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Anders altern.


Sunrise

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Wie gehen alternde Schwule mit ihrem Leben um. Was tun gegen Vereinsamung?
Mir drängt sich der Eindruck auf, dass hier in diesem Forum das Thema "Alte" ausgespart wird. Trotzdem können wir nicht drumherum, weil auch Schwule immer länger leben. Wer das Glück hatte in einer festen Partnerschaft zu leben, hat diesen oft verloren, sei es dass dieser gestorben ist oder man sich getrennt hat.
Wie gehen wir dann mit unserem Alltag um. Hier in Berlin gibt es das Haus der "Vielfalt", erstes Altersheim für Schwule und Lesben, aber auch für Demenzkranke und Behinderte.
Unter den vielen Angeboten gibt es die Werkstatt der alten Talente -Theater der Erfahrungen -
Hier zeigen "Alte" , was sie durch Spielen und Musizieren noch können.


Geschrieben

Dieses Thema wird bei den meisten Menschen verdrängt, egal mit welcher sexuellen Orientierung sie leben.
Die angesprochene Thematik ist bei den meisten Menschen im Alter ein schwer ernstzunehmendes Pro -
blem. Verallgemeinern lässt sich diese Tatsache aus meiner Erfahrung aber nicht. Es gibt kein Idealrezept für
alt gewordene Schwule gegen Vereinsamung. Jeder Mensch ist einzigartig in seiner Individualität und Entwick -
lung. Lebensentwürfe und das Schicksal der Menschen wird meist fremdbestimmt. Gerade in der Rückschau
eines Lebens wird einem bewusst, wie sehr man bestimmten Träumen und Vorstellungen erlegen ist. Die eige -
ne Realität, der Vereinsamung ist ein langer Prozess, den man nicht akzeptieren muss und den es aufzuhalten
gilt. Jeder Mann ist für sich und sein Glück im Leben selbst verantwortlich. Schon in frühen Jahren muss der
Grundstein für das eigene Leben im Alter gelegt werden. Ob allein oder mit einem Partner, im Alter ist alles
anders als noch in der Jugend. Vor allem die eigene schwule Sexualität verliert an Attraktivität und Gewicht.
Wie bemitleidenswert sind doch all jene Männer, die weder ein Hobbie noch eine besondere Leidenschaft für
etwas bestimmtes vorher im Leben entwickelt haben. Für jeden Mann gibt es irgend ein bestimmtes Thema,
das er bis ins hohe Alter, zu seiner eigenen Sache machen kann. Es sollte möglichst viele Angebote für alte Menschen geben, nur die Betroffenen müssen für sich selbst entscheiden dürfen, was für sie richtig und wich -
tig ist. Die jetzigen Alten- und Pflegeheime sind auch kein würdiger Abschluss für ein schwules Leben. Wir
brauchen andere Lebensformen im Alter, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientieren. Weil aber
alte Menschen keine Lobby haben und kaum Verständnis in unserer Gesellschaft finden, wird sich kaum
etwas in absehbarer Zeit ändern. Wer vermögend ist hat bessere Möglichkeiten, als die breite Masse der
Bevölkerung "Anders zu altern"


Geschrieben


Mir drängt sich der Eindruck auf, dass hier in diesem Forum das Thema "Alte" ausgespart wird.



Eigentlich nicht - zumal der Anteil von Senioren unter den aktiven Usern gerade hier sehr groß ist. Ausgespart werden kann das Thema aber auch nur so lange niemand einen Thread dazu eröffnet. Das hast Du hiermit aber nun getan. :-) [




Hier in Berlin gibt es das Haus der "Vielfalt", erstes Altersheim für Schwule und Lesben, aber auch für Demenzkranke und Behinderte. Unter den vielen Angeboten gibt es die Werkstatt der alten Talente -Theater der Erfahrungen - Hier zeigen "Alte" , was sie durch Spielen und Musizieren noch können.



Eine prima Sache - wenn sie denn auch von den Senioren angenommen wird ... dazu gleich etwas mehr.




