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Die zwei Gesichter des schwarzen Riesen


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Und wieder hat er nicht den erhofften Nobelpreis bekommen--als Kanzler der Deutschen Einheit-zu der man ihn hatte tragen müssen-Was ja auch in Oslo bekannt ist.Die Einheit ist das Werk,mit dem sich Kohl in die Ewigkeit einschreiben will.In seinen öffentlichen Reden hatte Kohl immer sehr warmherzig über die Revolutionäre auf den Straßen von Berlin und Leipzig gesprochen.Bei Schwan äußert sich der Kanzler deutlich pragmatischer.Er machte klar,dass wirtschaftliche Schwäche den Ostblock zum Einsturz gebracht hat und es nicht die Chöre der Bürgerbewegung waren.Es ist ganz falsch,so zu tun,als wäre da plötzlich der heilige Geist über die Plätze in Leipzig gekommen und hätte die Welt verändert,sagt Kohl zu Schwan im Keller.Auch die Milliarde,die er noch kurz vorher mit Strauß dem Honnecker gebracht hatte,war umsonst.Die Vorstellung,die Revoluzionäre im Osten hätten in erster Linie den Zusammenbruch des Regimes erkämpft,sei dem " Volkshochschulhirn von Thierse entsprungen" Gorbatschow,der ihm beistand die Wiedervereinigung zu erlangen,bezeichnet er als " Gescheitert".Norbert Blüm,der 16 Jahre sein Minister war,ist ein Verräter. Schäubler hat einen Vernichtungsfelzug gegen ihn geführt,und sein "Mädchen" Angela Merkel,die er zu seiner Ministerin machte,konnte nicht mal mit Messer und Gabel essen.Andere sind " hinterfotzig"--aber wo hatte er die zwei Millionen her ?


Geschrieben

Lieber @Fellatio, dass du an CDU-Politikern kein gutes Haar lässt, dafür authentische Damen, die gut Geld verteilen können,rühmst, war uns schon bekannt Vorliebe für das weibliche Geschlecht ist ja ein Hauptkennzeichen der Schwulen. Vielleicht kannst du darüber hinaus aber noch einige Argumente anführen
Willst du Dr. Kohl widersprechen, wenn er der Meinung ist, dass die Montagsdemonstrationen nicht den Zusammenbruch der DDR bewirkt haben. Er als erfahrener Politiker hat sicher die Schwäche des Ostblocks als den entscheidenden Faktor erkannt. Dem Volk muss man so etwas nicht sagen, gerade Demokratien hören es gern, wenn vom "Volk" groß gesprochen wird. - Oder stört es dich, dass er manche Politiker nüchtern und illusionslos beurteilt hat? Ich bin sicher, dass du über die Herrschaften genauso denkst (Merkel,Wulff,Blüm ,Schäuble). Dass Kohl die verachtete, die ihn 1989 stürzen wollten, sich aber feige nicht trauten, dann aber nach seinem Sturz mit moralischen Knieschüssen erfolgreicher waren, war doch seit langem bekannt.---Dass die Herrschaften in Stockholm und Oslo die seltsamsten Leutchen mit dem Nobelpreis auszeichrnen, wird jeder erkennen, der die Liste der Träger des Literaturpreises und des Friedenspreises mustert. Einen deutschen Politiker, der zur Wiedervereinigung beigetragen hat, oder gar die Leipziger Demonstranten auszuzeichnen, liegt den Herren im Norden ganz fern.
Ach ja, jetzt noch deine Trumpfkarte : die Parteispenden. In schwerer Zeit kann man eben nicht immer mit dem Grundgesetz unter dem Arm herumlaufen. Genosse Nau von der SPD wusste das auch. Kohl hat bezahlt, aber sein Versprechen gehalten, die Spender nicht zu verraten. Das immerhin sollte man doch wenigstens nicht tadeln!
Lieber @Fellatio, ich würde mich freuen zu hören, dass dun nun zu der von dir verehrten Frauenriege (angeführt von der Weltmeisterin im Ausgeben und der Klientelpolitik (Kraft)) nun auch noch Frau Merkel und die ganz verehrenswerte Rita Süßmuth hinzugefügt hast. Da wären die Richtigen zusammen!


Geschrieben

@Nuwas, da Du aus dem katholischem Rheinland stammts ist es nicht verwunderlich von Dir Herrn Kohl die Stange zu halten.
In den Jahren nach der Wiedervereinigung habe ich in den Neuen Bundesländern gearbeitet. Nicht alle jungen Menschen in der ehem DDR waren von Kohl begeistert und nach der Spendenaffaire fanden diese, Kohl sei nicht besser als die Politiker im eigenem Land.Das Verhalten Kohls hat viel an Vertrauen an eine Demokratie in Ostdeutschöand verloren.
Auch wenn Herr Kohl die Entwicklung im Ostblock sehr viel pragmatischer gesehen hat, so darf man aber auch nicht die Verdienste der Menschen die in Leipzig den Mut hatten auf die Straße zu gehen ignorieren. Auch diese Menschen haben mit dazu beigetragen, dass die Mauer gefallen ist. Zu der Zeit habe ich in Amerika gelebt und die Menschen dort haben es sehr viel positiver aufgenommen - as the wall was falling -
Man mag heute die Haltung Gorbartschows als Schwäche auslegen. Aber wäre ein Hardliner besser gewesen?
Wir können doch froh sein, dass alles so friedlich verlaufen ist.
Dass Kohl heute seine Mitstreiter kritisiert liegt in der Art des Charakters von Herrn Kohl.Alle die ihm hätten gefährlich werden können zu beseitigen.


