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Nachrichten über uns Schwule


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Bezüglich der Aussage von Silberblick--das eine nicht geringe Anzahl von Kindern schon längst bei schwulen Paaren aufwächst--hier eine Meldung der dpa vom heutigen Tag : Michael Kauch ,FDP-Bundestagsabgeordneter,der in einer homosexuellen Partnerschaft lebt,ist Vater geworden .Das teilte der 45-Jährige auf seiner Facebook-Seite mit .Den Dortmunder "Ruhr-Nachrichten" sagte Kauch,man habe das Kind gemeinsam mit einem lesbischen Paar .Mit der Mutter und ihrer Partnerin hätten er und sein Mann die rechtlichen Grundlagen gelegt,um sich gemeinsam um das Kind kümmern zu können.


Geschrieben

Aha - daher weht also der Wind. Der User @Jaund ist geschieden (aus welchem Grund hat hier nicht zu interessieren) und sein Sohn lebt bei der Exfrau, die ihrerseits nun mit einer gleichgeschlechtlichen Partnerin in einer eingetragenen Lebensgemeinschaft verbunden ist. Offenkundig bekam die Mutter das Sorgerecht für den Sohn zugesprochen. Wie viele Männer ist @Jaund verständlicherweise nicht nur betrübt über das Scheitern seiner Ehe, sondern auch in seiner männlichen Eitelkeit gekränkt dadurch, dass er - ausgerechnet er als würdevoller Akademiker - durch eine Frau als Lebenspartner "ersetzt" wurde und zudem sein Sohn bei der Mutter und deren Lebensgefährtin aufgewachsen ist.

Nun wird der Sohn als lebender Beweis herangezogen für die These von @Jaund, Kinder in Obhut eines gleichgeschlechtlichen Paares seien grundsätzlich benachteiligt, wenn sie bei einem schwulen oder lesbischen Paar aufwachsen. Weshalb der Sohn von der Schule auf ein Internat wechseln musste, wird nicht näher ausgeführt, jedoch insinuiert, dies sei nur der gleichgeschlechtlichen Orientierung der Exfrau zuzuschreiben. Des weiteren werden dann die angeblichen Erzählungen des Sohnes zitiert: "Aber auch was er zuhause selbst ertragen musste, welche Defizite er hinnehmen musste." Das kann wahr sein, muss es aber nicht. Familienrichter wissen ein trübes Lied zu singen davon, wie sich ehemalige Eheleute gegenseitig beharken und jeweils der anderen Hälfte vorwerfen, der Nachwuchs erleide ein wahres Martyrium in der neuen Partnerschaft des Exgefährten.

@Jaund müsste wissen, dass es im höchsten Grade intellektuell unredlich ist, ein Einzelschicksal pars pro toto zu nehmen. Und erst recht unredlich, die eigenen Lebensumstände und deren Verwerfungen zu verallgemeinern und damit den Versuch zu starten, eine allgemeingültige These aufzustellen, die gesellschaftspolitische Beweiskraft habe. Doch so haben wir nicht gewettet, bester @Jaund. Die Jeremiaden eines Exgatten sind zwar aus dessen Sicht nachvollziehbar, als Argument gegen die Adoption eines Kindes durch gleichgeschlechtliche Paare taugen sie herzlich wenig. Jetzt ist auch klar geworden, weshalb in den Beiträgen des Users @Jaund immer ein homophober Unterton mitschwingt.

Geschrieben

@ Lieber Jaund--vergiß einen Augenblick deine Frustration, und lies im Internet Studien und Berichte über Regenbogen-Familien.Dein Wissensstand wird sich ungeheuer erweitern.Lesbische Mütter und schwule Väter stehen in ihrer elterlichen Kompetenz heterosexuellen Eltern in nichts nach.Alle feststellbaren Unterschiede im Erziehungsverhalten und Familienklima fördern ausnahmslos das Wohl der Kinder. Lesbische Mütter und schwule Väter haben durchweg eine gute Beziehung zu ihren Kindern,die sich durch Fürsorglichkeit und Zugewandtheit auszeichnet.Sie legen viel wert auf die Beachtung von Grenzen und meiden harte Sanktionen.Das Familienklima in Regenbogenfamilien ist durchweg sehr positiv: Man geht auf die Sorgen und Nöte des/der Anderen ein und kann offen über alles sprechen.Die Familien regen sich weniger über Kleinigkeiten auf,und es kommt nur selten zu Reibereien.Die schulische und berufliche Entwicklung,die Persönlichkeitsentwickung und einer sogenannten emotionalen und sozialen Kompetenz verläuft bei Kindern in Regenbogenfamilien gut.Ich versteh deinen Schmerz über die Trennung von deinem Sohn gut--ich maße mir nicht an,zu raten.Nur soviel---denk an das Wohl deines Sohnes.