Dieses Thema wird bei den meisten Menschen verdrängt, egal mit welcher sexuellen Orientierung sie leben. Die angesprochene Thematik ist bei den meisten Menschen im Alter ein schwer ernstzunehmendes Pro - blem.



Eben - und dazu habe ich ganz aktuell meine eigenen Erfahrungen gemacht (wenn auch nicht im homosexuellen Umfeld), die mich sehr nachdenklich gemacht und, zugegebenermaßen, auch einigermaßen erschüttert haben. In meiner Nachbarschaft gibt es, ganz unabhängig voneinander, zwei ältere Damen, die ihren Lebensabend sexuell / beziehungsmäßig auf sehr ähnliche Weise gestalten. Die eine, sie ist nun 83 Jahre alt, hat seit ein paar Jahren einen nordafrikanischen "Gärtner" (offizielle Version), der inzwischen wohl knapp Mitte 20 sein dürfte. Die Dame ist bekannt dafür in ihrem Garten auch mit über 80 noch regelmäßig der Freikörperkultur nachzugehen. Ihr junger Gärtner lebt mit ihr im gemeinsamen Haushalt, wobei sie jedes Jahr über die Wintermonate gemeinsam in die Heimat des jungen Gärtners fliegen. Die andere Dame, Anfang 70, hat im vergangenen Jahr ihren Mann verloren, mit dem sie 49 Jahre verheiratet war. Um diese Dame hatte ich mich recht intensiv gekümmert, da ich mit ihrem Mann und ihr beruflich und auch privat etwas näher verbunden war. Um mit Blick auf die Diskretion eine Identifizierung nicht möglich zu machen will ich nicht näher auf familiäre Details eingehen. Jedenfalls stand diese Dame nach dem Tod ihres Mannes weitestgehend alleine da. Damit sie nicht vereinsamt hatte ich für sie recherchiert, welche Angebote für Senioren es hier alles gibt. Und das Angebot ist überwältigend! Es gibt wirklich alles und für jeden etwas! Allerdings stieß ich auf ein ganz anderes Problem, mit dem ich so nicht gerechnet hatte: Nahezu alle Angebote wurden von ihr nach dem ersten Schnuppern mit dem Argument abgelehnt, dass dort ja nur alte Menschen anzutreffen wären! Damit könne sie nicht umgehen, da würde sie sich nicht wohl fühlen. Die Masse der "alten Weiber" (Zitat, ihre Worte) würden fast nur über Krankheiten und Gebrechen reden und die (wenigen) älteren Herren wären eben "alte Säcke" (Zitat, ihre Worte) mit denen sie absolut nichts anfangen könne. Eine Zeit lang besuchte sie einen sehr schönen Seniorenclub, erst dreimal in der Woche, dann zweimal, später nur noch einmal pro Woche und nun gar nicht mehr. Stattdessen begann sie immer mehr Zeit mit einer psychisch etwas labilen Dame von Anfang 50 (ebenfalls verwitwet) zu verbringen, wodurch sie sich selbst jünger fühlen würde. Bald gestand sie mir auch wie der Hase in Wirklichkeit läuft (was für mich sehr peinlich war): Sie erklärte mir, dass sie mit ihrem Mann seit über 15 Jahren keinen Sex mehr hatte und sich nichts mehr wünschen würde, als endlich wieder Sex zu haben. Um die Geschichte nicht unnötig in die Länge zu ziehen: Seit ein paar Monaten hält sie sich einen Mann von Anfang 40, der Leistungen nach dem Zweiten Sozialgesetzbuch bezieht. Mit ihm lebt sie ihre Sexualität regelrecht exzessiv aus, unternimmt Reisen mit ihm, beschenkt ihn reichlich und hält ihn aus. Alle Warnungen meinerseits verpufften im Nichts. Sie behauptet sehr glücklich zu sein, gleichzeitig sagt sie aber selbst, dass sie durchaus weiß, dass sie sich selbst "Dreck in die Augen schmieren würde" und dass das natürlich ein schlimmes Ende nehmen muss. Inzwischen habe ich den Kontakt zu ihr eingefroren, mit der Option im Notfall aber mit Rat und Tat zur Verfügung zu stehen. Ich riet ihr die finanziellen Aspekte gut zu überdenken (sie ist diesbezüglich ohnehin sehr fahrlässig), ansonsten aber die Zeit eben zu genießen, wenn sie denkt, dass sie das unbedingt haben muss. Die wenigen Freunde und Familienangehörige, die sie noch hatte, haben sich aufgrund ihrer Beziehung zu dem 30 Jahre jüngeren ALG II Empfänger alle vollends von ihr abgewendet - auch die o. g. psychisch etwas labile Dame. Erschütternderweise behauptet sie, diese wäre nun auf sie eifersüchtig.

