Jump to content

Erziehen wir falsch?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

ich glaube die meisten von uns haben in der jugend auch blödsinn gemacht---nur finde ich hatten wir mehr intressen---wir waren im großen und ganzen körperlich mehr ausgelastet,jedenfalls auf dem lande


Geschrieben

tanne , so ist es. Bin heute noch für Blödsinn zu haben. Viele in meinem Alter vergessen ihre eigene Jugend
und sind der heutigen Jugend nicht sehr aufgeschlossen .Früher war nicht alles besser, nur anders.
Mit Verständnis und Tolleranz kommt man weiter. Meine Erfahrung !


Geschrieben

Ich muss mich sehr für die Taktlosigkeit entschuldigen, deinen Körperumfang überhaupt erwähnt zu haben. Das muss dich tief getroffen haben.- Danke für den Hinweis auf das entlegene Ball-Buch. Ohne es gelesen zu haben, ahne ich schon den Inhalt. Fähigkeit zu beißender, ja vernichtender Selbstkritik ist ein Wesensmerkmal der Deutschen. Darin übertrifft sie keiner. Keiner will es aber auch!


Geschrieben

Du fährst fort mit deinen sachfremden Ergüssen! Vielleicht hast du auf der Schule Schönschreibung und Rechnen (vielleicht auch Kochen) gelernt, ich lernte auf dem Gymnasium 5 Sprachen, und eine sechste in der Volkshochschule. Deine und Wallys Anbetung der Jugend verstehe ich, aber vielleicht seid ihr mehr in den Körper als in die Seele verliebt. Dann rühmt auch die damit gegebenen Vorzüge ( mir auch vertraut).


Geschrieben

Geändert hat sich sicher viel,die durchschnittliche Stresslast, aber auch die Erwartungen, die man an Kinder stellt.
Früher war erziehung so, dass an allen Enden und Ecken "gezogen" oder beschnitten wurde, und im ungünstigen Fall das Kind dabei zerriss.

Was die heute alles lernen dürfen betrachte ich oft mit Staunen. Manche können sich regelrecht je nach Interessen-Neigung weiterbilden lassen, das wäre 'damals' gar nicht möglich gewesen.

Autodidakten waren verpönt, wurden als Spinner mit Sonderbedarf dargestellt oder als notorische Störer und Lern-Unwillige, später als Lernbehinderte und AD(H)S-Fälle.
Da hat sich heute schon was getan, das streitet auch niemand ab.

Aber die andere Seite ist auch da. Die mit dem Vorbild Television, nicht lesenden Eltern, ständig malochenden Eltern, Hatz-IV verplempernden und drogenkranken Eltern. Ich bin mir nicht sicher, was diesen Prozentsatz angeht, wie da die Lern- und Lehrmodelle wirken, oder was aus denen alles wird.
Einige trifft man ja bei den Beratungsstellen für Obdachlose und Ex-Knastis an, wenn sie von Zuhause rausgeschmissen wurden, oder endlich den Mut fanden, abzuhauen. Dann sind sie zwischen 13 und knapp volljährig, aber mit dem Erziehen ist da nicht mehr viel möglich.
Eine Art Huckleberry-Finn-Syndrom unserer tollen Zeit.


Geschrieben (bearbeitet)

IHier gibt es offenbar nichts Neues. Da Platon sich schon über die Jugend und den Kulturverfall beklagt hat, ist Kritik an der jüngeren Generation offenbar ein alter Hut, vorurteilsvoll und irrig. Einige rühmen sich ihrer Erfolge in der Erziehung, aber offenbar doch als Väter, verständnisvoll im Bewusstsein der eigenen Fehler. Sie haben oft mit ihrer Elternliebe vieles richtig gemacht und werden jetzt von ihren prachtvollen Sprößlingen belohnt. Mein neidischer Glückwunsch dazu ! Den Fans der strahlenden ,vielversprechenden Jugend (doch meist männlichen Geschlechts) muss man sagen, dass ihnen offenbar der Geschlechtstrieb sehr den Blick trübt ( wie den vielen, die die Frauen für das "schöne Geschlecht" halten).


bearbeitet von BillyBudd
Geschrieben

Darüber kann ich unter Katholischen aufgewachsen auch ein Lied singen, und das waren schon die Siebziger und Achtziger. Wenn man da ein Widerwort hatte, konnte man länger nicht sitzen oder klar gucken.
Für die Schule gab es Ausreden, dass man auf dem Feld helfen muss oder zu dusslig sei, Rad zu fahren. ( Wegen der blauen Flecken )
Die Katholischen erziehen mit Gewalt und sozialem Ausschluss als Druckmittel. Zuckerbrot und Vieh-Stecken.