Geschrieben

Die Grausamkeit von Kindern ist eine wohlbekannte Erscheinung. Sie macht sicherlich vor Gleichaltrigen nicht halt, deren „Adoptiveltern“ schwule oder lesbische Paare sind. Während ihre Phantasie mit der Sexualität zweier Frauen wahrscheinlich weniger anzufangen weiß, sind ihnen die gängigen Klischees, die in den Sprüchen der Erwachsenen oder älterer Jungen immer wiederkehren, natürlich geläufig. „Hast du zwei Papas?“ „Sind deine Papas schwul?“ „Stecken deine Papas sich gegenseitig den Schw… in den Mund und in den A…?“ Ein Kind hat noch nicht die Souveränität, auf solche Fragen ausweichend oder schlagfertig zu antworten; es wird hochgradig befremdet und verunsichert sein und an seiner gewohnten „familiären“ Umgebung irre werden; kurzum, es wird leiden, weil es in einer künstlich konstruierten Familienstruktur zu leben gezwungen ist, die nur deshalb besteht, weil schwule oder lesbische Paare aus der irrigen Annahme, ihre Lebensform habe gefälligst denselben Maßstäben der „Normalität“ subsumiert zu werden wie die heterosexuelle Lebensform, obskure „Rechte“ notfalls per Gerichtsbeschluss durchsetzen mussten.

Gewiss, der gleichgeschlechtlichen Liebe fehlt viel von jenem Philemon-und-Baucis-Idyll, mit dem es ja inzwischen auch in mannweiblichen Beziehungen und Ehen nicht mehr weit her ist. Viel stärker als diese wird sie von der Sinnlichkeit und von ästhetischen Idealisierungen geleitet, die nun einmal die Eigenschaft haben, nicht für die Ewigkeit zu bestehen. Nestbau, Fortzeugen über sich selbst hinaus, das Heranwachsensehen von Kindern und Enkeln und gleichzeitig das gemeinsame Altwerden vor dem Hintergrund zahlloser Erlebnisse, Höhen und Tiefen ist ihnen im allgemeinen nicht gegeben: wo doch, da müssen es starke geistige Bande sein, die solche Beziehungen befestigen. Was aber als Mangel und dem nur äußerlichen Betrachter sogar als eine gewisse Tragik erscheinen mag, hat in Wahrheit auch eine Qualität für sich: nämlich die Qualität der Freiheit. Die gleichgeschlechtliche Liebe bewegt sich jenseits aller Konventionen und vorgefertigten Etiketten. Wo sie nicht mehr stark genug ist, zerbricht sie ohne Gezänk um Kinder, Haustiere und aufgehäufte Vermögenswerte. Sie besteht durch sich selbst, oder sie besteht gar nicht. In dieser ihrer nonkonformistischen Form war und ist sie Reaktionären ein Dorn im Auge; denn die bürgerliche Ehe wurde immer als Keimzelle des Staates angesehen, während der gleichgeschlechtlich Liebende bei sich selbst verweilt.

