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Juhu, wir haben es fast geschafft,


Fr****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
vor 43 Minuten, schrieb Penny01:
vor 2 Stunden, schrieb Grayrose:

Nun,ich will ihren Beitrag nicht weiter kommentieren.Nicht Alles hängt vom Einzelnen ab. ...

"Es erklärt mir wenigstens, warum einige geneigt sind, so zu wählen, wie es geschieht, und warum die Situation manchen Orts so ist, wie sie ist."

Bei allen Forderungen auch nach politischen Veränderungen, mehr Umverteilung durch beispielsweise garantiert höhere Renten bei niedrigeren Beiträgen, Enteignung, die manche hegen mögen, der Unterschied zwischen habend und wohlhabend wird weiter steigen.

Wer lieber Glaubenssätze politischer Abenteuer populistischer Versprechungen wie "Gleichheit und Reichtum für alle" pflegt, könnte möglicherweise langfristig zu denjenigen gehören, die auch weiterhin genug zum Überleben, doch zu wenig zum "Leben" haben.

Geschrieben (bearbeitet)

Was mich betrifft, habe ich in der Schule nie bemerkt, dass die Herkunft bei den Zensuren eine Rolle gespielt hätte (das war Berlin-West). Beruflich bin ich mit Kollegen aus beiden Gegenden, alte wie neue Bundesländer, in Zusammenarbeit, es hat da nie Probleme gegeben. Wohnortmäßig bin ich sogar "in den Osten" gezogen (auch das in Berlin). In der Straße wurde man eine zeitlang etwas "reserviert" betrachtet, das hat sich aber nach und nach gegeben. Ich kann also zu diesem Thema nichts Negatives berichten, andere mögen andere Erfahrungen haben.

P.S. Zu Anfang gab es eine Begebenheit, wo in meiner Straße einem Passanten etwas heruntergefallen war und ich es aufgehoben und ihm übergeben hatte - daraufhin sagte er zu mir: "Na, das hätte ein Westler nie getan". Ich wagte nicht, ihn darüber aufzuklären, dass ich ja Westler bin, und habe das später aber bedauert.

bearbeitet von leach1m
Geschrieben
Vor 1 Stunde, schrieb Penny01:

Besten Dank für deine Anregung. Das scheinen traumatische Erfahrung zu sein, die du da durchlebt hast.

Soziale Selektion habe ich nicht erfahren, weder in den Schulen, noch in der so genannten "höheren Bildung", die ich besuchen durfte, und niemand hat sich je ernsthaft dafür interessiert, ob oder was meine Eltern gelernt haben, Ergebnisse waren entscheidend.

Habe mir bereits mehrfach die Zeit genommen, in den Osten zu fahren, war hauptsächlich Mitte der 00er über zwei Jahre in Brandenburg und auch in Sachsen-Anhalt tätig, habe auch mit den Menschen vor Ort gesprochen, habe mehrfach Ostdeutsche aus unterschiedlichen Bundesländern im eigenen Betrieb beschäftigt, habe Verwandte im Osten und auch Freunde und bin auch schon mehrfach mit den Menschen vor Ort ins Gespräch gekommen. Trotzdem danke für den gut gemeinten Rat.

Ich hatte nie den Eindruck, einer Versuchung erlegen zu sein, einen so genannten "Besserwessi herauszukehren" oder nicht zuhören zu können, ganz im Gegenteil.

Es sind deine Worte und scheinbar deine Erfahrung “lernt erst mal das arbeiten…und was habt ihr nur für abgearbeitete Hände,ihr Versager“ und nicht meine Wortwahl.

Entschuldige bitte, bedaure, wenn es mir weniger liegt, in ein allgemeines Klagen, in einen Abgesang oder in Verurteilungen einzustimmen, mir weniger liegt, verführerisch einfachen Lösungen oder unrealistischen Erwartungen zu glauben oder zu erliegen, mir weniger liegt, mich freiwillig in eine Opferrolle zu begeben. 

Aber wird schon stimmen, tröstlich und hilfreich sein, wie du und diejenigen, mit denen du umgeben bist, die Geschehnisse für euch bewertet.

Es erklärt mir wenigstens, warum einige geneigt sind so zu wählen, wie es geschieht, und warum die Situation manchen Orts so ist, wie sie ist.

