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Mysterium der Homosexualität


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

@Psychodoc Wer sind die Liebhaber der "Passiveb"? Zunächst einmal die Heteros, die auf kleine Differenzen nicht achten, in jede Vertiefung stechen und den Sexualakt als lustvolle Unterwerfung des Partners erleben. Dann natürlich die Bisexuellen. Die Gruppe der Homosexuellen, die sich "aktiv" in obigem Sinn verhalten, schätze ich als sehr klein ein.
Ich muss eigentlich um Entschuldigung bitten, dass ich mich zu diesem Thema äußere.Mein Erfahrungsfundus ist sehr klein, Literatur über Homosexualität habe ich kaum gelesen. So kann ich allenfalls ein "wildes" Denken mit sicher vielen Irrtümern anbieten.
Das Problem der homosexuellen Identität wird auch dadurch schwieriger, dass man sorgsam die Züge homosexuellen Wesens und Verhaltens ausscheiden muss, die sich aus der sozialen Situation des Schwulen ergeben. Denn diese ist höchst wandelbar. Ich beneide jeden Schwulen, der unter 40 ist. Er hat den Prägestock der Jahre mit dem Paragraphen nicht erlebt, und sein "Wesen" , seine "Identität" hat sich ganz anders konstituiert.
Was ist aber allen Schwulen dennoch gemeinsam? Eine erste Antwort: das Bild des Mannes als Ideal, dem man sich entweder selbst annähert ("Du musst dein Leben ändern!") oder dessen Verwirklichung man sich unterwirft oder der man wenigstens folgt, sich ihr immer wieder nähert und sinnlichen Kontakt sucht.

Geschrieben

Ein männliches Leitbild haben heterosexuelle Mäner doch auch. Jeder pubertierende Junge hat das. Nur haben heterosexuelle Männer nicht nur ebenfalls derartige Leitbilder, sie sind oft auch die Leitbilder; und das einfach so, ohne "ihr Leben zu ändern". Die Ikonen der homosexuellen Ästhetik und die schwulen Pin-Up-Boys wie Brad Pitt, David Beckham, Vin Diesel, Cristiano Ronaldo haben außer ihrer männlichen Ausstrahlung alle eines gemeinsam: sie sind heterosexuell. Sie nur schmachtend anzuhimmeln, sich ihnen zu unterwerfen, sich ihnen hinzugeben oder sich ihnen mit klopfendem Herzen zu nähern, scheint mir irgendwie zu wenig. Wo sind die schwulen Heldengestalten - Gestalten, die sich selbst mit dem Begriff des "Schwulseins" identifiziert hätten?

Geschrieben

Tja, das kommt davon, wenn man nicht die Zeit hat kontinuierlich hier zu posten. Gerade hatte ich meine fast fertige Antwort auf Nuwas' letzten Beitrag hier im Editor ... und schon kann ich sie wegwerfen, da Psychodoc inzwischen bereits nahezu exakt das gleiche geschrieben hat. Dennoch bleibt mir dies zu unterstützen: Natürlich ist es so, dass alle Männer, egal ob hetero- oder homosexuell empfindend, das Bild des Mannes als Ideal haben, wie Nuwas es sehr schön ausgedrückt hat! Dass dies insbesondere bei pubertierenden Jungs ganz besonders stark ausgeprägt ist, ist ebenso richtig wie normal.




Die Ikonen der homosexuellen Ästhetik und die schwulen Pin-Up-Boys wie Brad Pitt, David Beckham, Vin Diesel, Cristiano Ronaldo haben außer ihrer männlichen Ausstrahlung alle eines gemeinsam: sie sind heterosexuell.



So ist es. Diesen Punkt betreffend würde ich sehr gerne entsprechende Erklärungen einiger weiterer User hier lesen!

Ich möchte aber gerne auch noch auf weiter oben geschriebene Absätze eingehen, nämlich auf die von Nuwas sehr schön definierten drei unterschiedlichen Typen, wobei ich hier näher auf den zweiten eingehen möchte:




Ein zweiter Typ des Homotropen liebt die sexuelle Übermacht des Freundes, erlebt sich im Verhältnis zu ihm als passiv, unterwürfig. Sein Erlebnis der Männlichkeit ist durchaus dem der Frau zu vergleichen.



