Inaktives Mitglied Geschrieben Januar 3, 2016 Geschrieben Januar 3, 2016 (bearbeitet) Die Tage zwischen den Jahren dienen der Besinnung,allerorten lief einem die Religion und der Glaube über den Weg--auch heftig hier im Forum.Ich nahm Heinrich Bölls kurzgeschichte " Doktor Murkes gesammeltes Schweigen "zur Hand,weil ich mich erinnerte,das unser großer Dichter im Text " Gott "durch die Wendung " ein höheres Wesen " ersetzen wollte. Ich suchte nach Bestätigung des Satzes,den mir mein Vater schon in jungen Jahren predigte,nämlch "Glauben heißt nichts Wissen"-und den ich verinnerlicht habe.Ich bin aus der katholischen Kirche ausgetreten,weil ich nicht an einen Gott glauben konnte, auch nicht an ein " Höheres Wesen", das den Menschen schuf und steuert.Ich seh es wie die Naturwisenschaft, wir sind nur Biochemie. Der Spiegel hat den Astrophysiker (49) Ben Moore,er leitet das Zentrum für theoretische Astrophysik und Kosmologie an der Universität Zürich und ist damit Inhaber des Albert Einstein Lehrstuhls..und den Pfarrer Hinrich Claussens (51)er vertritt eine philosophische Theologie,die sich der Aufklärung,Kant und Schleiermacher verplichtet fühlt,zu einem Streitgespräch,eingeladen.Hierbei hat Moore Claussen auf die Bank verwiesen.Ich hab meine Gedanken und Erkenntnisse von Moore bestätigt erhalten,mit denen ich mich lange Jahre allein gefühlt habe.Ich zitiere Passagen aus diesem Gespräch:. Moore: Die Religion dient den Leuten dazu,dass es ihnen besser geht.Sie wollen nicht sterblich sein,sie wollen dass ihr Leben nach dem Tod weitergeht.Ich habe das nicht.Ich freue mich zwar nicht auf den Tod,ich lebe gern,aber ich weiß,dass das Leben endlich ist,es gibt für mich nur das eine Ziel,mein Leben jetzt zu leben. Es gibt keinen Sinn des Lebens? Den gibt es nicht ,nein.Wir sind durch Zufall hier,weil Moleküle diesen erstaunlichen Weg von Bakterien zu Elefanten oder Menschen eingeschlagen haben,es gibt keine Regeln,wie Moleküle sich verhalten sollen.Es ist erstaunlich,es ist großartig ,dass wir hier sind,aber es steckt kein Sinn dahinter. Claussen wird gefragt,ob uns die Religion zu besseren Menschen macht, er sagtr Nein.nicht unbedingt,es gibt die Spannung zwischen Gut und Böse. Moore hält dem Pastor vor,das er seine Erklärung über die Entstehung der Welt nicht versteht -Die Bibel ist das Buch,nachdem er sich richtien müsse,entweder folge er der Bibel ,oder nicht,aber es in jeder Epoche anders verstehen zu wollen,geht doch nicht.Wie Frauen in der Bibel behandelt werden,das ist schrecklich Klaussen : Ich würde keiner Religion erlauben,Frauen schlecht zu behandeln. Moore: Sie sind Lutheraner! Luther war ein schrecklicher Frauenhasser ! Wenn es nach Luther geht,sollten Frauen froh sein,wenn sie Kinder gebären,ganz gleichgültig ,ob sie dann bei der Geburt sterben oder nicht.Und sie folgen diesem Unsinn ? Moore sagt Clausen,das Geschichte sich wiederholt,was dieser bestreitet-Moor: Sehen sie sich den neuen Boxweltmeisteran,Tyson Fury.Er sagt in einem Interview:" Mein Glaube sagt mir,daß Homosexualität und Abtreibung Werke des Teufels sind.Das tut er heute,im Jahr 2015 ! Warum müssen wir uns immer noch mit so einem Zeug herumschlagen More sagt Klaussen. Als Atheist würde ich sagen: Frauen sind genau so viel Wert wie Männer,und wenn Männer mit Männern schlafen wollen,sollte es keine Regeln geben,die sie davon abhalten.Ich brauche keine Religion,um so über Menschen zu denken.Im weiteren Verlauf des sehr langen Interviews sagt Moore noch,das wir ohne Religion eine besere Welt hätten,wegen der Religion haben Hunderte von Millionen Menschen ihr Leben verloren.Er sagt an anderer Stelle: "In der Genesis ist schon der Anfang falsch,die Reihenfolge stimmt nicht.Es heißt dort,Gott habe die Erde erschaffen und dann das Licht.Es ist aber genau umgekehrt, Wir wissen,das die Sonne zuerst da war und dann die Erde.Wo mit wir schon bei den ersten Sätzen der Bibel ein großes Problem haben.Vom Spiegel gefragt ob er jemals religiös gewesen sei verneinte er das und ob er auch nicht Weihnachten feiern würde : Oh doch,das ist ein wunderbares Fest,das die Christen von den Heiden geklaut haben. Interview im Spiel Nr.53 bearbeitet Januar 4, 2016 von Inaktives Mitglied Korektur