Ich denke solche Situationen gibt es im homosexuellen Umfeld ganz genauso. Wie denkt Ihr darüber? Spielt die Sexualität auch bei den über 70jährigen (im Falle der anderen Dame ja auch bis weit in die 80er) eine wirklich so große Rolle? Ich muss sagen, dass ich davon doch sehr überrascht war.


Geschrieben

Ich würde sagen, diese alten Damen können nicht mit Anstand und in Würde altern. Die Sexualität ist auch im
hohen alter noch da und in unterschiedlicher Ausprägung vorhanden. Natürlich will jeder Mensch seinen Trieb nachgehen und voll ausleben, das ist legetim und nichts dagegen zu sagen. Solange sich immer noch ein
bereitwilliges Gegenüber findet, das sich dann vllt mit Geld aushalten lässt, ist für Befriedigung gesorgt.

Mir persönlich würde das wichtigste fehlen und mir reicht das nicht, nur meine Homosexualität auch im Alter
nachzugehen. Mein soziales Umfeld muss ich mir doch zeitlebens erhalten und vorher in jungen Jahren schaf -
fen. Eine Liebesbeziehung hat immer Vorrang und muss möglichst bis in den Lebensabend erhalten bleiben.
In gewisserweise kann ich ältere Menschen sehr gut verstehen, wenn sie sich nicht mit Ihresgleichen beschäf -
tigen mögen und jüngere Menschen vermissen. Für viele ist eben der Zug längst abgefahren und wer sich erst
im Alter um wichtige ernsthafte Kontakte kümmert bleibt meist allein. Jaund mir fiel besonders bei deiner sehr
langen Schilderung der Bezug zur Sexualität im Alter auf. Ich fühle mich bestätigt, wie bemitleidenswert doch
die Menschen ohne Leidenschaft für eine andere Sache im Leben sind. Es gibt Hunderte Möglichkeiten bis ins
hohe Alter sich seinen Spass am Leben zu erhalten. Wer nur seine Energie und Lebensmotivation aus der
Befriedigung seiner Sexualität gewinnt ist der Vereinsamung hilflos ausgeliefert.

Im Internet habe ich noch eine ergänzende und passende Aussage zu unserem Thema gefunden.
Die folgende einfache und klare Meinung hat mich ganz besonders persönlch angesprochen und
sehr gut gefallen.

Zitat: 13.05.10 14:08 Uhr

Wie soll man als alter Schwuler leben? Genauso wie andere Single-Alte auch.
Ich habe einen Freundeskreis - und gut ist. Meine "Frischfleisch-Gelüste" habe
ich zeitlebens im Zaume gehalten. "Abgehangenes" Fleisch ist besser ...
und weniger nervig. Als Sexualpartner kämen heute nur gleichaltrige in Frage.

Ansonsten ziehe ich mein Ding (Single-Leben) durch. Langeweile oder Selbst-
Bedauern kenne ich nicht. Ein Leben im Altersheim mag ich mir (für mich) gar
nicht erst vorstellen.

Warum sollte man vor dem Unausweichlichen (Altern) Angst haben? Wenn man
einen funktionierenden Freundeskreis hat, ist das alles halb so schlimm.

Gruß, * (von einem schwulen "Opa" ;-D )

Roland_321

Zitat ende.

Da fällt mir zum Schluß noch der Spruch ein: Alt werden und das Leben im Alter ist nichts für Feiglinge!


