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Demos gegen Pagida-aber nicht IS


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Es gibt natürlich gute Gründe, weshalb "wir" nicht mehr in erster Linie an unser eigenes Wohl denken, sondern unsere Stellung in der Gemeinschaft der Völker stets kritisch im Auge behalten. Der deutsche Nationalismus hat im 20. Jahrhundert so viel Schaden angerichtet, dass er hoffentlich niemals mehr wiederkehrt. Das "Erkranken" eines an sich gesunden Patriotismus habe ich in einem anderen Thread aufgezeigt; es hat seinen Ursprung in der deutschen Geschichtslosigkeit. Dass die Deutschen heute jeden ihrer Schritte in seiner Wirkung auf das Ausland erwägen, ist immerhin der Grund für einen nunmehr siebzig Jahre währenden Frieden. Und mehr noch, die offene Gesellschaft, die die Deutschen nach 1945 in jahrzehntelanger Auseinandersetzung mit ihrer Vergangenheit und den Entwicklungssträngen, die schließlich zur Katastrophe von 1945 führten, errungen haben, ist auch die Grundlage ihres wirtschaftlichen Erfolges und ihres dauerhaften Wohlstandes, der sich als weitaus weniger krisenanfällig erweist als der sämtlicher europäischer Nachbarn - und dies nicht trotz, sondern wegen der angeblichen "Überfremdung", die in Wahrheit eine Entprovinzialisierung ist.


Geschrieben

Bin mit dir einig in der Beurteilung des exklusiven deutschen Nationalismus-und im Sinne von Popper,der den Nationalstaat eine irrationale und romantische Utopie nennt.Hingegen weisen deine Ausführungen im obigen Beitrag,besonders der letzte Absatz,auf einen inklusiven Nationalismus hin.Jüngere sozialpsychologische Studien haben gezeigt,dass sich exklusiver und inklusiver Nationalismus empirisch im wirklichen Leben--sozusagen am lebenden Menschen--nicht immer klar voneinander abgrenzen lassen.Ein sichtbares Beispiel ist der Fußballnationalismus.Für mich war es schmerzhaft mit anzusehen und hören,wie bei der Siegesfeier die deutsche Mannschaft mit ihrem Lied " so gehen Sieger ,und so gehen Gauchos"den Verlierer verhöhnten. Das ist genau an der Grenze zu faschistischen Verhalten..
Ich hab es schon mehrfach an anderer Stelle geschrieben----Ich bin ein glühender Europäer-und stolz auf den inzwischen 70 jährigen Frieden..Da folge ich dir.


Geschrieben

korrekt. (und noch ein bisserl blabla, weil mind 10 Zeichen eingegeben werden müssen)


Geschrieben (bearbeitet)

Den Fußballnationalismus finde ich ein wenig albern, aber harmlos. Wenn man bedenkt, dass die Fans da einer Multikulti-Truppe zujubeln und vor allem selbst multikulturelle Wurzeln haben, so sehe ich da keinen Grund zur Besorgnis. Wie viele junge Türken fuhren mit der Deutschlandfahne herum und trugen deutsche Trikots! Ein mir gut bekannter pechschwarzer Angolaner hatte Fähnchen auf beiden Seiten seines Mercedes befestigt. Das "Bashing" der gegnerischen Mannschaft ist im Fußball gang und gäbe und in der Bundesliga Alltag. Man lasse doch den Spielern ihren Spaß! Alle paar Jahre kann ich so etwas ohne weiteres aushalten, denn es klingt ja nicht mehr so wie 1954, als der Gewinn der Weltmeisterschaft quasi die Niederlage von 1945 vergessen machen sollte.

