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Muss man Homophobie bestrafen?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Welt online berichtet heute , dass die russische Stabhochspringerin Jelena Isinbajewa sich über Schwule in Russland geäußert habe;"Wir hatten solche Probleme nicht und wollen sie nicht haben" "Jungs mit Mädchen und Mädchen mit Jungs". In der Homosexualität sieht sie eine Gefahr für Russland.
Solche Meinungsbekundungen sind nicht neu. Interessant ist die Reaktion des Welt-Journalisten. Er fordert ohne Umschweife, Isinbajewa als "Botschafterin der olympischen Jugendspiele" und als "Bürgermeisterin des olympischen Dorfes in Sotschi" abzusetzen. Dient uns eigentlich eine solch radikale Reaktion ?


Geschrieben

Ja, solche Reaktionen sind mehr als nützlich. Typisches Beispiel: Die Stabhochspringerin Isinbajewa hat schon einen Rückzieher gemacht und ihre antihomosexuellen Äußerungen zurückgenommen. Dies und weitere Meldungen zu Homosexuailität fasst die Tageszeiotung "Die Welt" in ihrem Onlineangebot zusammen: HIER

Geschrieben

welche gefahr ist es ,die russland fürchtet,durch die gleichgeschlechtliche liebe?
worin besteht eine gefahr?
welche rolle spielt die einst so in den hintergrund gerückte kirche?
warum meint mensch immer über mensch urteilen und bestimmen zu müssen?


Geschrieben

Staaten, welche Homophobie voran treiben, müssen entsprechend sanktioniert werden.
Die Frage also, ob Homophobie bestraft werden soll, ist mit einem klaren JA zu beantworten.
Unterdrückung von Minderheiten entzweit eine Gesellschaft und hemmt sie in der Entwicklung.


Geschrieben

Recht erstaunt sein darf man über die Sicherheit, mit der einige User ein Urteil darüber fällen, in welche Richtung und auf welche Weise eine „Gesellschaft“ sich entwickeln möge; was als Hemmnis dieser Entwicklung angesehen wird und folglich beseitigt oder zumindest angeklagt werden müsse. Offenbar wissen sie über die Absichten des Weltgeistes genau bescheid. Ich traue mir ein solches Urteil, trotz mannigfacher Erfahrungen mit Gut und Böse, nicht zu. Die breitbrüstig vorgetragene Stammtischweisheit verflüchtigt sich bei näherem Fragen nach ihrer Begründung alsbald zum ungreifbaren Schemen. Übrig bleibt dann nur noch der berühmte „Faustschlag auf den Tisch“.

Kurzum: Wir wissen wieder einmal gar nichts und weniger als nichts. Es gibt Gesellschaften und Kulturen, die homosexuelles Verhalten nicht als selbstverständlich ansehen, auch nicht als gleichberechtigt oder als liebenswerte Variante, sondern die Gründe haben, es abzulehnen. Diese Gründe sind meist religiös-traditionaler Art. Sie schlichtweg für Schall und Wahn zu erklären, kann auch nur den selbstzufriedenen Bewohnern der westlichen Hemisphäre einfallen, denen das Handy-Display die Einflüsterungen verschafft, die sie früher von den Göttern empfangen hätten. Vor diesem Hintergrund erscheint jegliche Einschränkung eines munteren, unverbindlichen sexuellen Treibens denn auch völlig obsolet. In Wirklichkeit ist diese Ansicht schlichtweg Selbstüberhebung, die dem „aufgeklärten“ modernen Flachkopf nicht zusteht; aber das wird er, qua seiner Natur als Flachkopf, nicht begreifen. Soll er also seinen Cocktail aus Spaßkultur, Konsumzwang und Selbstentblößung ruhig weiterschlürfen.

Wer nun die Überzeugung teilt, Homosexualität sei weder besonders erfreulich noch tolerabel im Sinne des Sittengesetzes, sollte dies auch sagen dürfen, ohne dass gleich von allen Seiten auf ihn eingehackt wird. Es ist eben seine Ansicht der Dinge, die zwar Schwulen und Lesben widerstreben mag, die aber trotzdem ihr Recht hat. Denn Schwule und Lesben glauben ja auch nur, dass sie recht haben, bzw. sie sitzen dem naturalistischen Fehlschluss auf, dass aus der gegebenen Richtung ihres Empfindens eben folge, dass dieses gut sei. Die Bequemlichkeit gibt ihnen diesen Fehlschluss ein; aber Alternativen sind denkbar.