Geschrieben

Lieber Sunrise, du wirst dich wundern, ich bin gar kein Kohlenthusiast. So katholisch ist der Niederrhein nicht, hier laufen viele Calvinisten herum, finstere Gesellen. Kohl, glühender Europäer, hat die Büchse der Pandora geöffnet und uns in das Euro-Abenteuer geführt, eine Erbschaft, die uns schwer zu schaffen macht.
Bei dem alten Freund @Fellatio kritisiere ich immer nur einen Hang zur ungerechten, parteiischen Bewertung der Politiker. Er möchte gern Splitter aus den Augen der Gegner ziehen, übersieht aber die Balken bei seinen Favoriten Kurz: die Lebensleistung Kohls muss von den Krafts,Walter-Borjans, Jäger und Löhrmann erst einmal erbracht werden. Dazu besteht aber wenig Hoffnung.
Weiter sollte man sich schon entscheiden, ob man Kohls Wertungen richtig findet. Sie haben ja nur durch einen üblen Vertrauensbruch den Weg in die Öffentlichkeit gefunden. Mir scheint, Kohl urteilt sehr richtig, oder weiß hier jemand Baron von Weizsäcker etwas abzugewinnen oder der süßen Rita. Man sollte m.E. auch nicht ewig die alte Mär aufwärmen, Kohl habe alle seine Gegner abgesägt! Sie sind ja alle noch da, die Geißlers, die Biedenkopf. Auch Ernst Albrecht und seine wunderbare Tochter.
Also mehr Maß und Gerechtigkeit. Das kann man wohl von Schwulen erwarten, die oft ohne diese Tugenden bei ihren Gegnern auskommen müssen.


Geschrieben

Lieber Nuwas--du versuchst mich zum womaniser zu machen,ich mag zwar auch den song von britney spears--bin es aber nicht-schon garnicht bei den jahrgängen der genannten damen.Selbst wenn sie geld verteilen.Ich mag kluge frauen,aber meine " vorliebe " gilt dem schönerem geschlecht.
Natürlich widerspreche ich kohl--in dem augenblick,als man iln zum jagern tragen mußte waren die früchte,die willi brandt und andere gesät hatten, reif--er konnte ernten .Das tragische an den veröffentlichungen ist,dass sie ausgerechnet dort auf helmut kohl zurückfallen,wo er glaubte,denen eins auswischen zu können,die ihn von oben harab als biederen partei-emporkömm-
ling betrachteten.Wenn der Altkanzler in den nach auffliegen der parteispendenaffäre geführten gesprächen über merkel,thierse oder wulff als verräter und null lästerte und abstempelte,dann spricht aus dieser abrechnung nicht der staatsmann,sondern ein beckmesserischer kleingeist.Kohl sah sich als patriarch und war überzeugt davon,dass alle parteifreunde in seiner in seiner regierungszeit amt und würden nur ihm allein zu verdanken hatten. Er war nicht "Birne" wie die medien ihn verächtlich machten,sondern er sah sich als ziehvater einer großen,christlichen familie.Wer undankbarkeit zeigte,fiel in ungnade.Schließlich sah sich der oggersheimer im keller seines pfälzischen flachdachbungalow ,wo er dem journalisten heribert schwan sein politisches vermächtnis erzählte,als einsamen revierwolf.Hintergangen von engsten weggefährten,die sich nach der parteispendenaffäre von ihm distanzierten.Kohl ist eine tragische figur,setzte sich übe das gesetz und nannte seine spender nicht,die die cdu schmierten,der gipfel waren die frei erfundenen erben des jüdischen vermächtnisse in den bilanzen der partei,Sein versuch,in die ahnenreihe von adenauer,brandt und schmidt zu gelangen,ist gescheitert.


Geschrieben

Lieber Fella , es ist ein Glück, dass weder du noch ich den Platz Kohls in der Geschichte bestimmen können.Lustig ist aber deine Behauptung,Brandt und Schmidt hätten Früchte reifen lassen, die Kohl dann einfach so ernten konnte.-
Brandt und Schmidt wussten nichts von "Früchten", "Wiedervereinigung" (auch "Neuvereinigung") war für sie ein Unwort, eine Lebenslüge der Bundesrepublik. Dasselbe gilt allerdings auch für die CDU, niemand hat Pläne für die Zeit nach einer Vereinigung in der Schublade gehabt. Einen Unterschied aber gibt es. Als sich die Chance der Vereinigung bot, hat Kohl sie geschickt taktierend ergriffen und dabei stärkste Widerstände überwunden. Brandts ganz spätes "Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört!", nachträglich handschriftlich in seinen Redetext eingefügt, macht ihm allerdings Ehre: Er gab zumindest den Widerstand gegen die Vereinigung auf.
Nie werde ich das beschämendste Bild meines Lebens vergessen; Kohls Rede in Berlin, neben Momper mit seinem roten Schal, und ein grölender roter Haufen, der die Nationalhymne niedergrölte Es war der 10.10.1989. Das [waren die Früchte, die Brandt gesät hatte. Dieser Früchte darfst du dich rühmen. alles andere ist jämmerliche Geschichtsklitterung.Wenn du kannst, sieh dir die Szene auf Youtube an.
Es beruhigt mich, dass du es tatsächlich für möglich hältst, dass politischer Sachverstand auch in Köpfen vorkommen kann, deren Eigentümer weder Kleid noch Hosenanzug tragen.