ol**** Geschrieben Januar 4, 2016 Geschrieben Januar 4, 2016 (bearbeitet) Offensichtlich ist es schwierig, ein vernünftiges Gespräch über Religion/Glauben zu führen, weil eine eigenartige Mischung aus Aggression und Desinteresse dieses Thema umgibt (hab ich auch hier oft feststellen müssen).Wenn man argumentativ nicht mehr weiter kommt, wird der andre diffamiert. In dieser Taktik stehen sich Gläubige und Nichtgläubige im nichts nach. Jeder unterstellt dem Anderem das die Welt ohne ihm besser sein könnte. Aber auch Astrophysiker haben die Weisheit nicht mit Löffel gegessen und auf zwei Wissenschaftler die sich gegen Glauben aussprechen und es Naturwissenschaftlich begründen, finden sich ebenso zwei Wissenschaftler die Glauben, trotz ihrer wissenschaftlichen Qualifikation Also hilft dieses auch nicht weiter. Nicht umsonst heist es "Glauben heisst nicht Wissen" Trotzdem suchen wir doch alle nach einem Sinn. Ich habe dieser Tage von einem liberalen amerikanischen Rechts- und Moralphilosophen Dworkin gehört, der in seinem Buch "Religion ohne Gott" zwischen der Religion an sich und dem Gottesglauben spricht. Religion ist für ihn ein tiefer, selbständiger, umfassender Blick auf die Welt. Er erwächst aus der Erfahrung, dass der Anblick des Universums Erfurcht auslöst, und erfüllt sich im Bewusstsein, dass das eigene Leben einen Sinn in sich trägt. Diese Grundreligion kann sich mit einem Glauben an Gott verbinden, musss es aber nicht. Sie ist auch Nichtgläubigen zugänglich, wenn diese die Schönheit der Welt betrachten und Ehrfurcht vor dem Erhabenen empfinden. Daraus folgt dann alles Weitere: Glaube, Verantwortung, Achtung, Selbstwertgefühl, Dankbarkeit, Demut und Reue. Dann ist mir das Buch von Volker Gerhardt, langjähriger Prof. für Philosopie an der Humbold-Universität in Berlin, in die Hände gefallen "Der Sinn des Sinns". In diesem Buch schreibt er:" Wir müssen bereits an das Wissen glauben, wenn wir uns ernsthaft danach richten wollen. Und da kein Wissen ausreicht, um auch nur einen Tag unseres Lebens sinnvoll vorherzusagen, brauchen wir den Glauben, um überhaupt handlungsfähig zu sein. Und sobald es um existenielle Entscheidungen geht, reicht auch der Begriff des auf Erfahrungen gestützten Vertrauens nicht aus. Es ist ein Glaube, der mit bestem Wissen und Gewissen, über die Grenzen des Wissens hinausgeht" Religion ist für Gerhardt eine eigentümliche Verbindung von Wissen und Glauben. In ihr gewinnt der Mensch die Einsicht in den Sinn des Lebens. Und das wiederum ist unverzichtbar für ein selbstbestimmtes Leben. Denke mal, dass es durchgekommen ist, dass ich mich zu den glaubenden zähle. Damit ich aber nicht falsch verstanden werde, möchte ich abschließend betonen das die Praktiken von Fundamentalisten scharf ablehne. Sehe dabei auch die Verfehlungen und Irrungen in religiösen Gemeinschaften, doch das hindert mich nicht mich auf der Suche Glauben -mich jeden Tag zu begeben. bearbeitet Januar 4, 2016 von oldysuchtjungy
Inaktives Mitglied Geschrieben Januar 4, 2016 Autor Geschrieben Januar 4, 2016 Da hast du recht-umsonst heißt es nicht im Volksmund über Religion und Poltik spricht man nicht.-ist in verschiedenen Volkschichten ein Tabuthema.Ich finde deinen Beitrag hervorragend,nichts desto trotz-Professor Ben Moore hat bei mir offene Türen eingerannt-mich in meiner Überzeugung bestärkt: Gott gibt es nicht und auch kein höheres Wesen.ebenso seine Erkenntnis,wir sind nur durch Zufall hier,ergo gibt es auch keinen Sinn des Lebens. Der Mann auf Albert Einsteins Lehrstuhl hat in seiner Geschichte des Universums ( Elefanten im All) oder sein jüngstes Werk:" Da draußen:Leben auf unserem Planeten und anderwo" auf verständliche Weise die Gesetze des Kosmos und die Entstehung des Lebens erklärt.und die neuen Erkenntisse über die Zusammensetzung von Asteroiden.Man hat festgestellt,dass alle Bestandteile des Lebens in Meteroriten nachgewiesen werden können,die irgendwann auf der Erde gelandet sind.Tatsächlich finden sich sogar dort sämtliche chemischen Stoffe in einer Kombination,die für die Entstehung von Leben notwendig ist.Es reicht doch schon,wenn wir erkennen,wie faszinierend das Leben auf unserem Planeten ist --wie zielstrebig,wie klug,wie intelligent.Nicht eines unserer Sinne ist besser oder wervoller als der einer anderen Kreatur.Die Turritopsis dohrnii,ein unsterbliches Nesseltier,ein unglaubliches Wesen,das sich immer wieder verjüngt.Auch das gibt es auf diesen Planeten. Also,was mag es da draußen geben ? Solche Tiere und wahrscheinlich noch viel seltsamere,bizarrere Geschöpfe. Es gibt bei uns Bakterien,die spgar in Atomreaktoren überleben können,weil sie in der Lage sind,ihre DNA schnell zu reparieren.Solche Fähigkeiten haben wir Menschen jedenfalls nicht.Wenn wir wirklich von einem kosmischen Designer geschaffen wurden,dann hat er einen ziemlich lausigen Job gemacht.Wir hätten manchen Anlass,uns über unseren Körper zu beschweren
