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Mehr schwule Themen im Forum


Sunrise

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Leute, bleibt wie ihr seit, gebt euch keine verallgemeinerung hin, lebt euer leben, und wenn's den nachbarn nicht gefällt um so besser, dann denken vielleicht andere darüber nach.
Ich persönlich habe keinen bock mich immer wieder rechtfertigen zu müssen...und zum glück, kann ich mir meine freunde selbst aussuchen. CSD in HH war wieder ein toller erfolg, die berichterstattung auf phoenix über die kreuzfahrten war ein flop, weil dei darsteller das so zeigen/darstellen wollten.
Wer eine gayschifffahrt bucht, will auch entsprechend feiern, das hat nichts mit "normalen" kreuzfahrten zu tun.


Geschrieben

Hier möchte ich gerne nachhaken.

Wieso siehst siehst du dich denn genötigt dich immer wieder rechtfertigen zu müssen? Aus welchem Grund genau und durch wen?

Inwiefern war der CSD in Hamburg ein toller Erfolg? Der CSD ist im Ursprung eine Demonstration zum Gedenken an den Stonewall-Aufstand, bei dem homosexuell empfindende Männer sich erstmals gegen staatliche Willkür und Gängeleien mit Erfolg zur Wehr gesetzt hatten. Die Demonstration soll heute genutzt werden um insbesondere auf Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen nur aufgrund ihrer sexuellen Ausrichtung hinzuweisen. Bedauerlicherweise ist von diesem Ansinnen meist aber nicht mehr viel übrig geblieben. Stattdessen sind diese Demonstrationen zu dem Karneval nicht unähnlichen Umzügen degradiert worden, die weitestgehend von den Gruppen der Transgender und der Lesben beherrscht werden. Bewusst provozierend dargebrachte sexuelle Anzüglichkeiten in der einen oder anderen Form sind dabei häufig zu beobachten. Wer dem Karneval zugeneigt ist, für den mag das bunte Treiben einen gewissen Unterhaltungswert besitzen. Auf andere mag die Veranstaltung, die kaum noch dem ernstzunehmenden Anspruch einer Demonstration gegen Diskriminierung und Ausgrenzung gerecht wird, aufgrund der hemmungslosen Selbstdarstellung bestimmter die ganze Sache nahezu vollständig dominierender Gruppen eher wie eine groteske Verzerrung von dem wirken, was man in der Gesellschaft eigentlich unter Homosexualität als solcher verstehen sollte.

Was den Phoenix Bericht zu der „Gay-Kreuzfahrt“ betrifft, so kann man darüber streiten, ob die negative Außenwirkung, vom Aufnahmeteam unbeabsichtigt, nur durch die Handlungen der Teilnehmer zustande kam – oder ob die Gruppe vom Aufnahmeteam durchaus bewusst ausgewählt worden war um ein bestimmtes Bild von homosexuell empfindenden Männern darzustellen, wie es in der Gesellschaft inzwischen bedauerlicherweise erwartet wird.

Geschrieben

"""Hier möchte ich gerne nachhaken.

Wieso siehst siehst du dich denn genötigt dich immer wieder rechtfertigen zu müssen? Aus welchem Grund genau und durch wen?"""

Nun, auch ich hab schon einige Lebensjahre auf dem Buckel und so manche Einstellung gegenüber meiner Bisexualität erlebt.
Angefangen hat es in der Lehre, wo ich von einem Gesellen deswegen gehänselt wurde.
(er hat uns mal im Hallenbad erwischt, wo wir uns sehr eng aneinander gedrückt hatten)
Als ich mit 30 meine erste Wohnung zusammen mit einem Mann beziehen wollte, bekam ich keine Unterschrift unter dem Mietvertrag hier bei uns auf dem Lande.
Ich habe versucht zu erklären, dass es doch keinen Unterschied mache ob nun so oder so…ich hab die Wohnung nicht bekommen
Danach habe ich mich, wie viele, mit meiner Gesinnung zurückgehalten um nicht mir fremden Menschen gegenüber erklären zu müssen, warum ich so leben möchte.
Selbst Heute, wenn ich im Hotel ein Doppelzimmer beziehen möchte, kommt schon mal die Frage…“Zwei Männer?“ …ich nicke dann nur und grinse frech.

"""Inwiefern war der CSD in Hamburg ein toller Erfolg?"""

Ich habe diesen Vorbericht gelesen und bei der angenommenen Teilnehmerzahl kann es nur ein Erfolg werden, was dann ja auch war. Sicherlich hat das gute Wetter dazu beigetragen (Volksfest)
http://www.hamburg-pride.de/hamburg-pride-csd/parade/


Geschrieben

ich lebe in hamburg. ich kenne viele csd-veranstaltungen und jedesmal bin ich erstaunt, wie der ursprung,
der eigentliche sinn, sehr vielen teilnehmern überhaupt nicht bewusst ist. der hamburger csd ist genau wie
in anderen großstädten berlin und köln immer ein großer erfolg, wenn man die teilnehmerzahlen zugrunde
legt. ein alljährlich wiederkehrendes straßenfest, wo manch standbetreiber nur seinen umsatz sieht und
nichts von einer schwulen-demonstration weiss oder auch nichts wissen will. es ist nur feiern angesagt.
die besucher möchten wie pupertierende provozieren. der anspruch gegen diskriminierung und ausgrenzung
zu demonstrieren wird man mit karnevalsumzügen in meinen augen nicht annähernd gerecht. um wirklich
ernstgenommen zu werden, sollte man sich dem weitaus größeren hetero teil der gesellschaft annähern
und den dialog suchen. bunte vielfalt und die anderen sexuellen orientierungen haben ihre berechtigung
und jeder soll sie wie er kann und mag frei ausleben dürfen. nur dieses recht hört da auf, wo sich andere
vllt zu sehr belästigt oder provoziert fühlen. der ganze komerz muss aus dem csd verschwinden! aber
so ein wunsch ist völlig unrealistisch. die veranstaltungen müssen heute wirtschaftlich und rentabel sein.
viele einrichtungen rechnen ganz fest mit den zuwendungen und könnten zukünftig nicht mehr überleben.
schließlich sind auch gebühren und steuern zu entrichten. einige arbeitsplätze hängen sogar auch dran.
die zeit hat den sinn und zweck immer mehr in den hintergrund gerückt. es ist tatsächlich eine groteske
verzerrung unserer so am herzen liegenden rechte.