Geschrieben

Lieber Nuwas,es ist nicht dein ernst,Willy Brandts Ostverträge Unterschlagen zu wollen.Der Herr Kohl hatte nichts für die Wiedervereinigung vorbereitet--als sie akut wurde,war seine Schreibtischschublade leer.--er stand da mit leeren Händen,unvorbereitet--nichts hat er taktisch ergriffen,ich sagte es schon--man mußte ihn zum Jagen tragen--erst der Ausspruch von Willy Brandt " Jetzt wächst zusammen,was zusammen gehört,hat ihn geweckt-- zu dem du ene große Verleumdung vom Stapel läßt aber dann hat er sofort blühende Landschaften im Osten versprochen und dafür unsere Sozialkassen,inbesondere die Rentenversichung,geplündert-Darunter leiden wir immer noch.Dein falsche Bild der gröhlenden Sozialdemokraten bei Kohls Berlinerrede,würde dein Idol nicht billigen--Helmut Kohl war und ist ein Verehrer Willy Brandt's --er hat ihn sehr bewundert.
Den letzten Satz deines obigen Beitrages,dessen Sinn sich mir nicht erschließt,versuche ich zu deuten- bei meiner Bemerkung": meine Vorliebe gilt dem schönerem Geschlecht " hab ich natürlich die Männer gemeint.Das politischer Sachverstand auch in weiblichen Köpfen vorhanden ist,bedarf keiner Frage.Falls du es noch nicht bemerkt hast,die Frauen haben uns längst überholt.Beobachte mal den Alltag--von 10 Joggern sind 9 Frauen--geh ich zum Aqua-Jogging,sind von den 20 Teilnehmern 18 Frauen--geh ich zum Querdanz--bin ich der einzige Mann--könnte ich noch seitenlang fortführen


Geschrieben

Mit Staunen sehe ich @Fellatios Beitrag. Brandts Ostpolitik hat mit der Wiedervereinigung nichts zu tun. Niemals hat er selbst vor 1989 einen Zusammenhang hergestellt. Wiedervereinigung hatte Willy Brandt nie im Programm. Offensichtlich kannst auch du nichts damit anfangen, sonst jammertest du nicht über den Preis, den es natürlich gekostet hat, ein heruntergewirtschaftetes Land dem Weststandard anzupassen. Heute zahlst du klaglos für den Lebensstandard nicht von Deutschen, sondern von Südländern, die zu leben wissen und mit 50 in Rente gehen.--Kohl hat Brandt bewundert? Wo? Eine entscheidende Wende meines politischen Lebens bildete Brandts Rücktritt 1974. " Der Herr badet gerne lau", sagte Wehner ihm nach. Selten ist ein großer Wahlsieg so verspielt worden wie der Brandts 1972. Der Herr ist doch nicht zurückgetreten, weil es einen Spion in seiner Umgebung gab. Dafür konnte er ja nichts.Aber er war untrennbar vom Cognac und den jungen Weibern. Diese Affären glaubte er nicht mehr überstehen zu können, und Leute von Charakter (Wehner z.B.) in seiner Umgebung haben ihn darin bestärkt. Brandt hat gekniet, das war seine historische Tat.Weiter nichts. Da hat Kohl im Kampf mit der Thatcher, mit Mitterand, mit Andreotti, mit den Niederländern etc. ganz andere Leistungen erbracht.
Dass du Männer für das "schönere Geschlecht" hältst, war mir klar, und das Gegenteil wäre auch seltsam in einer Schwulenseite. Das krampfhafte Bemühen, immer neue tolle Seiten an den Frauen zu finden, irritiert mich allerdings. Müssen Schwule die besten Frauenverehrer sein?.


Geschrieben

@Nuwas zur Frauenverehrung von felatio muss ich gestehen, dass ich mehr Frauen zu meinen Freunden zähle als Männer. Frauen kann ich unverkrampft gegenüber treten, weil dabei keine eroitische Spannung entsteht, bei Männern ist das anders.
Die Vorliebe Brandts für junge Frauen und dem Cognac ist schon tragisch und erinnert an Jack Kennedy.