Ist es nicht dieser zweite Typ, der gewissermaßen in der allgemeinen Verkehrsauffassung das Sinnbild des Schwulen, des Homosexuellen, darstellt (vgl. z. B. Zitat Spiegel "Schwule sind die besseren Frauen" )? Möglicherweise Verbindet die Angehörigen dieses Typus ja in der Tat mehr als nur der Sachverhalt des homosexuellen Empfindens? Ist es nicht so, dass bei Angehörigen dieses Typus tatsächlich mehrheitlich weibliche Verhaltensweisen im Alltag festzustellen sind? Ist es nicht dieser Typus, dessen Wesensart man in der Tat mitunter bereits erkennen kann bevor man definitiv von seinem homosexuellen Empfinden weiß? Ist es nicht so, dass Schwule sich innerhalb ihrer Subkultur gegenseitig als "Schwestern" bezeichnen? Aber wer sind dann "Schwule"? Augenscheinlich ja wohl nur Angehörige dieses zweiten Typus. Was sind aber die Angehörigen von Typ 1 und Typ 3? Was verbindet sie untereinander innerhalb ihres eigenen Typus und typübergreifend? Richtig: Ausschließlich ihr homosexuelles Empfinden, sonst nichts. Aus meiner Sicht lassen sich nur für Typ 2 über das homosexuelle Empfinden hinausgehende gemeinsame Attribute bezüglich der Wesensart feststellen. Doch welche Konsequenzen hat das für Typ 1 und Typ 3? Insbesondere wenn sich nach der Verkehrsauffassung ein "Schwuler" nach Typ 2 definiert?


Geschrieben

@Psychodoc Vielleicht irritiert das Wort "Leitbild" hier. Ich kann mir vorstellen, z.B. eine Frau auch als "Leitbild" zu haben. Wenn ich von "Ideal" rede, dann rede ich von erotischer Attraktion ,nicht vom Ethos. Das ist ja das Schlimme, dass man sexuell bejaht ,wo moralisch nichts zu bewundern ist.-. Der pubertierende Jugendliche bewundert vielleicht den verehrten Mann, fühlt sich aber kaum sexuell angezogen. Das Sexuelle lässt man zu, sehnt sich aber nicht danach.
Deinen Supertypen, die Männer und Frauen verehren, ist nach meiner Meinung eins gemein : eine gewisse Metrosexualität. Ich weiß nicht, was Machofußballer z.B. von Ronaldo halten,auch Beckham wirkt so in die Richtung.
@ Jaund In meiner "Definition" der Typen bin ich nur kurz auf Typ 2 eingegangen.Ich muss gestehen, dass ich mich hier zu der notwendigen Solidarität sehr zwingen muss. Auch dieser Typ hat seine Qualität. ich kann mir aber unter keinen Umständen vorstellen, einen meiner Freunde "Schwester" zu nennen.


Geschrieben

Oh, ich kann mir vorstellen, dass so mancher Fünfzehn - oder Sechzehnjährige gern eine Liebesnacht mit Cristiano Ronaldo verbringen würde, ohne auch nur im geringsten "schwul" zu empfinden. Ein Idol ist immer erotisch, für beide Geschlechter.

Wenn das Ideal doch wieder "erotische Attraktion" bedeutet und keine ethische Komponente hat, so handelt es sich erneut nur um einen anderen Ausdruck für gleichgeschlechtliches Begehren. Wir wollten aber herausfinden, was Männer mit homosexueller Präferenz außer diesem verbindet; die geheimnisvolle metaphysische Substanz, das Wesen, die Identität herauslocken. Und da sind wir nun so klug als wie zuvor.

Geschrieben

Mir ist die Heterosexualität ein Mysterium, jedoch auch die Versuche hier, Homosexualität erklären zu wollen. Ich kann mich nur in einen Mann verlieben, die Frau ist mir da einmal mehr ein unbekanntes Wesen. Warum sollte ich mir den Kopf darüber zermartern, was ich als selbstverständlich ansehe? Hier scheint es einige Zweifler zu geben...


Geschrieben

@Psychodoc Deine bohrende Frage nach den "schwulen Helden" setzt mich in Verlegenheit und trifft mich auf dem falschen Fuß. Vielleicht wissen andere Rat.
Eine bescheidene Ausflucht: Die Helden der kleinen Minderheit der Schwulen fanden zu Zeiten der Verfolgung wenig Bereitschaft und Gelegenheit, als Schwule hervorzutreten. Vielleicht wird man sich beim Jüngsten Gericht wundern, wer alles dazugehört.