ol**** Geschrieben Januar 4, 2016 Geschrieben Januar 4, 2016 Wie schon gesagt/geschrieben, es ist am Ende doch Ansichtssache ob man glaubt bzw. was man glaubt. Den enentgültigen "Beweis" das es einen Gott gibt -oder nicht gibt konnte bislang niemand liefern. So bleibt es eigentlich jedem überlassen das zu glauben was er glauben will.-oder auch nicht. Diese Suche sollte man sich jedoch nicht verstellen lassen durch fehlhafte Menschen. Alleine das Menschen, in dem sie den Namen Gott in den Mund nehmen und in diesem Namen schlimmes machen, kann kein Kriterium sein/liefern das ich die Suche nach dem Sinn abbreche. In der Geschichte der Menschheit gab es auch viele sogenannte "Gottlose" die gefehlt haben und für viel Unheil und Unrecht verantwortlich zeichnen.
Tanne-6805 Geschrieben Januar 4, 2016 Geschrieben Januar 4, 2016 götter und religionen dienten immer dazu ein gesellschaften zusammen zu halten und die macht von herschenden zu sichern-----sie wurden oft beliebig ausgetauscht----in diktaturen wurden oft die führer zu götter erhoben(hitler,stalin) ihre programme wurden zu religion
Inaktives Mitglied Geschrieben Januar 4, 2016 Autor Geschrieben Januar 4, 2016 Da habe ich in meiner Geschichtsforschung anderes gelernt.
Tanne-6805 Geschrieben Januar 4, 2016 Geschrieben Januar 4, 2016 das mag sein---bezweifle aber das du bei deinen nachforschungen auf den lieben gott gestoßen bist---forscher gehen heute davon aus,wäre jesus nicht gekreuzigt worden(und damit zum märtyrer geworden),wäre das christentum wohl nur einer der vielen jüdischen splittergruppen geblieben und wir würden noch zu den ollen germanischen göttern beten
Inaktives Mitglied Geschrieben Januar 4, 2016 Autor Geschrieben Januar 4, 2016 Ohne Jesus Christos wäre ein anderer Name herausgekommen, aber dennoch wären dieselben theologischen Schlüsse und Entwicklungen herausgekommen, denn das Christentum, wie es sich letztendlich entwickelt hat, ist ein griechisch-römischer Hybrid und hat wenig mit den auf Jesus zurückgehenden Wurzeln zu tun. Eine Kirche, die auf Jesu Lehren basiert, wäre kaum theologisch und mehr mystisch fundiert. Die Mystik war aber, obgleich der Urquell des lebendigen Glaubens, stets ein Dorn im Fleisch der Theologie. Wenn Du aber um Gott wüsstest, zweifeltest Du nicht daran, dass er erkannt und gefunden werden kann. Er kann nur nicht theoretisch, sondern nur praktisch bewiesen werden. "Praktisch" meint hier durch Erfahrung. Da Du aber daran ohnehin kein existenzielles Interesse hast, werde ich das nicht weiter ausführen.
Inaktives Mitglied Geschrieben Januar 5, 2016 Autor Geschrieben Januar 5, 2016 Das ist ja alles Unfug. Ein anmaßender Professor, von dessen Geschwätz nach seinem Tod kein einziger Satz übrig bleiben wird, versteigt sich dazu, über das Weltganze zu urteilen und religiöse Traditionen, die den Menschen Hnderttausende von Jahren geleitet haben, gleichsam in den Mülleimer zu kehren. Ohne Religionen ginge es der Menschheit besser? Die Religionen sind das einzige, was ihn sittlich hält und ihn einem „Weg“ folgen lässt, der über das tägliche Fressen, Saufen und Huren hinausführt; sie sind der Ursprung jeder Kultur, jeder Kunst, jeder höheren Lebensform. Der wahre Schrecken ist doch erst durch die Wissenschaft und die mit ihr verbündete Technik in die Welt gekommen: der moderne Maschinenkrieg, der auf einen Schlag Millionen töten kann, die Verseuchung der gesamten Erde, die Degradierung des Menschen zur Arbeitsbiene und zum Konsumschwein im vollendeten Kapitalismus. Da wird von irgendwelchen Gleichheitsgeboten dahergefaselt, die ohne Begründung im Christentum (dem ich mich übrigens nicht zugehörig fühle) ja überhaupt nicht denkbar wären. Jede Ethik führt notwendigerweise zu Gott, mag man ihn nun personal oder im Sinne eines überwältigenden „Numinosen“ deuten: er ist einer der drei Postulate Kants. Aber über platte allgemeine Maßstäbe des täglichen Zusammenlebens von einer vorgefassten Position aus hinauszufragen, ist diesem Professor offenbar nicht gegeben, mag er auch auf dem Lehrstuhl Einsteins sitzen. Mit so einem akademischen Arsch würde ich mich weigern, überhaupt zu reden, und er dürfte noch nicht mal in meinem Bus mitfahren :-) .