Geschrieben

Auch du, mein Sohn @Sunrise, fühlst dich also in der Gesellschaft der Frauen wohler. Das Fehlen der erotischen Spannung gefällt dir. Mir nicht. Der Hl. Thomas von Aquin meinte dazu, dass ein Mann dem Mann bei allen Werken ein besserer Gefährte sei. Nur bei einem einzigen sei eine Frau vorzuziehen.- Wie sehen das eigentlich Sunrise´Frauen. Ob die sich nicht etwas mehr erhoffen?
Kohl ist infolge der Feindschaft der Journalisten sicher der am stärksten unterschätzte Kanzler. Ihm fehlte auch der Sinn für große Inszenierungen, für pathetische Gesten. Aber er hat seine Partei aktionsfähig gehalten und in der schicksalhaften Stunde nicht versagt. Seltsam, dass die beiden gescheiterten SPD-Kanzler ein so großes Ansehen genießen.
Off-topic: Ich habe mich selten so amüsiert wie beim Lesen von Fellatios Bemerkung, die Frauen hätten die Männer längst überholt. Beweis: Sie joggen,schwimmen, radeln und tanzen wie verrückt. Ja, lieber @Fellatio, die Arbeit tun die anderen, die Männer nämlich. Jeden Morgen stehen auf unserer Straße viele Sportwagen. Sie gehören joggenden Frauen, die manchmal schnattern, manchmal gemeinsam die Sonne anbeten, auf jeden Fall aber am Ende gemeinsam frühstücken. Das ist eben das Wesen des modernen Feminismus: Man verteidigt die alten Privilegien und sammelt neue. So kann man alt werden.


Geschrieben

Es war Willy Brandts Entspannungspolitik - als Regierender Bürgermeister von Berlin,als Außenminister und schließlich als Kanzler der Ostpolitik--welche die Blockkonfrontation schrittweise aufgeweicht hat und damit auch den Weg zur deutschen Einheit vorbereitet hat.Es war diese Entspannungspolitik,die auch in Osteuropa und der damaligen Sowjetunion das Vertrauen in ein friedfertiges und demokratisches Deutschland wachsen ließ.Helmut Schmidt und Hans Dietrich Genscher haben seine Politik fortgesetzt.Dafür liebten ihn die Deutschen--denke an Erfurt--und die Willy - Rufe.
Die CDU mit allen ihren Gremien lehnte die Ostverträge ab-Darunter auch Kohl,damals noch Rheinland-Pfälzischer Ministerpräsident--unter Barzel als CDU Vorsitzenden.Kohl und Bahr verhandelten danach.Nuwas--du bist sehr groß im niedermachen--Welche beiden SPD-Kanzler sind gescheitert ? Und woran ?


Geschrieben

@Fellatio Lass uns die Sache doch ruhig betrachten.- Du behauptest einen Zusammenhang zwischen der neuen Ostpolitik und der Wiedervereinigung. Diesen Nexus leugne ich. Er ist den Handelnden nämlich gar nicht bekannt. Kein SPD-Politiker hat einen solchen Zusammenhang vor 1989 behauptet. Bis zur letzten Stunde haben sie die Vereinigung bekämpft, haben nach Wegen gesucht, die DDR zu stärken, damit ein zweiter sozialistischer deutscher Staat erhalten bleibe. Weder die Aktivitäten Brandts und Schmitz, noch das Aufbegehren der Bürger der DDR haben die Möglichkeit der Wiedervereinigung eröffnet. Natürlich auch nicht ein Gefühl der russischen Politiker, man könne jetzt den Deutschen vertrauen. Es war der Zusammenbruch des Ostblocks, die Unfähigkeit, wie bislang gewohnt Panzer auffahren zu lassen und die Staatssicherheit einzu setzen..Willst du ernsthaft die These vertreten, im Gefühl eines Vertrauens zu Deutschland hätten Politiker der UdSSR ihr Imperium aufgegeben.Das wäre ja hübsch dilettantisch. Heute, da die Nato bald bis in die Ukraine vorrücken wird, werden sie uns doch nicht sagen : Wir haben euch doch vertraut, belohnt doch unser Gefühl.
Woran Brandt und Schmidt gescheitert sind, darfst du ihren Memoiren entnehmen. Zu den Ursachen von Brandts Schutz ist oben schon genug gesagt, dem Kanzler Schmidt ist seine eigene Fraktion nicht mehr gefolgt.


Geschrieben

@Nuwas--ich bin ganz ruhig-du kannst den Zusammenhang zwischen Ostverträgen und Wiedervereinigung leugnen--Es " schwarz " machen wollen--Es ist längst Geschichte--Deine Verbissenheit,mit der du die Cristdemokraten verteidigst,ist bewundernswert.--du soltest aber bei der Wahrheit bleiben und keine Tatsachen verdrehen--Um die Wiedervereinigung zu erreichen,hat man versprochen,den Status quo zu erhalten,d.h.man hat Rußland vertraglich zugesagt,die Nato nicht zu erweitern...nun steht sie trotz der Zusage an fast allen russischen Grenzen----mit einer der Gründe für den Krieg in der Ukraine.Wenn du den demokratischen Wechel im Kanzleramt als scheitern bezeichnest--hast du deinen verehrten Helmut Kohl vergessen,er ist auch abgewählt worden--durch Gerhard Schröder..


