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Die erste Liebe


Mi****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Erinnert sich noch jemand daran, wie er sich zum ersten Mal in ein männliches Wesen verliebt hat? Und zwar nicht der Sexualität, sondern des Gefühls der Zuneigung wegen. Die Rubrik "einestages" bei SPIEGEL ONLINE hat nun die Tagebuchnotizen des 15-jährigen Jannis veröffentlicht, der sich in einen gewissen Tom verliebte und mit Staunen seine Neigung registrierte. Dieses bewegende und zugleich bezaubernde Dokument verdient jeden schwulen Leser, vor allem derjenigen, die immer noch heimlich mit ihrer homoerotischen Gefühllage hadern.

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Geschrieben

Viele Jahre meines Lebens in jungen Jahren habe ich mich davor gefürchtet, mich zu verlieben. Immer wenn ich bemerkt habe, dass mich ein junger Mann besonders interessierte oder anzog, bin ich davon gelaufen.
Strenge Eltern und die Erziehung in einer Katholischen Familie war es eine große Suende, schwul zu sein. So war mein Leben viele Jahre, ein Leben voller Konflikte. Wenige Onenightstands, keine feste Beziehung. Erst in den 80er Jahren habe ich mich richtig verliebt. 14 Jahre lang dauerte diese Freundschaft. Dann ist mein Freund leider an schwerer Krankheit gestorben.


Geschrieben

Oh, sicher sehr ehrenvoll daraus einen eigenen Thread zu machen ... allein: Ich hatte das bereits gestern hier in diesem bereits bestehenden Thread kommentiert und verlinkt. Der Thread heisst "Ich bin schwul -na und?!" und ich denke da passt das Thema auch ganz gut hin.

Geschrieben

Rührseliger Kitsch, nachbearbeitet und geschönt. Schreibt ein Jugendlicher so? Die Schlussfigur "Ich habe mich in einen Jungen verliebt - Jungen, die sich in Jungen verlieben, sind schwul - also bin ich schwul" passt wunderbar in die zeitgenössischen Einteilungs-Klischees. Für wie blöde hält man den Leser eigentlich?


Geschrieben

Aber sicherlich kann ein Jugendlicher so schreiben. Weshalb denn auch nicht? Die Literaturgeschichte quer durch die Jahrtausende ist voll von den Zeugnissen jugendlicher Schreibkunst. Glaubt denn jemand ernstlich, die teils deftigen Verse der mehrhundertseitigen "Carmina burana" seien von fürsorglichen Erwachsenen "nachbearbeitet" worden? Soll uns hier weisgemacht werden, die zwischen dem 16. und 20. Lebensjahr entstandene Jahrhundertdichtung von Rimbaud würde "geschönt und nachbearbeitet" worden sein, wiewohl die Autographe dieser Gedichte vorliegen. Für "wie blöde" hält jemand eigentlich alle Leser dieses Forums?

Ganze 14 Jahre alt war Friedrich Hölderlin, als er folgende Zeilen schrieb (zitiert nach der historisch-kritischen Gesamtausgabe):
"Dich sucht noch nicht des kühnen Lästrers Zunge:
Erst lobt sie, doch ihr Schlangengift
Verwandelt bald das Lob, das sie so glänzend sunge,
In Tadel, welcher tödlich trifft."

Ist das nun "rührseliger Kitsch", sogar "nachbearbeitet", wenn Hölderlin in demselben, an einen Klassenkameraden gerichteten Gedicht schreibt:
"Nicht Sorgen und kein Herr von Leidenschaften
Strömt über deine Seele hin;
Du sahst noch nicht, wie tolle Toren gafften,
Wann sie die Tugend sehen blühn."


Wenn allerdings User als "tolle Toren" ihr unsägliches "Schlangengift" versprühen, dann richten sie sich selbst!