@Nuwas wird nicht müde, uns hier vorzuhalten, dass in anderen Ländern wie selbstverständlich das Wohl des eigenen "Volkes" (in Anführungsstrichen, da ich den biologisch konnotierten Volksbegriff für Unsinn halte) im Vordergrund steht, während die Deutschen das Leid der ganzen Welt lindern wollten. Aber wo stehen diese anderen Länder denn, sowohl politisch als auch wirtschaftlich? Immer am Rande der Krise oder mittendrin, während die Staaten mit liberaler und neutralistischer Tradition, wie die skandinavischen Länder, absolut stabill sind. Daran zu erinnern, bedeutet lediglich, Weltoffenheit und Hilfsbereitschaft als wichtige Voraussetzungen eines dauerhaften friedlichen Miteinanders zu benennen.


bearbeitet von Rheintochter
Geschrieben

man sollte sich lieber mal die frage stellen,wie kommen die massen an flüchtlinge zu stande-----ist es nicht so das durch unsere wirtschafts politik in afrika die märkte kaputt gemacht werden? ein beispiel ist unsere geflügelindustrie die mit geflügel den dortigen markt kaputt gemacht haben---das ganze ist noch nicht zu ende es werden immer noch mehr geflügelställe gebaut und das mit hilfe von unseren steuergeldern----das mit unser wirtschaftspolitik in den ländern afrikas erst die spannungen enstehen dürfte wohl außer frage stehen---daran wird sich wohl so schnell auch nichts ändern---irgend wo müssen ja die rendieten für unsere obersten 10000 ja her kommen----denke das wir mit unserer wirtschaftspolitik erst die grundlage für den extremismus in afrika gelegt haben,jedenfals ein großen teil-------


Geschrieben (bearbeitet)

Ich mache mir immer Gedanken über die @Rheintochter, denn sie ist ja offensichtlich nicht Floßhilde, Tochter des Vaters Rhein. Vielleicht sollte sie sich besser @Maintochter nennen, schaumgeboren in jener multikulturellen, aber finanzgewaltigen Metropole am ehemaligen Fluss der Pfaffen.
Die Lektüre der FAZ bildet auch heute noch. So belehrt uns der investigative Starjournalist Zastrow, , dass es dieses "wir" (= die Deutschen) " zumindest in der tonangebenden Schicht der urbanen Zentren nicht mehr gebe. Das hatte uns doch auch die @Rheintochter verklickert. Aus der Perspektive dieser tonangebenden Schicht, die die Nachmittage auf Sylt verbringt, das Wochenende aber in New York verlebt, erklären sich dann auch die seltsamen Auslassungen der @Rheintochter über deutsche Geschichte. Es sind die Phantasien einer Bürgerin des Neuen Roms, die schon dazugehört, während wir anderen noch ein paar Jahre mit dem alten deutschen Pass herumlaufen müssen. Diese manisch nach Westen schauende Schicht sieht Deutschlands Wohlstand als Frucht über siebzigjähriger treuer Gefolgschaft zur Wallstreet. Wie erklärt man sich dorten wohl den wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Aufschwung im wilhelminischen Kaiserreich, der den Neid der Engländer hervorrief ?
Ein weiterer Journalist der FAZ, Nils Minkmar , der seine besten Jahre zu Füßen der Neuen Philosophen in Paris verbracht hat, sagt uns heute morgen immerhin, wie wir Bismarck zu bewerten haben. Der ist natürlich "neurotisch": "Seine bösartigste Hinterlassenschaft ist diese deutsche Neigung, sich in unübersichtlichen Zeiten vom Westen abzuwenden..Insofern ist er der Urahn der Putinversteher!"
Da verstehen wir die @Rheintochter und ihren Kummer in Zukunft besser : Die Wallstreet und ihre Agenten quält die Angst, die Deutschen könnten die Lust am Vasallentum in der neuen "Wertegemeinschaft" verlieren. Man kann das Mädchen trösten. In diesem Falle wird die Wertegemeinschaft
ausnahmsweise Machtpolitik betreiben und die Dinge bei uns wieder "In Ordnung" bringen..