Geschrieben (bearbeitet)

Lieber @Fellatio, ich hatte mir erlaubt, meine Meinung, zwischen neuer Ostpolitik und Wiedervereinigung gebe es keinen Nexus, zu begründen. Ich wiederhole diese Begründung gerne noch einmal : Kein Politiker, der die neue Ostpolitik getragen hat, wollte damit so etwas wie "Wiedervereinigung" erreichen. Sie wollten den Status quo, ja, sie lachten über Menschen , die sich für die Wiedervereinigung einsetzten. Noch im Moment des Zusammenbruchs der DDR suchten sie diese zu stützen. Bitte, lies die reiche Zitatensammlung bei Jens Hacker nach. Es ist eine Ungeheuerlichkeit, dass die Leute, die sich gegen die Vereinigung stemmten, sich heute als deren Vorkämpfer ausgeben.
Wer die Kohl- Memoiren über diese Jahre nachliest, ist erschüttert darüber, wie damals die Bundesregierung Gorbatschow eine neue Zeit bester deutsch-russischer Beziehungen in Aussicht gestellt hat. Du weißt, dass ich dies hier immer wieder verteidigt habe. @Jaund sieht in einer Achse Paris-Berlin-Moskau dagegen die allergrößte Gefaht ( für seine Interessen ). Leider wurden diese Stimmungen aber nicht vertraglich fixiert. Ich verstehe, dass viele Russen heute die damalige Politik Gorbatschows verachten. Ich tu das nicht, aber es scheint so, dass er für sein Land nicht sehr glücklich agiert hat.
Ich bin kein Parteimensch, schätze viele SPD-Politiker. Aber Wahrheit muss Wahrheit bleiben.


bearbeitet von Inaktives Mitglied
Geschrieben

Du berufst dich auf Herbert Wehner und bescheinigst ihm Charakter -als Emigrant im Hotel Lux in Moskau,als Führungskader der Kommunistischen Partei Deutschlands--mit vielen anderen kommunistischen Größen wie Ho Chi Minh--Zhou Enlai,Walter Ulbricht und Josip Broz Tito --seinen " denunziatorischen Eifer,den er dort an den Tag gelegt hat,beschreibt Reinhard Müller in seinem Buch.--" die Verhaftungen,Verurtreilungen zu Gulag-Haft und Todesurteile gegen deutsche Emigranten wurden durch Wehners denunziatorischen Eifer mitinitiert" Den führst du als Zeugen gegen Willy Brandt an ?


Geschrieben (bearbeitet)

Natürlich führe ich den an, denn ich bin überzeugt,dass Menschen irren können und dass sie sich auch ändern können. Es müsste dir auch bekannt sein, dass Wehner nur ein Zeuge unter sehr vielen ist. Ich hatte dazu schon die Bemerkungen Helmut Schmidts in seinen Erinnerungsbüchern angeführt. Brandt hat ihm seine Skepsis dadurch vergolten, dass er ihm 1982 nur sehr schlecht den Rücken freigehalten hat. Kurz: Die Troika Brandt, Schmidt und Wehner war tief zerstritten. Du kannst sie ja alle drei in deinen Götterhimmel aufnehmen. Petrus und Paulus haben ja auch einen gemeinsamen Festtag und stehen einträchtig nebeneinander. Im irdischen Leben standen sie gar nicht so gut.
Ich ärgere mich immer wieder darüber, dass der Herr mit den Anerkennungsverträgen, dem Cognacverbrauch und der "melancholischen Liebe des alternden Mannes zu jungen Frauen" (Harpprecht) immer noch so erbittert verteidigt wird, der Kanzler der Einheit dagegen bespöttelt und verleumdet wird. Man entblödet sich nicht, ihm auch noch den Freitod seiner Frau zur Last zu legen.
Leider sagst du kein Wort mehr zu dem angeblichen Zusammenhang der Ostpolitik und der Wiedervereinigung. Es wäre auch der größte Witz, den Politiker der Anerkennung zum Überwinder der deutschen Spaltung zu machen.


bearbeitet von Inaktives Mitglied
Geschrieben

Lieber Nuwas--meine Lebenserfahrungen sind deinen diametral entgegen gesetzt--Im Laufe der Jahre hat sich immer mehr meine---- Meiniung gefestigt--
Menschen ändern sich nicht--man kann sie auch nicht ändern-Egon Bahr hat schwere Vorwürfe gegen den legendären Fraktionsschef Herbert Wehner erhoben Ein Verräter sei der gewesen schreibt er in seinem Buch " Das mußt du erzählen " und einem Interview im "Zeit-Magazin " .Gemeinsam mit Erich Honnecker habe der Alt-Kommunist seine eigene Ostpolitik verfolgt,ohne Einheit als Ziel.Deshalb hat ihm Honnecker zu seinem 75.Geburtstag eine wertvolle Holzschnitzerei überreicht.Ohne Wehner wäre Brandt nicht gestürzt worden.Udo Jürgens hat am Samstag im Fernsehen seinen 80 Geburtstag gefeiert--fast 4 Stunden aktiv auf der Bühne,gut aussehend, du siehst,was die lebenslange Liebe zu jungen Mädchen ausmacht--Wily Brandt hat auch nicht " Nein " sagen können--warum verurteilst du es so vehement ? Als Atheist kann ich nur versuchen,mir Wehner in der Hölle vorzustellen und Heiterkeit verbreiten mit seinen Sprüchen aus dem Bundestag als er den Abgeordneten Wohlrabe "Übelkrähe " nannte,den CSU Abgeordneten Jaeger in der Todesstrafe Debatte Kopfab/Jäger -als dieser in der Debatte das Wort ergriff kommentierte Wehner "Glied ab" er nannte Barzel einen "Pappkameraden" so handelte er sich 77 Rügen vom Parlamentspräsidenten ein.Übrigens--dein Leugnen der Ostpolitik als Wegbereiter der Wiedervereiniguing muß ich nicht kommentieren--so belesen wie du bist........