  • Moderator
Geschrieben

@Empedokles:
Das mag ja deine Sichtweise der Dinge sein, deswegen musst du aber noch lange nicht "Verliebtsein" als rührseeligen Kitsch bezeichnen. Dass die Medien solche Geschichten publikumswirksam aufarbeiten steht ausser Zweifel, trotzdem sind solche Geschichten keine erfundenen Märchen sondern passieren einfach. (Ich spreche da aus Erfahrung) All jenen, denen in ihrem Leben solche Erfahrungen versagt blieben, haben mein aufrichtiges Mitleid.

Aus nahezu allen deinen Beiträgen spricht eine tiefe Verbitterung und Unzufriedenheit, mit der Welt und letztendlich auch mit dir selbst. Selbst dein Profilbild spricht Bände. (Mein Eindruck) Du äusserst dich in der Regel zu ALLEM grundsätzlich ablehnend und negierend, ganz so als wenn du mit deinem Leben bereits abgeschlossen hättest (wobei mir spontan ein früherer Nickname von dir wieder einfällt (Mr_Suizide). Vielleicht solltest du einmal darüber reflektieren warum das so ist. Möglicherweise interessiert es dich ja auch garnicht wie dich andere Menschen wahrnehmen. Dann könntest du aber auch darauf verzichten dich bei solchen Themen wie diesem hier in solch negativer Art und Weise einzubringen.


Geschrieben

Ja, @Minotaurus, das ist schöne schwülstige Pubertätslyrik, die du da zitierst, auch wenn sie von Hölderlin stammt. Den begafft zwar der Bildungs-Spießer mit Hochachtung, aber in Wahnsinn fallen wie er möchte er denn doch nicht. "Irgendetwas muss ja mit dem nicht gestimmt haben!"

"Ich erfuhr also auch von den Dichtern in kurzem dieses, dass sie nicht durch Weisheit dichteten, was sie dichten, sondern durch eine Naturgabe und in der Begeisterung, eben wie die Wahrsager und Orakelsänger. Denn auch diese sagen viel Schönes, wissen aber nichts von dem, was sie sagen; ebenso nun schien es mir auch den Dichtern zu ergehen." (Platon, Apologie) Eine solche Gabe wird man dem jugendlichen Tagebuchschreiber sicherlich nicht zugestehen wollen. Vielleicht erklärt die Tatsache, dass man ihn für "schwul" hält, den Vergleich mit Rimbaud, den man natürlich ebenfalls als "großen Schwulen" reklamiert.


Geschrieben

Ei ja, @Empedokles, und Mendelssohn Bartholdys frühe Kompositionen sind demnach schwülstige Pubertätsmusik? Von Mozart ganz zu schweigen.
Bemerkst Du überhaupt noch, dass Du einem von ahnungslosen Lehrern und Sozialpädagogen seit Jahrzehnten kolportierten Zerrbild aufsitzt, das Kinder und Jugendliche auf einen generellen Zustand fixieren will, demzufolge sie keinerlei jeweils individuell geprägte Entwicklungs- und Reifestadien durchlaufen? Solch durch die Kognitionsforschung längst wissenschaftlich widerlegten Unsinn willst Du uns hier unterjubeln? Wer ist denn hier nun der "Bildungsspießer", der restlos überholte Klischess über Kinder und Jugendliche wieder ausgräbt? :-p


Geschrieben

Lieber @Minotaurus, die von dir zitierten Verse Hölderlins sind für mich Pubertätslyrik, während ich die Dichtungen Rimbauds, der das meiste als Knabe schrieb, sehr verehre. Mit dem kolportierten Zerrbild kann es also nicht weit her sein. Es ist aber ein Unterschied, ob ein Jugendlicher sich am Handwerk der Dichtung versucht, Versmaße, Versformen und Reimschemata durchprobiert, um endlich zu netten kleinen Gedichten zu gelangen, die vielleicht noch der Herzallerliebsten gefallen sollen (was nicht abwertend gemeint ist - mancher, der so begann, wurde später ein großer Dichter; aber eben später), oder ob er "durch eine Naturgabe und in der Begeisterung" spricht. Den Unterschied sollte man erkennen, ohne vor großen Namen in die Knie zu sinken.