bearbeitet von Inaktives Mitglied
Geschrieben

Im April 1957 schrieb Jean-Paul Sartre in einem Artikel über den Algerienkrieg und über Spendenaufrufe für arme Franzosen: Zwar würden die Pariser bereitwillig ihre alten Matratzen auf das Dach ihres 2CV stapeln ,um einer notleidenden Familie zu helfen,doch das geschehe,um sich nicht die Wahrheit über die Lage eingestehen zu müssen.Gegen die Selbstzufriedenheit der sich am Wohlstand berauschenden französischen Gesellschaft und einer narkotisierenden Berichtersstattung der Presse--und die wohlfeilen Spendenaufrufe für Gott und die Welt, nur nicht für die Armen im eigenem Land--setzte er die Berichte von Folter und Massakerrn an Zivilisten.
An diese damals so klare und wahre Muster intellektueller Zeit-und Medienkritik haben wir uns gewöhnt.Die Medien spielen heile Welt,der Intellektuelle aber weist auf das all hin,was so garnicht in Ordnung ist.Gegen den Verblendungszusammenhang der bürgerlichen Massenmedien formuliert er die fundamentale Kritik unserer westlichen Lebenswirklichkeit,vor allem in Hinsicht auf die dadurch verursachten Belastungen für die Bewohner dessen,was früher die Dritte Welt hieß,und der natürlichen Ressourcen.
Und weil das eine langwierige Arbeit ist und sich niemand mehr einen schönen,kommunistischen Endzustand wünscht,wurde ein anderer Text aus jener Epoche zu einerr der wichtigsten Inspirationen für politisch Verantwwortliche,nämlich Albert Camus " Mythos des Sisyphos " und sein berühmter Satz,man müsse sich " Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen "--dabei ganz vom Entstehungskontex des Essays abstrahierend: denn es ist trotz des darin beschworenen Glücks eine wirklich schwarze Vision aus dem Jahr 1942,einem besonders abgründigen Moment der 20.Jahrhunderts.Wann und warum Camus das fand,das ist bei der Liebe zu diesem Text fast vergessen,seine Grundfarbe bleibt für alle denkenden Menschen modern: ein tiefes Schwarz,wer nicht schwarzsieht,ist glücksüchtig oder minderbemittelt.
Würde Camus heute auch noch diese absolute Hoffnungslosigkeit glorifizieren ? Müsste ein Sartre die Leute darauf hinweisen,dass in ihrer Nähe ein Kriegt tobt ? Sind heute eher starke Medienmarken wie Fox News daran interessiert,das Publikum ständig in Angst und in Atem zu halten,stets Liveticker und ohne Pause zur Reflexion ? Oder Nachrichtensendungen,die wegen eines manchmal bloß erwarteten heftigeen Gewitters sekündlich aktualisieert werden,damit man immer on bleibt,weil genau dort,der für Werbung so wichtige digitale Zwilling ins Leben gerufen wird,den Frank Schirrmacher in seinem Buch "Ego" dargestellt hat ?
Es klingt doch gewagt,nein glatt verrückt,wenn jemand wie der britische Journalist Fraser Nelson feststellt, das Jahr 2014 sei das beste gewesen,das dieser Planet,verstanden als die große Mehrheit der auf ihn lebenden Menschen,je gekannt hat.


Geschrieben (bearbeitet)

Allerdings, die Bundesrepublik ist seit Jahrzehnten in die westliche Denk- und Lebensweise integriert, und das hat ihr nur gut getan. Darauf gründen sich, wie bereits ausgeführt, ihre politische und wirtschaftliche Stabilität, die sie, im Gegensatz zu nationalstolzen Ländern wie Spanien, Italien oder auch Russland, Krisenszenarien meistern oder ganz vermeiden lässt. Eine andere Orientierung stand nach der Niederlage 1945 ohnehin nicht zur Wahl. Ein wiedervereinigtes Deutschland, das von der SPD angestrebt wurde, wäre zu strenger Neutralität verpflichtet und nach den verheerenden Kriegszerstörungen und Demontagen auf Jahrzehnte nicht konkurrenzfähig gewesen. Wer die Integration in westliche Weltoffenheit und Liberalität als Knechtung durch die Wallstreet (die in diesem Fall ein Euphemismus für eine bestimmte Religionszugehörigkeit ist) betrachtet, der ist offenbar Weltverschwörungstheoretikern aufgesessen und sollte seine Quellen überprüfen.