Was nun eine Aufgabe als „Botschafterin der olympischen Jugendspiele“ mit einer offenbar begründeten Ablehnung homosexuellen Verhaltens zu tun habe, vermag ich nicht zu erkennen. Muss eine solche Botschafterin sich dem allgemeinen Blabla anpassen und darf keine eigene Meinung mehr haben? Und was ist das Gerede von der so gleichberechtigten, natürlichen und sympathischen Homosexualität, die sich in der westlichen Welt als die ebenso lächerliche wie frivole Variante der „queerness“ präsentiert, anderes als Blabla – indem es vorgibt, Sicherheit zu haben in Dingen, in denen es keine Sicherheit gibt? „Homophobie“, die sich nicht anders äußert denn als individuelle Meinung, zu sanktionieren, ist schwule Gesinnungsdiktatur.

Geschrieben

Die (vier) Mütter und vielen Väter des deutschen Grundgesetzes haben sich ebenso wie die Unterzeichner der UNO-Menschenrechtskonvention (auch Russland) selbstverständlich der "schwulen Gesinnungsdiktatur" unterworfen. Denn gewiss hat nur die den "Weltgeist" unterjochende Schwulenlobby dafür gesorgt, dass im "Sinne des Sittengesetzes" (welches bitte?) die Homophobie als menschenverachtend abgelehnt wird. Die verwerfliche Hexenjagd der Homosexuellen auf die heterosexuellen Normalbürger muss sofort mit allen Mitteln gestoppt werden. :-p


Geschrieben

Ich hätte mir in diesem Thread eine weniger polemische Behandlung des Problems gewünscht, denn hier geht es offenbar um zentrale Fragen.
Zunächst habe ich mir die Leserkommentare in der WELT angesehen. Man sieht gleich, dass die homofreundliche Darstellung des Journalisten auf eine breite Ablehnung der Leser und Kommentatoren stößt.Toleranz für Schwule ist in unserer Gesellschaft ein Elitenprojekt, und wenn man die anderen Elitenprojekte in Augenschein nimmt (den Euro-Wahnsinn z.B. und den Migrantenkult), wird man den Verdacht nicht los, dass die "Eliten" entweder wenig Urteilskraft haben oder (was wahrscheinlicher ist) die langen Fäden nicht merken, an denen sie gezogen werden. Wir befinden uns da auf ganz dünnem Eis. Solange die Medien und der staatliche Machtapparat noch mit dieser totalitären Einstimmigkeit funktionieren, werden sich die "Eliten" über die Bedenken der dumpfen Stammtischler hinwegsetzen können. Aber es kann sehr schnell anders kommen!
Die Väter" des Grundgesetzes sahen noch keinen Widerspruch zwischen dem Geist des Grundgesetzes und dem berüchtigten Paragraphen. Erst seit 40 Jahren wissen wir es besser. Ich habe aber Angst davor, unsere Forderungen zu hoch zu schrauben.Wer gerade erst erreicht hat, dass sein Verhalten zähneknirschend toleriert wird, sollte besonnener und geduldiger vorgehen.
Dass ich dem Treiben der Menschenrechtsorganisationen mit großer Skepsis gegenüberstehe,habe ich mehrfach gesagt.Deren Kampagnen nämlich wollen ganz durchsichtige Interessen bedienen, und ihr Kampf ums Recht hat meist ein abruptes Ende, wenn die Interessen durchgesetzt sind (Ägypten ist ein entsetzliches Beispiel dafür). Nun können wir Schwule sicher diese Konjunktur benutzen, vor allem, da kaum zu erwarten ist, dass die Interessierten sich jemals wieder gegen die Homosexuellen wenden werden.Vielleicht aber werden das die betrogenen Völker tun,wenn sie noch stärker die Folgen der derzeitigen Politik spüren.