  • 1 Jahr später...
Geschrieben

Hallo

Da kann ich noch nicht fiel zu sagen.
Habe noch keine Erfahrung da mit einen Mann zu lieben


Geschrieben

bei mir war es so, daß ich einen kumpel hatte und irgendwann in der pubertät haben wir dann mal mehr miteinander gemacht. naja, das ging dann soweit, bis wir eines tages mal erwischt wurden von schulkollegen. naja, dadurch wurden wir leider ziemlich gemobbt und es gibg dann auch ziemlich scnell auseinander mit uns. heute ist er mit einer frau verheiratet. hat mir aber schon ein bisschen das herz gebrochen


Geschrieben (bearbeitet)

Fraglich,ob es hier um Erste Liebe oder ihre Beschreibung durch lyrische Geschichte geht...

Ich muss ca. 17 gewesen sein,als sich gegenüber einem jungen Mann erstmals Gefühle bei mir entwickelten.


Davor war mein Leben ähnlich wie bei Sunrise,von katholischer Erziehung und deren sadistischer Ausgrenzung begleitet,als ich mit etwa 10 mich gegen den Glaubens-Humbug aufzulehnen begann. Dass ich anders bin,war mir früh klar.Mein Bruder hatte da Ideen dazu,warum wir keine Mädchen mochten,und andauernd Taucher,Astronauten,Skispringer,Jetpiloten und Motorradrennfahrer cool fanden,solange das Männer waren.


Anyways,mit 17 lernte ich über meinen Cousin,der auf der Rammstein-Airbase bei Kaiserslautern stationiert war,dessen Kumpel Mike kennen. Der war zwar schon 23,aber hatte das süßeste Lächeln der Welt. Ich habe gar nicht gerallt,was da mit mir überhaupt passierte.Von Liebe hatte ich bis dahin in Romanen gelesen,oder bei all den Hetero-Eheleuten drauf gewettet,die es in meiner Umgebung so gab.
Jedenfalls begann sich eine Faszination für diesen Mike zu entfalten,die immer weiter wuchs,um so häufiger der Cousin den zu Besuch mitbrachte.Mein Cousin neigt dazu,sich mit Bier zuzuschütten,dagegen trank Mike nicht,und musste regelmäßig den Chauffeur machen.
Das beeindruckte mich,denn vom Alkohol halte ich selbst nicht so viel.Aber Mike war total cool als Typ,er trug immer diese alte Lederkappe mit dem Emblem seiner Fliegerstaffel drauf und so eine mega-geile Bomberjacke,auch mit Flieger-Aufnähern. Ich wollte dauernd in seiner Nähe sein und ertappte mich dabei,sein Gesicht anzustarren. Seine blasse Haut,die Sommersprossen,seine "Stupsnase",blonde Haare mit einem leichten Rotton drin,ich könnte das Gesicht heute noch zeichnen.Mike war außerdem sehr schlank und sportlich. Ich fand immer schon diesen Typ Jungmänner anziehend.Ich mochte seinen Körperduft,leicht schwitzig,kein Diesel.Seine Jacke roch immer etwas nach Mechaniker,aber er war Pilot,mein Cousin war Mechaniker.Diese Jacke anzufassen,das war ein ganz unbeschreibliches Erlebnis.


Für die mit den Jahren entstehenden Gefühle habe ich mich sehr geschämt. Etwas anderes hatte ich nie gekannt. Zudem sprach Mike viel über Mary,seine Freundin,und wie er sich die Hochzeit so vorstellt,oder wie viele kleine Flieger-Kinder er sich wünscht,und von einem Haus,das die sich bei Flagstaff,AZ angesehen hätten. Es gab gar keine Möglichkeit,diese verbotenen Gefühle sich weiter entfalten zu lassen.
Ich war in den Jahren bereits von katholischen Ideen abgefallen,da das ganze Bitten,Beten und Büßen schon das Anderssein als Kind nicht "repariert" hatte. Mit 11 wollte ich austreten,musste aber zum Erwachsenenalteer warten. Eine kurze Zeitlang folgte ich moderaten Satanisten,um gleich zu lernen, dass die denselben Mumpitz in grün lehren,den die Katholen in braun vertraten.