Inaktives Mitglied Geschrieben Januar 5, 2016 Autor Geschrieben Januar 5, 2016 Du bezechnest hoffentlich das dreißig Jahre Forschen von Rudolf Augstein, aufgeschrieben in seinen Büchern "Jesus Menschensohn" 1972 über die entstehung des Christentums,und 1999,als er sich aufs neue Kritisch mit dem Jesus der Bibel und der Kirchen in einem neuen Buch seine Bilanz derJesusforschung zieht---nicht auch als Unfug Der Ex-Katholik macht publik-und nicht selten erst richtig lesbar,was Theologen in ihrer oft schwerverständlichen Fachliteratur ,zuweilen mit Absicht,verstecken,aus Angst vor ihren Amtskirchen.Denn ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse widersprechen weithin dem, was in der Bibel steht,und was auf den Kanzeln gepredigt wird. Augsteins Fazit: Der Mensch Jesus,wenn es ihn denn gab,hat mit der Kunstfigur des biblischen und kirchlichen Jesus nichts zu tun.Eine Biografie Jesus lässt sich mangals historischer Fakten nicht schreiben. Die meisten Worte,die sich in der Bibel Jesus zugeschrieben werden,hat er nicht gesprochen,die meisten Taten,die in der Bibel von ihm überliefert werden,hat er nicht vollbracht Jesus wollte weder eine neue Religion stiften noch eine Kirche gründen. Er wollte weder Gott noch die zweite Person eines dreifaltigen Gottes sein. Und schon garnicht wollte er die Menscheit durch seinen Kreuzestod erlösen--ein solcher Gedanke wäre ihm absurd erschienen--von der leiblichen Auferstehung ganz zu schweigen. Aber tatsächlich geglaubt hat der historische Jesus an ein unmittelbar bevorstehendes Weltende,womit er allerdings falsch lag. Faktenreich belegt Augstein,wie vor allem der geniale Theologe Paulus den historischen Jesus in einen göttlichen Christus transformierte und damit die Voraussetzung schuf,die das Christentum zur Weltreligion machte. Augstein: " Nicht was ein Mensch namens Jesus gedacht,gewollt,getan hat,sondern was nach seinem Tode mit ihm gedacht,gewollt, getan worden ist,hat die christliche Religion und mit ihr die Geschichte des so genannten christlichen Abendlandes bestimmt. Doch so einzigartig,wie die christlichen Kirchen immer behaupten,ist das Christentum keines wegs.In Augsteins Buch werden die Belege präsentiert: Kaum eine theologische Idee,kaum ein moralisches Postulat sind christlich. Fasst alles ist übernommen---aus dem Judentum,aus dem Hellenismus,aus dem Iran/Irak oder dem alten Ägypthen. In einem eigenen Kapitel schildert Augstein dies etrwa am Beispiel der jüdischen Essener Bewegung von Qumran :" Brüderlichkeit als moralisches Gebot,Lobpreis der Armut,der Demut und der Keuschheit,Verbot des Schwörens und der bösen Worte,volkommende Liebe innerhalb der Gemeinde: Vieles was als Essenz christlicher Lehren galt,war schon vorher essenische Lehre.
Inaktives Mitglied Geschrieben Januar 5, 2016 Autor Geschrieben Januar 5, 2016 Ich war lange genug an der Universität, um zu erleben, dass oft der Wunsch Vater eines Gedankens ist und viele Forscher ihr Leben dem Beweis eines Vorurteils widmen. Leider sind deutsche Universitäten viel weniger frei in ihrer Forschung als katholische Lehranstalten oder gar der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften, der nahezu jeder Forscher von Rang und Namen angehört, selbst der Atheist Stephan Hawking.
ol**** Geschrieben Januar 5, 2016 Geschrieben Januar 5, 2016 Lieber fellatio, ich wiederspreche dir ungerne, aber Rudolf Augstein als Forscher zu bezeichnen geht wirklich nicht. Nun, da die Jüngeren hier es vermutlich nicht wissen können, Rudolf Augstein war ein Journalist und lange Zeit Herausgeber der Zeitschrift "Der Spiegel". In diesem Zusammenhang hat er Artikel geschrieben und zwar auch zum Thema Jesus Christus. Das Buch "Jesus Menschensohn" kenn ich nicht. Du tust so als sei die katholische Kirche das "Christentum", natürlich greifen alle Christen auf das Alte- und Neuetestament zurück und somit fängt das Christentum nicht mit dem Jesus aus Bethlehem an. Natürlich hast du Recht (oder soll ich Augstein sagen) wenn du schreibst "...der geniale Theologe Paulus den historischen Jesus in einen göttlichen Christus transformierte und damit die Voraussetzung schuf,die das Christentum zur Weltreligion machte." Wir sollten uns auch nicht darüber streiten, dass Theologen oftmals den Glauben für ihre Zwecke mißbrauchten". Worauf es zB. mir ankommt ist"...dass das eigene Leben einen Sinn in sich trägt. Diese Grundreligion kann sich mit einem Glauben an Gott verbinden, musss es aber nich" Dieser Glaube an den Sinn des Sinns kan sich verdichten zu einem Glauben an Göttliches, ja eventuell sogar auch an einen personal gedachten Gott.
