Schwule Muslime

[Jaund]

Ich hoffe sehr , dass schwule Muslime nun nicht automatisch zum Westen überlaufen und als Anhänger der westlichen Zivilisation sich gegen ihre eigene Religion wenden.

Spontan hätte ich gerne geantwortet "ich schon ...". Aber wie wäre folgendes: Ich würde mir wünschen, dass homosexuell empfindende Muslime zum Wohle der gesamten Menschheit damit beginnen Einfluss auf ihre Religion zu nehmen um dieser die Menschenrechte etwas näher zu bringen.

Die Antwort war verblüffend:" Ach, Nuwas, disse kleine Sache!"- So geht es nämlich auch.

Der arme Kerl. Schön wäre es doch gewesen, wenn er etwa geantwortet hätte: "Mach dir da bloß keinen Kopf! Ich entscheide über mich selbst, nicht mein Iman, Pastor oder Rabbi.".

[Inaktives Mitglied]

@Jaund Wir müssen uns nur die "Menschenrechte" etwas genauer ansehen. Ich habe nicht den Eindruck, dass der Westen bei der Durchsetzung der Menschenrechte im Orient sehr erfolgreich ist. Das mag daran liegen, dass dieses Ziel ihm (angesichts der massiven eigenen Interessen ) durchaus zweitrangig erscheint.
Mein arabischer Freund liebt seinen Propheten. Mit den Geboten hielt er es nicht so streng. "Ich halte Ramadan, wenn ich schlafe!" So seine Art . Ich hatte Gewissensbisse, da ich leider schon etwas älter war.Was kann man schon bieten? Dem suchte er abzuhelfen. "Glaub mir, das ist für mich eine Kleinigkeit!" Er ist kein "armer Kerl.

[Inaktives Mitglied]

Nach Aussage des Islamwissenschaftlers Thomas Bauer ist der Islam mehr als tausend Jahre lang tolerant mit homosexuellen Menschen umgegangen Bauer betont,dass sich in der arabisch-islamischen Kulturgeschichte zwischen 800 und 1800 keine Spur von Homophobie feststellen lasse.Aus der islamischen Literatur sind zahlreiche homoerotische Gedichte überliefert.Laut Bauer habe erst im 19.Jahrhundert der Westen im Zuge der Kolonialisierung " den " Kampf gegen den unordentlichen Sex " im nahen Osten eingeführt.Vor dem Jahr 1979 sei in tausend Jahren kein Fall im islamischen Nahen Osten und Nordaafrika bekannt,in dem ein Mann auf Grund von einvernehmlichen Sex mit einem anderen Mann strafrechtlich angeklagt worden sein.
In den meisten islamisch geprägten Staaten werden inzwischen homosexuelle Handlungen mit unterschiedlich hohen Haftstrafen verfolgt.Die queere Migrantenorganisation Gladt hat sich ausführlich mit der Situation queerer muslimischer Migranten in der Bundesrepublik Deutschland auseinander gesetzt. Nuwas,es gibt sie also,die schwulen Moslems....

[Inaktives Mitglied]

@Fellatio
Ich danke für deine Hinweise.Mir sehr sympathisch. Ich gehe dem nach.
Ich hatte oben (z.B. 28.6.) schon gesagt, dass ich an der Existenz schwuler Muslime nicht zweifele. Wie blöd wäre das auch.

[Mi****]

Das tatsächliche Leben hat mit den zumeist geschönten offiziellen Darstellungen und Beschreibungen herzlich wenig zu tun. Und insbesondere Religionen, bzw. deren Verkünder (wie Priester, Imame oder Rabbis) , versuchen mit allen Mitteln, die angebliche Tugendreinheit ihrer Glaubensrichtung zu beschwören und zu verteidigen, allen Erscheinungsformen menschlicher Unzulänglichkeit und Wankelmütigkeit zum Trotz. Jede Ideologie, ob religiös, politisch oder staatlich verordnet, erstrebt den stromlinienförmig an- und eingepassten Menschen, dessen Individualität als störendes Element unterdrückt und letztlich völlig entfernt werden soll. Der Einzelmensch mit all seinen physischen und psychischen Eigenschaften ist für die Ideologie nur zu formende Verfügungsmasse, die wie eine des Kerns beraubte Zelle im Gesamtkörper eines theoretischen Gesellschaftsmodells fungieren soll.

Nach diesem ideologischen Wunschmuster ist auch die Behauptung gestrickt, Muslime seien grundsätzlich nicht schwul. Zu verdanken sei dies der heilsamen Klammer des Islam. Wiewohl solches Abrakadabra jeder biologisch begründeten Realität spottet, sind sich die diversen, untereinander sonst spinnefeindlich gesonnenen Konfessionsrichtungen des Islam einig in der Glaubensgewissheit: Ein Muslim kann nicht schwul sein und ist es folglich auch nicht. Allenfalls könne ausnahmsweise ein Muslim eine homosexuelle Handlungsweise praktizieren, wenn ihn überschießender Hormondrang - vulgo: Geilheit - zu rein sexueller Befriedigung veranlasse. Dieses selbstgepinselte, überaus kitschige Heiligenbildchen vom nichtschwulen Muslim bekommt aber nun erhebliche Risse, zugefügt von arabischen und selbstredend muslimischen Freiern, die im Libanon die existentielle Not syrischer Flüchtlinge ausnützen, um homosexuelle Freuden genießen zu können.

Die Tageszeitung "TAZ" schildert in einer Reportage, wie angeblich nichtschwule Muslime sich der Körper zu Strichern gewordener junger Männer bedienen.Inshallah!

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