Indem „Schwule“ und „Lesben“ bürgerliche Normalität für sich einfordern, merken sie gar nicht, dass sie ihre Freiheit auf dem Altar einer Spießer-Ideologie opfern; und dies alles im Spiel um ein wenig gesellschaftliche Akzeptanz. Der Schwule hat die Fähigkeit, monogam zu leben; er hat die Fähigkeit, seiner Liebe in einer Ehe den Ausdruck der Dauer zu verleihen; er kann Kinder aufziehen und treu für sie sorgen, wie es „natürliche“ Eltern nicht besser könnten. Ja gewiss, diese Fähigkeiten hat er. Er passt sich an. Aus dem ästhetischen Ideal, auf Freiheit gegründet, werden monetäre Interessen ("Aber die steuerlichen Vorteile..."). Man ist „wie alle“ und fällt gar nicht mehr auf. Man fällt sich vor allem selbst nicht mehr auf, im Gespräch mit der Nachbarin, wenn man sich sagen hört: „Mein Mann kommt heute etwas später von der Arbeit…“ Der Einheitsmensch hat das Spiel gewonnen. Paare leben als Mann und Frau, auch wenn manchmal der Mann eine Frau und die Frau ein Mann ist. Wer anders denkt, geht freiwillig ins Irrenhaus.


Geschrieben

Genau das war ja eigentlich vorauszusehen, hängt man noch etwas persönliches an eine ganze Kette von Argumenten an, dann stürzen sich tatsächlich üblicherweise angeblich journalistische Aasgeier explizit nur darauf unter vollständiger Mißachtung der eigentlichen Argumente. Gipfel der Frechheit ist, dass User Minotaurus dann auch noch "Vermutungen" aufzustellen beginnt, was wohl "vermutlich" so alles sein könnte. Nun, User Minotaurus liegt hier natürlich vollkommen daneben - ebenso wie der ihm grundsätzlich Beifall klatschende User Fellatio, der mit seiner These von einem angeblichen "Frust" ebenso daneben liegt.
Letztendlich war aber wohl auch nichts anders zu erwarten: Geiles Fokusieren auf den persönlichen Teil um ihn genüsslich mit Vermutungen ausschmücken und zerlegen zu können - unter vollständiger Mißachtung der eigentlichen Argumente, mehr nicht. Nichts als weitere heiße Luft, nach wie vor kein einziges eigenes Argument von User Minotaurus - nur heiße Luft. Ich behaupte weiterhin, dass User Minotaurus überhaupt nicht in der Lage ist eigene Argumente hervorzubringen, er kann scheinbar nur zerlegen, anklagen, beschmutzen und geifern. Diskutieren kann er hingegen nicht.

edit: Der "Assgeier" wurde zum "Aasgeier "korrigiert

Geschrieben

Der User @Jaund sei darauf hingewiesen, dass in meinem letzten Beitrag weder "Vermutungen" angestellt werden noch das Wort "vermutlich" benutzt wird. Immer noch nicht hat @Jaund irgendeinen stichhaltigen Beweis für seine Behauptung geliefert: "damit der Willkür Tür und Tor geöffnet werden, in jedem Fall auch, weil die Belange des Kindes nunmehr denen der (Adoptiv-) Eltern nachgeordnet werden." Und ebenfalls schuldig bleibt er den fundierten Nachweis, Kinder seien bei homosexuellen Paaren in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gestört oder in anderer Form benachteiligt.
Wenig hilfreich sind die von @Empedokles nachgereichten Spekulationen über die angeblichen Unterschiede heterosexueller und homosexueller Lebenspartnerschaften. Schon allein die Annahme ist falsch, es gäbe bei der Trennung einer schwulen Lebensgemeinschaft nicht dieselben Verteilungskämpfe um Einrichtung, Geld und eventuell Immobilien, wie das millionenfach bei heterosexuellen (Ehe-)Paaren der Fall ist - "du bekommst die Waschmaschine, ich den Kühlschrank, aber ich will auch den Fernseher".

Sicherlich - das immer wieder fortgeschriebene, bösartige Zerrbild von den Schwulen als haltlose Lüstlinge, die keinerlei Bindungsfähigkeit hätten und nur auf das nächste Sexabenteuer aus seien, bekommt Verstärkung durch entsprechende Annoncen in Gayportalen wie diesem hier oder das nicht repräsentative Treiben in Szenelokalen, Saunen und Darkrooms. Das Durchschnittsleben der Schwulen aber ist genauso spießig oder hip, konsumorieentiert oder ökofreakig, wie das der heterosexuellen Mehrzahl auch. Und das seit dem 19. Jahrhundert forcierte romantische Liebesideal als Grundlage einer Lebensgemeinschaft ist bei Homopaaren nicht minder ausgesprägt als bei Heteropaaren.