Nun will uns @Nuwas aber allen Ernstes die Prosperität der Wilhelminischen Epoche als hervorragendes Beispiel wirtschaftlichen Aufstiegs und anhaltenden Wohlstandes bei gleichzeitiger politischer Autonomie vor Augen führen. Leider lagen die Verhältnisse damals etwas anders. Der Aufstieg der Naturwissenschaften, die Fülle der Erfindungen und Neuerungen, die ihm folgten, die Industrialisierung revolutionierten die gesamte Lebensweise, und zwar in ganz anderer Qualität, als die sogenannte digitale Revolution es vermag. Die Deutschen ahmten die Engländer nach, wo sie nur konnten, in der industriellen Produktion, im Flottenbau, in der Beanspruchung überseeischer Kolonien. Sie übernahmen auch den von Marx und Engels so trefflich beschriebenen Manchester-Kapitalismus, der schließlich Sozialdemokratie und Gewerkschaften erstarken ließ. Möchte @Nuwas die Zechen wieder öffnen, die Schornsteine wieder qualmen lassen und die Mietskasernen neu aufbauen? Abgesehen davon, dass es mit der kaiserlichen Herrlichkeit ein klägliches Ende nahm, ist ein industrieller Aufbau alter Prägung in dicht besiedelten, nur wenig Ressourcen bietenden Ländern wie Deutschland nicht mehr zeitgemäß. Die Reindustrialisierung Deutschlands nach dem Krieg, das "Wirtschaftswunder", wurde mit einer fatalen Umweltzerstörung bezahlt, die in den Siebzigern schließlich öffentliches Thema war. Deutschland musste gegensteuern und ist deswegen heute führend in der Entwicklung umweltfreundlicher Technologien, die sich aber nur weltweit absetzen lassen. Deutschland kann nicht autark sein, sondern seine wirtschaftliche Blüte (die jene der Wilhelminischen Ära weit übertrifft, bei menschenwürdigen Arbeitsbedingungen und funktionierenden sozialen Absicherungen) ist auf seine Einbindung in die westliche Wirtschaftsgemeinschaft gegründet, von der es auf Grund seiner Leistungskraft sehr viel mehr profitiert als die übrigen europäischen Länder. Eine Unabhängigkeit von dieser Gemeinschaft kann doch nur ein ideologisches Wahngebilde sein. Das zur Kenntnis zu nehmen, was man "Globalisierung" nennt, hat @Nuwas offenbar aus lauter Anhänglichkeit an das 19. Jahrhundert verpasst.

In der Tat, ich lege auf meine Zugehörigkeit zu einer „deutschen Nation“ keinerlei Wert, weil ich den Begriff der Nation ebenfalls für ein Wahngebilde halte. Ob in meinem Ausweis „Bundesrepublik Deutschland“ oder „One World“ steht, ist mir völlig einerlei. Ich bin auch nicht stolz auf meine Abkunft. An einem sogenannten freien und unabhängigen Deutschland (wirtschaftlich autark und abgesichert selbstverständlich durch eine starke Militärmacht) ist mir nichts gelegen (im Gegenteil, man müsste es fürchten), wohl aber an meiner eigenen Freiheit und Unabhängigkeit, die durch eine liberale Ordnung garantiert werden. Ich lehne es ab, mein Leben nach hehren vaterländischen Werten zu richten, noch mehr lehne ich es aber ab, für hehre Werte zu sterben. Wenn es mir hier nicht gut geht, dann woanders: Patria est, ubicumque est bene.


bearbeitet von Rheintochter
Geschrieben

Ich will mich kurz fassen: sehr schön geschrieben, mindestens genauso ermüdend zu lesen. Inhaltlich stimme ich nur teilweise zu. Ich frage mich immer, was es gegen ein deutsches Wir einzuwenden gibt. Ich halte das für eine Nationenphobie. Man kann doch auch mal unbefangen stolz auf die Leistungen dieses Staats und seiner Bürger sein und man darf auch mal die Fahne hissen, oder nicht?