Mike glaubte an die Wissenschaft und Weltraumflüge,sein Interessenhorizont zog mich an wie ein Magnet Eisenkrümel! Und wir konnten uns stundenlang über alles Erdenkliche unterhalten. Wenn Mike zu Besuch mitkam,spielten meine Gefühle verrückt.Ich konnte oft nicht klar denken,hatte Wallungen,und wenn er den Arm um meine Schulter legte oder lächelte,kribbbelte das überall angenehm. Ich bekam schon Herzkloppen,3 Tage bevor der Chevy in die Einfahrt einbog. Ich träumte davon,mit Mike stundenlang in der Fliegerkombi zu kuscheln,seine blondroten Haare zu streicheln und noch viel schlimmeres Zeugs. Seine Wange zu küssen ...aber sowas durfte man doch nie nur denken.

Wenn er wieder weg war,kam ich mir lausig,schmutzig,widerwärtig vor. Weil ich diese verbotenen Gedanken hatte.Weil ich davon fantasierte,dass Mike anstatt Mary eigentlich mich heiraten könnte ... in irgend einem von den Paralleluniversen,von denen er manchmal was erzählte. Aber das waren nur weitere verbotene Ideen.

Nach seinem Aufstieg in einen höheren militärischen Rang ging Mike in die USA zurück und heiratete Mary. Natürlich kam das so,denn Mike ist Heterosexueller,und ich bin irgendwie schwul.Ich habe wochenlang immer wieder geflennt und mich deswegen geschämt und dazu in den Wald verzogen,wo es keiner hören konnte.Als End-Jugendlicher nah am Wasser gebaut...

Liebe ist etwas für Glücksritter! Wenn es der Zufall richtet,dass sich 2 zu einander passende Schwule finden,können solche Gefühle vielleicht nichts Verbotenes sein,sondern etwas Wunderbares erwecken. Deshalb freue ich mich heute für all jene,die der Zufall mit diesem so seltenen Glück beschenkt.

bearbeitet von Inaktives Mitglied
Grammar
Geschrieben

@Kiel_oben beschreibt hier ein Problem, das nicht nur die erste Liebe betrift, sondern ein Problem schwuler Männer schlechthin ist: dass sie nämlich den männlich-herben, heterosexuellen Mann begehren, in seinem Fall den "Taucher, Astronauten, Skispringer, Jetpiloten und Motorradrennfahrer", also Sportler, Abenteurer, Angehörige gefährlicher Berufe mit einer entsprechenden Ausstrahlung. Aber die kriegt er nicht, die schlafen mit Frauen. Seinesgleichen begehrt der Schwule nicht: nicht den Modegecken, nicht das Literaturbübchen, nicht die Operntrine. Auch keine Friseure und Modemacher, und Tunten und Damenwäscheträger schon mal gar nicht. Damit aber ist er ganz handfest in Not, denn in schwulen Kreisen trifft er fast ausschließlich auf den "typischen Schwulen", dessen Existenz gerade von denen geleugnet wird, die ihn perfekt verkörpern. Bestenfalls trifft er auf Bisexuelle, die ihn für eine Nacht benutzen, solange er jung und ansehnlich ist, um ihm hernach ihre Verachtung zu zeigen. Das zwingt ihn in Ersatzbeziehungen mit Männern, die ihm ähnlich sind. Wenn er nachts den weichen, dicklichen Körper seines "Freundes" spürt, muss er eine Menge Phantasie aufwenden, um sich vorzustellen, es sei Brad Pitt, der ihn gerade begattet. Er wird niemals einen Brad Pitt bekommen - es sei denn, er bezahlt ihn. Aber ein Brad Pitt wird ihn niemals lieben. Vielleicht ist es noch der beste Weg (und @Kiel_oben scheint den ja zu bevorzugen), selbst in das Gewand des Abenteurers zu schlüpfen, um den Bewunderten nahe zu sein, sich als einer von ihnen zu fühlen, wenigstens ihrer Freundschaft teilhaftig zu werden. Aber mehr wird nicht daraus. Tragisch! Deswegen traue ich übrigens auch der Homo-Ehe nicht: es kann daraus nichts werden. Ein männlicher Mann heiratet keinen Schwulen.

