Li**** Geschrieben August 11, 2013 Geschrieben August 11, 2013 Wer wissentlich wegschaut, was die Propaganda gegen Homosexuelle in Russland und den daraus resultierenden Folgen angeht, macht sich zum Mittäter und ich werde da künftig eine Nulltoleranz gegenüber denen haben, welche auch nur im Ansatz versuchen, in dieses homophobe Horn zu blasen, um unsere schwule Identität zu verunglimpfen oder in Frage stellen. Lange genug habe ich mir diese schäbige Art und Weise mancher User angesehen und werde entsprechend konsequent dagegen vorgehen. Ich hoffe nun, dass der Thread den entsprechenden Kurs einschlägt - das zumindest darf man von einem Forum erwarten, welches unsere Interessen vertritt und das werde ich verteidigen.
Mi**** Geschrieben August 11, 2013 Autor Geschrieben August 11, 2013 Sehen wir es doch einmal so: Homophobie zeigt überall ihre hässliche Fratze in der Welt. Und das schon seit Jahrhunderten, wobei die Religionen (nicht nur die christliche) ihr gerütteltes Maß an Schuld tragen. Das ist auch jetzt wieder so, ob bei den Mullahs im Iran, ob bei den Evangelikalen in den USA und deren Einfluss in Afrika und Südamerika oder nun in Russland bei der orthodoxen Kirche. Die unselige, ebenfalls jahrtausendealte Verflechtung von Politik und Religion, gepaart mit dem nachgerade pathologischen Machtstreben beider Institutionen, führte und führt zu ethnischer und rassischer Verfolgung ebenso, wie den einst beliebten Ketzer- und Hexenverbrennungen und der heutigen Homosexuellenhetze in Russland und anderswo. Dass sich Rechtsradikalismus und Nazitum oftmals mit erklärter Homosexuellenfeindschaft verbindet, das ist gewiss kein Spezifikum der russischen Neonazis (dabei darf auch an die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts erinnert werden) . Paradoxerweise gibt es nun in Russland Kampfgruppen schwuler Neonazis, die mit denselben Brachialmethoden und Prügelorgien gegen homophobe Neonazis vorgehen. Dieses neue sozialpsychologische Phänomen ist überraschend und hat noch keine wissenschaftlich einleuchtende Erklärunmg gefunden. Der Hydra der Homophobie müssen jedenfalls immer wieder die Köpfe abgeschlagen werden, ganz gleichgültig wo, in welchem Land und welcher Gesellschaft dieses Scheusal sein Unwesen treibt. Über eines jedoch müssen sich die Menschen mit gleichgeschlechtlicher Neigung (also auch die Leser dieses Forums) im klaren sein: Uneinigkeit, gar Streit zwischen den verschieden ausgerichteten Gruppierungen, ist Wasser auf die Mühlen der Homosexuellenfeinde. Nur der Dümmste züchtet sich seine Gegner selbst. Homophobie nämlich ist total und radikal und macht keinerlei Unterschied zwischen lesbisch und schwul, jung oder alt, hässlich oder schön, schrill oder angepasst, tuntig oder kernig, asketisch männerbündlerisch oder wahllos promisk, fetischistisch oder nicht, Proll oder Schöngeist. Deshalb: Gebt Homophobie keine Chance durch kleinliches Gezänk!.