Sie missverstehen mich völlig falsch.Ich fühle mich nicht als Opfer.Auch geht es mir als Rentner im Vergleich zu meinemUmfeld sehr gut.
Und ich habe früh gelernt,das es einen langen Atem braucht,seine Ziele zu erreichen. Hindernisse waren immer Ansporn,daraus zu lernen. Ja, es gab mehrfach Situationen, die sehr verletzend waren. So zum Beispiel als ein Dr. Köhler aus der Senatsverwaltung in Berlin vor meinen Augen meine Diplomurkunde zerriss und mit einer eiskalten Arroganz sagte: die ist genausoviel Wert wie ihr Luschen aus dem Osten.
Oder soll ich von der Weigerung des Studentenwerkes Aachen berichten, den Bafögantrag meiner Tochter zu bearbeiten? Zu ihrem Magisterstudium gehörten drei Trimester an einer britischen Universität(Handelsrecht).
Um sie zu unterstützen, habe ich meine Ersparnisse aufgelöst und die Aktien eines Technologiebetriebes(rechtzeitig vor dem Platzen der Dotcom-Blase) zu verkaufen.Die Klage vor dem Amtsgericht Aachen wurde abgewiesen, da meine Tochter ihr Studium in GB abgeschlossen und wieder in De sei.Daher sei kein Bedarf auf Bafög gegeben. So was kann man noch sportlich sehen.Was ich aber sehr persönlich nehme ist folgendes:Als meine Tochter mir mitteilte,das sie auswandern werde,sagte sie folgendes:
„hier in De bin ich nur die „Ostvotze“. Was ich kann und welche Persönlichkeit ich habe,interessiert niemanden.Wenn ich in meinem Beruf etwas erreichen will, das wird mir ständig deutlich gesagt, dann muss ich die Beine breit machen.Dazu bin ich mir zu schade.“
Es gäbe noch viel zu schreiben über meine Erfahrungen…
Was ich deutlich machen will,ist, das es verschiedene Verletzungen der Menschen gibt,die sie so urteilen lässt,wie sie es tun.Und wenn sie die AfD wählen(was ich nicht getan habe),dann hat es auch etwas mit der Politik der etablierten Parteien zu tun. Wenn zunehmend mehr Menschen das Gefühl haben, die „Altparteien“ seien im Osten nur noch Kolonialverwalter für Westinteressen, dann sollten eigentlich alle Alarmglocken schrillen. Statt dessen billigste Wählerbeschimpfung.
Offenbar fehlt jegliche intellektuelle Fähigkeit bei der politischen Klasse…
Das soll’s für mich gewesen sein.
Ein Land, das Mrd.€ ins Ausland verschenkt ,sollte wenigstens denjenigen Menschen, die ihr Leben lang im Rahmen ihrer Möglichkeiten gearbeitet haben, einen würdigen Lebensabend ermöglichen.Ist das Zuviel verlangt?

Geschrieben (bearbeitet)
vor 38 Minuten, schrieb Grayrose:

Ja, es gab mehrfach Situationen, die sehr verletzend waren. So zum Beispiel als ein Dr. Köhler aus der Senatsverwaltung in Berlin vor meinen Augen meine Diplomurkunde zerriss und mit einer eiskalten Arroganz sagte: die ist genausoviel Wert wie ihr Luschen aus dem Osten.

O je, das ist natürlich eine unentschuldbare Entgleisung, meine Hochachtung, dass Du das und die anderen Sachen (mit Deiner Tochter) noch "sportlich" betrachten kannst.

"Offenbar fehlt jegliche intellektuelle Fähigkeit bei der politischen Klasse…" , sagst Du. Ich führe das weniger auf intellektuelle Fähigkeiten zurück, sondern auf einen bei etlichen Parlamentariern so abgehobenen Lebensstil, dass sie die Nöte der Normalbürger gar nicht mehr kapieren; manchen wird es sicher auch egal sein. Das muss sich ändern, das sehe ich genau so.

bearbeitet von leach1m
Geschrieben
Am 22.9.2024 at 21:18, schrieb Grayrose:

Sie missverstehen mich völlig falsch. Ich fühle mich nicht als Opfer. Auch geht es mir als Rentner im Vergleich zu meinem Umfeld sehr gut.
Und ich habe früh gelernt,das es einen langen Atem braucht,seine Ziele zu erreichen. Hindernisse waren immer Ansporn,daraus zu lernen. Ja, es gab mehrfach Situationen, die sehr verletzend waren. So zum Beispiel als ein Dr. Köhler aus der Senatsverwaltung in Berlin vor meinen Augen meine Diplomurkunde zerriss und mit einer eiskalten Arroganz sagte: die ist genausoviel Wert wie ihr Luschen aus dem Osten.