Geschrieben (bearbeitet)

Lieber Freund_Hein,

Du hast ja doch hin und wieder recht konträre Sichtweisen,und ein doch arg einseitiges,kipplastiges Bild von schwulen Stereotypen,aber vielleicht hattest Du das Pech,bisher einzig Schwule kennenzulernen,welche in die von Dir benannten Kategorien passen.

Wenn man Sport wirklich genießt und nicht nur aus der Zuschauerposition kennt,rückt die kindische Idee vom "Abenteurer" in den Hintergrund.Dafür muss man nicht in eine Rolle schlüpfen oder etwas aufsetzen,etwa "so tun als ob". Windsurfen als Passion zu leben,macht man auch nicht aus Alibi-Gründen,wenngleich man hin und wieder über Fetischisten hört,die so an die Outfits ihrer Begierde kommen.

Beim anderen hast Du bedingt durchaus Recht : Heterosexuelle schlafen mit Frauen.Nur mit Frauen. Sie verlieben sich lediglich in Frauen. Eine erfüllte oder überhaupt erwiderte Liebe wird es da nie geben,und die Anziehungspunkte,die heterosexuelle Männer häufig ausstrahlen,scheinen Schwule nur selten zu besitzen.

Es geht allerdings,zumindest mir,gar nicht vordergründig um den Beischlaf.Es ist etwas penetrant,dass Schwule -- um auch mal in Kateorien zu sehen -- stets diesen Punkt als Hauptziel auf der Tagesordnung führen.Liebe ist schon deutlich mehr als hormongesteuerte Hoffnungen auf möglichst zeitnahe Steckspiele.

Opern und Literatur darf er ja mögen,das mögen beileibe nicht nur verweichlichte Musterkaben oder tänzelnde,nasal sabbelnde Eitateis. Die Schwierigkeit liegt mehr darin,auch unter den seltenen wirklich "Hetero-Look" verkörpernden Schwulen einen persönlichkeitstechnisch wie gesinnungsrelevant passenden, und an dauerhafter Lebenspartnerschaft interessierten Sportsfreund zu finden,der einem auch noch gefällt,und für den man selbst attraktiv und bereichernd sein kann.

Und die sind,während man sein Dasein fristet,gerade nicht im Sortiment. Oder sie leben in Australien.Vielleicht ist das ein klein wenig tragisch. Persönlich ist es sogar häufig traurig. Mister Sunshine and Signore Moon...

Aber Cést la vie. Kann man nicht ändern. Muss man nehmen,wie es ist.Brad Pitt? Nö danke.

Nichts "zwingt" zu Ersatzbeziehungen. Mensch hat immerzu die Wahl,auch auf Verschiedenes zu verzichten.Schließlich kauft man auch auf dem quirligsten Bazar nie jeden Artikel!Auf dickliche Körper zu verzichten ist so einfach,wie weibliches links liegen zu lassen.Das bleibt simpel ausgeblendet.

Ersatzbeziehungen kann ich mir wenigstens nicht denken.Weil Liebe so nicht keimt. Vielleicht ist das was für weniger wählerische oder offenere Männer.