Geschrieben

Diese Türken fühlen sich mehrheitlich genauso deutsch wie Italo-Amerikaner sich als US-Bürger fühlen und sind. Wir sind längst ein Einwanderungsland.


Geschrieben

Natürlich darf man stolz sein, und zwar auf dieses friedliebende und liberale Deutschland, das mit seinen kriegslüsternen Vorgängern nichts mehr gemein hat, gerade weil es sich nicht mehr als "Aufbruch der Nation" u. ä. versteht. Diesen Stolz teile ich durchaus. Unsere offene Gesellschaft ist es auch wert, verteidigt zu werden, und zwar gegen die Feinde von innen, die immer rechts stehen.


Geschrieben

Du wirst es nicht glauben, aber ich habe bei deinem Bekenntnis zum "Ubi bene, ibi patria" (Wo es mir gutgeht, dort ist mein Vaterland) keineswegs Schaum vor dem Mund. Lebe du deinen extremen Individualismus. Ich will nur hoffen, dass du das tust, ohne auf Leistungen der Gemeinschaft des deutschen Volkes Rückgriff zu nehmen. Eine andere Haltung wäre sehr inkonsequent.
Ich möchte nur gerne wissen, was Italiener und Spanier dazu sagen, dass sie von dir aus der westlichen Denk- und Lebensweise ausgeschlossen werden. Natürlich gehören sie dazu, ihr geringerer wirtschaftlicher Erfolg erklärt sich aus einem Lebensstil der Menschen des Mittelmeers, den ich übrigens sehr bewundere. Man muss allerdings akzeptieren, dass die wirtschaftlichen Erfolge dann eben eher bescheiden sind. Die deutschen Erfolge erklären sich aus (noch vorhandenen) Eigenschaften der Deutschen, die es ihnen auch in traurigsten geschichtlichen Lagen ermöglicht haben aufzustehen und neu anzufangen.
In der Tat meine ich, dass eine der Hauptaufgaben heutiger Politik die Regulierung der Macht des Finanzkapitals (besonders sinnenfällig verkörpert von den Herren der Wallstreet). Deren ergaunerte Milliarden ermöglichen ihnen , ihren Willen den Völkern aufzuzwingen, ganze Volkswirtschaften zu bedrohen und Kriege zu führen. Eine wirkliche "Wertegemeinschaft" müsste mit diesem Unwert Schluss machen.


Geschrieben (bearbeitet)

Eine "Gemeinschaft des deutschen Volkes" gibt es nicht. Es gibt nur einen deutschen Staat. "Gemeinschaft des deutschen Volkes", so etwas haben wir schon gehört: die "Volksgemeinschaft", eine Gesellschaft ohne Standes- und Klassenschranken, war das erklärte Ziel Hitlers. Wie wenig es "dem Schurken mit der schwarzen Haarsträhne" (Stalin) gelungen ist, sie zu formen, zeigte sich, als ein Millionenheer von Flüchtlingen integriert werden musste, die genauso beschimpft und ausgegrenzt wurden ("Polacken") wie heute die Flüchtlinge aus Bürgerkriegsgebieten. Es gibt immer nur einen Staat, zu dem man sich bekennen kann, und das tue ich durchaus, aber der ist nicht deckungsgleich mit einem "Volk"; daneben eine sprachliche, kulturelle Gemeinsamkeit, aber die ist nicht beschränkt auf einen Staat. Sind mir nicht assimilierte, hier geborene und ausgebildete Türken näher als z. B. deutschsprachige Schweizer? "Volk", mit entsprechendem metaphysischem Unterton versehen, das ist ein Begriff aus der "Veterinärphilosophie" (Herder).