Inaktives Mitglied Geschrieben Januar 5, 2016 Autor Geschrieben Januar 5, 2016 Nur nebenbei erwähnt, sind "Jesus" und "Christus" zwei verschiedene Dinge. Jesus ist die historische Persönlichkeit - ob es sie als Menschen in Persona gab ist dabei irrelevant. Christus ist quasi das Urbild menschlicher Vollkommenheit, das in jedem Menschen als Möglichkeit angelegt ist. Deshalb kann jeder Mensch Christus werden, denn darum ging es eigentlich, vor allem um das Werden und nicht das Sein. Christus ist die Vollendung des menschlichen Lebens. Da manche Menschen Argumentationen nicht von Meinungsäußerungen unterscheiden können, ich gebe hier nicht meine Meinung wieder! Jesus ist Christus, weil er aus christlicher Sicht menschlich Vollkommen, ohne Sünde geboren war. Das Entscheidende aber ist, dass Jesus als Christus selbst am Kreuz, kurz vor seinem Tod, zum Sünder wurde. Ebenso nebenbei erwähnt, muss Jesus von einer Jungfrau durch Gott eingeboren worden sein, weil er sonst nicht als Christus hätte geboren und zum Sünder werden können, weil er sonst durch die menschliche Erbsünde als menschlicher Sünder geboren worden wäre. Was es aber theo-logische Begriffe angeht, so werden diese meistens nicht theo-logisch, sondern hyleo-logisch verstanden werden. Im Grunde handelt es sich um dasselbe Missverständnis, wie auch beim Kausalitätsproblem. Leider haben sowohl Christen, als auch ihre Gegner, für gewöhnlich kein Verständnis darüber, worum es eigentlich geht. Ein Theologiestudium alleine ändert daran auch nichts, auch wenn es hilfreich sein kann. Frömmigkeit hindert Theologen - wie Gläubige allgemein - leider oft an einer klaren Sicht auf die Grundlagen, was auch Theresa von Avila u.a. schreibt.
Tanne-6805 Geschrieben Januar 5, 2016 Geschrieben Januar 5, 2016 nun lasst mal den alten knaben ruhen---dod is dod----
Inaktives Mitglied Geschrieben Januar 5, 2016 Autor Geschrieben Januar 5, 2016 @tanne Du brauchst diesen Thread nicht zu lesen, wenn Du das Thema nicht der Rede wert findest.
Tanne-6805 Geschrieben Januar 5, 2016 Geschrieben Januar 5, 2016 @palebi-----lieber gott, lass im tal der ahnungslosen die erkenntnis reifen
Tanne-6805 Geschrieben Januar 5, 2016 Geschrieben Januar 5, 2016 das inbrünstige spiel am glockenstrang hat so manchen schon die götterboten erscheinen lassen
Inaktives Mitglied Geschrieben Januar 5, 2016 Autor Geschrieben Januar 5, 2016 Dann viel Spaß beim Wichsen.
Tanne-6805 Geschrieben Januar 5, 2016 Geschrieben Januar 5, 2016 wieso nur wichsen? so ein geläuth lässt sich vielseitig spielen--sonst sind die geistlichen doch nicht so einfallslos---
ol**** Geschrieben Januar 5, 2016 Geschrieben Januar 5, 2016 Lieber fellatio, bitte bezeichne nicht Rudolf Augstein als "Forscher" Der ehemalige Spiegelherausgeber mag ja gut als Journalist gewesen sein, aber als Forscher taucht er nicht. So hatte er dann auch mal geglaubt, das Journalisten bessere Politiker sein würden und ist dann kläglich in der FDP gescheitert. Was er in Spiegeltitelgeschichten, früher dann über Jesus usw. geschrieben hatte ließ sich gut lesen, doch es hatte keinen wissenschaftlichen Hintergrund. Was Augstein dann als Fakten deklariert, sind nichts Anderes als Vermutungen und Spekulation. Wie du schon selber schreibst, "..Eine Biografie Jesus lässt sich mangals historischer Fakten nicht schreiben.". Also, was soll es dann zu schreiben "Jesus wollte weder eine neue Religion stiften noch eine Kirche gründen. Er wollte weder Gott noch die zweite Person eines dreifaltigen Gottes sein....." Es liegt mir nicht, andere zu bekehren, ich wüßte auch nicht für was, ist doch mein Gottesbild zu ungenau und so würde ich mich auch eher als Suchender bezeichnen. Um mit Volker Gerhard ( Kant-Spezialist und Prof. für Philosophie) zu reden:" Ich glaube nicht nur an die großen Leistungen der Aufklärung, sondern auch an die Werte der Bildung, an die Humanität und an die Kraft der Liebe. Aber ich bin auch davon überzeugt, dass wir vor lauter Staunen und Entsetzen garnicht leben könnten, wenn wir nicht an einen Grund glaubten, der alles was wir sind und was wir wollen ermöglicht. Diesen Grund nenne ich das Göttliche. Und ich füge hinzu, dass dieses Göttliche für den gläubigen Menschen auch eine personale Gestalt annehmen kann."