Inaktives Mitglied Geschrieben August 11, 2013 Geschrieben August 11, 2013 Dem letzten Appell von @Minotaurus, nämlich kleinliches Gezänk zu meiden, wird man zustimmen können. Ansonsten gilt für mich hier im Forum die Bitte: O Freunde, nicht diese Töne! Töne des nun wahrlich kleinlichen Gezänks um @Empedokles , ohne dessen rege Anteilnahme das Forum von gay.de weniger Leben enthielte als der Zentralfriedhof von Chicago. Von der Differenziertheit seines Denkens und seiner Sprachgewalt konnte ich mich durch viele PNs überzeugen. Schauen wir uns noch einmal an, worüber wir uns scheinbar nicht einigen können: Ausgangspunkt war die Meldung, dass die russische Polizei Gewaltakte gegen Schwule nicht entsprechend ahndet.@Empedokles rät den russischen Schwulen zur physischen Gegenwehr und (vorläufig) zu einem vorsichtigeren Auftreten in der Öffentlichkeit.Der Ratschlag ist wohlüberlegt. Das soll jetzt als Begründung dienen, Empedokles hier im Forum zum Schweigen zu bringen? Die Verwerfungen in der russischen Gesellschaft sind eine Folge des Sturzes der Sowjetmacht, der Jelzin-Zeit und des Staatsbankrottes von 98. Wenn in Deutschland- und das wird unvermeidbar so kommen- die Menschen in gleicher Weise entrechtet und ruiniert sind, wollen wir noch einmal darüber sprechen, was dann h i e r los sein wird. Ich frage mich auch bei den vielen tausend Meldungen in der Welt jeden Tag, weshalb gerade die vorliegende Nachricht es bis zur Veröffentlichung gebracht hat.Berichtet die Meldung von einem Problem, das am ehesten der Lösung bedarf? Das glaubt doch keiner! Was ist denn die Ursache dafür, dass man sich so vergleichsweise kleineren Problemen in Russland zuwendet? Die Mächtigen im Westen sind interessiert daran,dem Ansehen Russlands in der Welt zu schaden und im Innern Unruhe zu stiften, damit man wieder in die verschlammten Kanäle der Neunziger schiffen kann. Hoffen wir, dass das misslingt, und freuen wir uns an der bewährten Männerfreundschaft von Putin und Medwedjew.Trotz aller Verlockungen, trotz des vergifteten Lobes für die "Liberalität" Medwedjews hat das Duo Kurs gehalten. Solch bewährteFreundschaft sollte uns eigentlich freuen. 2@Empedokles mahnt uns Schwule zu einem veränderten öffentlichen Auftreten. Er befürchtet mit Recht, dass Umzüge von der Art der CSD-Paraden unserem Ansehen schaden. Was ist daran zu tadeln, so dass man ihm hier im Forum das Wort verbieten will? Ich bin genau seiner Meinung. Ist man ein Duckmäuser , wenn man nicht in Frauenkleidern oder im Machokostüm auftritt, bei dem der Gürtel kbapp unter dem Beginn der Schambehaarung platziert wird? Das sind öffentliche Auftritte, bei denen die Teilnehmer eine sexuelle Gespanntheit vorgeben, der ihre Potenz im Bedarfsfalle kaum gewachsen ist. Das ist nicht Lebensfreude, die man ja mit Vergnügen sieht, sondern Vorspiegelung falscher Tatsachen.Diesen Schwulentyp sollten wir keineswegs repräsentierend auftreten lassen. Ich hatte hier einmal auf Ennis, den Helden im legendären Film "Brokeback Mountain" , als besseren idealtyp des Schwulen verwiesen, auf seine Wortkargheit, Tapferkeit, Fähigkeit zum Durchhalten und auf seine Unaffektiertheit. Ließen wir uns von diesem Typus vertreten , wäre es nicht unser Schaden. Also: Finger weg von Beiträgen im Forum, die diesem nur zur Ehre gereichen. Ein kleiner Nachtrag: Ich hatte mich oben-ohne Beachtung zu finden selbstverständlich- gegen den gedankenlosen, inflationären Gebrauch des Begriffs "Nazi "gewendet.. Wenn ein Mensch von bescheidener Intelligenz, im Lebensfrust und stark besoffen, seine Verzweiflung abreagiert, weil er jemanden braucht, der noch unter ihm steht,hat das mit vielem zu tun, nicht aber mit Nationalismus, auch nicht mit dem Nationalsozialismus.