In schwulen Kreisen scheint es übrigens reichlich belächelt bis verpönt zu sein,als "Jungfrau" zu sterben. Aber das scheint dieser Tage der Preis zu sein,den wirkliche Liebe verlangt. Wohl dem also,der an Reinkarnation glaubt.


bearbeitet von Inaktives Mitglied
Geschrieben (bearbeitet)

@Kiel_oben: Selbstverständlich unterstelle ich dir nicht, dich lediglich als Sportler zu verkleiden, um dem verehrten Typus Mann nahe zu sein. Sollte das so herüber gekommen sein, revoziere ich :-) . Das wäre nun gar zu billig, denn in der Sportszene, welcher Art auch immer, kann man sich nur durch Leistung behaupten, und dafür muss man den Sport lieben: die Freude an neuen Bewegungsmustern ebenso wie die ständige Repetition der altbekannten, in denen man immer sicherer wird, die immer mehr zur Natur werden; den Spaß am Ausprobieren, am erfolgreichen Kombinieren der Elemente, aber auch am Scheitern; die Lust, Wesentliches verinnerlicht und verstanden zu haben und einen Blick auf das Ganze zu gewinnen; natürlich auch die totale Erschöpfung, das Erschlaffen der Muskeln nach der Anstrengung sowie diese selbst als Prüfung des Willens und der Identifikation mit der Sache. Ich weiß das, denn ich bin selbst Sportler. Allerdings habe ich im Kampfsport niemals Schwule getroffen. Wohl viele in sich Gekehrte, die nicht unbedingt im Verdacht standen, das weibliche Geschlecht besonders zu lieben, aber Schwule? Die sind dadurch, dass sie Männer anhimmeln und sich ihnen hingeben, einfach anders; von anderer Wesensart. Die rauhen Töne liegen ihnen nicht. Es kommt doch nicht von ungefähr, dass das Klischee regiert. Jedes Klischee birgt einen wahren Ursprung. Die schrillen Szenegeschöpfe sind der Endpunkt einer Klimax, die mit einer gesteigerten Empfindsamkeit und Sinnlichkeit ganz sympathisch anhebt. Am Ende steht ein "Mann", der kreischt und zetert wie eine hysterische Frau (also das Zerrbild einer Frau), wenn man ihn prügelt. Er wird den Respekt von Männern kaum erwerben können. "Es gibt auch andere", das ist der sinnige Gemeinspruch derer, die eben nicht anders sind, denn die "anderen" äußern sich jedenfalls nicht, man begegnet ihnen nicht und man glaubt endlich auch nicht mehr daran, dass sie wirklich da sind.

Eine kleine Note noch: Wenn du, wie du schreibst, impotent bist, hast du in bezug auf den Verzicht natürlich leicht reden. Nicht jeder will verzichten, nicht jeder kann es. Dann werden eben Ersatzbeziehungen geknüpft in der Hoffnung, dass sie irgendwie befriedigen könnten; aber sie werden nur enttäuschen.


bearbeitet von Inaktives Mitglied
Geschrieben

Alles klar,dann muss ich vor der Impotenz eine innige Beziehung zu meiner linken Hand und ggf. Ersatzbeziehungen zur Lederbomberjacke meines ältesten Bruders geführt haben.

Kampfsportbegeisterte sind mir in 3 Wochen gayromeo Einzelne aufgefallen.Aus den Profilen ging nicht hervor,ob diese Kendo oder eher Kenzo, Ju Jitsu oder eher Shih Tsu oder vielleicht Kung Fu oder doch eher nach Feng Shui ausgerichtet kämpften.


Geschrieben

Den Dialog zweier schwuler Boxfans am Ring stelle ich mir ungefähr folgendermaßen vor: "Du, der mit der schwarzen Hose ist süß!" - "Ja, ich kann's gar nicht mit ansehen, dass der so oft getroffen wird." - "Boah, jetzt hat er eins auf die Nase gekriegt.... Boah, diese süße Nase, die wird doch ganz platt davon..." - "Ob wir ihn hinterher mal fragen sollen, ob er mit uns was trinken geht?" - "Oh neeeeeiiiiin, jetzt auch noch Blut... Iiiiigitt. Lass uns gehen, Schatz... Das mag ich aber nicht."

Ich bin nicht bei Gayromeo und werde da niemals sein. Hier bin ich nur wegen des Forums.