Geschrieben

Eine staatlich verordnete Homophobie führt immer dazu, dass sich das eigene Volk gegen Schwule und Lesben richtet und es ist keine Polemik zu sagen, dass derartiges unterbunden werden muss. Wer dann kommt und sagt: "Ja aber... das ist doch religiös motiviert und habt bitte Verständnis dafür... blablabla..." wird nie aus seinem Uterus herauskommen. Er verschließt ebenso die Augen vor der Gewalt, welche diese Minderheit in den jeweiligen Ländern erfahren muss in dem Maße, wie es von diesen Staaten toleriert wird.
Vergleicht man noch die Länder in ihrer Entwicklung, in denen Homosexualität unter Strafe steht und in den Ländern, wo man es frei ausleben kann, tun sich Abgründe auf - hier im Forum allerdings auch.


Geschrieben

Schwule und Lesben in Usbekistan, auf den Komoren oder in der Mongolei können mich mal da, wo die Sonne nie hinscheint. Der Witz ist nur, dass es "Schwule und Lesben" im westlichen Verständnis dort ja gar nicht gibt. Dass sie so zu sein hätten, wie die moderne "schwule Identität" es vorgibt, wird ihnen ja nur aufgeschwatzt, und für dieses Geschwätz gehen sie am Ende noch auf die Straße und demonstrieren, einfach deswegen, weil es ja nicht angängig ist, dass nicht jeder das Gleiche will. Eine Regierung, die diese Umtriebe unterbindet, nützt in Wahrheit den Schwulen, anstatt ihnen zu schaden.

Geschrieben

@Silberblick "Staatlich verordnete Homophobie ?" Leider entspringt Homophobie nicht staatlichen Verordnungen, sie ist von selbst da. Man muss nur sehen, wie man mit ihr umgeht. Und da wird man in vielen Staaten auf Hilfe hoffen dürfen.- Dass aber der Umgang mit Schwulen geradezu das Kriterium ist, mit dem men Qualität und Fortschrittlichkeit eines Staates einschätzen kann, erscheint nur im Schwulenforum selbstverständlich. Die vor allem in westlichen Staaten errungene Toleranz ist möglicherweise nicht etwas, auf das man mit Sicherheit für alle Zukunft zählen kann.Daher ist wohl ein vorsichtiges Auftreten eher empfehlenswert. "Abgründe" tun sich da nicht auf.


Geschrieben


Eine Regierung, die diese Umtriebe unterbindet, nützt in Wahrheit den Schwulen, anstatt ihnen zu schaden.




Wenn Homosexuelle gemaßregelt - unter den Augen der Obrigkeit von Neonazis verfolgt und misshandelt, lesbische Frauen *** werden und froh sein dürfen, wenn sie das überleben, nützt ihnen das? Ich danke Dir für diesen Satz, denn der war vorerst Dein letzter in diesem Forum.


Geschrieben

Aber, aber, lieber @Silberblick, wie kannst Du nur? Da bejubelt ein angeblicher Frankfurter Jurist - der früher mal hier im Forum behauptet hat, er stamme aus jüdischem Hause - die unsäglichen Torheiten eines ehemaligen Söldners. Und diesem homophoben Troll, der so fabelhaft über "Schwule und Lesben" Bescheid wissen will, dem drohst Du ernsthaft mit einem möglichen Schreibverbot im Forum? Soll der Ärmste denn künftig seine lichtvollen Ergüsse in einem Forum in Usbekistan oder auf den Komoren absondern? :-p


Geschrieben

In Usbekistan oder auf den Komoren wird er mit seiner Gesinnung mit offenen Armen empfangen.
Da er sich aber nicht mehr zur Wehr setzen kann, sollten wir wieder zur Tagesordnung zurück kommen.


Geschrieben

Seit wann gehören denn schwule Gipser, Köche oder Gärtner zur Elite, bester @Nuwas? Toleranz für Schwule soll ein "Elitenprojekt" sein? Etwas weniger Verstiegenheit beim Thema Homophobie wäre wirklich wünschenswert!


Geschrieben

phobien,werden sie nicht auch hier angestrebt?
will hier der eine dem anderen nicht sagen was und wie er zu denken hat?
dann die aufspaltung über die art der ausgelebten homosexualität?
ich meine es ist ein menschenproblem,es werden randgruppen erschafft um vom eigenen rande abzulenken.
entartet ist der mensch so meine ich, eben durch menschen die meinen sie hätten das wissen gepachtet und doch spüren es nützt ihnen nichts.
es ist eine art impotenz,eine unfähigkeit das wissen auch zu wandeln,träume wirklich werden zu lassen,man wenn beginnt die wandler ,solche die ihr leben machen zu hassen und fühlt sich ja doch nicht wohl dabei.
deswegen finde ich solche themen bescheiden,weil wir alle meinen zu wissen was der andere nicht richtig macht und gleichzeitig akzeptanz für das eigene andersverhalten fordern.
wir wissen was passiert wenn man flüsse begradigt und doch wollen wir menschen machen die so fliessen,wen wundert da eine unkontrollierbare gewalt.