bearbeitet von Rheintochter
Geschrieben

Deutschland hat seine Pegida- ist aber nicht allein mit der Furcht seiner Bürger vor den islamischen Schlächtern -Hass ersschüttert Schweden.Dort ist der Schrecken groß.Schweden gilt tradionell als tolerant und einwanderungsfreundlich.Kaum ein anderes westliches Land hat so viele Zuwanderer pro Kopf aufgenommen und relativ vorbildlich integriert.Und nun das.Drei Brandanschläge auf Moscheen innerhalb von 8 Tagen.Eine schwedische Pegida wurde zum Jahreswechsel gegründet.
Inzwischen haben Muslime in den Niederlanden Bürgerwehren aufgestellt, um Moscheen bei Nacht gegen Angriffe zu schützen.Die Zeiten werden schwieriger für die gemäßigten friedlichen Muslime in Europa.Deren Angst vor weiteren Anschlägen wächst.Zu Unrecht werden sie haftbar gemacht für die Gewalt und den Terror von Extremisten,die im Namen des Islam schwere Verbrechen verüben--die Menschenrechte verwehren,foltern und köpfen.Es ist richtig,das radikale Muslime in Nigeria,im Irak,in Syrien und Pakistan und in anderen Ländern Christen verfolgen ,bis hin zum Genozid.
Darauf weisenn diejenigen hin,die vor einer Islamisierung des Abendlandes warnen.
"Was treibt sie denn um,die Selbstgerechten,die Beleidigten ,die Furchtsamen unter den Bürgern ? Doch nicht der Islam ? " Schreibt Jakob Augstein im Spiegel. " Der CSU-Politiker Hans-Peter Friedrich verweist zu Recht auf Angela Merkel .-.-mithin die Regierungspolitik-.-.-als wahre Urheberin dieses Winters unseres Mißvergnügens. Aber aus falschem Grund.Friedrich findet,Merkel habe die konservativen Wurzeln der Union vernachlässigt. " In einer Zeit,in der die Menschen wieder nach kultureller Identität ,Heimat und Zusammenhalt fragen " Aber warum stellen die Leute solche Fragen ? Weil ihr Vertrauen in dem Maße schwindet ,wie die Ungleichheit zunimmt. Was der Soziologe Emile Durkheim ", mechanische Solidariät " nannte,die Sehnsucht nach der homogeneen Gruppe,ist ein Krisenzeichen. Mit derselben Deutschlandfahne kann man Fußballfröhlichkeit ebenso demonstrieren wie Fremdenfeindlichkeit.
In Zahlen: Mittte der Achtzigerjahre verdienten die reichsten zehn Prozent der Deutschen fünfmal so viel wie die ärmsten zehn Prozent ; heute liegt das Verhältnis bei sieben zu eins.Kein Wunder,das da ein Murren laut wird.Die Leute ahnen,dass etwas mit dem System nicht mehr stimmt.Aber--es sind die Früchte der " geistig moralischen Wende " !


Geschrieben

Ich bleibe standfest bei meiner Meinung zum Pegida-Phänomen: es ist nur ein Ventil, das die Menschen brauchten. Sie demonstrieren gegen unsere geliebte Politikerkaste, die uns mit Seichtthemen einlullt und hintenrum das Messer in den Rücken rammt.


Geschrieben

@Fellatio Dich reitet wieder dein Anti-Merkel-Komplex. Das macht deine Beiträge so parteiisch.- Wir wissen alle, dass es eine "geistig-moralische Wende" garnicht gegeben hat. Die CDU musste die Vorstellungen der FDP berücksichtigen, und die rettete viel Sozialliberales in die Koalition nach 198´2. Ebenso Angela Merkel, der auch nur Koalitionen mit Parteien des links-aufgeklärten Spektrums möglich sind. So sind wir in unsere heutige Lage geraten.Und wir werden nicht herausfinden, da Parteien , kirchen, Institutionen, die Medien nicht den Mut finden zuzugeben, dass sie Deutschland auf einen Irrweg geführt haben.