Geschrieben

Ich hab gezögert,in diesem Thraed zu schreiben--er ist von Minotaurus verfaßt, der vor ein paar Monaten gestorben ist.Ein großartiger,kluger Mann,seine Beiträge waren unglaublich Lehrreich.Seit 2008 haben wir in diesem Forum diskutiert,geschrieben,gestritten.Er war im besten Sinne des Wortes ein Mensch.Für das Forum ein unersätzlicher Verlust.Wer mag,kann den Nachruft von Libra aufrufen.
Leider hab ich bis jetzt keine wirkliche, packende Geschichte einer ersten Liebe gelesen.Die Empfindungen ausdrückt,versucht,die Gefühle zu schildern,den Aufruhr des Herzens---und das Glück.


Geschrieben

Kiel_oben und Freund_Hein diskutieren über " Schwule mögen es männlch" sie sind nur uneinig in der Auslegung des bevorzugten Typs.Für homo-wie für heterosexuelle Vertreter des starken Geschlechts gilt: Sie mögen es eindeutig.Schwule Männer stehen auf Geschlechtsgenossen mit ausgeprägten männlichen Gesichtszügen.Analog halten es heterosexuelle Männer bei der Beurteilung von Frauengesichtern: Je weiblicher das Antlitz geformt ist,desto attraktiver finden sie es.
Diese Gesetzmäßigkeit hat jetzt ein amerikanisch-britisches Forschungsteam um den Psychologen Aaron Glassenberg von der Harvard-Universität zutage gefördert."Unsere Arbeit zeigt,das schwule Männer stark maskuline Gesichter von Männern signifikant attraktiver fanden als feminine Männergesichter",resümiert Glassenberg.Schwule standen demnach auf Männerschädel mit markanten Kiefer,breiter Stirn und ausgeprägter Brauenpartie.
Yanis Varoufakis --der griechische Finanzminister dürfte dazu zählen.Der Spiegel schreibt in seiner neuen Ausgabe (auf dem Titelbild Angela Merkel als Trümmerfrau) " Sein Ruhm als Rockstar der europäischen Finanzpolitik darf als gesichert gelten.Der Easy-Rider Minister,der vor seinem Pressetermin lässig den Motoradhelm abschnallt-Wahnsinn.Der Mann,der mit seinem Laserblick die Frauen verrückt macht--ein Sexsymbol--schwärmt die "New York Times".Und dann die Art,wie er seine biederen Kollegen aus der Riege der europäischen Finanzminister mit unerwarteten Wendungen zur Weißglut treibt.Eine lebende Provokation,finden Bewunderer wie Kritiker."


Geschrieben

*Schmunzel*

Ehrlich,Du verpasst nichts,wenn Du Dating-Kraken wie GR links liegen lässt! Das war auch in meinem Versuch wohl etwas wie die Zusammenkunft mehrerer schwach belichteter Impulse...

Von fern observiert schräg komisch,das ja! Ich hatte vorher gar keine Ahnung,wie seltsam "Liebe" u.A. auch definiert werden könnte.


Geschrieben

Eine Geschichte einer ersten Liebe,die positiv erwidert wurde,würde ich auch sehr gern hier lesen.


Geschrieben

Das ist Jemand,den ich flüchtig von der Sport-Szene kannte. Der auf mich sehr attraktiv wirkte:http://www.stehsegelrevue.com/rider/andre_paskowski/pic2.jpg


Leider ist er vor nicht ganz 2 Jahren mit 31 an Krebs gestorben. Natürlich ein Heterosexueller!

Die Ergebnisse der Forschung verwundern nicht. Wird doch Homosexualität so beschrieben,dass sich Männer in Männer verlieben,it es naturlogisch, auch Männer attraktiv zu finden.Ich stand nie so auf den mediterranen Typ Mann,aber so richtig mit Haar,und Varoufakis hat doch was! Ein bisschen wie John Malkovich in seinen ernsthaften Rollen.

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