist du genommen, zu Erde sollst du wieder werden - Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub", so ahnt der, der diese Worte ausspricht, dass wir mit dem Tode dem großen Nichts anheimfallen. Die "Nichtung" des Lebens zugunsten einer Jenseitserwartung mag in Zeiten römischer und orientalischer Grausamkeiten eine bedeutende Hoffnung ausgelöst haben - aus sehr irdischen Gründen überdies - und steht überall dort auf, wo Krieg, Hunger und Not herrschen; aber sie lähmt denjenigen, der die Zustände der Ungerechtigkeit und Unterdrückung ändern will. Vielleicht stirbt es sich leichter, wenn man eine solche Hoffnung hat; mir genügt die Erwartung, dass es mit dem Tode dunkel wird, vollständig. Daher sind mir das Auftreten und die Ansichten des neuen Papstes absolut gleichgültig. Er ist "bescheiden", er ist "sympathisch", er "hat einen guten Geschmack" - und wenn schon, diese Attribute haben andere auch, die sich keine Entscheidung über Gut und Böse anmaßen.


Geschrieben

Sie schreiben nicht nur vor,wie sie zu leben haben....die katholische kirche bestraft auch ihre gläubigen.geschiedenen katholiken ,die wieder verheiratet sind, hart durch den ausschluss von den sakramenten,insbesondere der eucharistie.Doch nun lese ich eine frohbotschaft für die geschiedenen sünder:dass für eine gebühr von 30 000 euro vom vatikan eine annullation der krichlich geschlossenen ehe erkauft werden kann.Das klingt nach ablaßhandel.der im 15.und 16.jahrhundert martin lutheer hervorgebracht hat. "Wenn das geld im kasten klingt,die seele in den himmel springt" Auch wäre hier der tatbestand der simonie erfüllt.Das erkaufen eines geistlichen gutes,also gnade oder ein sakrament,ist als kirchliches delikt strafbar.Vom vatikan hört man in letzter zeit einiges,wenn es um geld geht,doch der verkauf einer ungültigkeitsbescheinigung für eine kirchlich geschlossene ehe ist undenkbar.Geschiedene und wiederveheiratete katholiken sollten sich nicht zu früh freuen---sie haben ja jetzt einen neuen pabst-.......


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