***wir schaffen begriffe ,wir schaffen käfige ,wir wollen zuordnen...
wo der begriff nicht vorhanden ist benötigt man keine zuordnung.
liebe ist ein begriff der das ganze ohne weiteres abdecken könnte,liebe deinen nächsten wie dich selbst und wer oder was das ist ,egal.
der mensch ist sich wohl ewig der grösste feind.

*edit by mod: Beiträge zusammen geführt

Geschrieben

Ich lege schärfsten Protest gegen das Schreibverbot für Empedokles ein. Wer sich die Wahrung der Menschenrechte so wie Minotaurus und Silberblick derart protzend auf die Fahne geschrieben hat, sollte in Sachen Meinungsfreiheit etwas behutsamer sei. Aber so ist das eben: den eigenen, inneren Putin zu sehen, gelingt nur den wenigsten. Die Meinungen von Empedokles sind teilweise befremdlich, sollten uns aber Anreiz sein, über die Position des Schwulen in der modern-westlichen Gesellschaft nachzudenken. Wer und warum hat denn Angst davor? Rede- oder gar Denkverbote sind nicht wirklich hilfreich. Auch sollte das Schlagwort "Homophobie" nicht zur Keule degenerieren, die im Waffenschrank direkt neben der Nazi-Keule steht.


Geschrieben

Selbstverständlich schließe ich mich der Meinung von @Toltec an. Auch den Angriff auf @Jaund, mit dem ich weißGott oft nicht einer Meinung bin, weise ich zurück. Manche seiner Postings haben mich geärgert, aber er hat doch dieses Forum interessanter gemacht. Ihr braucht keinen Thread mit dem Titel "Beteiligung am Forum" mehr aufzumachen. Wer so behandelt wird, wie ihr es Andersdenkenden zukommen lasst, müsste schon extremer Masochist sein, wenn er es hier auf Dauer aushalten wollte. Ihr predigt Toleranz und sauft Löschung!
Zur Sache:@ Minotaurus verstellt sich, wenn er so tut, als verstehe er nicht, was ich mit meiner Behauptung, Bekämpfung von Homophobie sei ein Elitenprojekt, meine. Selbstverständlich weiß ich, dass es Homos nicht nur unter Schauspielern, Journalisten und den Leuten in den Schönmacherberufen gibt. Es mag da den ein oder anderen "Gipser" geben.Aber die weit weit überwiegende Mehrheit der Leute steht den Schwulen sehr kritisch gegenüber,sieht sich schon als Heilige an, wenn sie nicht gleich mit Schlägen antwortet , und empfindet jede Äußerung von Schwulsein als persönlichen Angriff. "Man muss froh sein, dass man sich nicht auch einen Freund zulegen muss" ist die am häufigsten zu hörende Meinung. Nun mögen eben viele Schwule das ignorieren, da sie sich machtgeschützt glauben, und überall aggressiv aiftreten, aber unter ihren Füßen ist ganz dünnes Eis. Da kann sich leicht überraschender Wandel einstellen.


Geschrieben

Um die Debatte um Homosexualität und Homophobie etwas zu versachlichen, lohnt sich ein Blick in die Rubrik "Schwerpunkt Homosexualität", die von der Onlineausgabe der Tageszeitung "TAZ" angeboten wird.