Inaktives Mitglied Geschrieben Januar 5, 2016 Autor Geschrieben Januar 5, 2016 (bearbeitet) Über das Thema kann man ja Bücher verfassen, aber zu einer Fusion oder Art Versöhnung der Seiten wird das nie hin helfen. Das Problem ist vermutlich, dass die Signatur des Wähnens von konstruierten Inhalten, die außerhalb der nüchternen Wirklichkeit existieren sollen, schon sehr lange und tief in die Komplexität des menschlichen Geistes und der Wahrnehmung/Interpretation von Wahrnehmung eingeätzt ist. Man kann es noch anders sehen, die Glaubensbefähigung als Teil einer Art psychischen Krankheit oder eines Introjektionsverfahrens, das man mit Gehirnwäsche im Kindesalter vergleichen könnte. Es ist interessant, dass es sowohl Menschen gibt, die von sich sagen, so etwas wie religiöse Erfahrungen zu erleben, als auch Solche, die das zwar gerne mal erfahren würden, wo das aber nie stattfindet. Mit Zurhilfenahme bestimmter Substanzen, oder aber mit Manipulation am Nervensystem Gehirn kann man solche Erfahrungen künstlich erzeugen. Wohl nicht umsonst verwenden viele Glaubensgemeinden in ihren Ritualen berauschende Pflanzenteile oder Substanzen, wie etwa Boswelia (Weihrauch, enthält geringe Mengen THC) oder Peyote, Meskalin, Cocablätter ect. Sie glauben, dadurch ihren Schöpferfiguren nahe zu kommen, oder Kontakt zu gewinnen. Die Sache mit dem Glauben ist ja an sich nichts so Gefährliches, eher ein kleiner Splien, den die Natur bei der Menschentwicklung mit verursacht hat. Natur ist nichts Perfektes, enthält keine Ideale oder Planbewusstsein. Der Mensch hat wohl die Möglichkeit, aus dem Vorhandenen zu schöpfen, und neu zu kombinieren. Fantasie scheint eine der Hauptwurzeln für den Wahn, das Wähnen, das Ahnen und glauben zu sein. Der Mensch erschuf Gott nach seinem Ebenbilde ... ( in Indien sind es an die 2 Millionen solcher höherer Wesen, aber egal ) deshalb sind Götter oft so limitierte, wenigdimensionale und an sich bedauernswerte, unverständliche 'Wahnwesen'. Sie bestehen aus den gesamten Verrücktheiten, die im Menschen vorkommen können, selbst die oft duale, fast schizoide Persönlichkeit vielerMenschen wurde in die Schöpferwesen hinein geschrieben, und der vielsam begrenzte Horizont eines wenig ausgeleuchteten Weltbilds. Ein bisschen schade ist es ja schon, dass Menschen so viel Kraft und Zeit und Mühen aufwenden, um etwas zu suchen, zu wähnen, zu vergöttern, das auf ihre Lebenswelt außer autosuggestiver Rückwirkung keinen Einfluss hat. Würden die Menschen all diese Kraft dazu verwenden, um einander zu unterstützen, wie weit entwickelt könnte ihre Kultur sein? Ohne, mit Religionen als Fantasterei oder Geißel, ist letztendlich schnuppe. Die Abläufe des Kontinuums kratzt das nicht. Ich kann zwar nicht mit Sicherheit sagen, was Ameisen glauben mögen, oder zu wie vielen Wesen ein Pottwal beten mag, bevor er zur Jagd auf Humboldt-Kalmare in die Tiefe des Meeres zieht, aber bisher hat sich mir keine Notwendigkeit höherer Wesen offenbart. Ich schätze, das höchste Wesen ist ein Sequoia-Baum, oder vielleicht eine Mikrobe am Rande der Exosphärenschicht, die an einem Batzen dünner Luft klebt. Ich bin, wie unschwer zu vermuten, knochentrockener Ungläubiger. Ich glaube noch nicht mal an Atheismus oder Wissenschaft, noch an das fliegende Spaghetti-Monster, aber die Wissenschaft scheint die verlässlichste Methode zur Stütze ihrer Thesen und Antworten zu zeigen. Keiner all der Gläubigen, die