Geschrieben

@Nuwas: findest du, dass dieses Land linker ist als vor Kohl und Schmidt? Ich bin durchaus liberal mit konservativem Einschlag, aber was uns in den letzten 30 Jahren aufgetischt wird: Mann o Mann... als wenn unser Glück von hohen Dividenden und Profiten US-amerikanischer Renten- und Hedgefonds abhinge...


Geschrieben

@Schabracke Ich finde schon, dass mit den Siebzigern, der Zeit des Sieges der 68er, der Frankfurter Schule unser Land nach links gerückt ist.Ich habe jetzt noch einmal die Weihnachtsansprache von Scheel 1976 gehört. Er verspricht den Ausländern in Deutschland sein persönliches Eingreifen,wenn ihnen hier Unrecht geschieht. Das hat mich damals gerührt, das war nobel. Aber die Invasion heute hätte man sich damals in keiner Weise vorstellen können.
Ich stimme dir aber in jeder Weise zu . Die Gegensätze zwischen Links und Rechts, wie wir das in Deutschland verstehen, werden immer gleichgültiger, wenn wir auf das Phänomen der Herrschaft des Finanzkapitals seit ca.20 Jahren sehen. Diese Macht übertrifft sogar die Macht der scheinbar totalitären Tyrannen des 20. Jhdts. Unsere Sklaverei ist raffinierter kontrolliert, als man sich das je hat vorstellen können. Wir sind die glücklichen Sklaven.


Geschrieben

Ja in den letzten Jahrzehnten sind einfach global gesehen sehr viele Menschen aufgestiegen in die Mittelschichten. Armut schwindet immer mehr. Auch das Bevölkerungswachstum verringert sich. Man muss sich doch nicht von Medien verrückt machen lassen. Ich schaue zum Beispiel wochenlang kein Fernsehen, weil mich die schnellen Schnitte und die ganze Art dieses Mediums stören. Umso wichtiger ist es ja, dass man im Internet mit anderen schreiben kann und daran mitdenken kann, wie die Welt aussehen soll, was richtig und falsch erscheint. Dass man diskutiert. In manchen Ländern ist das unerwünscht, bei uns gehoert es dazu, wie es in der Antike oft dazugehört hat. Nicht nur in Europa...


Geschrieben

Wer mit viel Geld umgehen muss, das von den Notenbanken erzeugt wird, hat viel Verantwortung. Und natürlich wird da der ein oder andere dem nicht gerecht. Könntest du mit hundert Millionen gut umgehen? Sie investieren ohne das Gesetz des Profites der Besitzer dieses Geldes? Ohne zu sagen: "Wenn ich mit soviel Geld umgehe, will ich auch ein gutes Sümmchen für mich haben" ?


Geschrieben

Ganz richtig. Die größte Gefahr besteht aber nicht darin, dass wenige sich unmäßig bereichern, sondern darin, dass eine Finanzoligarchie die Politiker dirigiert, die Ergebnisse der Arbeit in ganzen Volkswirtschaften abwertet und ruiniert. Zur Absicherung ihres Profites und ihrer Herrschaft schließlich auch Kriege beginnt und bezahlt, was ungezählte Menschen das Leben kostet.- Im scheinbaren Jahrhundert der Menschenrechte und der Freiheit sind ganz andere Mächte am Werk.


Geschrieben

Hopp, darum geht es nicht. Es geht aber darum wie das Volkseinkommen verteilt wird. Derzeit wandern 40% des Volkseinkommens in Form von Dividenden an die Fonds. Warum man davon nicht Steuern absaugt? Weil die Unternehmen dann angeblich in andere Länder abwandern. Das stimmt aber nicht. Unternehmen ziehen den Subventionen hinterher, s. Nokia in Bochum. Die Gewinne werden eh schon vor der Bilanzierung ins Ausland geschoben.