Geschrieben (bearbeitet)

Lieber @Fella, so recht tauge ich nicht als Wehner- Verteidiger. Er gefällt mir eigentlich dann am meisten, wenn er gegen Brandt loslegt. Schon 1969 habe ich Hans Frederiks "Wehner-gezeichnet vom Zwielicht seiner Zeit" gelesen und meine Schlüsse über seine Kommunistenkarriere gezogen.Aber zur Sache: Meine Vorwürfe gegen Brandt haben keinen Muckercharakter. Roosevelt und Kennedy und alle französischen Präsidenten waren immer auf Jagd, Kennedy behauptete sogar (vielleicht Angeberei!), er brauche "es" jeden Tag, sonst bekomme er Kopfschmerzen. Der Unterschied zu deinem Helden Brandt, besteht jedoch darin, dass die genannten Herren tapfer sündigten, während Brandt in wochenlange Melancholien verfiel und seine Umgebung um sein Leben fürchtete. Er ließ sich treiben, badete eben lau , wie Wehner boshaft sagte.
Ich habe selbst erlebt, dass man noch im Oktober 1989 als Extremist galt, wenn man Wiedervereinigung erhoffte. Übrigens auch in Kreisen der CDU. Aber der Schwarze Riese hat wenigstens die Chance genutzt. Ein Jahr war die Linke betroffen und schwieg ob ihrer politischen Niederlage. Mit dem Thema "Ausländerfeindlichkeit " ging sie dann wieder in die Offensive und konnte selbstgerecht agieren.


bearbeitet von Inaktives Mitglied
Geschrieben

Nuwas scheint der politische Kopf hier im Forum zu sein :-D
Leider hat er nie verstanden, warum die CDU/CSU statt Wiedervereinigung lieber Milliarden in die DDR geschickt haben. Nur Willy Brandt und die SPD haben sich wirklich um eine Wiedervereinigung gekümmert, deswegen wurde Brandt ja auch der Herr Günter Karl Heinz Guillaume untergeschoben. Auch die RAF war unter der SPD aktiv, beheimatet und finanziert in der DDR !!! Nur bei der SPD hat sich die DDR wirklich Mühe gegeben, sie zu boykottieren, warum nur ???
Nun zu den Verdiensten von dem gottähnlichen Hellmut Kohl : Damals wie heute (... und sicherlich auch noch in 500 Jahren) hat die CDU/CSU Steuern, Spenden und Straftaten verschleiert (wenn es um ihre Parteimitglieder ging). Das Merkel den Herrn Kohl geopfert hat, lag an der zu gleichen Wahrnehmung, Beide können keine wirklichen Gegner neben sich ertragen. Ansonsten wären die Spendengelder aus dem ominösen Koffer sicherlich verheimlicht worden. Die Wiedervereinigung hat Herr Kohl genausowenig zu verantworten wie die Jahrhunderthochwasser. Auch die Montagsdemonstrationen in Leipzig hätten das alleine nie geschafft. Wirtschaftlicher Bankrott der UDSSR, Gorbatschows Glasnost, die Grenzöffnungen in Tschechien und die Demonstrationen in Leipzig hatten alle ihren Anteil am Untergang der DDR. Nur die CDU hatte damit absolut nichts zu tun, dann schon eher Egon Bahr. Den Euro und das Chaos, was dadurch in der Weltwirtschaft ausgelöst wurde... das ist der Verdienst der CDU und des Herrn Kohl. Die leeren Rentenkassen .... auch ein Verdienst der Vereinigung. Die Abschaffung/Aushöhlung der Arbeitsrechte, die Leiharbeit, die soziale Armut im eigenen Land .... alles Auswirkung einer CDU-Politik. Aber wer jetzt glaubt, das es nicht schlimmer kommen könnte, der sei gewarnt .... mit der AfD geht der Kurs Richtung Herrenrasse noch einige Schritte weiter.

Geschrieben (bearbeitet)