Ja, Kinder können unbarmherzig grausam sein und eine höllische Phantasie entwickeln. Welch schreckliche Folgen diese Koppel von kindlicher Grausamkeit und Phantasie zeitigen kann, das hat der Soziologe Hartwig Weber bereits in seinem Werk "Kinderhexenprozesse" nachgewiesen. Ohne die geringste Mitleidsspur haben unmündige Kinder (teils weit unter zehn Jahren) zugesehen, wenn aufgrund deren "phantasievoller" Aussagen Eltern, Großeltern, Tanten, Onkel, Geschwister, Spielkameraden oder Nachbarn auf die Scheiterhaufen steigen mussten und lebendig verbrannt wurden. Wie verhängnisvoll kindliche Phantasie sich auswirken kann, haben vor einigen Jahren die berüchtigten "Missbrauchsprozesse" in Worms und Münster gezeigt. (Originalaussage eines Kindes: "Der [fünfjährige] Uli wurde 5000 mal gef...." ) .

Wie neueste Interviews von Schulkindern (in "jetzt" der Süddeutschen Zeitung) zeigen, die von gleichgeschlechtlichen Eltern erzogen werden, sind jedoch keineswegs Schmähfrequenz und Mobbingtendenzen der Mitschüler höher als sonst üblich in Schulklassen. Dieser Befund wird auch unterstrichen durch eine Untersuchung an Berliner Grundschulen. Bedauerlich ist indes, dass sowohl @Jaund als auch @Empedokles an einem Familienbild aus der "Gartenblaube"-Idylle festhalten und offenbar unfähig oder nicht Willens sind, die gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahrzehnte zu akzeptieren, seien es Patchworkfamilien, weibliche und männliche Alleinerziehende oder eben auch gleichgeschlechtliche Elternpaare.
Wacht endlich auf, Ihr gesellschaftspolitischen Schlafmützen und reibt Euch den Grieß aus Euren ideologieverklebten Augen!

Geschrieben

Ich fürchte, meine Formulierungskraft lässt nach. Sonst könnte aus meinem obigen Posting wohl kaum herausgelesen werden, dass ich ein Gartenlaube-Idyll für das maßgebliche Vorbild menschlicher Lebensgemeinschaften hielte. Die einzige Gesellungsform, die über Jahrtausende funktioniert hat, ist die Großfamilie: sie schützte den Menschen vor haltloser Vereinzelung, nahm ihm aber auch die individuellen Entfaltungsmöglichkeiten; deshalb wurde sie schließlich als unmodern empfunden. Was allerdings nachwuchs, die Kleinfamilie aus Vater, Mutter und ein oder zwei Kindern, hat doch jetzt schon auf der ganzen Linie versagt; die hohen Ehescheidungsquoten beweisen es. Dass dennoch die sogenannte Homo-Ehe eine der emanzipatorischen Errungenschaften unserer Zeit sein soll, ist lediglich Ideologie, während die Tatsachen selbstverständlich dagegen sprechen, an solche abgesegnete Gemeinschaften zwischen Personen gleichen Geschlechts auch nur im entferntesten zu denken. Es ist der Weg der Schwulen zur alltäglichen Durchschnittlichkeit um jeden Preis, der auch die absurdesten Forderungen nährt. Die Sehnsucht nach der Institution Ehe wirkt angesichts ihres Niederganges auf dem Feld mannweiblicher Beziehungen reichlich antiquiert. Nachdem hier die Ehe als nicht mehr sonderlich bedeutsam, wenn nicht sogar als entbehrlich angesehen wird, sind es plötzlich die Schwulen, die sie wieder zu Ehren bringen sollen. Oder sollen sie durch die Ehe zu Ehren gebracht werden? Zwei Männer vor dem Traualtar, Ringlein tauschend, oder zwei Männer, stolz den Kinderwagen manövrierend, das ist Gartenlaube-Niveau auf Schwulisch. Die Realisierung dieser kleinkarierten Bedürfnisse sollte ernsthaft Gegenstand gesellschaftspolitischer Kontroversen sein? Von der einstigen provokativen Linie der Schwulenbewegung, die damals noch „Schwule & Päderasten“ hieß, ist zugunsten einer Suche nach dem „Glück im Gewinkel“, der kleinbürgerlichen Zufriedenheit, offenbar nichts mehr übrig geblieben: sich anpassen und nicht auffallen heißt die Losung. Angesichts solcher Entwicklung fällt mir nur noch der - freilich in anderem Sinn gemeinte, aber trefflich witzige - Spruch von Egon Friedell ein: "Ich verstehe nicht, wie man homosexuell sein kann. Das Normale ist doch schon schlimm genug."