Auch ein Grund, keine Kinder zu wollen.
Wer weiß zu sagen, was davon hängen blieb und ob nicht später einmal in Ungeduld und Wut die Hand ausrutscht. Besser keine Kinder, und das den dafür geeigneten Leuten überlassen. Man würde ja niemand antun wollen, was man selbst erfahren hat.


Geschrieben

Blödsinn gebaut - und ob. Das trockene Gras am Knick angezündet, weil man den alten Bauern dabei sah, wie er es am Feldrand tat. Und dann brannte der ganze Knick ab.

Den dicken Deck-Häge losgemacht, der nachher im Dorf rum trampelte und nur schwer wieder zu bändigen war, dank Nasenring.

Faule Äpfel an die tadellos weiße Fabrikwand geworfen, weil's so ulkige Muster erzeugte. Die Rechnung für die Reinigung anschließend bei der Hühnerfarm durch Ferienarbeit abgestottert.

Dem Mitschüler für's dauernde Hänseln ein totes Huhn in die Schultasche gestopft. Der Gestank war infernalisch.

Die Lehrer mit freiwilliger Erweiterung der Strafarbeit auf 350 Seiten anstatt nur 60 genervt.

Klingeln putzen und mittelwertige Streiche als Eierdieb und sowas.

Aber einen anderen überfallen? Geld wegnehmen? Man hätte sich geschämt und wäre eher im Boden versunken.


Geschrieben

"Erziehen wir unsere Kinder falsch?" Eine sehr komplexe Frage. Wobei ich eher die Frage stellen würde, "Wie unfähig sind Erwachsene mit Kindern umzugehen?" Ich habe einige Jahre mit straffällig gewordenen Jugendlichen gearbeitet. Mit all ihren Facetten aus ihrer Kindheit von autoritärer bis vernachlässigender "Erziehung" war alles vorhanden. Aber alle hatten einen gemeinsamen Nenner! All diese Jugendliche erfuhren in ihrer Kindheit keinen Respekt ihrer Person! Ob ich mein Kind verprügel, bestrafe oder nicht beachte ist immer eine Respektlosigkeit dem Kind gegenüber. Und nun soll es Respekt anderen Menschen gegenüber haben? Woher sollte dieses kommen?

Um Kindern Werte zu vermitteln muss ich sie erstmal selber haben und vorleben! Wenn ich mein Kind bestrafe(was eine autoritäre Erziehung voraussetzt), zeige ich NUR die Macht des Stärkeren! Es wird Angst geschürt, aber keine wirkliche Einsicht! Ich lerne nicht warum etwas besser wäre, sondern nur nicht erwischt zu werden!Ich als Erwachsener zeige zwar autoritäres verhalten, aber keine Autorität!

Wenn ich mich im Gegensatz dazu dem Kind keinerlei Grenzen setze (was wiederum sie sog. antiautoritäre Erziehung voraussetzt) , nehme ich dem Kind die Möglichkeit sich zu reiben, sich auseinander zu setzen und auch Kompromissbereitschaft erlernen. Es sollte zwar als Ziel die Freiheit des Kindes bedeuten, vermittelt aber eher eine andere Art des Desinteresse an der Person und an deren Bedürfnissen.

Was sich herauskristallisiert nennt sich momentan bedürfnisorientierte Erziehung (früher die partnerschaftliche Erziehung). Es geht darum, in erster Linie die Bedürfnisse aller "Parteien" miteinander in Einklang zu bringen. Aber auch um ein respektvolles, alters unabhängiges Miteinander. Ich hab mit der "Methode" meine besten Erfahrungen gemacht.

Wenn wir "nur" die Kinder als falsch erzogen hinstellen wollen, machen wir es uns zu einfach und wir doktern so nur an den Symptomen rum! Die Erziehung beginnt bei uns selber!

Erziehung ist auch eine individuelle Angelegenheit, da auch alle Menschen individuell handeln und empfinden! Auch das gehört zu einem respektvollen Umgang miteinander!

