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Wer will schwules Blut?


Mi****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

1986 war ich noch in der Lehre als einer meiner Kollegen an Leukämie erkrankte und später starb. Vorher hatte ich mich nie groß um Leben und Tod gekümmert, aber dieser Vorfall hat mich sehr beeindruckt. Als damals 18jähriger habe ich dann bei nächster Gelegenheit zum ersten Mal Blut gespendet. Im Fragebogen habe ich schlicht und einfach gelogen bei der Frage nach meiner sexuellen Orientierung. Obwohl mir damals durchaus klar war, daß ich schwul bin. Ich spende unregelmäßig, aber immerhin. Zusätzlich habe ich mich typisieren lassen um vielleicht irgendwann mal Knochenmark zu spenden.


Geschrieben

Das ist ein Thema, dass schon lange mir auf der Seele brennt.
Leider bin ich schon mit meinen 77 Jahren zu alt bzw. muss ich Medikamente nehmen zur Blutverdünnung, was eine Spende ausschließt.
Jedoch beim Ausfüllen des Fragebogens hat ein mir befreundeter Arzt empholen meinem Gewissen zu folgen.
Bei mir kommt hinzu, dass isch über eine äußerts seltene Blutgruppe verfüge - A 1 B, negatv - Diese kommt auf der Welt nur zu 0.04 % vor und in asiatischen Ländern, so gut wie gar nicht.
Einmal suchte ein Kinderkrankenhaus einen Spender mit dieser Blutgruppe. Wegen des Verbots für Schwule zu spenden, bin ich nicht hingegangen. Noch heute mache ich mir Vorwürfe deswegen.
Im letztem Jahr wurden für zwei Touristen, einen Deutschen und einem Franzosen, diese Blutgruppe gesucht. Man wollte sogar den Flug dorthin bezahlen, denn es ging um Leben und Tod. Der Franzose hatte nur noch wenige Tage zu leben, wenn nicht schnellsten ein Spender gefunden würde. Ich hatte gerade einen Herzinfarkt hinter mir und kam daher nicht in Frage. Unabhängig meines Alters, wäre ich sofort nach Phuket geflogen.
Zum Thema der Gefährdung mit evtl. verseuchtem Blut behandelt zu werden, Jede Blutprobe wird zuunächst auf ansteckende Krankheiten untersucht - besonders bei Hepatitis.
Bei HIV besteht ein Fenster von bis zu 6 Wochen, nachdem erste Viren nachgewisen werden können. Daher die Angst davor.
Ic habe diesbezüglich einmal einen Leserbrief geschrieben - eine der Antworten darauf war: "Ehe ich mir von einem Schwulen Blut übertragen lasse, sterbe ich lieber."
Ich lebe in einer festen Beziehung und mit meinem Freund habe ich nur Safer-Sex, weil einer seiner Freunde an AIDs erkrankt ist, ist er besonders vorsichtig. Ich habe kein Problem damit.
Außerdem muss ich beim Beantragen eines Visums für die verschiedenen asiatische Länder (bei längerem Aufenthalt) eine Gesundtheitszeugnis vorlegen, in dem bescheinigt wird, dass ich nicht an AIDs erkrankt bin oder Drogenabhängig bin.
So eine Bescheinigung könnte man ja auch bei einer Blutspende beibringen.
Bedenkt man zudem noch, dass es ca bis zu 10 % Homosexuelle in unserer Gesellschaft gibt, gegenüber den auch heute nicht mehr nur monogam lebenden Heteros,, geht eine mögliche Gefährdung von eoinem, gleichen Risiko aus.
Homosexuelle sind zudem besser über die Gefahren einer Ansteckung mit sexuel übertragbare Krankheiten in der Regel aufgeklärt.
Bei Gesprächen mit einigen hereosexuellen Personen, habe ich erschreckend festgestellt, wie viele Menschen unwissend über die Gefahren einer Ansteckung sind bzw. wie sorglos sie mit Sex umgehen.
Insofern sehe ich bei Blutspenden von Homosexuellen keine größere Gefährdung, als durch eine Blutspende eines Herosexuellen.


  • 1 Monat später...
  • 1 Jahr später...
Geschrieben

Hallo

Das ist für mich egal.
Wenn ich das brauche ist es doch eher wichtig das mir da mit geholfen wird.
Es wird doch auf alles untersucht und ist genau so gut wie von jedem anderen auch.


Geschrieben (bearbeitet)

Wenn es mal notwendig wird,nehme ich Blut von schwulen Spendern ebenso wie vo anderen.

Die Begründungen,mit denen Blut von Homosexuellen als risikoreicher als das Heterosexueller angesehen wird,sind überholt und ziemlich diskriminierend,denn man weiß,dass auch viele Heterosexuelle einen promiskuitiven Lebensstil mit vielen,wechselnden Geschlechtspartnern führen. Weil es wesentlich mehr heterosexuelle Spender von der Zahl her geben dürfte,ist das Risiko problematicher Blutspenden dort real sogar höher.

Da Blutspenden aber ohnehin gescreent werden,frage ich mich,was Einschränkungen oder Spendeverbote für Homosexuelle überhaupt noch sollen.