Jaund Geschrieben August 11, 2013 Geschrieben August 11, 2013 Das Szenario erinnert doch sehr an Folge 42 der noch immer sehenswerten Fernsehserie Familie Hesselbach. "Baba" Hesselbach beschließt hier an der Bekämpfung eines bestehenden Mißstandes im Ort aktiv teilzunehmen. Hierzu wird er auch von den verschiedenen im Stadtrat vertretenen Parteien als Redner eingeladen (Forum). Blöd nur, dass der "Baba" sich als aufrechter und ehrlicher Mann nicht von den jeweiligen Parteien benutzen und korrumpieren lässt ... ihm geht es nämlich tatsächlich nur um die Beseitigung des Mißstandes. Somit wird er als Redner jeweils nur so lange geduldet, so lange er keinerlei Mißstände in der jeweiligen Partei selbst anspricht, vor der er gerade spricht, und so lange er nicht auf korrekte Ansichten der Gegenpartei verweist. Da er sich eben nicht korrumpieren lässt kommt es wie es kommen muss: Dem "Baba" wird wohlwollend zugehört, so lange seine Rede sich auf Versäumnisse der Gegenpartei bezieht ... sobald er in seiner Offenheit und Objektivität aber auch auf einzelne gute Ansätze der jeweiligen Gegenpartei verweist, beginnt der Saal zu murren und der Vorsitzender droht im öffentlich das Wort zu entziehen. Erschüttert vor Unverständnis darüber, dass man die Wahrheit gar nicht hören möchte, ja regelrecht die Augen davor verschließt um nur ja im alten "bewährten" Fahrwasser der vergangenen Jahrzehnte (am Ende gegen die wand ...) weiterfahren zu können, versucht er die Zuhörer zu besänftigen und im Sinne der Vernuft die Sache doch bitte objektiv anzugehen. Dies führt zu Wutausbrüchen sowohl seitens der Zuhörer, als auch seitens des Vorsitzenden. Schließlich brüllt ihn ein Zuhörer nieder "Ei hahl doch dei Maul!". Das führt zu zahlreichen Zustimmungen seitens der im wahrsten Sinne des Wortes parteiischen Zuhörerschaft: "Jawohl!!!", "Rischdisch!!!", "Geh' doch haam!!!", "Gefällt mir!!!" und schließlich "Enaus mit em!!!". Während der maßlos erzürnte Vorsitzende dem "Baba" noch wütend das Wort entzieht (nicht wahr ...?) wird die Menge schon handgreiflich, packt ihn und setzt den ob solcher Ignoranz völlig verständnislosen "Baba" gewaltsam vor die Tür. Mehr kann und will ich zu dieser Posse an dieser Stelle jetzt nicht beitragen. Vielleicht sollte ich selbst mich künftig wieder auf ein "hear, hear!" als einzige Form des Diskussionsbeitrags beschränken.