Geschrieben

Lieber Nuwas--du magst meine kritische Beobachtung der Kanzlerin-Politik " einen Merkel-Komplex nennen"--ich anttworte dir mit Heine "Denk ich an Deutschland in der Nacht,dann bin ich um den Schlaf gebracht"-
Mit ihrem Schäuble will sie in diesem Jahr die sagenhafte " schware Null " unter ihren Haushalt setzen,was heißt,die Brücken brökeln weiter,das Land muß dafür ächzen--denn der ausgeglichene Haushalt ist ein Mysterium,nicht Wirklichkeit.es war eine Krise des Finanzsystems,eine Krise der Banken,eine Krise der staatlichen Institutionen: " Man hätte einfach nur eine schwäbische Hausfrau fragen sollen " hatte Angela Merkel gesagt "Sie hätte uns eine Lebensweisheit gesagt: Man kann nicht auf Dauer über seine Verhältnisse leben " Das war von bemerkenswerter Schlichtheit.Denn die Haushalte der Staaten heißen zwar so--sind aber mit den Rechenkünsten von Hausfrauen nicht zu sanieren.
Doch Pastorentochter Merkel bleibt unbeirrt bei ihrem Glauben.Schulden kommen von Schuld und verlangen nach Opfern.Das hat mehr mit Religion zu tun als mit Ökonomie."Redeem" heißt auf Englisch nicht umsonst zugleich tilgen und erlösen.Der Zwang des Sparens,den Merkel den Südländern auferlegt hat,kann absurde. Folgen haben Staatliches Sparen läßt die Wirtschaftsleistung stärker zurückgehen als die Schulden selbst--schon wächst die Schuldenquote. Soweit ist Deutschland noch nicht .Aber auch Deutschland droht sich kaputtzusparen. Im wahren Wortsinn.
Für Schäubles Haushalt gilt das harte Wort,das Shakespeares Narr zu König Lear sagt:" Nun bist du eine Null ohne Ziffern: ich bin jetzt mehr als du: ich bin ein Narr,du bist nichts." Denn natürlich nimmt auch Schäuble neue Schulden auf: Wer die Infrastruktur verfallen läßt,ein Fünftel des Autobahnnetzes und 40 Prozent der Brücken sollen in einem " kritischen Zustand sein", der verschuldet sich--bei der Zukunft.
Berücksicht sind noch nicht die beträchlichen Mindereinahmen für den Staatshaushalt durch Rußlandsanktionen.Die Ausfuhren sind um 5,8 Prozent und die Exporte nach Rußland um 26,3 Prozent geschrumpft..Politisch waren die Rußlandsanktionen von Anfang an zweifelhaft.Sie dienten mehr amerikanischen als europäischen Interessen.Die USA,deren Osthandel zweitrangig ist,verfolgen erkennbar das Ziel,den Rivalen zu Isolieren und Europa abzuspalten von Moskau.Rußland wird aber auch in der Weltpolitik gebraucht--nicht zuletzt im Nahen Osten,wo es das syrische Regime stützt.


Geschrieben

Jetzt weiß ich warum Deutschland in internationalen Vergleich in der Pisa Studie im Keller zu finden ist ,weil es auch viele Lehrer in Deutschland gibt die genauso einen misst verbreiten und aus Politik Unterricht Parteipolitischen Unterricht machen. Hat jemand das Parteibuch der SPD sieht der Politik unterriecht anders aus als wenn der Lehrer ( in ) das CDU Parteibuch hat,und genauso werd hier agumentiert. Gott bewahre Deutschland vor einen Kanzler euer Kategorie . 😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡😡


Geschrieben

Marvin, lehn dich bzgl. Pisa nicht so weit aus dem Fenster. Deine Grammatik und Rechtschreibung geht ja mal gar nicht. Du würdest unseren Schnitt dort eher noch drücken.


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