Geschrieben

Jeder gestaltet sein Leben nach seinen Wünschen und Vorstellungen und auch den Möglichkeiten, die man hat. Hier in Berlin kann es sehr abwechslungsreich zugehen, weil eine große schwule Community.
Daneben gibt es auch den Alltag und da wird es für manchen schwierig. Wer hilft mir meine Gartenmöbel vom Balkon in den Keller zu tragen oder den Einkauf die Treppe hinauf? Mit dem Alter verlassen einem auch die Kräfte
Hier besuche ich eine Theatergruppe im "Haus der Vielfalt", an dieser Gruppe nehmen auch drei Rollstuhlfahrer teil, die wir mit in die Proben einbeziehen. Das gibt uns Zufriedenheit und den Behinderten neuen Lebensmut.


Geschrieben

Es ist gut und richtig, wenn man sich im Alter bestimmte Gruppen sucht und diverse Angebote nutzt. In den Großstädten sind da die Möglichkeiten besser, aber gerade da vereinsamen auch viele Leute.


Geschrieben


Jaund mir fiel besonders bei deiner sehr langen Schilderung der Bezug zur Sexualität im Alter auf. Ich fühle mich bestätigt, wie bemitleidenswert doch die Menschen ohne Leidenschaft für eine andere Sache im Leben sind. Es gibt Hunderte Möglichkeiten bis ins hohe Alter sich seinen Spass am Leben zu erhalten. Wer nur seine Energie und Lebensmotivation aus der Befriedigung seiner Sexualität gewinnt ist der Vereinsamung hilflos ausgeliefert.



Dieser enorme Bezug zum Körperlichen hat auch mich sehr überrascht, ja regelrecht unvorbereitet getroffen. Ich dachte halt, eine nette Gruppengemeinschaft mit Altersgenossen, Bingoabende, eine Senioren-Theatergruppe, regelmäßige Ausflüge mit der Seniorengruppe und jedes Wochenende der Senioren-Tanztee wären geeignete Mittel die Dame aus meinem realen Beispiel zu versorgen und glücklich zu machen. Dazu noch die Senioren-Schwimmgruppe.




Daneben gibt es auch den Alltag und da wird es für manchen schwierig. Wer hilft mir meine Gartenmöbel vom Balkon in den Keller zu tragen oder den Einkauf die Treppe hinauf? Mit dem Alter verlassen einem auch die Kräfte



Wobei das eigentlich wirklich das geringste Problem sein sollte! Ich hatte zwar noch keine Veranlassung in Berlin dementsprechend zu recherchieren aber in Frankfurt a. M. ist die diesbezügliche Versorgung nahezu lückenlos! Das fängt schon beim Betreiber des ÖPNV an, der allen Senioren (völlig unabhängig davon ob etwa eine Pflegestufe bewilligt ist oder nicht) einen kostenlosen Begleitservice zur Verfügung stellt. Der Begleitservice holt dich zuhause ab, begleitet dich zur U-Bahn, geht mit dir einkaufen, begleitet dich wieder nachhause und trägt auch deine Einkäufe ggf. die Treppe rauf. Alles ohne einen Cent extra - man muss den Begleitservice nur anrufen und einen Termin vereinbaren. Erfüllt dich denn das "Haus der Vielfalt"? Kommst Du damit klar, dass auch alle anderen Mitglieder dort gehandicapt sind, sei es durch Alter oder körperliche Behinderung, und eben keine Inklusion stattfindet?


Geschrieben

@Jaund, mein Vater hat bis kurz vor seinem 100. Geburtstag alleine in seinem Haus gelebt. Außer eine Frau die für ihn kochte und einer Putzfrau hat er keine Hilfe benötigt.Noch kurz bevor er starb habe ich mit ihm einen Urlaub auf Norderney verbracht. Dort war er noch vollständig geistig auf der Höhe und zeigte keinerlei Anzeichen einer Demenz.
Aus Angst von Anderen abhängig zu sein, hat er es vorgezogen lieber zu sterben.
Mit 90 Jahren hatte er noch eine Freundin und auch Sex.
Auch im Alter braucht man Sex nicht auszuschließen.
Ich bin zwar mit 78 Jahren noch nicht ganz so alt. Auch habe ich mit meinem 32 jährigen Partner noch regelmäßig Sex.Doch mehr und mehr verbinden uns andere Interessen
Fast jeden Morgen streife ich mit unseren drei Hunden:"Big Dog", dern Tibet-Terrier "Lulu" und "Little Dog" über die abfgeernteten Reisfelder. Während ich in einer Feldlaube raste, toben die Hunde bis ich sie nicht mehr sehen kann, kommen aber zurück sobald ich nach ihnen rufe. Zuhause schreibe ich dann "Hundegeschichten für Kinder" an einem Buch.