Geschrieben


Angefangen hat es in der Lehre, wo ich von einem Gesellen deswegen gehänselt wurde. (er hat uns mal im Hallenbad erwischt, wo wir uns sehr eng aneinander gedrückt hatten)




Na ja, im Handwerk sind die Sitten ja grundsätzlich oft etwas rauer. Zum Hänseln gehören allerdings auch immer zwei: Der eine, der hänselt und der andere, der sich hänseln lässt. Hänseln funktioniert nämlich nur dann, wenn man vom gehänselten auch die erwünschte Reaktion geliefert bekommt.
Hier möchte ich auch einmal eine Lanze für die arabisch-islamische Welt (nicht für den Islamismus!) brechen. In diesen Ländern denkt sich niemand etwas dabei, wenn Jungs oder Männer gegenseitige körperliche Nähe zeigen, eng verbundene Freunde können dort unbekümmert sogar Hand in Hand laufen und sich immer wieder umarmen. Ich habe das dort selbst schon gemacht und gebe zu diese Freiheit sehr genossen zu haben. Hier in Deutschland würde ich so etwas jedoch niemals tun, da man hier Gefahr läuft einem bestimmten Muster zugeordnet zu werden.




Als ich mit 30 meine erste Wohnung zusammen mit einem Mann beziehen wollte, bekam ich keine Unterschrift unter dem Mietvertrag hier bei uns auf dem Lande.
Ich habe versucht zu erklären, dass es doch keinen Unterschied mache ob nun so oder so…ich hab die Wohnung nicht bekommen




Hmmm, ich war selbst einmal in den folgenden Fall involviert, der sich in einer hessischen Kleinstadt ereignet hatte: Ein schwules Paar hatte eine (Luxus-) Wohnung angemietet, wobei beide Partner den Mietvertrag unterschrieben hatten. Noch vor Einzug trennte sich der eine aber schon wieder vom anderen Partner und wechselte zurück zu dem Partner, dem mit er vorher zusammen gewesen war. Da ihm die Wohnung aber sehr wichtig war, bedrängte er den neuen alten Partner mit ihm in diese Wohnung zu ziehen. Darauf ließ sich der Vermieter auch bereitwillig ein und der Mietvertrag wurde dementsprechend abgeändert. In der Folge zerstritt sich dieser Partner aber schon nach kurzer Zeit wieder mit seinem neuen alten Partner und wechselte zu einem dritten Partner. In der Zwischenzeit feierte er mit diesem dritten Partner und seinem schwulen Freundeskreis mehrere lautstarke schwule Parties in der Wohnung, in der auch der andere („neue alte, jetzt Zwischenpartner“ ) wohnte. Durch das ständige Geschrei war der Hausfrieden gestört, dazu kam noch ein Suizidversuch des „Zwischenpartners“ inkl. Einsatz von Polizei und Rettungsdienst. Dann zog der Partner einfach aus, ohne aus dem Mietvertrag auszusteigen. Zurück blieb der „Zwischenpartner“, der den enormen Mietzins der Luxuswohnung nur schwer alleine stemmen konnte. Schließlich wurde gemeinsam mit dem Vermieter eine Lösung gefunden, bei der das Mietverhältnis insgesamt aufgehoben werden konnte. Der Vermieter äußerte sich damals dahingehend, dass er, bei allem Verständnis und bei allem guten Willen, niemals wieder eine Wohnung an ein schwules Paar vermieten würde. Das wird vielleicht nicht die Regel sein aber es ist ein authentischer Fall.
Grundsätzlich stellt sich mir aber die Frage, warum man in normalen Fällen einen Mietvertrag unbedingt mit seinem gleichgeschlechtlichen Partner unterschreiben will. Was spricht dagegen, eine Wohnung alleine anzumieten und später seinen Partner aufzunehmen? Dem darf der Vermieter in der Regel nicht widersprechen.


Geschrieben

...nun, ob man sich ende der siebziger Jahre als 16 jähriger großartig in einem kleinen Handwerksbetrieb gegen seinen Gesellen erhoben hätte… ist sicherlich leichter von dir hier geschrieben, als das damals in Taten umzusetzen gewesen wäre.
Aber, im Nachhinein sind wir alle schlauer und du hast sicherlich nicht Unrecht.

Zum Mietvertrag: Wir wollten beide das uns die Wohnung zusammen gehört, etwas naiv - aber so waren wir.
Aus heutiger Sicht handelt doch jeder auf die von mir geschilderten Fälle viel entspannter - denn die Erfahrung lehrt.


  • Poppen

    Poppen, klingt eigentlich etwas plump, aber immer noch besser als Ficken. Gemeint ist eigentlich nichts anderes als ein anderes Wort für Sex oder miteinander schlafen. Gerade in der schwulen Welt ...

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