Geschrieben

Das Gedöns um die so sogenannte Homoehe hat - @Empedokles ist ausdrücklich zuzustimmen - etwas enervierend Spießiges und vorgestrig Bräsiges an sich. Vor allem, wenn Schwule sind bemüßigt sehen, Kitsch gewordene Vermählungsrituale nachzuahmen. Die Kopie der bürgerlichen Ehe hat, wie sie selbst auch, lediglich noch den morbiden Charme eines blass gewordenen Poesiealbumbildchens.

Das Grundproblem ist ein völlig anderes und es betrifft die heterosexuelle Mehrheit ebenso wie die schwul-lesbische Minderheit. Der rapide gesellschaftliche Wandel innerhalb der vergangenen vier Jahrzehnte brachte auch einen Umbruch der Lebensgestaltung mit sich, zumindest in Europa . Dem jedoch folgt die zivilrechtliche Anerkennung anderer Lebensformen (außerhalb der bürgerlichen Ehe) nur zögerlich und besonders in Deutschland ausgesprochen lahm. Dass nun ausgerechnet die sonst so hinter der gesellschaftlichen Entwickung herhinkende Justiz der Politik Beine machen muss, endlich für gegenwartskonforme Gesetze zu sorgen, das gehört zu den beschämenden Aspekten bundesdeutscher Realität. Denn Bundesverfassungsgericht (BVG) und Bundesgerichtshof (BGH) haben mit ihren Grundsatzentscheidungen dafür gesorgt, dass etliche Bereiche des Erb-, Renten- Familien- und Wohnrechts den tatsächlichen Gegebenheiten der Jetztzeit angepasst worden sind. Und dabei dreht sich es sich keineswegs nur um das Verwandtschaftsverhältnis und die Rechte von leiblichen Vätern zu ihren un-, bzw. außerehelichen oder ehelichen Kindern.

Wie Zahlen des Statistischen Bundesamtes ausweisen, haben ein Drittel aller heterosexuellen Lebenspartnerschaften keinen Trauschein. Uneheliche Verhältnisse galten bis vor einiger Zeit hierzulande als anstößig und moralisch verwerflich, wurden sogar strafrechtlich verfolgt. Ich erinnere mich noch gut an ein mir bekanntes Elternpaar, das zu sechs Monaten Haft wegen Kuppelei verurteilt worden war, weil es in seinem Haus der erwachsenen Tochter erlaubt hatte, deren ebenfalls erwachsenen Verlobten bei sich übernachten zu lassen. Erst nach dem Jahr 2000 hat der BGH uneheliche mit ehelichen Kindern rechtlich gleichgestellt, denn zuvor waren die "Bastarde, Bankerte" als "Kinder der Sünde" erheblich benachteiligt worden.

Es ist nun nicht einzusehen, weshalb inzwischen uneheliche heterosexuelle Partnerschaften Rechte zugewiesen bekommen haben (außer im Steuerrecht), die homosexuellen Partnerschaften vorenthalten werden und - geht es nach dem Willen der jetzigen CDU/FDP-Regierung - weiterhin vorenthalten werden sollen. Der im Grundgesetz verankerte Gleichheitsgrundsatz wird somit in eklatanter Weise verletzt, auch wenn - ebenfalls grundgesetzlich festgelegt - Ehe und Familie unter dem besonderen Schutz des Staates stehen. Nun aber, bedingt durch den gesellschaftlichen Wandel, müsste der rechtliche Begriff der Ehe ersetzt werden durch den rechtlichen Begriff der Lebensgemeinschaft, was selbstverständlich heterosexuelle, aber auch homosexuelle Partnerschaften einschlösse - mit sämtlichen bürgerlichen Rechten und Pflichten. Vorteil: Über den Umweg der sogenannten Homoehe (kitschiger Firlefanz inbegriffen), einschließlich Adoptionsrecht, gewönne auch die uneheliche heterosexuelle Lebensgemeinschaft samt deren Kindern eine unanfechtbare Rechtssicherheit, die der Ehe in nichts nachsteht und auch nicht nachstehen darf.