www.taz.de/!t14616/ oder HIER

Geschrieben

Iin unserer Gesellschaft, gehöre ich als Feldarbeiter auch nicht gerade zur Elite. Eigentlich könnte ich es gar nicht akzeptieren nicht zur Elite zu gehören. Alleine schon durch meine Homosexualität glaube ich zu einer elitären Elite zu gehören. Durch jahrelange Verfolgung und Diskriminierung konnten man sich nur durch besondere Qualifikation und Leistung überzeugen, wollte man nicht völlig untergehen.@Nuwas und @Minotaurus auch ein Handwerker ist gleichwertig mit Akademikern.. Ihr mögt philosophieren, wir Handwerke haben aber einen Teil unserer Umwelt verändert. Hauser und Brücken gebaut, Straßen angelegt und anderen Menschen beigebracht bessere Ernten zu erzielen.
Viele Homosexuelle haben ihr Bestes gegeben, um ihre Umwelt zu beweisen, dass sie ebenso vollwertige Mitglieder der Gesellschaft sein können.
Bei @Silberblick habe ich wieder einmal zu bemängeln, dass er Empedokles das Wort entzogen hat. Wenn es Unstimmigkeiten unter den Usern gibt, so sollten diese sich selbst dazu äußern können und den Kontrahenten
zurückweisen. Oder bedarf @Minotaurus Der Hilfe des Moderators? j


Geschrieben

@Sunrise
Aus grundsätzlichen Erwägungen heraus bin ich gegen Schreib- , Rede- und Berufsverbote. Ich will keine Zustände, wie sie einst in Deutschland unter den Nationalsozialisten herrschten. Trotz schwerer Bedenken jedoch kann ich einem kurzfristigen Versagen der Schreiberlaubnis im Forum zustimmen, insbesondere da der betreffende User hier öffentlich auf die Konsequenzen aufmerksam gemacht worden war, sollte er seine ersichtlich homophoben Äußerungen nicht unterlassen. In einem schwulen Forum haben schwulenfeindliche Beiträge in der Tat nichts zu suchen.
Die Unterstellung, ich hätte den Moderator @Silberblick zu "Hilfe" geholt", weise ich als absolut falsch und irreführend energisch zurück.


Geschrieben

elite,auch wieder so ein begriff,meist geistiger natur aber dennoch so unfähig zum leben.
zu den wenigen besseren gehören,.
sind das nicht auch schon arische gedanken.
was ich hier so lese,und wenn ich nun so denke wer es geschrieben,das lässt schliesslich natürlich einen bösen schluss zu.
nicht nur heteros sind böse.
ist es also eine phobie vor den gedanken der schwulen?


Geschrieben

@Goodyly ich stimme Dir zu. In einem schwulen Forum muss es möglich sein auch unangenehme Dinge zur Sprache zu bringen und nicht nur ein Schönwetterforum zu sein. Wer hier sich positiv zu den Postings einzelner User äüßert, bekommt ein Sternchen, andere werden geächtet.
Eigentlich sollten wir Schwule so stark gefestigt sein auch offensichtlich homophobe Meinungen gelten zu lassen. Deshalb kann ich ein Schreibverbot (wenn auch auf Zeit) für Empedokles nicht akzeptieren. Auch nicht den emporgehobenen Finger Minotaurus,, der darauf verweist Empedokles sei hinreichend gewarnt worden.
Sind wir hier denn in einem Kindergarten?


Geschrieben

Sicherlich nicht, jedoch habe ich unmissverständlich klar gemacht, dass homophobe Äußerungen ohne Wenn und Aber geahndet werden. Das müssen wir uns hier bestimmt nicht antun. Ich möchte Euch jetzt bitten, das nicht mehr zum Gegenstand der künftigen Diskussionen werden zu lassen, danke.