das versucht haben, konnte mir irgend einen stichhaltigen Nachweis für seine Erfahrungen oder Angaben über sein vorgezogenes Götterwesen geben. So bleibe ich bei dem Standpunkt, dass ich ein bisschen von etwas weiß, dasMeiste aber nie wissen werde. Aber glauben muss ich nicht ... höchstens irgendwann 'dran glauben'. Ein Leben nach dem Tod - wie auch immer man sich vorstellen will, dass sämtliche Bestandteile meines Seins, nachdem sie sich voneinander erst gelöst haben (Verwesungsprozess), einander in diesem chaotischen Kram namens Microwelt wieder zusammen finden sollten -- würde mir Himmelangst werden lassen. Einmal zu leben reicht völlig hin! Eigentlich finde ich den Spruch der Großmutter eines Bekannten recht passend : "Keiner steht über mir ... höchstens neben mir." Jeder Mensch ist sein eigener Gott. Meine Frage wäre, wofür ein Glaube nötig sein sollte. Ein rücksichtsvoller Mensch kann man auch ganz ohne sein, und ein Tyrann mit Mordabsichten ganz gut auch damit, siehe IS. Was soll Glaube nützen, außer verplemperte Zeit? Und was nützt es den christlichsten Schwulen, einen Gott zu ehren, der ihre Existenz in Frage stellt, und dessen Jünger nur Verachtung und Verunglimpfung für sie über haben? Ist das ein Schlaraffenland für den geborenen Masochisten? bearbeitet Januar 5, 2016 von Inaktives Mitglied
Inaktives Mitglied Geschrieben Januar 6, 2016 Autor Geschrieben Januar 6, 2016 Vorhin hab ich die Nachricht bekommen,eine Verwandte ist heute Mittag gestorben-nach 10 jährigem Krebsleiden-eine wundervolle ,tapfere Frau, Mutter von vier Kindern-die Wärme und Menschlichkeit austrahlte.-Marianne wurde nur 60 Jahre alt. Alles in mir empört sich-Warum hat der Gott,der gütige Vater sie solange leiden lassen ? Hätte er nicht mit seiner götlichen Macht die Pharma-Industrie dazu zwingen können,Medikamente zur Krebsbekämfung,-zur Ausrottung dieser Geißel der Menscheit herzustelllen.Der Allmächtige,Beherrscher des Himmels und der Erde. Warum hat er in Saudiarabien beim Köpfen von 51 Menschen zugesehen ? Er ist doch auch der Gott der Muslime.Warum verfolgt er regunsgslos den Weg der Flüchtlinge-schaut zu beim Ertrinken- Warum läßt er nicht die Hunderte von Milliarden der Kriegskosten zum Fruchtbarmachen der Wüsten einsetzen--damit seine geliebten Gotteskinder nicht mehr millionnenfach verhungern ? Weil du es nicht kannst, weil es dich nicht gibt-du angebeteter Popanz-Du Unglück der Menschheit-
ol**** Geschrieben Januar 6, 2016 Geschrieben Januar 6, 2016 Sorry fellatio, da hast du leider ein falsches Gottesbild. Nach meinem Verständnis vom Göttlichem und personalisiertem Gott, hat der Mensch einen freien Willen bekommen und so ist er auch zu Bösem fähig. In der christlichen Lehre tritt uns das Göttliche im ertragenem Leid des Gekreuzigten entgegen. Er hat dieses wie jeder leidene und verlassene Mensch ertragen, woraus ein glaubender Kraft für sein eigenes Leiden schöpft. Dieses kann jedoch nur ein glaubender nachvollziehen und bleibt anderen leider verborgen. Es ist nicht einfach, sich auf die Spurensuche zum Glauben zu begeben. Was für einen Sinn hätte das Leben, wenn es da einen Gott geben würde der uns beobachtet und jedesmal eingreift, wenn wir fehlen. Der dann noch bei der Pharmaindustrie vorbei schaut und das wirksame Krebsmittel kreirt (da wäre es ja doch besser es gäbe keinen Krebs, dann bräuchte es auch kein Mittel dagegen). Nun so banal ist es wirklich nicht.