Wer im 21.Jahrhundert den Muff des 19.Jahrhunderts wiederbeleben möchte, hat die Lebenswirklichkeit der Menschen heute nicht begriffen. Das gilt für Heterosexuelle wie Homosexuelle gleichermaßen.


  • 1 Monat später...
Geschrieben

Wer immer noch dem Irrglauben verfallen ist, dass christliche Kirchen bis zum heutigen Tag nicht die ständig und kräftig sprudelnde Quelle der Homosexuellenfeindlichkeit sind, der muss mit Blindheit geschlagen sein. Die bösartige Homophobie der Evangelikalen in den USA wetteifert mit der abgefeimten und aufwieglerischen Hetze der katholischen Kirche in Frankreich. Neuen Höhepunkt christlicher Verfolgungswut liefert die orthodoxe Kirche in Russland, die hauptsächlich verantwortlich ist für die nun per Gesetz eingeführte Strafbarkeit des Sprechens über Homosexualität. Das Christentum, die angebliche Religion der Liebe, Mitmenschlichkeit und Friedfertigkeit, erweist sich seit Jahrhunderten als menschenverachtende, sexistische und rachsüchtige Ideologie. Eine Ideologie, die seit den Tagen des Apostels Paulus kein noch so infames Mittel auslässt, um gesellschaftliche Minderheiten zu bekämpfen und zu vernichten.
Die widerwärtige Hetze der russisch-orthodoxen Kirche und ihre derzeitigen Machenschaften schildert auch der folgende Artikel in der "Süddeutschen Zeitung" (SZ)

hier lesen

Geschrieben

Gestern Abend Talk Show mit Anne Will--Thema Homo Ehe--Ein paar urkonservative Talkgäste stemmten sich mit letzter Kraft gegen Homo-Ehe und Adoption---und ernteten "Pfui" Rufe des Publikums.--schreibt Spiegel-Online.
Überwiegend führte Erika Steinbach das Wort,kräftig unterstützt von Hedwig von Beverfoerde, die die schnelle Umsetzung des Urteils " merkwürdig " "doof" und " ungerecht " findet.Michael Kauch,der mit seinem Mann gerade Vater einer Tochter wurde---und der Theologe David Berger,bis zu seinem Outing 2010 Professor an einer päpstlichen Akademie boten Paroli.Der Hit der Talkshow war die Teilnahme des 18 jährigen Malte Czarnetzki,er hat zwei Brüder und zwei Mütter,der Vater ist ein anonymer Samenspender.Der junge Mann hat eine Schule für Hochbegabte besucht,mit 18 Jahren studiert er schon,und betont,er sei Heterosexuell." der Freitag" Augsteins Zeitung,schreibt eine hervorragende Nachlese über die Sendung.


Geschrieben

Bei seiner Rede vor dem Brandenburger Tor hat der amerikanische Präsident Barack Obama deutlich betont - Gleiche Rechte für Schwule und Lesben.


Geschrieben

"Wenn wir uns für unsere schwulen und lesbischen Brüdern und Schwestern einsetzen und ihre Liebe und ihre Rechte vor dem Gesetz gleichstellen, dann verteidigen wir auch unsere Freiheit."soweit Obama.