Geschrieben

das altern.
ja man mag nicht dass das karusell langsamer wird,man will hoch und runter und lachen,
und doch irgendwann werden die ketten locker und die reise wird langsamer,ruhiger,besinnlicher.
es geht nicht mehr in gewohnter form hinauf,es geht auf einen äusseren stillstand zu.
nun hat man gelegenheit das gelebte revue passieren zu lassen,es in die arme zu nehmen und danke zu sagen.
nun da das äussere leben fast steht regt sich das innere,es kann schön sein oder traurig,es kann in eine erwünschte demenz führen,aber auch zu heissen tränen auf den wangen ,im vergangenen liegt die karte ins jetzt.
ich meine wür dürfen stille werden ,ruhen .und neu werden aus dem was zurück bleibt.
was sollte sonst die eintagsfliege sagen,was das ferkel das man als kind schon spiesst.
ich denke alt und seine eigenheiten sieht nur für die ausenstehenden komisch aus.
ein baby will gehn unabhängig werden,ein kind will jugendlich und stark,ein jugendlicher erwachsen werden,alle treiben die zeit voran ,alt will keiner sein.
und doch ist es nur ein durchgang,ein neuerlicher weg durch den geburtskanal,nehmen wir das unbekannte an.


Geschrieben

Aha, dann scheint es sich bei der von dir (@ Sunrise) genannten Einrichtung wohl um den Lebensort Vielfalt zu handeln. Entgegen deiner Aussage




Hier in Berlin gibt es das Haus der "Vielfalt", erstes Altersheim für Schwule und Lesben, aber auch für Demenzkranke und Behinderte.



scheint jedoch der Lebensort Vielfalt sogar ausdrücklich eine Inklusion zu wünschen, was ich grundsätzlich als sehr erfreulich betrachte! Allerdings stellt sich die Frage ob eine solche, gewissermaßen aufgesetzte, Quotenregelung in der Praxis auch funktioniert. Die vom Betreiber festgesetzte Regelung, in welchen der 24 Wohnungen etwa die Bewohner mit homosexueller Neigung und Bezug von Sozialleistungen zu wohnen haben, in welchen die ohne etc., verursacht bei mir ein mulmiges Gefühl. Ist diesbezüglich denn auch festgesetzt in welchen Wohnungen die vorbestimmte Quote der Männer mit heterosexueller Neigung wohnen müssen? Wie gesagt: Die Idee der Inklusion ist sehr begrüßenswert! Beim Durchlesen des Textes Über uns überkommt mich aber, wie gesagt, ein mulmiges Gefühl. Ich habe das jetzt aber so verstanden, dass Du dort gar nicht wohnst, sondern dort ebenfalls angebotene Freizeitangebote wahrnimmst, richtig? Ist denn bei diesen Freizeitangeboten die Idee der Inklusion in der Praxis ebenfalls umgesetzt? Wie Du deinen Lebensabend in Thailand gemeinsam mit deinem Freund verbringst, finde ich persönlich jedenfalls ausgesprochen schön und erstrebenswert! Sollte ich einmal in dein Alter kommen, dann würde ich mir dieses Modell für mich selbst auch wünschen. Mich jemals in eine wie auch immer geartete Einrichtung zu begeben, käme für mich niemals in Frage. Ich kann nicht gehorchen.
Ich wünsche dir auch weiterhin viel Erfolg bei deinem Buch!


Geschrieben


Aha, dann scheint es sich bei der von dir (@ Sunrise) genannten Einrichtung wohl um den Lebensort Vielfalt zu handeln.




