Inaktives Mitglied Geschrieben Februar 21, 2016 Geschrieben Februar 21, 2016 Der große Schriftsteller und Zeichendeuter,ist gestorben.Ach,man solte nicht jammern,wenn ein großer Mann und Autor im Alter von 84 Jahren stirbt. Man sollte lieber dankar sein,dass er solange unter uns war--und dass der Abschied von Umberto Eco trotzdem so sehr schmerzt,liegt einerseits daran,dass er,je länger erlebte,einem um so lieber wurde; selten hat ein Intellektueller seine eigene Intellektualiität so souverän als freundliche Einladung an alle,mitzudenken oder zu wiedersprechen,begriffen,als eine Haltung,die sich dem Publikum ganz grundsätzlich zuwandte,ohne den geistigen Anspruch aufzugeben.Und es liegt andrerseits an Italien,dem geliebten Land,das in den traurigen Berlusconi-Jahren auf Eco unbedingt angewiesen war.Man hätte ja sonst den Glauben an den Fortbestand einer italienischen Kultur ganz verlieren können. Eco,der Semiotiker,der nicht nur die Schriftzeichen entziffern konnte,wußte ganz genau,welche Botschaft er formulierte,wenn er sich bärtig,sinnlich und sehr gut aussehend und angezogen,in seiner Bibliothek fotografieren ließ-es war das Bild eines Italieners,dessen Gegenwart sich eben nicht von den historischen Wurzeln abschneiden ließ,daß Bild eines Professors ,dessen Gelehrsamkeit vom Neuplatonismus bis zum guten Essen reichte,das Bild eines Mannes,dessen unbedingter Glaube an die Vernunft eine Zuversicht ausstrahlte,die ansteckend wirkte. Einer Legende zufolge wurde er einmal gefragt,mit wem er sich identifiziert habe,als er seinen Bestseller " Der Name der Rose" schrieb.Er sol geantwortet haben: "Natürlich mit den Adjektiven". (Claudia Seidel in FAS)
Inaktives Mitglied Geschrieben Februar 22, 2016 Autor Geschrieben Februar 22, 2016 Auch ob des beachtlichen Alters und eines vermutlich sehr erfüllten Lebens ist es jedes Mal ein Verlustempfinden, wenn ein großer Kulturschaffender geht. R.i.P.
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