P.S.: Nur so am Rande. Ich bin stolzer Vater und mittlerweile auch stolzer Opa! Und ich bin froh, dass mein Kind ihre Kinder mit dem selben Respekt und Liebe behandelt, wie ich sie.


Geschrieben

Das stimmt. Ich konnt's nie erwarten mit den Hausaufgaben fertig zu sein, dann nix wie raus aus der Bude! Noch nicht mal bei Regen wollte man gern drin sitzen. Im Winter zum Rodeln, war doch ein Heidenspaß.
Und heimlich Klavier spielen in der alten Schule, solange die Putzfrau drin war. Sämtliche alten Bücher im Abstellraum durchgenommen, während viele bloß im Pausenhof abhingen. Da haben sich die auch noch getroffen und sind mit den Fahrrädern los, Runden in der Kiesgrube drehen. Sieht man heute nur noch wenige, wenn's nicht gerade eine Gruppe dafür in der ganzen Stadt gibt.


Geschrieben

Man kann dich beglückwünschen, anscheinend hast du alles richtig gemacht und wenn man deinen Beitrag hier liest, dann glaub ich es voll. Die Frage die sich jetzt stellt ist die, ist deine/euere Erziehung eine Ausnahme oder ist die hier aufgezeigte Kriminalität eine Ausnahme?


Geschrieben

Das ist eben das Problem der Deutschen, dass sie diese Selbstkritik so bitter nötig haben.


Geschrieben

lach----irgendwie haben die alten immer schon die nächste generation kritisiert-----die heutigen jungen werden das bei der nächsten generation wohl auch machen


Geschrieben

Bevor diese Diskussion geradewegs in einen offenen Kulturpessimismus mündet, weil Kids anderen Kids das Handy gestohlen haben, lasssen wir doch die Wissenschaft zu Wort kommen! Denn es gibt nichts, selbst das Alltäglichste, was die Wissenschaft nicht einzuordnen und zu bewerten vermag. Martina Leibovici-Mühlberger, eine hochangesehene Psychologin und Meisterin ihres Fach, hat ein neues Buch über die nichtsnutzige Jugend von heute geschrieben.

Frau Leibovici, Ihr neues Buch trägt den Titel «Wenn die Tyrannenkinder erwachsen werden: Warum wir nicht auf die nächste Generation zählen können.» Was läuft schief?
Die Gesellschaft verrät und instrumentalisiert die Kinder. Eltern nehmen ihre Erziehungsverantwortung nicht wahr. Wir erklären ihnen im Namen der grossen Freiheit und der Individualität, dass sie einzigartig sind, Prinzen, die alles machen können und alles ausprobieren sollen. Als Folge dieser Mass- und Grenzenlosigkeit sind viele Kinder essgestört, chillbewusst, leistungsverweigernd, tyrannisch und voll Widerstand.

Wie werden sie als Erwachsene sein?
In ein paar Jahren werden sie auf die harte Realität treffen. Schon im Schulalter, spätestens aber als junge Erwachsene wird ihnen klar werden, dass sie keine Prinzen mehr sind. Allerdings werden sie nicht mehr aufholen können, was sie in der Kindheit verpasst haben – zu lernen, wie man sich selbst managt. Sie bleiben in der narzisstischen Selbstspiegelung hängen.

Was bedeutet das für die Umwelt?
Schon jetzt sehe ich in der Praxis, dass viele Kinder total kaltherzig sind. Da denke ich beispielsweise an eine 15-jährige Rudelführerin. Sie setzte in der Gruppe durch, dass diese ein anderes Mädchen mit einem Bannfluch belegte. Das Mädchen wurde so gemobbt, dass es zusammenbrach – was in der Gruppe grosse Belustigung auslöste. Nicht nur kaltherzig, sondern bereits soziopathisch finde ich den Fall eines 17-Jährigen: Er benutzte den Wagen seiner Mutter alkoholisiert, beging grobe Sachbeschädigung und verletzte bei der Festnahme auch noch Polizisten. Er und seine Peergroup schätzten das Ganze als «cool» ein. Als Erwachsene werden solche Kinder wenig humanistische Züge haben. Es wird nur um den Einzelnen und seine Vorteile gehen. Besonders die Alten werden dies zu spüren bekommen. Die Bereitschaft, sie zu pflegen, wird weiter abnehmen.