Mi**** Geschrieben August 11, 2013 Autor Geschrieben August 11, 2013 Ja, @Nuwas, im alltäglichen Weltgeschiebe spielt die Schwulenhatz russischer Nazis (ich bleibe trotz des Einspruchs bei dem Ausdruck, denn auch die dumpfbackigen Schläger der SA waren solche) sicherlich nur eine von vielen Rollen. Und nicht einmal in den Fußnoten der Weltgeschichte wird dies aller Wahrscheinlichkeit nach dereinst verzeichnet werden. Aber - und das macht den Unterschied aus - in einem Forum, das sich dezidiert an Männer mit gleichgeschlechtlicher Neigung wendet, werden selbstverständlich tagesaktuelle Nachrichten über schwulenfeindliche Exzesse anders gewichtet werden müssen. Tödlicher Leichtsinn wäre es und zöge katastrophale Folgen nach sich, wenn ausgerechnet Homosexuelle die rüden Aktionen ihrer schärfsten Gegner relativieren würden nach dem Motto "Es gibt soviel Leid in der Welt, da müssen wir Schwule uns nicht um unsere eigene Befindlichkeit kümmern." Die Homophobie wurde lange genug als gottgewolltes Übel hingenommen. Es wird Zeit, dass sich das Millionenheer der Homosexuellen (Frauen und Männer) seiner Rechte bewusst wird, die genauso legitim sind wie die der Heterosexuellen. Auf diese Rechte zu pochen und die Widerwärtigkeit und Menschenverachtung der Homophobie stets aufs Neue zu dokumentieren und anzuprangern, dazu kann und muss gerade dieses Forum hier benutzt werden. Wir - und ich betone das "Wir" - als gleichgeschlechtlich Empfindende haben uns hier in erster Linie nicht mit den Fußpilzerkrankungen polynesischer Langustenfischer auseinanderzusetzen, sondern mit den politischen, religiösen und gewaltsamen Winkelzügen unserer Gegner: den Homosexuellenfeinden! Nachsatz: Die launige Verniedlichung des weltweiten Homophobieproblems anhand einer alten TV-Komödie entspricht genau jener tuntigen Sorglosigkeit, die Schwulenfeindlichkeit für ein abwegiges Gerücht hält.
Inaktives Mitglied Geschrieben August 11, 2013 Geschrieben August 11, 2013 Lieber @Minotaurus, Sie machen sich die Polemik etwas leicht. Dass wir hier uns vorwiegend Schwulenproblemen zuzuwenden haben, ist mir als Teilnehmer eines Schwulenchats deutlich. Das tun wir ja auch. Die Verfolgung schwuler Männer vollzieht sich weltweit in so vielfältiger Weise (Sie machen ja immer wieder darauf aufmerksam), dass es schon wundert, dass man seine Aufmerksamkeit auf ein Land richtet, in dem es keinen Schwulenparagraphen gibt und nur in einigen Regionen Zurückhaltung gefordert wird. Da haben andere Länder Balken im Auge, während wir versuchen, den Russen den (allerdings vorhanenen) Splitter zu ziehen. Dass Sie gegen meinen Rat Rüpel weiter "Nazis" nennen wollen, bedauere ich. Die Parteiarmeen der Sozialdemokraten und Kommunisten waren nicht weniger schlagkräftig als die SA. Keiner spricht heute von "Sozis" und "Kommis".---Es wird immer deutlicher, was mit dem internationalen Kampf für die "Menschenrechte" der Schwulen in Russland beabsichtigt ist Will Herr Soros etwa den Schwulen helfen? Wie dumm und unpolitisch, so zu denken. Man möchte gerne die Olympischen Spiele in Sotschi boykottieren , um damit der russischen Regierung zu schaden.Schwule instrumentalisiert! Wahrscheinlich wird es so kommen!--- Ich habe hier gesagt, was ich sagen wollte, und werde mich in diesem Thread nicht mehr beteiligen.
To**** Geschrieben August 12, 2013 Geschrieben August 12, 2013 Man sollte mal überlegen, warum hier nur 4-5 Leute diskutieren .... wer kann bei dieser Tonart und diesem geschwollenen, statt normalen Diskussionston schon mithalten, ohne Angst zu haben, minderwertig angesehen zu werden, nur weil man sich nicht so hochtrabend ausdrücken kann und vielleicht nicht so bewandert in der Geschichte ist? Ich finde es nur noch anstrengend, hier zu lesen .. wie jeder dem anderen beweisen will, dass er sich noch besser, noch gewählter und noch geschichtlich fundierter ausdrücken kann. Und so wundert es nicht, wenn er hier dünkt "wie auf dem Zentralfriedhof in Chicago". LG Topi
To**** Geschrieben August 13, 2013 Geschrieben August 13, 2013 Hallo, auf Wunsch des Themeneröffners schließe ich das Thema hiermit. LG Topi
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