Habe ich was anderes verlinkt?


Geschrieben

In dem Haus der "Vielfalt" gibt es verschiedene Freizeiteinrichtungen u.a. auch ein Restaurant mit Festsaal und Bühne. Mit der Schwullesbischen Theatergruppe "Rosa Falten" üben wir dort unter Anleitung eines professionellen Theater wissenschaftlers jedes Jahr ein Stück ein. Wobei wir einige der Hausbewohner mit einbeziehen.
Das Haus betreut auch noch andere Menschen die an Suchtkrankheiten oder Demenz leiden. Alleine ca 100 Mitarbeiter sind dort ganz oder teilweise beschäftigt. Doch der Hauptaspekt liegt bei den Schwulen und Lesben im Alter und betreutes wohnen.


Geschrieben

@checker sagt es und sein gefundener Brief von Roland-321 bringt es auf den Punkt. Alt werden und Alt sein ist keine Frage der Sexualität--Sein Leben Selbstbestimmt gestalten---warum nicht auch den letzten Lebensabschnitt ? Wenn ich lese,die Gay-Gray beklage sich über mangelnde Freizeitangebote für homosexuelle Senioren--kribbelt es mir langsam von den Füßen her aufwärts--Wir Schwule wollen und haben fast die Gleichstellung erreicht--ergo müssen wir unser alt-sein und älter-werden als Schwule selbst definieren,derjenige,der noch kein Selbstbewußtsein als älterer Schwuler entwickelt hat,muß sich daran erinnern,dass er Eier in der Hose hat.Ich brauche keine " homosexuellen Freizeitangebote".Ich kann Mitglied im Sport-Theater Verein Tennisclub sein oder oder werden,bei der Caritas oder Roten Kreuz mitwirken.Auch die " Tafel " ist für Hilfe dankbar .Mittendrinn zu sein,ist Lebensqualität .Ein kreatives Leben zu führen,andere inspirieren Auch politisch akiv werden ist eine lohnende Aufgabe.Notfalls selbst eine Gruppe mit Gleichgesinnten gründen.Ich mag einfach die Jammerei,das mitleidheischende Getue nicht mehr hören.Natürlich ist Alt werden Scheiße,aber da müssen wir Alle durch.Aber bitte Aufrecht.


Geschrieben

@fellatio, ich kann mich nicht entsinnen jemals hier gejammert zu haben. ich habe lediglich gefragt wie ist dass Leben im Alter. Das Betrifft nicht nur Schwule und Lesben, sondern auch alle übrigen Menschen in unsere immer älter werdenden Gesellschaft.Hier in diesem Forum natürlich in erster Linie, die der Schwulen und Lesben.
Da es auch viele der hier postenden User betrifft, glaube ich an ein allgemeines Interesse, auch einmal darüber zu diskutieren. Nun ist es jedermanns eigene Sache, sich daran zu beteiligen oder bei Nichtinteresse es bleiben zu lassen.
Nun glaube ich allerdings, dass es für den ein oder anderen hilfreich sein kann, einmal über das Leben im Alter zu sprechen. Deine Vorwürfe hättest Du Dir ersparen können. Selbst wenn jemand jammern sollte, kann ein Gespräch darüber hilfreich sein.


Geschrieben


Habe ich was anderes verlinkt?



Nanu??? [Zusatzerklärung ein]Durch den freundlichen Hinweis von Silberblick wurde ich im Gespräch mit Sunrise dahin geführt, dass es sich bei besagtem "Haus der Vielfalt" tatsächlich um den "Lebensort der Vielfalt" handelt. Hierdurch konnte klargestellt werden, dass dort sehr wohl eine Inklusion im Sinne von normaler Durchmischung homosexuell empfindendender Menschen mit der Mehrheit der nicht homosexuell empfindenen Bevölkerung stattfindet. Es findet also keine selbst gewählte Ausgrenzung in das Ghetto einer Szene statt, sondern es wird Nomalität angestrebt. Nur durch den Link von Silberblick zu einem Stern Video war es mir möglich das Haus der Vielfalt als Lebensort der Vielfalt identifizieren und somit auch deren Internetpräsenz aufrufen zu können. Mein ganzer Dank gebührt somit Silberblick.[Zusatzerklärung aus]

@ fellatio: Auch mir erschließt sich nicht wirklich warum man ein extra Süppchen braucht - aber ich akzeptiere, dass gerade viele Ältere sich in einer abgegrenzten Gruppe wohler fühlen, vielleicht auch weil sie mitunter noch das Trauma des einst Verfolgten mit sich herumschleppen.