Inaktives Mitglied Geschrieben Januar 7, 2016 Autor Geschrieben Januar 7, 2016 (bearbeitet) Der religiöse Fanatiker sieht alles das, was er nicht versteht, als ein Werk des Teufels an. Der fanatische Wissenschafts- und Fortschrittsgläubige bestreitet allem, was er nicht versteht, die Existenz, frei nach dem Spruch meines alten Lateinlehrers: „Was ich nicht übersetzen kann, seh ich als nicht vorhanden an.“ Gottessuche, Heilsgeschehen, Erlösung – alles Blödsinn. Religiöse Erlebnisse – Einbildung. Kollektive Gotteserfahrungen – Massenhysterie. Nun stellt aber die Überzeugung, die Wissenschaft wisse etwas, das sie nicht zuvor entsprechend hergerichtet hat, auch nur einen Glauben dar, ebenso wie die Bewunderung der scheinbar grenzenlosen Möglichkeiten der Technik, von deren Errungenschaften wir alle profitieren, und der merkantilen Ausbreitung über die ganze Welt. Das Gerede von Menschenrechten, Freiheit, Gleichheit und Toleranz, den höchsten Werten des Kapitalismus, ist auch nur Ausdruck einer Ersatzreligion; eines Glaubens an die Allmacht des von den Göttern abgefallenen Menschen. Nur dass es sich hier eben wirklich um „Glauben heißt nichts wissen“ handelt, nicht etwa um den Glauben, der dem Menschen geschenkt wird. Diese Ersatzreligion gibt dem Menschen keinen Halt, keine Hoffnung, keinerlei Orientierung; nur den hemmungslosen Konsum im Hier und Jetzt, und letztlich, als Konsequenz dieses entfesselten Konsumrausches, das Recht des Stärkeren als höchsten Maßstab des Handelns Die Heraufkunft der Wissenschaft ist frühestens mit Galilei anzusetzen, ihr eigentlicher Durchbruch ereignete sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Wie haben die Menschen vorher nur leben können in ihrer Verblendung, in ihrem Wahn, in ihren Phantasien? Das muss ja eine wahre Hölle gewesen sein. Die wissenschaftsgläubige Gemeinde bedient sich allzu gern Dantescher Bilder, wenn es darum geht, die Jahrhunderttausende der Blödigkeit und Blindheit abzutun, die vor ihrem Erscheinen ja irgendwie abgelaufen sein müssen: Mord und Totschlag, Sklaverei, Krieg und Terror, Tyrannenherrschaft, Menschenopfer. All dies hat das Zeitalter der Wissenschaft bekanntlich abgeschafft. Jahrhunderttausende haben nämlich auf ihre heilende und erhellende Wirkung gewartet, um sie in der Sommeschlacht 1916, in den fabrikmäßigen Vergasunganstalten der Nazis oder in Hiroshima endlich in extenso zu erfahren. Ihre Gegenwart erleben wir in einer Durchschnüffelung, Zerstörung und Verseuchung selbst des letzten Winkels, in einer Verwüstung der Wälder, einer Ausrottung der Tierwelt, einer Vertreibung der letzten Naturvölker in die Elendsviertel der Millionenstädte und einer Verarmung ganzer Kontinente; selbstverständlich alles „zum Wohle der Menschheit“, das heißt zum Wohle derer, die die Wissenschaftler bezahlen. „Erkenntnis und Interesse“, das ist ja bekanntlich ein großes, obschon gern überspieltes Thema. Wenn ich diese bebrillten und weißgekittelten Typen schon sehe, weiß ich, dass sie mir nichts Gutes wollen. Wissenschaft, Technik, Ökonomie, Kapital, das ist alles eins; hier verdichtet sich der Glaube des Menschen an seine Allmacht (denn er hat nur noch sich selbst) und an das Goldene Kalb zu einem ganzen (säkularen) Glaubenssystem. Und dies besagt, dass er Biochemie ist, an seinem Todestag zu nichts zerfällt und sein Leben schlichtweg zu gar nichts gut ist, außer Teil eines großen Verdauungsprozesses zu sein. Letzteres freilich, dass mit meinem Tod auch meine gewachsene Individualität vergeht, ist nicht Glaube, sondern Aberglaube und eine völlig willkürliche Behauptung; ich bin kein Streichholz, das erlischt, wenn es ausgebrannt ist. Man ist Atheist, weil man die Religion arrogant verachtet, nicht weil man mehr wüsste als der Gläubige. Der Wissenschaftler glaubt (thaumadsein = glauben, meinen) nämlich nur, dass er weiß; der Gläubige aber weiß, dass er glaubt (pisteuein = vertrauen). Das ist der Unterschied. Mit Göttern, Heiligen, Helden, Zauberern, Sehern und farbigen Kulten aller Art hat die Menschheit Jahrhunderttausende überlebt, an Wissenschaft und Technik wird sie zugrunde gehen, und das ist ihr auch zu wünschen; „anthropofugal“ nennt man eine solche Gesinnung ja wohl. Sei’s drum. Ich bin übrigens kein gläubiger Christ. Keineswegs. Ich glaube an gar nichts, aber nicht weil ich die Religion verachte und ich mich über sie lustig mache, denn ich stehe in Ehrfurcht vor dem Unendlichen und dem Erhabenen. Somit bin ich überzeugt, dass die Antwort auf die uralten Fragen, wer wir sind, woher wir kommen, wohin wir gehen und was wir tun sollen, solange wir auf dieser Erde herumlaufen, sinnvollerweise in den Religionen zu suchen ist und nicht in der Wissenschaft, die nur Platitüden anzubieten hat. Die unglaublich dumme, nachgerade hanebüchene Darstellung jeglicher Religiosität als einer Art Köhlerglaube, die hier aus einigen Beiträgen herauszulesen ist, verkörpert leider ein Niveau, mit dem ich mich nicht einlassen möchte. bearbeitet Januar 7, 2016 von Inaktives Mitglied
Inaktives Mitglied Geschrieben Januar 7, 2016 Autor Geschrieben Januar 7, 2016 Dazu geben die Gläubigen gern die Antwort, dass Gottes Wege unergründlich seien. Die spaßigeren Anhänger der Alien-Schulprojekt-These sagen, der Gott-Alien-Schüler hat sein Projekt abgeschlossen, oder aufgegeben, Welterschaffungs-Studium fertig, weg, futsch.
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