Geschrieben

Kann mir jemand ,in ein-oder zwei Sätzen zusammen fassen,worum es in der Diskussion geht ? Irgendwie seh ich nicht mehr durch.Geht es um eine vermeintliche Spaltung zwischen normalen Schwulen und schwulen Schwulen ? Oder um die Akzeptanz von schwulen Schwulen ? Oder dass die schwulen Schwulen normale Schwulen werden sollen ? Für mich waren diese " Klischee-Schwulen " schon immer paradox: Wie kann man Normalität einfordern,wenn man alles daran setzt,sich " unnormal" zu verhalten ? Sorry,aber bei jeder CSD erschließt sich mir der Grund,warum wir eben bei vielen Menschen noch nicht akzeptiert sind.Den je nach persönlicher Lebenshaltung sind Transen,Tunten und Männer in Lederklamotten nicht so einfach zu akzeptieren. Um das festzuhalten:ich persönlich habe mit solchen Typen von Schwulen keine Propleme.Jeder so wie er will--meins ist es nicht und ich kann verstehen,daß viele sich damit schwer tun.Und auf der anderen Seite gibt es die Gruppe von Schwulen,die völlig normal und " heterolike ",wie es so schön heißt,durchs Leben gehen.Dazu zähle auch ich mich.Die puhsen sich und ihre Sexualität nicht in den Rahmen,wie es oben genannte Gruppe tut.Warum auch ?Man unterscheidet sich nicht von den Heten,wieso sollte man sich also irgendwie anders verhalten ?! Man führt im besten Fall eine Beziehung,im noch besseren Fall kann man sich auch völlig normal mit dem Freund in der Öffentlichkeit zeigen,man geht Ausbildung oder Beruf nach und macht so unspektakuläre Dinge wie shoppen,Kino,essen gehen oder Sex haben.Und ich bin davon überzeugt,dass es den Mitmenschen so auch viel leichter macht,wenn man seine Sexualität nicht dauernd und teilweise primitive Weise zur Schau trägt.Und ja,ich glaube auch,dass in der Masse die meisten Schwulen ein völlig unauffälligers Leben führen,das ohne CDS-Wagen auskommt.
Bei der Etikettierung der Arten von Schwulen vermisse ich diejenigen,die auf ihrem Profil die Frage nach dem Ficken mit aktiv und passiv beantworten--Es ist wundervoll,das Mysterium der Homosexualität--Giovanni Boccaccio, hat gesagt:" Es ist besser zu genießen und zu bereuen,als zu bereuen,dass man nicht genossen hat.Und er lebte von 1313 bis 1375.


Geschrieben

geht so un gefaerr drum dass schwul sein als eine eigen schafft vonner natur beim mensch der homosexual fühlt so eer be zweifelt wird. sagt mein kollegah Danyo jenfalls.

dit mit dem zweifel wird eim vonne anderen so innen kopf ge setzt. erst denkt man, is alles klaa, normal, man is ebben so, fertig. dan kommen di wo nich an schwul als Alter is mus vonner persohn glauben. machen dich verückt bis du schon selbst denkst, isset nun einfach normal, zweite schieblade von normal oder isset doch nich so? dann rennst du damit los. mit dem was andere be zweifeln. daher kommt dit so viel, dass schwule damit nich klaa kommen, dasse numa so sind.

dat ding mit der insel gibbet auch im waaren leben. hetero-insel! da musst du nur wo sein wo sich keine schwulen oder Bi-mannen zu er kennen zeigen. dann hast du kein life bezug zum realen mann. weil die voll cool kollegah hetero männer sprechen nicht auf deine blicke an, frauen guckst du dich ee nicht da nach. gayporno clips glotzen wird auch mal fade. was passiert also? man wird zum puren wixer oder macht in fetische. ich glaube fetische haben viel mit dem insel-fännomen zu tun. yo. einige vollkrassmanneken machn viel leicht den hetero im fuusballverein besoffen. fummln an ihm rum solange er duun is. is abba zu risiko reich. gibbet zu oft schaden für mampfe.

wegen dem mit der hetero-insel is auch das mit de heteros als vorbilder quatsch.wenn das stimt wärn doch viel weniger schwule da. die wachsen doch och nich mit schwule als vorbilder auf.

näh wenne mich fragst is schwulsein ne zweite schieblade von normal. man is schwul, wenn dat hetero sexuelle für ein wat abnormes is. von denne normaldinge gibbet eewig viele. sexuell sein is keine einbaanstrasse. ohne den mann der wo homosexuell is gibts den sex mit dem mann ebbe och nich. was von natur aus so sein kann. nicht muss. wo es alle stufen drinne gibbet, und jedes is einzeln och anners als dit annere bei andern is. yo. so iss dit.


  • 4 Jahre später...
  • Moderator
Geschrieben

HUCH  :flushed: ...
da hab ich doch tatsächlich aus Versehen auf  "Antworten" geklickt .. ^^^

nee, also so ganz aus Versehen dann auch wieder nicht  :confused:

Ich bin nur eben irgendwie an diesen uralten Thread geraten, und nachdem ich mich so reingelesen hatte fiel mir dann wieder ein, wie "niveauvoll" es hier mal zuging. Ziemlich angeregte - und anregende Konversation das, finde ich jedenfalls. 

Auch wenn es in diesem Thema manchmal knisterte, niemand wurde ausfällig, und was noch mehr auffällt: 
Die hatten sich wirklich auch was zu sagen ^^  Chat, wie er eben auch sein kann.

Drum schubs ich das Thema mal hoch, steinigt mich doch...  :$

Geschrieben

In der Tat, ein niveauvoller Chat. Habe gerade anderes erlebt, inklusive Beleidigung.

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