Schwule und Lesben werben beim CSD für mehr Toleranz.....Die CDU darf in diesem Jahr mit keinem eigenen Wagen mitfahren Wegen ihres Kurses bei der Gleichstellung von Schwulen und Lesben war die Partei im Vorfeld von den Veranstaltern vom Umzug ausgeschlossen.... Der CSD findet an
diesem Wochenende in Berlin statt. "Berliner Morgenpost von heute 20.06.13"


Geschrieben

"When we stand up for gay and lesbian brothers and ***s and treat their love and their rights equally underr the law, we defend our own liberty as well.
We are more free when all people can pusue their own happiness. And as long as walls exist in our hearts to separate us from those who don:t look like us, or think like us, or worship as we do, then we:re going to have to work harder, together, to bring those walls of diversion down.""
Barack Obama speeking at the Brandenburg- Gate in Berlin (auf facebook)

"Wenn wir uns für unsere schwulen und lesbischen Brüder und Schwestern einsetzen und ihre Liebe und ihre Rechte vor dem Gestzt gleichstellen,dann verteidigen wir auch unsere Freiheit.
Wir sind freier, wenn alle Menschen und alle Völker ihr eigenes Glück verfolgen können. Solange es Mauern in unseren Herzen gibt, die uns von jenen trennen, die nicht aussehen wie wir oder nicht so denken oder nicht den gleichen Glauben haben, dann müssen wir uns mehr anstrengen, um diese Mauern einzureißen"
Soweit Barack Obama vor dem Brandenburger Tor.
Original in englisch auf facebook.


Geschrieben

Der CSD widmet sich derzeit wieder vermehrt politischen Themen,
so wurde in Berlin gegen gesellschaftliche Diskriminierung demonstriert.
Hintergrund dieser Demo ist die unsägliche Unterdrückung Homosexueller in Russland.

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Für weitere Infos aufs Bild klicken

Geschrieben

Danke--stone--für den artikel --und dafür,ihn aus einer masse von informationen heraus gepickt zu haben,die ein einzelner allein nicht bewältigen kann.Mögen ihn viele,vor allem jüngere,lesen--es ist ein teil unserer geschichte

P.S. Seit fast 24 Jahren hat die Seehafenstadt Emden mit der russischen Stadt Archangelsk eine Partnerschaft Es gibt zahlreiche Begegnungen von Bürgern und Vereinen,gemeinsame Projekte und sogarr eine Kooperation der Hochschulen.Ob das in Zukunft so weitergeführt werden kann,wie bisher,ist allerdings äußerst fraglich.Das russische Gesetz zum Verbot " homosexueller Propaganda" in der nordrussischen Hafenstadt stellt die Beziehung der Städte auf eine schwere Belastungsprobe.Die Fraktionen von SPD/CDU/FDP und Bündnis 90/Die Grünen haben einen gemeinsamen Antrag gegen die Diskriminierung Homosexueller in Archangelsk gestellt.Begründet wird der Antrag mit der großen Sorge der massiven Verletzung von Meinungs-,Press-,Kunst-und Versammlungsfreiheit für alle Menschen in Archangelsk und ganz Rußland.Als Konsequenz gegen das Gesetz haben die italienischen Städte Mailand und Venedig mit St.Petersburg ihre Partnerschaft aud Eis gelegt.
Info vom NDR.de Das Beste am Norden


Geschrieben

@fellatio es ist durchaus wünschenswert daß vor allem jüngere sich mal mit dieser Thematik befassen und auseinandersetzen. Einige sind auf dem aktuellen Stand, andere priorisieren ihre Triebbefriedigung. Ein Steinzeitregime wie es derzeit in Russland und noch in vielen anderen Ländern gibt in denen Homosexualität verboten und bestraft wird, hat meiner Ansicht nach langfristig keine Zukunft, aber Reformen sind noch lange nicht in Sicht. Es sollte ruhig Druck auf diese Länder ausgeübt werden.
Hier mal ein Artikel aus der taz:

hier lesen

Geschrieben

Und noch ein Artikel

hier informieren

Einige fragen sich jetzt sicher, Afrika? Was geht mich das an? Das ist weit weg, da war mal Fußball-WM, mein Kaffee wird von da importiert, alles andere ist mir egal. Aber genau da liegt das Problem. Mit wegsehen löst man nun mal keine Probleme. Ignoranten und Mitläufer erleichtern überall solche Vorgehensweisen. Man muss immer und immer wieder darauf aufmerksam machen, protestieren und mit dem Finger draufzeigen.