Wie alt sind die Kinder, von denen Sie sprechen?
Als Massenphänomen von den heute 10- bis 15-Jährigen. Vereinzelt betrifft es auch die heute 25- oder 30-Jährigen.

Egozentrik sagt man doch schon den 18- bis 30-Jährigen nach – der viel zitierten Generation Y. Und doch zeigen Umfragen, dass sie politisch interessiert sind, sich fest freiwillig engagieren, bei der Arbeit gute Teamplayer sind und viele Freunde haben.
Diese Statistiken zeigen nur eine Seite der Medaille: Vertreter der Generation Y gehen zwar rasch Bindungen ein, sind aber auch schnell wieder draussen. Kooperation bei der Arbeit bedeutet denn auch nicht, dass man gute Beziehungen miteinander hat, sondern gut kommuniziert. Das Ziel dieser guten Kommunikation ist oft, den anderen zu benutzen.

Inwiefern unterscheidet sich die Generation Y von den «Prinzen», wie Sie sagen?
Die Generation Y hat noch genügend Selbst-Management-Fähigkeiten erworben. Klar gibt es auch unter den heute 10- bis 15-Jährigen Personen, die sich selbst organisieren können. Im Schnitt aber sind sie mit einem Prinzen-Status aufgewachsen. Werden sie mit hohen Anforderungen konfrontiert, sind sie schnell überfordert. Eine Lehrerkollegin hat bei vielen Kindern Bedenken, dass sie überhaupt fähig sein werden, im Arbeitsmarkt zu genügen.

Geraten Sie nicht in die Falle, alles schwarz zu malen – im Sinne von «früher war alles besser»?
Überhaupt nicht. Das mag Sie nun verwundern: Ich denke, dass wir in der besten aller bisher möglichen Welten leben. Jetzt stehen wir am Scheideweg. Sie könnte noch besser werden, aber sich auch in die gegenteilige Richtung entwickeln. Das können wir nur verhindern, wenn wir uns bewusst werden, wie wichtig Kinder sind. Und sie nicht als Konsumgut betrachten.

Kinder sind Konsumgüter?
Ja, die Eltern instrumentalisieren sie als Produkte ihrer Anstrengungen – oft getrieben durch falsche Erziehungs-Grundsätze. Ich spreche auch von Projektkindern. Die Eltern schweben wie Helikopter über ihnen, erlauben ihnen alles und glauben, dass sie so am besten für ihr Wohl sorgen. Das hat aber nichts mit Erziehungsverantwortung zu tun.

Also sollte man wieder mehr Disziplin üben, mehr Grenzen setzen?
Nein, das meine ich nicht so. Mehr Grenzen sollte man dann setzen, wenn das Verhalten des Kindes zeigt, dass es das benötigt: Macht ein Achtjähriger seine Hausaufgaben selbstständig, soll er dies tun können. Macht er es nicht, muss ich ihm klarmachen, dass er sie machen soll. Ein weiteres Beispiel: Will meine 4-jährige Tochter bei Minustemperaturen Sandalen anziehen, verbiete ich ihr das. Will sie aber zu ihrem violett-blauen Kleid grün-gelb gestreifte Strumpfhosen anziehen, ist das ihre Entscheidung. Heute überlassen viele Eltern den Kindern viel zu viel Selbstverwaltung.

Ist diese Diskussion nicht ein alter Hut? Den Laissez-faire-Erziehungsstil der 68er kritisiert man doch schon seit mehreren Jahren.
Ja, aber das Problem ist, dass die Empfehlungen nicht umgesetzt wurden. Der Erziehungsinstinkt der Eltern ist nach wie vor schwach. Grenzen setzen klingt nach Freiheitsberaubung, Individualitätsbeschränkung. Das kollidiert mit der heutigen Gesellschaftsnorm, in der man sagt, man solle die Kinder tun lassen, was sie wollten.

Sie sind Mutter von vier Kindern. Sind auch sie manchmal kaltherzig, essgestört, chillbewusst, leistungsverweigernd oder tyrannisch?
Gott sei Dank bisher nicht! Wir hatten auch als Familie Herausforderungen zu bewältigen: ein plötzlicher Todesfall und eine schwere Erkrankung des Vaters. Das hat uns aber die realen Werte des Lebens noch mehr vor Augen geführt und uns darin bestätigt, dass wir auf Bindung und Beziehung setzen sollten.