Der Sachverstand gebietet es, hier ein wenig zu differenzieren: nämlich zwischen dem trampeligen, außenpolitisch unbedarften und innenpolitisch ahnungslosen Kleingeist, der 1982 Helmut Schmidt beerbte, und dem brillanten Europapolitiker der Neunziger Jahre, in den jener sich verwandelte. Der Helmut Kohl der Achtziger wirkte in der Tat wie eine Provinztomate, die es ins große Weltgeschehen verschlagen hat: unbeholfen im Auftreten, rhetorisch schwach, ohne Ideen und Programm, die Politik der Regierung Schmidt ohne Wenn und Aber (lediglich mit ausgetauschtem Personal) fortsetzend, ein kalter Krieger bis ins Mark und ein bedingungsloser Gefolgsmann Reagans, schlichtweg nur an der Erringung der Macht und ihrem Erhalt interessiert. Letzteres aber verstand er: Er schuf sich ein Netzwerk, das alle Fäden der Partei in seinen Händen zusammenlaufen ließ, er schaltete unliebsame Konkurrenten systematisch aus und ließ auch den Aufstand der Parteispitze um Lothar Späth und Heiner Geißler ins Leere laufen. Die Wahlen 1990 hätte er gleichwohl nicht gewinnen können, da die Deutschen ihn und seine ewig gleichen Phrasen längst satt hatten. Da fiel ihm die „Wende“ in der DDR vor die Füße, und es war unmöglich, nicht über sie zu stolpern. Er ergriff die historische Chance, und es gelang ihm, die deutsche Einheit innerhalb eines Jahres gegen den zunächst heftigen Widerstand ganz Europas mit viel diplomatischem Geschick und auch mancherlei finanziellem Zugeständnis herzustellen. Gorbatschow vertraute ihm ganz persönlich und gab seine Bedenken auf. Da Kohl überdies den europäischen Einigungsprozess, insbesondere die deutsch-französische Freundschaft, weiterhin vorantrieb und ihn nicht zugunsten der deutschen Einigung vernachlässigte, war an seinem ehrlichen Bemühen alsbald nicht mehr zu zweifeln. Die deutsche Einheit wäre stufenweise, wie es sich z. B. ein Lafontaine vorstellte, nicht zu verwirklichen gewesen; sie musste sozusagen im Handstreich errungen werden. Genau dies gelang Kohl. Er rettete damit sein Amt, dennoch trägt er den Ehrennamen „Kanzler der Einheit“ zurecht. Leider erstarrte er alsbald in Selbstzufriedenheit, was dem Wahlvolk nicht verborgen blieb. Hatte es ihm seine Verdienste 1994 noch gedankt, so bescherte seine erneute Kandidatur 1998 der CDU/CSU die schwerste Niederlage seit 1949. Als Erbe oder als schwere Hypothek, wie immer man es bewerten mag, hinterließ er Deutschland den von ihm ausgehandelten Beitritt zur europäischen Währung, den er gegen die Stimmung der Bevölkerung, die ihre stabile D-Mark behalten wiollte, durchsetzte. Euro und deutsche Einigung sind die Leistungen, die bleiben werden, mit der Spendenaffäre hat er aber schließlich seinen guten Ruf, die Partei und das Amt des Bundeskanzlers schwer beschädigt. So kann eine abschließende Meinung über ihn nur zwiespältig ausfallen. Gewiss hat er aber recht behalten gegen all jene, die der Ansicht sind, ein deutscher Kanzler müsse Intellektueller und Weltmann in einem sein; beides hat möglicherweise mit Politik wenig zu tun.


bearbeitet von Rheintochter
Geschrieben

Ich habe keinen Grund, auf die Thesen meiner Vorredner ausführlich einzugehen. @Cubafans Behauptung, die SPD habe sich um die Wiedervereinigung gekümmert und sei deshalb von der DDR-Führung bekämpft worden, entbehrt jeder Grundlage. Brandt verdankt seine Kanzlerschaft den Stimmen, die die DDR gekauft hat. Dass man einen Spion ansetzt, ist kein Beweis für eine besondere Feindseligkeit. Man horcht geade den Freund mit Vorliebe aus, wie es Obama mit der" befreundeten" Merkel tat und tut. Die Milliardenkredite, die Strauß in den Achtzigern der DDR vermittelte, sind kein Beweis für besondere Nähe. Die CDU hielt damals (wie wir alle) Wiedervereinigung für unmöglich. Man setzte nur noch auf "menschliche Erleichterungen" und erkaufte sich ein freundlicheres Grenzregime für viel Geld.
Die Einwendungen der @Rheintochter muss man ernster nehmen, allein schon deshalb, weil sie sich um etwas Objektivität bemüht und man nicht in politische Märchenwelten mit guten Feen und bösen Hexen versetzt wird. Da geht es in den Tiefen des Rheins schon differenzierter zu. Dennoch wirkt ihre manichäische Unterscheidung zwischen dem bösen Trampel Kohl der Achtziger und der Lichtgestalt Kohl der Neunziger wenig überzeugend. Was @Rheintochter über den Kohl der Achtziger schreibt, entstammt nicht der eigenen Anschauung , sondern gibt nur wieder , was das Hamburger Kartell (Zeit,Spiegel,Stern) im Verein mit einigen Herrschaften in den Funkhäusern fabriziert hatte.Richtig ist allerdings, dass schon allein aus Rücksicht auf den Koalitionspartner FDP keine neue Politik versucht wurde. Man beließ es bei der Politik der "Entspannung" , vergaß bald das Lambsdorff-Papier und setzte die Wohlfühlpolitik der sozialen Wohltaten fort.
Kohls Politik der Neunziger sehe ich weit kritischer als die@Rheintochter. Schon vor der Wende hatte Kohl eine neue Europa-Politik im Programm, die nun nach 1991 mit Elan und dem Beifall der "Freunde" in Europa ins Werk gesetzt wurde. Dazu kam eine völlig absurde Ausländerpolitik, die uns allerdings keiner nachmachte. Beide Ansätze hatten die Schwächung und Kontrolle Deutschlands zum Ziel. Diese Politik gipfelte in der absurden Euro-Einführung, an deren Folgen wir schon leiden und noch mehr leiden werden. Wer hier applaudiert, zeigt nur, dass Deutschland und seine Interessen ihm zweitrangig sind. Er denkt schon global, übernational, die anderen Nationen sehen diesem Spiel misstrauisch, amüsiert und sehr interessiert zu, haben aber nicht die Absicht, solch edler Fortschrittlichkeit zu folgen.