Geschrieben

Selbst auf die Gefahr hin, mit sogenannten Deprinews vereinzelte User zu verstören: Aktuelles aus Russland über Gewalt gegen Schwule. In der Touristenmetropole St. Petersburg gab es heftige Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten, die das neue Gesetz gegen "Homosexuellenpropaganda" ablehnen, und gewalttätigen, schwulenfeindlichen Gegendemonstranten. Die Polizei trennte die beiden Gruppen. SPIEGEL ONLINE berichtet mit Bildern darüber

hier lesen und anschauen

Geschrieben

Bitte jetzt keinen Aufschrei! (Schlimm genug, dass ein grundalberner Hashtag zu einer Politikersaloppheit über Dirndl den Grimme-Preis bekommt) Und Kulturpessimisten seien ebenfalls um Zurückhaltung gebeten, denn bereits Schopenhauer hatte die allfällige Kritik am "verderblichen Einfluss" Amerikas vorweggenommen, auch wenn damals noch keine Datenschnüffelei die Europäer unruhig schlafen ließ.

Seit rund 20 Jahren aber erschüttert ein US-Gewächs die Grundfesten des Abendlandes. Galt bis dahin der olle Grieche Homer mit seiner "Ilias" und der "Odyssee" (samt der darin enthaltenen Geschichten über Männerliebe) als Basis aller bildungsbürgerlichen Bestrebungen, so hat nunmehr eine mediokre Gestalt samt seiner Familie gleichsam als postkulturelle Besatzungstruppe weltweit Einzug gehalten in die Gehirne. Denn nicht mehr der literarische Vater von Achilles, Herakles und Patroklos wird ganz automatisch mit dem Begriff Homer verbunden, sondern die gelbgesichtige Comicfigur Homer Simpson und deren Anhang.

Aber keine Bange: Hatte sich der klassische Homer schon um mehr oder minder offene Schwulitäten gekümmert, so tut es der massenkompatible Homer Simpson nicht minder, wie jetzt ein amüsantes Buch recherchiert hat. Die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) berichtet darüber in ihrer Online-Ausgabe

hier lesen

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Verfolgte Homosexuelle können nach Ansicht einer Gutachterin der Europäischen Union in Europa auf Aufnahme als Flüchtlinge hoffen.Die Behörden müssen prüfen,ob die Betroffenen in ihren Heimatländern mit schweren Strafen oder anderer Verfolgung rechnen müssen,erklärte die Guitachterin am Europäischen Gerichtshof in einer gestern in Luxemburg veröffentlichen Stellungsnahme . Ein Urteil wird erst in einigen Monaten erwartet.In den meisten Fällen halten sich die obersten europäischen Richter an die Empfehlungen ihrer Gutachter,meldet dpa.


Geschrieben

Wunderbar! Das sind doch einmal begrüßenswerte Nachrichten. Auf jeden Fall würde ich eine entsprechende Entscheidung vorbehaltslos begrüßen. Ein sehr wichtiges Thema, zu dem eine wegweisende Eintscheidung schon seit langem mehr als überfällig ist! Denn was nutzt es mit gekrümmtem Finger überall immer wieder auf Mißstände hinzuweisen, wenn Europa dann doch die Tür zuhält und die Verfolgten ihrem Schicksal überlässt. Vielen Dank Fellatio, hoffen wir gemeinsam auf eine einsichtige und wegweisende Entscheidung!

Geschrieben

Bericht im "Tagesspiege"l vor drei Stunden

gehäuftes Auftreten von Meningokokken bei Schwulen.
Ab 27.Juli können sich Schwule für sechs Monate, gegen Menningokokken impfen lassen.

***Drei Berliner sind tot. Einer liegt im Koma. Alle waren schwul. Nun sollen sich 80.000 Menschen impfen lassen.

*edit by mod: Beiträge zusammen geführt

  • Poppen

    Poppen, klingt eigentlich etwas plump, aber immer noch besser als Ficken. Gemeint ist eigentlich nichts anderes als ein anderes Wort für Sex oder miteinander schlafen. Gerade in der schwulen Welt ...

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