 

=> Wer öffentlich ohne Ironie Menschen als "Luschen" bezeichnet und Urkunden zerreißt, disqualifiziert sich selbst und hat keine Ahnung, was er da gerade anrichtet.

"Oder soll ich von der Weigerung des Studentenwerkes Aachen berichten, den Bafögantrag meiner Tochter zu bearbeiten? Zu ihrem Magisterstudium gehörten drei Trimester an einer britischen Universität(Handelsrecht).
Um sie zu unterstützen, habe ich meine Ersparnisse aufgelöst und die Aktien eines Technologiebetriebes(rechtzeitig vor dem Platzen der Dotcom-Blase) zu verkaufen. Die Klage vor dem Amtsgericht Aachen wurde abgewiesen, da meine Tochter ihr Studium in GB abgeschlossen und wieder in De sei. Daher sei kein Bedarf auf Bafög gegeben. So was kann man noch sportlich sehen."

=> Deshalb ist es so wichtig, immer möglichst eigenständig zu sein und zu bleiben. Wer sich auf andere oder den Staat verlässt oder verlassen muss, kann sehr schnell verlassen werden. Den Unterschied zwischen Recht haben und Recht bekommen, durfte ich auch erst nach 40 Lebensjahren verstehen dürfen, vor Gericht und auf der hohen See ist Mann in Gottes Hand. 

"Was ich aber sehr persönlich nehme ist folgendes: Als meine Tochter mir mitteilte, dass sie auswandern werde,  sagte sie folgendes:
„hier in De bin ich nur die „Ostvotze“. Was ich kann und welche Persönlichkeit ich habe, interessiert niemanden. Wenn ich in meinem Beruf etwas erreichen will, das wird mir ständig deutlich gesagt, dann muss ich die Beine breit machen. Dazu bin ich mir zu schade.“"

=> Bedaure all diese wirklich übelsten Erfahrungen, die sicher prägend sein können. Ist nicht leicht daran zu wachsen, jedoch notwendig, die für sich richtigen Schlüsse zu ziehen. Kenne jemanden, dem die Konten vom Finanzamt gesperrt wurden, der anschließend in die Schweiz emigriert ist und nun mit Deutschland fertig hat. Ist immer eine persönliche Entscheidung. Weiß nicht, ob es soweit kommen muss oder es vielleicht eine gemäßigte Lösung gibt, die für alle Beteiligten verträglich ist. Dennoch möchte ich Ihre Tochter beglückwünschen zu Mut und Konsequenz, hoffentlich international persönlichen Erfolg und Anerkennung zu erfahren. Kannste sehr stolz auf sie sein.

"Was ich deutlich machen will, ist, das es verschiedene Verletzungen der Menschen gibt, die sie so urteilen lässt, wie sie es tun. Und wenn sie die AfD wählen(was ich nicht getan habe),dann hat es auch etwas mit der Politik der etablierten Parteien zu tun. Wenn zunehmend mehr Menschen das Gefühl haben, die „Altparteien“ seien im Osten nur noch Kolonialverwalter für Westinteressen, dann sollten eigentlich alle Alarmglocken schrillen. Statt dessen billigste Wählerbeschimpfung."

=> Kann die Empfindungen der Gegenwart und Vergangenheit schon nachvollziehen. Jedoch sich gleich den nächsten Seelenverkäufern anzudienen ist schon ein Stück weit tragisch.

"Offenbar fehlt jegliche intellektuelle Fähigkeit bei der politischen Klasse…"

=> Würde den Begriff einer "politischen Klasse" selber nicht wählen wollen, doch ja, es mangelt ganz offensichtlich an intellektueller Fähigkeit und echter Klasse. Dafür hat es reichlich an Vergesslichkeit und Redegewandtheit im Überfluss.

"Ein Land, das Mrd.€ ins Ausland verschenkt ,sollte wenigstens denjenigen Menschen, die ihr Leben lang im Rahmen ihrer Möglichkeiten gearbeitet haben, einen würdigen Lebensabend ermöglichen. Ist das Zuviel verlangt?"

=> Glaube nicht, dass das eine wirklich mit dem anderen verbunden ist, die staatliche Haushaltspolitik scheint im Gegensatz zur privaten viel komplexer und wenn ich den einen Euro für x ausgebe, kann ich dennoch jederzeit einen weiteren für y aufbringen, wenn es erforderlich sein sollte. Dennoch sollte alles in einem gewissen Gleichgewicht bleiben, Reserven wurden bislang (noch) erhalten. Und ja, ein halbwegs würdiger Lebensabend sollte jedem gegönnt sein, sich darauf zu verlassen, könnte ich niemandem empfehlen.

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