Wir wissen alle auch,dass das Unsinn ist,aber wenn wir die hohen Zahlen von HIV-Infizierten in afrikanischen Ländern sehen,in denen laut Regierung keine Homosexuellen existieren ... wie kommt es dann dazu,dass zighunderttausende Kinder früh verwaisen,weil die Eltern an den Folgen von AIDS sterben? Die Kinder sind oft selbst infiziert. Anstatt vernünftiger Aufklärung aber wird darauf gebaut, Verhütung zu verdammen,und die HIV-Übertragung auf Homosexuelle zu schieben ... (die es laut einigeer afrikanischer Präsidenten doch gar nicht gibt!)

bearbeitet von Inaktives Mitglied
Geschrieben

richtig es wird immer so getan als ob hetrosexuelle kein aids bekommen können----die wissenschaft ist da schon weiter nur die politik noch nicht


Geschrieben

Ja da gebe ich dir recht mit.
Das ist alles überholt.
Und wird ja auf alles untersucht


Geschrieben

Lieber H. das ist sehr bitter,aber Du musst Dir keine Vorwürfe machen! Was kannst Du denn für eine Verblendung,die in fachwissenschaftlichem Kreise für diese Verbote sorgt?

Absolut nix! Es nachzuempfinden,wie es ist,wenn man Leben retten könnte,aber nicht darf,weil an mit einem Mann zusammen ist,weckt schwierige Assoziationen.


Geschrieben

Das weltfremde Verbot von deutschen und europäischen Richtern verhängt,ist hanebüchen.Nur Schwule dürfen nicht
spenden,ebenso sind Menschen mit riskanten Sexualverhalten betroffen---Hat man in gebildeten Kreisen,dazu zählen ja wohl Richter,keine Ahnung von der sexuellen Bandbreite der Menschen ?--Sie haben es versäumt,eine lange Liste der von der Blutspende auszuschließenden zu erstellen---und die Methode zu nennen,sie zu erkennen.Sie müßten verlangen,das das Blut der Spender vorab untersucht wird.
Nun macht die Bundesärztekammer einen Vorstoß das Tabu zu lockern und will auf eine Veränderung des EU-rechtlichen Rahmens drängen.Ziel ist es,den bisher geltenden dauerhaften Ausschluss von Menscchen mit riskantem Sexualverhalten zu beenden.Und nun kommt der Blödsinn: "Blut spenden sollte erlaubt sein,wenn die Betroffenen seit einer bestimmten Zeit keinen riskanten Sex hatten.Der genaue Zeitraum müße noch definiert werden..Und wie prüft man das? Mit einer eidesstattlichen Vericheruing ?


Geschrieben

Wie soll das denn laufen
Ist doch ganz einfach
In meinen Augen sie dürfen spenden und fertig ob sie nun Risiko sex haben oder hatten
Das wird doch wie so unter sucht und wenn da was ist wird es doch es wie so nicht verwendet
So einfach ist das


Geschrieben

ich habe früher auch des öfteren blut gespendet, aber aus verschiedenen gründen mache ich es seit längerem nicht mehr. zum einen, weil ich nun mal auch schwul bin (was eigentlich auch schwachsinn ist), dann habe ich verschiedene krankheiten und nehme auch medikamente dafür, was dann auch zur ablehnung führen wird. und außerdem muß ich alle drei monate mir vom arzt blut abnehmen lassen, wodurch es mittlerweile auch schwierig ist, bei mir eine vene zu finden.


  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Seit 1988 bis zur Feststellung meiner Krebserkrankung habe ich regelmäßig , min. 1x im Jahr , beim DRK Blut gespendet . Ich kann mich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern , jemals nach meiner sexuellen Orientierung gefragt worden zu sein . Als Empfänger wäre mir vollkommen wurscht , woher das Blut kommt , das mich weiterleben lässt . Und als Spender will ich helfen , nicht mehr und nicht weniger . Wenn die Hilfsorganisationen sich den HIV-Test sparen wollen , dann ist es ganz sicher der falsche Weg , uns vom Spenden auszuschließen .


  • 2 Jahre später...
Geschrieben

ich würde jedes blut nehmen wenn ich welches bräuchte...das blut hat mit der Gesinnung nichts zu tun....ich verzichte jedoch auf jegliche spenden...

Geschrieben

Sunrise, Deinen Beitrag finde ich grandios. Hut ab!

  • 1 Monat später...
Geschrieben (bearbeitet)

Ich habe genau ein Mal in meinem Leben bislang Blut gespendet. Damals war mir aber noch nicht klar, dass ich bisexuell bin (oder eher: ich wollte es mir selbst noch nicht eingestehen) und ich hatte zu dem Zeitpunkt auch noch keinen Sex mit einem Mann gehabt. Mein Kreislauf hat jedoch die Spende nicht wirklich gut verkraftet, was mich seitdem immer abgeschreckt hat, noch mal Blut zu spenden. Seit Ewigkeiten trage ich aber immer einen Organspendeausweis in meinem Geldbeutel und seit Kurzem bin ich bei der DKMS registriert, um im Fall der Fälle Knochenmark zu spenden.

 

Dem einen oder anderen ist es bestimmt aufgefallen, seit vergangenem Jahr dürfen Männer, die Sex mit Männern haben, Blut spenden. Somit dürfen, zumindest rein theoretisch, nun auch homo- und bisexuelle Männer Blut spenden. Allerdings gibt es einen Wermutstropfen; wenn man spenden will, dann muss der letzte gleichgeschlechtliche Sexualkontakt mindestens 12 Monate zurück liegen.

bearbeitet von Panthera694
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