Das Interview mit der guten Frau entnahm ich der Seite: http://www.20min.ch/schweiz/news/story/18223074?ref=yfp

Geschrieben

Ich hab 2 Söhne, 21 und 20 J. Ich bin sehr stolz auf meine Jungs! Ich war eben lange Zeit Bi und heute eigentlich nur noch an Männern interessiert. Bei mir hat sich das hin und her bewegt aber nun wohl eingependelt... :-)


Geschrieben

Das ist ein Aspekt auch unabhängig von speziell diesem Thread, der mir in allen GLBT-relevanten Foren latent bis überragend immer wieder aufgefallen ist. Inzwischen vermute ich aber, dass es an Foren für geschlechtslos Geborene und Eunuchen nicht anders wäre...


Geschrieben

Sehr feiner Beitrag, das mit dem Respekt stimmt, das wurde früher nicht gemacht, da hatte man als Kind nix zu melden und war, wenn man Glück hatte, dem Hofhund noch ein Stückchen übergestellt. Den Respekt lernte man vor den Eltern, aber klar, weil sie Herr über die Erlaubnis und die Straf-Methoden waren, und der 'Respekt' etwas wie ein Schild, auf dem steht 'Ich habe Verfügungsgewalt über dich, Kind'

Das hat man anders erst in den Jahren gelernt, wo man langsam erwachsen wurde, und wo sich die Hebel-Balance austariert hat, der Unterschied zwischen Kind und Erwachsenem verschwand. Ab da gab es den Respekt vor den jeweils Älteren, doch nie in umgedrehter Richtung.

Man konnte sich als Kind bemühen und verstellen und verdrehen lassen, wie man wollte bzw. musste, Anerkennung hätte man niemals erreicht.

Deshalb schön, wenn es das heute vereinzelt gibt. Wäre schön, wenn das Schule macht!


Geschrieben

"Eine Lehrerkollegin hat bei vielen Kindern Bedenken, dass sie überhaupt fähig sein werden, im Arbeitsmarkt zu genügen."

Das ist eigentlich der ganze Grundsatz der Erziehungsziele, oder etwa nicht? Funktionierende Arbeitskräfte zu generieren. Daran, dass das bei vielen heute nicht mehr wirklich hinhaut, zebrechen doch die 'Projekte' vieler Familien.


Geschrieben

Natürlich geht es darum bei dem ganzen Gesalbadere vom Niveauverlust der Jugend - ob sie sich die Arbeitsfron noch gefallen lassen oder aber lustlos hinwerfen werden. Und was wird dann? fragt die besorgte Mutter. Familiengründung und Enkelkinder rücken in weite Ferne.

Dame Psychologin zeigt aber auch gleich den Ausweg: Es müssen plötzliche Todesfälle und schwere Erkrankungen eintreten, damit den Jugendlichen die humane Kehre einhole. Dann erkennt er, dass er bisher ein verwöhntes und verzogenes Gör war und tut brav, was ihm auferlegt wird.


Geschrieben

Hi Oldy, ich habe nicht sagt, dass ich fehlerlos bin. Aber, wenn ich den Text nochmal lese, macht es den Anschein. Ich habe auch im Zusammenleben mit meinem Kind Fehler gemacht. Fehler sind menschlich, nur wird dann oft von den Eltern dies verheimlicht, weil man sonst den Gottstatus und "sein Gesicht verlieren" könnte und damit auch die Autorität. Darin liegt auch oft der Fehler. So lernte mein Kind mich auch mit meinen Fehlern kennen und konnte mit ihnen umgehen.


Geschrieben

Hi Kiel, jetzt stellt sich mir die Frage, ob ich das Kind zu einem erwachsenen, selbstständig denkenden Menschen heranwachsen lassen möchte, oder ob ich unselbstständige Sklaven für ein funktionierendes Wirtschafts- und Expansionssystem züchten will? Das Erstere führt auch zu einer Vielseitigkeit einer Gesellschaft, die auch viel Interessantes bürgen könnte. Das zweite kennen wir doch von irgendwo her, oder?