Geschrieben (bearbeitet)

Sehr freundlich, dass @Nuwas meinem Beitrag ein wenig Ernsthaftigkeit zuspricht. Diese Bewertung baut mich ungemein auf.

Von Manichäismus kann bei meiner Darstellung Kohls überhaupt nicht die Rede sein. Kohl hat sich als Politiker entwickelt – nicht mehr und nicht weniger. Wirtschafts- und finanzpolitisch war er (wie auch Brandt) völlig unbegabt und setzte einfach nur das Werk seiner Vorgänger fort. Unter Kohl stiegen die Arbeitslosenzahlen auf neue Höchststände. Der Geist des Lambsdorff-Papiers, eines ersten Marksteins des Neoliberalismus in Deutschland, kehrte erst in Schröders Agenda 2010 wieder. Außenpolitisch hatte Kohl als Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz überhaupt keine Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln; von Horst Teltschik ließ er sich in die internationalen Zusammenhänge einführen. Sein Talent zeigte sich aber schließlich im europäischen Einigungsprozess, bei der Wiedervereinigung und bei der Einführung des Euro. Dies sind Lebensleistungen, die ihn in der Rückschau bedeutender wirken lassen als Brandt und Schmidt; aber eben erst jetzt, wo er allmählich Geschichte wird. In der ersten Hälfte seiner Amtszeit erschien er den Intellektuellen als ein unwürdiger Vertreter Deutschlands, während er daselbst durch eine gut gespielte Volkstümlichkeit punktete. Das von @Nuwas geschmähte angebliche linke Meinungskartell hat ihn damals gnadenlos unterschätzt. Es verwechselte eben Kultur und Politik. Dennoch wäre er 1990 sang- und klanglos abgewählt worden, und seine beiden Amtszeiten stünden als unbedeutendes Intermezzo zwischen Schmidt und Lafontaine, wäre ihm nicht die „Wende“ zu Hilfe gekommen. Aber ich will mich nicht wiederholen. Das ist eben das Hätte, Wenn und Aber der Geschichte. Und so haben wir den "großen" Kohl am Hals.


bearbeitet von Rheintochter
Geschrieben (bearbeitet)

@ Rheintochter In der drittletzten Zeile deines letzten Beitrags hat sich ein Fehler eingeschlichen. Du meinst natürlich "zwischen Schmidt und Schröder".
Kohl ist ein Politiker, dem die persönlichen Kontakte sehr am Herzen lagen.Alle, die in aus persönlichem Umgang kennen, rühmen seine Herzlichkeit und untheatralische Freundlichkeit. Natürlich hat er diese beneidenswerte Eigenschaft auch genutzt, um schwer zerstörbare Netzwerke zu schaffen. So mancher CDU-Kreisvorsitzender , der einen Geburtstagsgruß vom Bundeskanzler erhalten hatte, vergaß das sein Lebtag nicht und verhielt sich auf den Parteitagen entsprechend. Das unterschätzten Größen wie Biedenkopf und Süßmuth sehr. Mir scheint allerdings auch, dass Kohls außenpolitische Aktionen der Achtziger weit unterschätzt werden. Der zweite Band seiner Memoiren erzählt vieles darüber. Den Intellektuellen (von Brecht geistreich als TUIs verspottet ) gefiel natürlich nichts. Ebenso erging es auch Reagan, dessen Politik den Ostblock ins Wanken brachte, der aber für unsere Journalisten der zweitrangige Filmschauspieler blieb.
Mit dem rhetorischen Glanz ist das so eine Sache. Er ist meist der Glanz der Redenschreiber, und bei deren Auswahl waren Kennedy,Schmidt und Obama glücklich. Kohl hielt das immer für Firlefanz.
Ich freue mich, dass ich dich ein wenig aufbauen durfte. Auch die Admins halten dich ja mittlerweile für einen Rohdiamanten, der allerdings des Schliffs bedarf..Da keucht unsereiner nur mühsam und neidgram hinterher.


bearbeitet von Inaktives Mitglied
Geschrieben

Nein, meine ich nicht. Zwischen Schmidt und Lafontaine: Lafontaine war 1990 der Kanzlerkandidat der SPD.

Die Kohl-Memoiren werde ich nicht lesen. So gut gefällt mir der Mann denn doch nicht.


Geschrieben (bearbeitet)

Schon gleich nachdem ich eben den Computer heruntergefahren hatte, wusste ich, was du gemeint hattest. Zu groß war die Versuchung, deinem Perfektionismus einen Fehler nachzuweisen. Jetzt bist du auch noch flotter gewesen.
Am Mittwoch erscheint ein neues Buch des großen greisen Staatsmannes ("Aus Sorge um Europa. Ein Appell").Die FAS erfreute uns mit dem Vorabdruck wichtiger Auszüge. Als Ursache der "Katerstimmung" in Sachen Europa macht Kohl den Mangel an Redlichkeit und "Rechtstreue" aus. Dies habe sich vor allem in der verfrühten Aufnahme Griechenlands in die Euro-Zone und in der Aufweichung der Stabilitätskriterien gezeigt. Beides geht zu Lasten der schrecklich verunglückten Regierung Schröder / Fischer (Rot/Grün).


bearbeitet von Inaktives Mitglied
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