Geschrieben

Da ich im folgenden eine Position vertreten werde, die mir von Silberblick und Minotaurus (handelt es sich hierbei eigentlich um die Betreiber von gay.de?) als homophob ausgelegt werden könnte, möchte ich vorausschicken, dass ich ein ganz normaler schwuler Mann bin, der hier vor allem Sexdates sucht. Ich finde hieran nichts verwerfliches und bin froh in einer Gesellschaft zu leben, die dies toleriert, und nicht im Iran. Außerdem hatte ich mehrere langjährige Beziehungen mit Männern, was etwas äußerst wünschenswertes ist, bin aber, was gay.de angeht, Realist und habe mein Profil dementsprechend strategisch ausgerichtet.
Obwohl ich also ein ganz normaler schwuler Mann bin, habe ich größte Probleme mit der agressiv pro-schwulen Identitätspolitik wie sie von entsprechenden Verbänden und hier im Forum von Minotaurus und Silberblick vertreten wird. Für mich ist dies übrigens keineswegs die Position des von Empedokles und Jaund verächtlich so genannten Spaß-Schwulen, mit der ich mich durchaus selbst identifizieren könnte. Den entsprechenden Verbänden und ich vermute auch Minotaurus und Silberblick geht es selbstredend um "Höheres". Und bei diesem "Höheren" fängt für mich das Problem an.
Mit diesem "Höheren" ist ein nämlich merkwürdiges Phänomen verknüpft, man lese die entsprechenden Ausführungen im Wikipedia Artikel Homosexualität zum empirisch gut belegten Rückgang homosexueller Akte in den letzten hundert Jahren in der westlichen Welt doch nur einmal nach. In der, wie ich sie einmal nennen möchte, Alten Welt gab es eben eine ganz erhebliche und trotz Strafbarkeit letztlich nicht kontrollierbare Grauzone der Promiskuität, die sicherlich zwar mit der schwierigeren Erreichbarkeit von Frauen für Jungmänner aber eben auch damit zusammenhing, dass man nicht schwul sein musste, um homosexuelle Akte auszuführen. Auch in dem Wikipedia Artikel wird der Rückgang homosexueller Akte unter Jugendlichen unter anderem darauf zurückgeführt, dass jeder homosexueller Akt eines Jugendlichen heute als Karriereschritt in eine schwule Identität mit dem Outing als Krönung aufgefasst wird. Dergleichen überlegt man sich denn dann doch lieber zwei Mal. Und zwar zu Recht.
Denn wenn man die entsprechende Identität erst einmal hat, kann diese ganz schön hinderlich sein, wenn man zum Beispiel noch andere Dinge im Leben vorhat, wie mit einer Frau eine Familie zu gründen.
Was mich nämlich selbst immer wieder überrascht, ist der hohe Anteil an Bisexuellen, auf den man beim Internet-Cruising aber auch sonstwo trifft. Dieser steht zwar im schönen Einklang mit der Lehre Freuds über die angeborene Bisexualität des Menschen aber im eklatanten Widerspruch zum oft gehörten Argument der Verbandsschwulen, man könne sich nicht aussuchen, ob man schwul sei. Nicht zuletzt wurde dieses Argument dem Bundesverfassungsgericht erfolgreich untergejubelt, das hieraus die gebotene Gleichstellung der Lebenspartnerschaft zur Ehe ableitete, weil ja keine Konkurrenzsituation bestehe. Das ist meiner Meinung nach völlig lebensfremd.
Die agressiv pro-schwule Identitätspolitik der Verbände ist letztendlich in mehrerlei Hinsicht sehr schädlich. Nicht nur ist sie geeignet, die Experimentierfreude von Jungmännern erheblich zu vermindern, auf längere Sicht riskiert sie sogar ein Umschwenken des gesellschaftlichen Pendels wieder in Richtung weniger Toleranz homosexuellen Akten gegenüber. Die gesellschaftlichen Kosten des 100% Vollschwulen als eines Massenphänomens sind eben, wenn man es sich genau überlegt, doch sehr hoch.
Man sollte deshalb keineswegs jede Meinung, die gegen die schwule Identitätspolitik der Verbände gerichtet ist, als homophob brandmarken und unter Strafe stellen oder aus einem schwulen Forum verbannen. Man sollte auf Kritiker hören und sich mit ihren Argumenten auseinandersetzen. Wenn man gegenläufige kommerzielle Interessen hat ist das auch OK, man sollte dies dann aber klarstellen und sagen, dass man eine sachliche Diskussion eigentlich nicht wünscht.


Geschrieben

@ Sunrise Ich habe doch nirgends gesagt, dass ich "Akademiker" bin. Ich würde zwar die Brückenbauer nicht gerade zu den "Handwerkern "zählen, aber auch Menschen in weniger herausgerückten handwerklichen Berufen haben meinen vollen Respekt..Ich wäre froh, mehr solcher Fähigkeiten zu haben.
Ich warne davor, die Schwulen als "Elite" (vielleicht des Leidens) zu bezeichnen. Das könnte uns, die wir gerade mühsam um gesellschaftliche Anerkennung ringen, leicht als Überheblichkeit ausgelegt werden und so schaden.-
Mir ging es oben darum, die lauthals vorgetragene Forderung nach Gleichberechtigung der Schwulen als ein Projekt zu charakterisieren, das- aus welchen Gründen immer- in den meinungsführenden Schichten betrieben wird. Die arbeitende Bevölkerung nimmt daran wenig Anteil und toleriert es eher widerwillig.


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