Mittendrinn zu sein,ist Lebensqualität



Ja, das wäre auch mein Motto - aber anscheinend gibt es viele, vor allem ältere, homosexuell empfindende Männer, die sich eben separiert wie in einer Szene noch wohler fühler. Sunrise z. B. ist zumindest in Thailand wohl auf jeden Fall "mitten drin" und separiert sich dort nicht. Find' ich gut! :-)


Geschrieben

@Lieber Sunrise-ich hab wohl oft genug meine Bewunderung für deinen Lebensstil ausgedrückt--meine Kritik an der Jammerei war nicht pesönlich gemeint,sondern gilt denen, die mit ihrem Schwulsein hadern--statt sich des Geschenkes ihrer besonderen Sexualität zu erfreuen--und der besonderen,intensiven Sinnenfreuide .Miss Piggy,von der " Muppets Show " sagte mal : Viele meinen " Weniger ist Mehr" Doch das ist falsch "Mehr ist Mehr"


Geschrieben

@fellatio, diesmal war ich es wohl, der dünnhäutig reagiert hat.Es tut mir leid.
Es ist bei meinen Aktivitäten nicht nur der Wunsch der Einsamkeit zu entgehen, sondern auch das Gefühl noch gebraucht und anerkannt zu werden. Es schmeichelt meiner Eitelkeit bei meiner beratenden Tätigkeit, als der "Big Boss" zu gelten. Der "Gerlimani" der immer alles exakt haben will.
.Mir wäre lieber, wenn wir hier in Deutschland fließend aus dem Arbeitsprozess ausscheiden könnten, als mit >Glockenschlag 65 Jahre, den Hammer aus der Hand legen zu müssen. Bei einer gleitend verringernden Arbeitszeit hätte man dann auch die Möglichkeit sich auf ein Hobby vorzubereiten


Geschrieben

bei uns haengen vielle alte bei der skateanlage ab. da von bin ich nicht der aeltest. fett fahren und koole trix könne die. da sagt keener wat gegen, is och so einer bei der is fast 50, graue haaren. der hat das foll brontal drauf. yah, musste eben nie mit aufhöre imma vielle Sport mache, das bleibste jung und ab und zu ne buddel vodka, yah! klaa, mit poppen läuuft im alta bei dene nich mehr soo viell.

viele alte gehn cruhsen. die siehste da jede nacht auf und ab eiern. kommt dann son punk, das issn stricha, dem geben die bissken was auffe kralle. so haben die sex wennse oll sind. sich ein grippn und dem punk sein och ma anpackn. manche eiern da echt jede nacht lang. kann regnen oder schneien, egal. sind da woll schon oll so ge worden.


Geschrieben

Mehr gibts glaub nicht zu sagen oder ? )

http://www.youtube.com/watch?v=akZBOCQU004&feature=player_embedded


Die Alten Leute wo heute einsam sind,die wollten es einfach so . Die haben sich ganz von sich aus in ihre Bude verzogen und den Kontakt zu allen abgebrochen über die Jahre .
Sowas schaffen selbst 15 oder 18 Jährige,wenn die sich einfach abkapseln von allen und nur Daheim hocken .DIe verschwinden von der Bildfläche und sind irgendwann vergessen.
Einsam wird nämlich niemand sterben,solange er nicht verlernt der Welt offen zu begegnen,seien es Bekanttschaften knüpfen im Park oder große klassische Alzheimer-Gang Events mitmachen,wie gemeinsame Ausflüge ,wanderungen usw.,hauptsache man macht sich immer wieder bemerkbar für die anderen und schon ist die Halbe Miete drin für ein Happy end.

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