Geschrieben

Meine Aüßerungen zum Thema sind sachfremde Ergüsse- du deklassierst meine Bildung auf Hilfsschulen-Niveau--haust mir dein Gymnasiumbesuch und 5 Sprachen um die Ohren--Wow--
gibst dich als Erziehungswissenschaftler----
Grau,treuer Freund --ist alle Theorie
Ich habe 4 Kinder,alle mit Abitur und in anspruchsvollen Berufen- mit eigenem Haus - und sechs Enkel--von 3 bis 16 Jahren--was kannst du mir schon über Erziehung erzählen....


Geschrieben

Zu Wally: Ja, in der Tat , die Wissenschaft ordnet alles richtig ein. Keine mit derartigen "wissenschaftlichen " Erfolgen wie die Pädagogik. Da ist immer Betrieb, oft der Urälteste, wie auf der Drehschaukel. Ich denke, dass du dich über die Dame sehr amüsiert hast.
Wenn Erziehung heute nicht mehr recht klappt, dann deshalb, weil schon die Elterngeneration die grüßten Macken hat. Wie kann man Hilfe bei der Erziehung der Kinder einfordern, wenn der Vater keine Ordnung kennt. Da sitzt dir eine Type gegenüber, im Unterhemd, mit Piercings,tätowiert und die Beine im rechten Winkel. Lass alle Hoffnung fahren.Amerika hat auf ganzer Linie gesiegt.
Wenn heute Erziehung nicht mehr klappt, dann liegt es auch an unserem Kult des Kindes. Kinder sind keine Genies, ebenso wie Wilde nicht "edel" sind. Daher ist von ihrer Selbstverwirklichung wenig zu erhoffen. Wenn wir ihnen einreden, die Zufallsprodukte ihrer alltäglichen Befindlichkeiten seien der Bewunderung wert, sind wir von hässlichen Gebilden aller Art umgeben. Wir sollten also nicht lauschen, was sich unsere Kinder zur scheinbaren "Selbstverwirklichung" wünschen ( ich denke, es wäre wünschenswert, dass sie sich nicht selbst verwirklichten).Sie sollten lernen, ihren Platz in der Arbeitswelt zu finden, keine Wunschzettel auszufüllen. Dazu ist nun "Entsagung" notwendig, kein liberaler Ich-Kult.
Wenn Erziehung heute nicht mehr recht klappt, dann auch deshalb ,weil es an dem rechten Realitätsdruck fehlt. Die Schulen mildern alle Härten in einer Art Kuschelpädagogik. Da das Kind ja genial unfd gut ist, können Misserfolge nur zu Lasten der "Pädagogen" gehen. Die aber ducken sich weg und heulen mit den Wölfen. Weichspülerei dieser Art setzt sich dann auf den Universitäten fort (dort weniger in den Naturwissenschaften und der Medizin). Aber in den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften erprobt man sich, diskutiert,pflegt die Vielseitigkeit, bis man merkt, dass es nichts taugt. Dieses System hilft weder dem genialen Ich noch der Gesellschaft


Geschrieben

Das Äußere der Väter macht's ja nun nicht. Ein Vater, der aussieht wie Emil Jannings im "Blauen Engel", mit steifem Kragen, Zwicker und Victor-Emanuel-Bart, der soll dann die achtunggebietende Erscheinung sein? Über solche Figuren hat doch schon die Wandervogel-Generation gelacht. Nein, es geht um die Strahlkraft der Persönlichkeit, um Vorbildfunktion und behutsame Leitung, und hier haben die leiblichen Väter zumeist versagt. Aber ich bin befangen, denn ich halte die Familie für den Ursprung alles Unheils. Drangsal, Leid, Eifersucht, Zwietracht, Neid, Missgunst, all das hat seinen Ursprung in der so "heiligen" Familie. Der "Familienroman" bestimmt unser Leben bis ins Greisenalter. Deswegen tun die Jungen gut daran, ihre Eltern frühzeitig zu verlassen und die ganze "Erziehung" in die Tonne zu kloppen. Wer klug ist, wird Anarchist, freier Geist, Vagant, wer weniger klug ist, sucht seine besten Kräfte in der Arbeitswelt zu entwickeln. Die Eltern sehen weder das eine noch das andere gern; sie möchten, dass ihre Kinder das realisieren, was sie, die Eltern, gern realisiert hätten, und dieses Ansinnen bekommt beiden Parteien nicht.


×
×
  • Neu erstellen...